Philips VR6975/02R Charly

    Hersteller: Philips
    Modell: VR6975/02R Charly-Laufwerk


    Hallo zusammen!


    Ja, dieses Gerät ist schon uralt, doch sein Besitzer weigert sich hartnäckig sich davon zu trennen. Folgendes Fehlerbild: Die Cassette wird eingezogen und der Schacht fährt runter. Drückt man nun auf PLAY, so steht auch kurz PLAY im Display, die Kopftrommel macht ein paar unmotivierte Bewegungen, dann wird die Cassette wieder ausgeworfen. Auffällig ist auch, dass Spulen nur extrem langsam funktioniert.


    Bisher überprüft: Den Fädelmotor extern gespeist: Der Schacht fährt runter und es wird auch eingefädelt. Eine mechanische Blockade liegt nicht vor. Alle drei Riemen sind auch alle okay und straff. Die zwei Funktionsschalter (Schacht unten und Fädelring hinten) schalten.


    Es macht mich stutzig, dass das Spulen nur extrem langsam vonstatten geht - an dieser Stelle ist aber nichts schwergängig. Spannung liegt auch am Motor an, Treiber IC L293 habe ich testweise auch schon mal getauscht. Hat jemand diesen Motor schon mal als Ursache für solch einen Fehler gehabt?

    NT (Elkos müßten bei dem Alter schon min. 2x erneuert worden sein) und Siwis sicher ok?


    Ansonsten schlechte Karten, wenn es die Baureihe ist, an die ich denke.
    Drum wird über 3 Portpins + Treibertransis direkt vom Servo-µC angesteuert.
    Ist, glaub ich, ein maskenprogrammierter 8085 o. ä.
    Einer oder mehrere Pins sind einfach tot.
    War leider kein Einzelfall.
    Oszi schafft Gewißheit.

    Die Spannungen aus dem Netzteil sind alle da, sauber und brechen bei Last auch nicht zusammen.
    Stimmt, es ist die Baureihe, an die du denkst, der Kopftrommelmotor ist ein Dreiphasenmotor. Werde mir das in einer ruhigen Stunde nochmal genauer ansehen. Der Motor, der für mein Empfinden deutlich zu langsam dreht ist jedoch der sogenannte Kombimotor, welcher auch den Capstan antreibt.

    Wie groß sind die Bewegungen der Drum?
    Nur leichtes Zittern auf der Stelle?


    Das Spulproblem etwas außer Acht gelassen.
    Kann aber div. Ursachen haben.
    Wie lange steht das Gerät schon unbenutzt?
    Kombimotor läßt sich ebenfalls leicht fremdspeisen, da simpler Gleichstrommotor.
    Natürlich vorher vom Motortreiber abtrennen.
    Da gibt es ein paar Elkos rund um Lxxx?
    Außerdem Fehler im Servo möglich, wenn im Umspulbetrieb überhaupt relevant.
    Da gab es doch eine Sache mit dem Tachoabnehmer (Madenschraube oder so)?
    Bin jetzt zu faul zum Suchen, was genauen Aufbau von FG und PG betrifft.
    FG-Wicklung hinten im Motor, PG per Tonkopf am Capstan?


    Zuallerst würde ich aber auch in Richtung Mechanik blicken, so wie der Vorposter es angesprochen hat.


    Naja, ohne Drumansteuerung ist das sowieso alles hinfällig.

    Noch steht die Kiste in der Ecke und ich habe bisher noch keine Zeit gefunden dort weiterzusuchen. Ja, die Kopftrommel zittert, eine richtige Umdrehung vollbringt sie nicht. Da werde ich mir also die Ansteuerung angucken.
    Die Riemens haben keinen Schlupf, dreht man die Schwungscheibe von hand, so ist eine leichtgängige und korrekte Kraftübertragung auf die Mechanik möglich.
    Habe ich das bei diesem Gerät richtig in Erinnerung, dass zuerst der Schacht runterfährt, dann die Kopftrommel anläuft und erst anschließend eingefädelt wird? Dann konzentriere ich mich erst einmal auf den Kopfrommelantrieb, bevor ich mir Gedanken darüber mache, warum das Gerät nicht einfädelt und zu langsam spult.

    Zitat

    Original von StefanK
    Habe ich das bei diesem Gerät richtig in Erinnerung, dass zuerst der Schacht runterfährt, dann die Kopftrommel anläuft und erst anschließend eingefädelt wird? Dann konzentriere ich mich erst einmal auf den Kopfrommelantrieb, bevor ich mir Gedanken darüber mache, warum das Gerät nicht einfädelt und zu langsam spult.


    Hast Du recht in Erinnerung, gab es aber nicht bei allen Charlys, und ein kurzes Zittern vorm anlaufen ist normal. Viele von den Kisten haben die Kopfscheibe gedreht wenn man in Stelung "EJECT" auf Play gedrückt hat - probier mal ob die Kopfscheide dann läuft. Ist das der mit dem nicht komplett verpackten NT hinten links?


    Bei dem müssen ALLE Elkos im NT neu, auch wenn die Motorspannung nicht zusammenbricht, da auch die Logik betroffen sein kann. Auch wenn die Schalter schalten, nicht hochohmig?


    Gruß


    Marty

    Wer Rechtschraibpfähler findet darf sie gerne behalten!!!

    Hallo StefanK


    Bist du dir 100% sicher, daß das Schwungrad leichtgängig ist.


    Ich hatte mal so einen ähnlichen Fehler , da war die Lagerung vom
    Schwungrad ausgeleiert . Am oberen Lager ist eine weiße Kappe,welche
    man abnehmen kann . Schau mal ob du dann in der Lagerung Schmutz
    siehst. Bei der Schwungmasse kann man sich leicht irren ,ob diese leicht-
    gängig ist.


    MfG. Dietmar-Klaus

    Bilder

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    Einmal editiert, zuletzt von Dietmar-Klaus ()

    Marty: Nein, der hat ein komplett gekapseltes Netzteil hinten rechts. Aber ich werde da mal alle Elkos tauschen. Auch wenn sich das eigentlich nicht lohnt, doch der Besitzer hat es nach knapp 15 Jahren endlich verstanden, wie man das Gerät bedient. Da möchte ich ungerne etwas Neues verkaufen und dann alle paar Wochen hinfahren und die Bedienung erklären müssen.
    Dietmar-Klaus: Werde ich überprüfen.

    O.K., noch schlimmer alle 680µF kannst Du vergessen und der Rest ist auch nicht viel besser. Auf jeden Fall auch die Kleinen auf der extraplatine (4,7 oder so) tauschen, sonst geht er nicht mehr an.


    Gruß


    Marty

    Wer Rechtschraibpfähler findet darf sie gerne behalten!!!

    Es gab viele baugleiche Geräte dazu. Allerdings gibt es auch verschiedene Netzteilvarianten. Ich habe erst einmal eine handvoll Elkos bestellt, weil ich nicht so viele 105° Typen vorrätig hatte. Ein Kit (falls es das überhaupt noch gibt) nehme ich nicht, wer weiß, wieviele Jahre das dann schon irgendwo im Regal geschlummert hat.

    Wieso läuft das hier schon wieder komplett aus dem Ruder?
    Was soll der ganze Aufwand?
    Das ist doch vollkommen sinnfrei.
    Du hast selber früher behauptet, das NT sei laststabil und die Spannungen sauber.


    Nimm bitte Oszi zur Hand und miß zuerst die Drumansteuerung.
    Der Fehler kam öfters vor.

    Drumansteuerung ist kurz da - allerdings nur für ca. eine Sekunde. Gemessen an den drei Treibertransistoren. Sieht auf den ersten Blick aber korrekt aus. Was von den Tachoimpulsen zurückgelangt konnte ich noch nicht messen, da mein Schaltbild in dieser Stufe abweichend ist - offensichtlich gibt es da auch wieder mehrere Varianten.
    Netzteil wird ein letzter Versuch werden, da nicht mit viel Aufwand verbunden. Das komplette Servicemanual wollte ich nicht bestellen, das sprengt den Rahmen.

    Fehler gefunden, Gerät funktioniert wieder! Dank des Schaltungsauszuges von tvpeter (nochmals vielen Dank!) habe ich einen Fehler im Regelkreis des Kopftrommelmotors gefunden: C2176 (2u2) - der sitzt zwischen Ausgang Tachogenerator und Eingang in den ersten OP - hatte Kapazitätsverlust. Elko getauscht, Gerät funktioniert wieder, Besitzer ist glücklich und mir bleibt es erspart einmal pro Woche die Bedienung eines ansonsten Ersatzgerätes zu erklären.