Fernseher nach Kurzschluss defekt

  • Bitte die Beitragsschablone sorgfältig ausfüllen.!!


    Hersteller: Universum
    Modell: FT7189
    Fehler: defekt nach Kurzschluss durch Lampe




    Bereits durchgeführte Tests und Vorarbeiten: grobe Sichtung


    Also, folgendes Problem:
    Habe gestern obigen Fernseher in Betrieb gehabt, und über TV-out das Bild des Rechners auf diesem dargestellt. Soweit alles gut. Dann habe ich eine Lampe angeschlossen, die bereits seit Monaten in einem anderen Raum in Betrieb war, so eine Klemm-Leseleuchte fürs Bett, mit normaler 40W Glühbirne. Darafhin machte es puff, und die Sicherung war raus. Danach war zu erkennen dass die Glühwendel der angeschlossenen Lampe nu hin war.
    Was allerdings für mich nicht erklärbar ist: Der Fernseher ist nu hin, hat über das TV-Out Kabel was an der Scart Buchse hing die Grafikkarte mit gegrillt. Nur noch die rote Stand-By LED leuchtet. Darf sowas passieren? Wie kann sowas passieren? Kann sowas an der Hausverkabelung liegen? Ist ein Bau aus den 60ern, mit der berüchtigten klassischen Nullung...


    Für alle Informationen dankbar...

  • Deine Berufsbezeichnung passt irgendwie nicht zu der Frage.
    Oder beginnst Du diesen Beruf erst ?


    Ich habe hier auch so einen Mieter in unserem Haus.


    Der hat so was ähnliches.
    Der behauptet doch tatsächlich, das die Kabel in seiner Deckenleuchte defekt sind, denn deshalb brennen die Glühlampen (Leuchtmittel) immer durch.


    Daraufhin hat er alle Kabel von der Lüsterklemme bis zum Sockel erneuert.
    Danach war 1Jahr Ruhe.
    Jetzt fängt das wieder an, und er wechselt die Kabel deshalb wieder.


    Ich könnte mich jedesmal totlachen, aber dann denkt er ich meine ihn. :D :D :D


    Ich würde Dir empfehlen, das Du dieses Gerät lieber in eine Fachwerkstatt bringst.

  • So ein Kurzschluss kann durchaus unangenehme Folgen haben, der Strom fliesst ja immer im Kreis (geschlossener Stromkreis). durch die defekte Lampe wird nun die Last überbrückt (Kurzschluss) daher steigt der Strom stark an und die hohen Ströme erzeugen in den Leitern Magnetfelder bis zu 15Tesla. Diese kurzzeitig bis zum Auslösen der Sicherung bestehenden Felder mit einer magnetischen Flußdichte die dem fast 3fachen eines Kernspintomographen entspricht, können nach dem Maxwell Gesetzen Spannungsspitzen in anderen Leitern induzieren. Solche Transienten sind für elektronische Geräte insbesondere mit CMOS Bauteilen absolut gefährlich.

  • Quatsch.
    Da sind im Netzteil ein paar Elkos ausgetroknet - das ist die ganze Zeit solange die Kiste im Stby war gut gegangen. Aber jetzt war halt mal der Strom weg ;)


    - ich mein damit den Andy72

  • Hi, erstmal danke für die Antworten. Um einige Fragen zu beantworten:
    - ja ich fange mit dem Beruf an. (Prüfung 02.06 bestanden) Aber auch das Fach Elektrotechnik vermittelt einem nicht diese Tiefen, da Informatiker in der Regel nicht mit solchen Spannungen und Verkabelungen arbeiten - eher mal 5V...
    - dass der Fernseher die Spannungsspitze über einen Scart-Ausgang weiterleitet an andere Geräte ist mir nur ein wenig schleierhaft. - schliesslich wird über das TV-out Kabel niemand mit Versorgungsspannung versorgt.
    - ich werde bestimmt keine Kabel erneuern, und setze mich auch nicht auf eine Wolke und sage: ich hab studiert und weiss alles - frage lieber Leute die sich mit auskennen. Wenn einer n Programmier-Problem hat helfe ich da lieber weiter.
    - also scheint es als wenn der Fernseher den Schlamassel verursacht hat, und es nicht zwingend an der Hausverkabelung liegen muss, oder?
    - sprich 2ten Fenseher besorgen, und spätestens im Wiederholungsfalle stutzig werden...

  • Zitat

    Original von rettsan
    - also scheint es als wenn der Fernseher den Schlamassel verursacht hat, und es nicht zwingend an der Hausverkabelung liegen muss, oder?
    - sprich 2ten Fenseher besorgen, und spätestens im Wiederholungsfalle stutzig werden...


    Doch, die Hausverkabelung (klassische Nullung) ist hauptsächlich Schuld an dem Schlamassel!!


    EDV-gerechte Elektroinstallation (TN-S-System) ist seit Jahren ein Thema und diese Probleme sind bekannt, was einige Kollegen hier offenbar noch nicht mitbekommen haben.


    TN-S setzt ab Hauptverteilung eine 5-Leiter Verkabelung vorraus.


    Ich versuche dies mal grob zu erläutern:


    - Bei einem Kurzschluß können Spitzenströme von >100A fließen.
    - Der Nullleiter mit 1,5mm²Cu (spezifischer Widerstand 0,018/1,5*Länge) hat einen Widerstand an den eine Spannung abfällt.
    - Diese Spannung kann wesentlich mehr als 10V betragen (genaue Berechnungen überlasse ich Andy und Eric ;) ).
    - Ausgleichsströme fließen über Netzwerk- und Antennenkabel.


    An Deinen TV- Gerät war sicher ein Antennenkabel angeschlossen!!??
    Diese Ströme, über über die Grafik-Karte das Scart-Kabel, haben diese und das TV-Gerät zerstörrt!


    Hier noch etwas zur Veranschaulichung:
    http://www.wut.de/e-8wwww-13-apde-000.php3
    http://www.industry.siemens.de…sse/docs/isfb07022920.pdf


    Gruß Uwe

  • Nein Andy, auch wenn Dein Deteilwissen meist tiefer reicht wie meins, dies ist ein Thema mit dem ich seit langem konfrontiert bin, und wo ich mich auskenne!


    Ähnliche Effekte passieren bei einem Blitzeinschlag in der Nähe eines Hauses, wenn es unterschiedliche Erdpotentiale gibt (Erdung Telekom oder Antenne separat geerdet).


    Zeichne Dir ein Ersatzschaltbild und berücksichtige die Widerstände der Leiter. (ich speche von hohen Impulsströmen!!)


    Gruß Uwe

  • der Effekt ist mir durchaus (leider) bekannt-selbes Problem tritt leider häufiger auf wenn Kunden neue Plasmas oder TFT anschliessen und der FI auslöst nur das hier die Ausgleichströme wesentlich niedriger sind. Trotzdem mag ich in dem Fall nicht so recht dran glauben, im Blitzeinschlagsfall fliessen einige kA, hier sind es vielleicht 100A und das nur sehr kurz, aufgeteilt auf die Leiter mag das zu einem Ausgleichstrom von ein paar Ampere maximal führen.
    Man bedenke, dass der Strom über die Antenneabschirmung nach Erde abfliessen soll, dabei ist das Antennekabel. i.d.R. von recht hoher Impedanz daher ist hier der Ausggleichstrom nicht so hoch, bei beiderseits geerdeten Geräten mag das anders aussehen.

  • Hallo rettsan
    wechsle die Elkos im Netzteil aus und du bist wieder glücklich - und höre nicht auf so einen Schmarrn der zwar in Verteilanlagen vorkommen kann, aber du hast doch einen Fernseher mit einem galvanisch getrennten Netzteil :P

  • Zitat

    aber du hast doch einen Fernseher mit einem galvanisch getrennten Netzteil


    Das ist richtig, aber wie du oben gelesen hast, kann auch die Antennenleitung geerdet sein, ob dann darüber genug Ausgleichstrom geflossen ist darüber kann man streiten es ist aber nicht unmöglich.

  • joschi: willst Du bewusst die Elko-wechseln-und-alles-ist-gut-Fraktion provozieren oder meinst Du das ernst? Wenn in Tateinheit mit einem Kurzschluss der PC und die daran angeschlossene Grafikkarte platt sind, ist es wohl sehr naiv, den möglichen Fehler auf Elkos einzuschränken?!


    andy: was los mit dir? Wieso sollte die Masse zwischen Scart und Tuner - das sind teilweise etliche mm breite Kupferauflage - wegbrennen? Bei den heutigen, per I2C mit dem uC verbundenen Tunern muss für entsprechende Kollateralschäden sicher keine Leiterbahn wegbrennen.

  • Wäre interessant, ob das einer der wenigen Fernseher war, die im Std Bye geblieben sind. Sollte er, wie die meisten, am Netzschalter immer ausgeschaltet worden sein, kann man das mit den Elkos ganz schnell vergessen. Ist ja kein Videorekorder!
    Leo

  • Schön, kriegt Ihr halt von mir Nachhilfe :D :D:


    Bei der klassischen Nullung sind überhupt keine Erdleitungen verlegt. Also zweidrähtige Versorgung jeder einzelnen Steckdose. In den Steckdosen wird dann lokal und fest eine Brücke von N auf den "Schutzerdekontakt" der Steckdose geklemmt. Damals, sachgerecht, vom ausführenden Installateur. In jeder Steckdose. Nun nehmen wir mal an, an der Steckdose ist ein Dreifachstecker dran, an dem der PC angeschlossen ist. Das PC-Gehäuse ist über seine Netzzuleitung an den PE der Steckdose geführt, hängt also in Wirklichkeit auf dem N-Leiter. Ausnahmslos alle PC-Netzteile verbinden die Schutzerde aber auch mit der sekundärseitigen Masse, und damit natürlich auch mit der Masse und Schirmleitung des TV-Out-Anschlusses. An dem "Dreifachstecker" wird noch die "Leselampe" angesteckt, deren Glühfaden im Einschaltmoment durchbrennt. Wie fast immer ergibt der Abreissfunke des gerade durchbrennenden Glühdrahtes eine Stoßionisation des Gases in der Glühbirne, was einem Totalkurzschluß gleichkommt. Glühbirnen (Markenware) haben deswegen auch eine Feinsicherung in einem der Zuleitungsdrähte, meist im Glasquetschfuß sichtbar als Glaskapillare eingeschmolzen. Durch den Kurzschluß der Glühbirne entsteht an der "Zapfstelle" immer, egal wie lang die Zuleitungen sind, ein Potential von der Hälfte der Nennspannung, also 115 Volt. Warum "egal, wie lang"? Weil der hinführende Draht genauso lang ist, wie der zurückführende (zum Hausanschluß, zur Trafostation...). Diese 115 Volt sind also hart durchverbunden vom N, der mit L verbunden ist (in diesem Moment), zum PE der Steckdose, ins Netzteil des PCs, von da aufs Gehäuse, auf "Null Volt Sekundärseitig". Von da gehts über das Scartkabel zum TV, aber auch alle Signale (Video-Out) werden um diesen Betrag angehoben. Freilich hat der TV ein Netzteil mit VDE-Trennstelle, aber masseseitig gehts zum Antennenanschluß und der hängt am garantiert geerdeten Kabelfernsehen oder am meistens geerdeten Hausantennenanschluß (vorschriftsmäßig). Die locker mal 100 Ampere im Kurzschlußfall (Netzimpedanz ein-halbes-Ohm) erhöhen sich halt noch um das eine Ampere, daß die Halbleiter killt...

  • dem kann ich aus einer bittteren erfahrung in der vergangenheit beipflichten. in meiner jugend war es in, ne hammondorgel zu spielen. die waren teuer, also wurde was billigeres mit wenig power angeschafft. irgendwann war ich in der lage, kabel zu basteln und auch den ersten verstärkerbausatz zusammen zu löten. der arbeitete auch ordentlich. da ich die orgel nicht an papis stereoanlage (mann waren die teile damals groß und teuer) anschließen durfte, war der Anschluss an meinen Verstärker eben irgendwann mal fällig. also kabel gebaut, orgel an, klinkenstecker des Audio-Kabels das bereits am Verstärker angeschlossen war in die kopfhörerbuchse gesteckt und baaannnnggg 8o . sicherung war raus. also alles abgeklemmt und orgel ein. hat nur noch mit 50 Hz gebrummt und das richtig laut. der Verstärker war noch okay. das kabel war im übnrigen auch okay. bei der orgel war die endstufe hochgegangen und der Gleichrichter im Netzteil gleich mit dazu. das konnte ich damals noch nicht beheben also ein teurer spass, der mein taschengeld 1 jahr lang auf einem erschreckend niedrigen level hielt. die ursache dürfte wohl darin gelegen haben, dass der verstärker erdfrei betrieben wurde (also kein Schutzkontakt) und das in einem Plastikgehäuse, doie Orgel aber mit Schutzkontakt und der war auch mit dem Orgel-Masse sekundär verschaltet.


    felline

  • Hier nochmal zur Erklärung, warum die klassische Nullung zur Zerstörung der Grafikkarte geführt hat:


    Den RI bis zum Sicherungsautomarten vernachlässige ich hier (=> 16mm²)
    Den RI von L und N lege ich mal mit 0,1 Ohm fest.


    im Kurzschlußfall liegt das Potential an MP1 (Gehaüse PC) auf halber Netzspannung (115V eff = 325Vss) bis die Sicherung auslöst.


    Durch die Schirmung des AV- und Antennenkabels fließen dann hohe Ausgleichsströme welche wiederum Spannungen in die Signalleiter induzieren.


    Im Netzwerkbereich sind die Probleme die gleichen und führen häufig zur Zerstörung der NICs.


    Ich habe schon erlebt, dass die LAN-Chips regelrecht gesprengt und verbrannt waren.


    Gruß Uwe

  • Wie hoch der Strom durch das Antennenkabel ist hängt von dessen Impedanz zwischen Gerät und Potentialusgleichschiene ab, ich denke aber immer noch, dass die Impedanz des A-Kabels sicher 10mal so groß ist wie die der Stromkabel, daher maximal etwa 10A durch das Kabel, bei angenommenen 100A Kurzschlusstrom

  • Danke euch allen, das hilft mir schon eine Menge weiter, und auch die Links zur Veranschaulichung waren sehr gut. Ist auch alles nachvollziehbar denke ich. Nur, was kann man machen? Aufgrund der tollen Bestandschutz-Regel kann ein Mieter ja nu nicht unbedingt verlangen dass alles erneuert wird, gibt es schützende Geräte die soetwas verhindern würden? - Der Aufwand muss natürlich im Rahmen bleiben...