EEPROM Datenverlust häufiger?

  • Ich hatte es befürchtet...trotz äußerst vorsichtiger Formulierung des Themas meinerseits artet es mal wieder in einen kleinen Privatkrieg aus. Fakt ist: Wird ein EEPROM gängiger Bauart alle paar Sekunden beschrieben, hält es auch nur ein paar, wenige Jahre, wenn überhaut. Beispiel: Uhrzeit in Videorecordern mit Uhren ohne Gangreserve, fällt kurz die Netzspannung aus, die letzte Uhrzeit aber "gepeichert", ist der Fehler nur gering und wird vom Besitzer des Gerätes gar nicht bemerkt. Blinkende Uhrdisplays gehören damit der Vergangenheit an, obwohl weder Goldcap (früher teuer) noch Akku (problematisch) verbaut ist. (Gerät zieht von einem Zimmer ins andere um, Staubsauger braucht eben mal die Steckdose, Gewitter). Aber wie gesagt, das ganze Thema ist für meine Wenigkeit erledigt.

  • Zitat

    Wenn aber ein Bit in ner Sprungtabelle flippen sollte, dann kann halt alles passieren, das wollte ich damit sagen.


    Aus diesem Grund sollte ein halbwegs fähiger Entwickler seine Daten auch schützen, kippt da ein Bit-passiert nichts, da das Getriebe in dem Fall die Arbeit verweigern sollte.
    Also doch leichtsinnige Entwickler? :D
    Trotzdem hättest du ja mal schreiben können was du überhaupt machst im Betrieb.

  • @hermanthergermann: diese Uhrlösung habe ich noch nie gesehen, macht für mich auch wenig Sinn, da ja die Uhr nicht weiterläuft, braucht der Saugstauber mal für 5min die Steckdose hängt die Uhr anschliessend 5min hinten an, man muss die Uhr dann neu stellen, da ist es dann eigentlich auch egal ob man das von 0:00 oder von 3:45 aus tut. Im übrigen sollte jeder halbwegs brauchbare Recorder sich die Uhrzeit aus dem Text holen und sich nach Stromunterebrechung dann wieder selber stellen.

  • Die meisten EEProms sind mit min. 100k Schreibzyklen pro Zelle spezifiziert, einige wenige auch mit 1Mio. Dabei ist es dann aber egal in welchem Gerät diese verbaut sind. Daten die oft geschrieben werden müssen, werden abwechselnd in verschiedene Bereiche geschrieben. Je nach Anzahl der Bereiche kann man dadurch die 'effektiven' Schreibzyklen, auf Kosten des Speicherplatzes, erhöhen. Betriebsstundenzähler kann man auch in variablen Intervallen (am Anfang kurz und dann immer länger) speichern, damit bleibt der Fehler auch bei Netzausfall immer gering im Vergleich zum tatsächlichen Wert. Oder man speichert überhaupt erst bei Netzausfall mithilfe der Restenergie der Pufferakkus....


    Also Möglichkeiten gibt es viele, was aber nicht heißt, daß diese auch immer anwendet werden.


    Kleines Rechenbeispiel - wenn ein Gerät alle 3s seinen Zustand auf die gleiche Position ins EEProm speichert, sind die 100k Zyklen nach 83 Betriebsstunden abgelaufen. Und glaubt es mir, es gibt so dämliche Entwickler.


    Ähnliches gibt's übrigens auch bei Flashdisks, USB-Sticks.... Wenn man da ein (normales) journaling file system drauf losläßt, bzw. swapper oder temp Dateien drauflegt......

  • hermanthegerman


    Zitat

    .... artet es mal wieder in einen kleinen Privatkrieg aus ....


    ... ach was --- er spielt doch nur :) :) :)


    andy: Weil du fragtest: Ich bin als Physiker tätig in der zentralen F&E des grössten unabhängigen Antriebssystem- und Fahrwerkherstellers Europas (55000 Leute -- es gibt nicht soo viele Firmen derart hier unten am See ;) ). Ich bin dort im Bereich Messtechnik, habe also zu tun mit der Messung aller möglichen Physikalischen Grössen vorwiegend an Getrieben (Drehmomente, Drehzahlen, Dehnungen, Beschleunigungen, aber auch Torsionsschwingungen etc etc). Technisch muss man da alles machen vom Sensor entwerfen, applizieren, analoge Messelektronik, Datenlogger und und und. Mein persönlcihes Spezialgebiet ist dabei die Road-Load-Data-Acquisition, will sagen es geht darum, alle im Fahrzeugleben wahrscheinlich auftretenden Belastungen in Größe und Häufigkeiten zu bestimmen (aus Messungen) und Verfahren zu entwickeln, wie man daraus Auslegungsdaten für eben diese Bauteile gewinnt. So habe ich viel mit Verzahnungsauslegungen, Wellen, Gehäusen, etc und deren Auslegungs'Kollektiven' wie wir es nennen zu tun.


    .... um den sachlichen Bogen zurück zum Eeprom zu ziehen --- aus Rückfragen der Steuerungsleute bei mir weiss ich halt so etwa wann wie wo Fehlerspeicherdaten abgelegt werden, Sicherheitsrelevante Daten abgelegt werden und so weiter. (und dass die Junx sich mit allem möglichen absichern ist eh klar -- die sind ja auch nicht mit dem Klammersack gepudert....). Und da ich weiss, wie bei uns die Designs elektrisch wie mechanisch getestet werden (von Sibirien-Temperaturen bis 100 Grad-Ölbad und dabei mit 20 g schütteln......) weiss ich auch was man im DVD-Bläher alles billiger machen kann als bei uns......


    Aber nu genug.....


    Viele Grüße
    Harald

    Sleep is an abstinence syndrome caused by lack of coffeine


    Anfragen per Mail oder PN zwecklos -- was glaubt Ihr warum das hier FORUM heisst?!?!

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  • @ Andy72:
    Jaa, heutzutage, wo ein Zeile-sowieso-Decoder-und-Uhr-extrahierer nichts mehr kostet, aber ich habe das früher mal gesehen, weiß aber nicht mehr wo. Die Uhr läuft natürlich nicht weiter (keine Versorgungsspannungspufferung, kein Quarz, einfach nur netzsynchron). Aber bei kurzen Ausfällen merkts keiner (doch, ich, sonst hätt ichs ja nicht in Erinnerung ;) ).