Motherboard reparieren

  • Hat einer schon Erfahrung mit der reparatur von Motherboards, die er mit mir teile mag?
    Bis jetzt hab ich hauptsächlich MBs mit defekten Elkos repariert, vielleicht hat jemand schon weiterführende reparaturen unternommen…


    mfg, melektro

  • Ich habe öfters einen MAX232 oder DC-DC Wandler getauscht.
    Alles Andere lohnt bei so einem Brett kaum und ist auch mit teurer Löttechnik oft nicht zu realisieren.....!

  • Gegen einen neuen Chip getauscht, oder den alten re-balled bzw Selbiges mit einem anderswo recycelten getan? Ich meine, das müsste schon ein ziemlich wertvolles Board sein, wenn Du BGAs austauscht, richtiges Equipment hin oder her.
    Machst Du auch reworks ohne reballen, oder lehnst Du das kategorisch als Pfusch ab ;) ?
    Wie sieht's mit Boards aus, die beidseitig bekleistert sind, entweder massig Hühnerfutter unter dem BGA oder sogar ein zweiter großer Chip?
    Und lbnl: was nimmst Du den Kunden dafür ab? Je nachdem, welchen BGA-Arbeitsplatz Du hast gibt's da ja einige Scheinchen zu amortisieren...


    Was den Thread Opener angeht: was für Reparaturen meinst Du? Aus meinen Fragen an Sabine siehst Du, dass ich zB. bisher keine BGA-Arbeiten vornehme. Spannungswandler (MOSFETs sowie Steuer-ICs), kurzgeschlossene Keramik-Cs, Elkos, mechanisch beschädigte Bauteile, Power Managment- und Multi-I/O-Chips im TQFP o.ä. tausche ich bei Bedarf. Vorrangig an Notebook-MBs natürlich auch immer wieder Steckverbinder aller Art, aber das fällt ja unter mechanisch beschädigt.
    Welche Erfahrungen willst Du denn tauschen? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kunden die Fehlersuche häufig nicht zahlen würden, daher spare ich sie mir, wenn sich abzeichnet, dass die Rep. 30-50 Euro überschreitet. Ausnahme: Notebooks und vor allem Spezialboards aus irgendwelchen Industrierechnern, in Möbel oder Geräte eingebaute Rechner mit speziellen Formfaktoren usw.
    Ausserdem ist bei den richtig ätzenden Fällen ein Schaltplan hilfreich, aber die sind ja - nun ja - eher selten.
    Und MSI repariere ich gar nicht, MOSFET-Tausch nur im absoluten Ausnahmefall, die Corewandler-MOSFETs sterben bei den OEM-Boards wie die Fliegen, kein Wunder bei >100°C trotz fetter Kühlkörper auf 9 MOSFETs, wo anderer Hersteller bei kühlerem Klima ohen Rippchen auskommen.

  • wie bei so vielen Elektrogeräten lohnt sich das für den Kunden natürlich meistens nicht mehr, aber ab-und-zu fällt einem mal ein gutes teil in die Hand, was man sich evt. zwecks Eigenbedarf wieder herrichten möchte.
    Außerdem...Die Erfahrung macht gut, wenn man besser (schneller) wird, lohnt es sich auch ehr mal für den Kunden...

  • Wenn ich eine Stunde auf einem chaotisch konstruierten MSI-Board nach dem Verbleib divereser Spannungen fande und immer wieder bei einem Geheimklotz namens "Core Cell" ende, dann lohnt sich das für niemanden. Das Nachfolgemodell dieses speziellen Boards, welches die letzte Aldi-Rechnerserie ziert, gibt es ohne Igel auf den Corewandler-MOSFETs für 26 Euro neu, zusätzlicher Quirl rein, dann übersteht das Board den 95W-TDP-Chip auch die Gewährleistungszeit. You get what you pay for...


    Das war jetzt nur eine Randbemerkung, musste mal raus. Ansonsten hast Du Recht, wobei ich mich schon beissen müsste, wenn ich ein normales PC-Board für den Eigenbedarf repariere. Ein kleines sparsames mit nem Eden oder Atom wäre da natürlich was anderes ;)

  • Nun, bei meinem Asus M3A32-MVP-WIFI-Deluxe würde ich schon noch ein/zwei oder auch mehr Stündchen für Fehlersuche opfern.


    Allerdings wenn dann das defekte Teil sich als zig-PIN-Chip herausstellt, hats sich dann erledigt.


    Vor kurzem ist es mir gelungen, auf ner Grafikkarte einen defekten Speicherchip auszutauschen, obwohl ich nicht weis, wie mir das gelungen ist. Der hatte sich beim Abmachen des Lüfters direkt mitgelöst. Hab ihn dann mehr oder weniger einfach mit Sekundenkleber wieder angeklebt und man glaubts kaum, läuft.

    Leichte Hochspannungsschläge fördern das Denkvermögen und andere Dinge.

    2 Mal editiert, zuletzt von secondtech ()

  • Zitat

    Original von secondtech
    Hab ihn dann mehr oder weniger einfach mit Sekundenkleber wieder angeklebt und man glaubts kaum, läuft.


    Du hast einen Grafikchip mit Sekundenkleber auf das Board geklebt...?????

  • Ja. Bei Abnahme des Lüfterkühlkörper, der auch die Speicherchips abdeckte, blieb ein Chip am Klebepad hängen. Zum Glück waren keine Pins abgerissen.


    Da die Karte sowieso dann Schrott war, habe ich das einfach mal mit Sekundenkleber probiert.


    Lüfter wieder exakt in die gleiche Position gebracht, festgeschraubt und
    Karte eingebaut.


    Und läuft. Allerdings produziert sie bei höheren Temperaturen kleinere Aussetzer.

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  • Wenn man nicht probiert, wird man nicht shclau. Durch Fehler lernt man :). So habe ich auch gelernt. Wenn ich einen anderen RAM bekommen kann von ner anderen karte oder sowas, baue ich eben diesen ein. Solche ICs tauschen zu können, ist die Zukunft. Wir müssen das lernen.

    Notebook / PC Reparaturen bis auf Bauteilebene. Programmierung von fehlerhaften Bios Chips inkl. Besorgung des Datensatzes.
    Mit Gewerbe!

  • Die Pins waren unter dem Chip, also mit normalen Löttechniken nicht dran zu kommen.


    Da frage ich mich doch, wieviel der zu hunderten bei ebay angebotenen defekten GRAKAs vielleicht alle nach einem Lüfterwechsel hopps gingen.


    Naja war ja nur ne Geforce 9600.

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  • Zitat

    Original von secondtech
    Die Pins waren unter dem Chip, also mit normalen Löttechniken nicht dran zu kommen.


    Was sind bei Dir "normale Löttechniken"???
    Redest Du hier von BGAs oder was??


    Entsprechende Lötanlagen kosten viel Geld, man kann auch keine Rolex mit der Kombizange reparieren.


    Ich selbst habe auch keine Ausstattung un BGAs zu löten, Motoren neu zu wickeln oder in der Straße ein Erdkabel zu verlegen.


    Allerdings weiß ich, welche Kollegen oder Firmen dies als Subunternehmer für mich erledigen, und kann meinen Kunden professionelle Arbeit abliefern!!


    Gruß Uwe

  • Normale Löttechniken sind :


    Alles was ich noch mit einer Ersa Lötstation ICON-2 bearbeiten kann.


    Mein Hauptarbeitsfeld ist weisse Ware, TV,Bürotechnik ( Drucker, Monitore usw.)


    Ja, Chip war in BGA-Form gehalten.


    Da es meine eigene Karte ist, gings mir nur darum, die Karte für 2-3 Wochen noch am Leben zu erhalten, bis Tatta für ne neue zusammen ist.


    Sind ja mal eben knapp 250€ für ne neue.

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  • wenn die karte eh in 2 Wochen raus fliegt, kannst du dann mal mit Heißluft experimentieren, haben manche schon ganz gute Ergebnisse erzielt...


    Man muss es probieren, sonst weis man nicht ob’s geht... (tm)