Darf man nicht nicht allwissend sein???

Das mit diesen Umfragen, wer die Mauer wieder haben möchte, ist für mich Stimmungsmache.
Wer kommt eigendlich auf solch bekloppten Fragen!

Das es dieses Meinungsbild gibt liegt ganz und alleine an der Klassenpolitik die es in diesem Staate gemacht wird.
Ich habe manchmal dein Eindruck das es von "Oben" gesteuert wird das Ost und West nicht zusammen wachsen.

Es wird sogar wegen paar Eurobeträgen differenziert wer wo her kommt.
Wir sind eine Nation und werden es auch bleiben und darauf können wird Stolz sein.
Die Mauer in den Köpfen entsteht durch die fehlgeschlagene Einheitspolitik dieser und vorrangegangener Regierung.

Wir als Nation hatten die einmalige Gelegenheit und haben diese zu gunzten von Egoismus, Inkompetenz und Kapital vertahn.

Zitat

Noch heute habe ich eine Umfrage gesehen nach der sich eine grössere Zahl insbesondere an Wessis die Mauer zurückwünscht

ist ja auch kein Wunder.
Seitdem die Mauer weg ist fing doch im Westen die Aufbruchstimmung in Richtung Osten erst an. Solange die DDR noch da war hatte sich doch keiner getraut in Ostgebieten zu investieren. Nun wo schon die größten Teile in Richtung Osten (Polen etc.) abgewandert sind und die Arbeitslosigkeit immer weiter steigt können die sogenannten Wessis das Genöle der Ossis langsam nicht mehr hören.
Immerhin gab es im Westen auch nicht nur reiche Menschen und gerade diesen geht es nun noch beschissener wo die gerinqualifizierten Jobs bald gegen Null gehen.

Zudem machen uns zusätlich auch noch die ganzen Handwerker aus dem Osten hier in Deutschland die Preise kaput.

Jedem Ossi der sich über den jetzigen Zustand beschwert liegt ja frei das Land welches mit Wessikohle renoviert wurde zu verlassen.

Im übrigen konnte der Staat DDR ja auch früher nur durch westliches Sponsering überleben was leider auch schon jeder Ossi vergessen hat.

HI
Da der Thread jetzt inzwischen in Richtung O/W Modulator gerutscht ist, spiele ich mal die Brückenspule:
Ich bin in einer Zeit aufgewachsen, als die DDR bei uns in der Schule als SBZ bezeichnet wurde und in den Medien West und Ost der schwarze Kanal mit dem ZDF-Magazin sich wöchentlich verbale Schlachten lieferten. Auf den damaligen Wahlplakaten konnte man z. B. lesen: Deutschland dreigeteilt? Niemals! Mit einer symbolischen Landkarte incl. ehemalige Ostgebiete darauf. Und ich bin froh darüber, daß wir jetzt wieder (zumindest auf der Landkarte) zusammen sind. Ohne diese verfluchte Mauer!!! Ich bin damals oft nach Berlin gefahren, und den Grenzübergang, die Fahrt auf der Autobahn mit militärisch getarnten Radarfallen und fußballgroßen Schlaglöchern habe ich noch als mulmiges Gefühl sehr gut in Erinnerung. Leider sind wir noch nicht als Volk wieder zusammengewachsen. Gerade der Mauerfall signalisierte den wirtschaftlichen und politischen Bankrott des dortigen Systems, und die sich ausbreitende Euphorie wich dann immer mehr einer Ernüchterung, nein, fast schon Verärgerung, als immer mehr Menschen aus ihrer Heimat im Osten ihr Heil im „goldenen“ Westen suchten. Zeitgleich rollte eine Welle von Abzockern und Geschäftemachern (natürlich Wessis) gen Osten, und ich will gar nicht wissen, wieviel Millionen dabei in den Sand gesetzt wurden. Von den Einzelschicksalen der geneppten Leute ganz zu schweigen. Und „Birne Kohl“ schreibt sich das alles noch als persönliche Ruhmestat auf den f.... Leib! Dabei war er nur zu der Zeit am Ruder, und die süßen Versprechungen habe ich noch heute im Ohr! Daß die daheimgebliebenen Ossis jetzt nölen, kann ich nur zu gut verstehen! Aber : Wären nicht so viele aus ihrer Heimat abgewandert, gäbe es denn nicht mehr Arbeit und Konsum dort? Und zeitgleich hat sich unsere Gesamtsituation noch durch den massiven Zulauf aus Osteuropa verschärft. Was die Situation auf dem Arbeitsmarkt angeht genauso wie die Überlastung des Sozialsystems. Und dann werden von politisch irregeführten Leuten die Rufe nach der Mauer wach!?! Das einzig Gute an der Mauer war, daß die Grenze nach Osten dicht war, tschuldigung, aber das ist jetzt mein klarer Standpunkt. Und die Kombination von kostenträchtigem Wiederaufbau im Osten gepaart mit saubilligen osteuropäischen Arbeitkräften, zusätzlich die destruktive Überlastung unseres Sozialsystems hat uns Wessis wie Ossis natürlich in die jetzige Lage gebracht.
Welle:
Ich hoffe, wir haben diese Gelegenheit zum Zusammenwachsen noch nicht vertan, aber es hätten mehr Leute wie Du mit Pioniersgeist in ihrer Heimat bleiben sollen. Da hat doch eigentlich eine beispiellose „Republikflucht“ stattgefunden, mit logischerweise spürbaren Auswirkungen auf den Alltag in Ost und West. Stichwort: Egoismus
Die Differenzierung führt zu einer Klassifizierung, fängt in den Köpfen an und bringt uns nicht näher, sondern ist kontraproduktiv, für ALLE! Das sollte weg.
thomsonfreak:
Du hast vergessen, daß das Sponsoring nicht bei den kleinen Leuten dort angekommen ist. Wer damals Verwandte im Westen hatte, der hatte mehr Glück. Wenn denn noch alles im Paket drin war nach der Kontrolle, in den Sechzigern und Siebzigern habe ich als Bengel damals zu Hause mitgeholfen einzupacken.........
Ansonsten verstehe ich Deinen Standpunkt als „selber Wessi“ sehr gut, bin ja auch inzwischen bei Firma HartzIV angekommen. Ertappe mich auch bei neidvollen Gedanken, wenn ich als eigentlich Eingeborener keinen Job finde und andere Zugezogene arbeitsmäßig versorgt sind.

Ich schließe mit der provokativen Aussage: Die Mauer hätte ein paar hundert Kilometer in Richtung Osten verschoben werden müssen. Da gibt es einen Fluß, der heißt Oder, das hätte da doch ganz hübsch ausgesehen. Dann hätten wir das mit der Einheit schon längst im Griff. Und wären jetzt seit Jahren damit beschäftigt, mit dem Osteuropa dahinter und seinem menschlichen sowie wirtschaftlichen Potential kontrolliert und vor allem für unsere eigene Volkswirtschaft verantwortungsvoll umzugehen! Nein, ich bin kein Nazi, aber ich lasse mir von keinem Menschen auf der Welt meinen Nationalstolz nehmen. Auch wenn uns das in der Schule ja schon fast aberzogen wird, da habe ich wohl gefehlt!!!

Gruß

Zitat

Du hast vergessen, daß das Sponsoring nicht bei den kleinen Leuten dort angekommen ist.

meine damit eigentlich Devisen womit die DDR andere Güter im Rest der Welt bezahlen konnte (das Alugeld wollte doch keiner haben) welche durch die BRD direkt zur DDR flossen (oder indirekt durch das Umtauschgeld der Besucher der DDR)

alleine hätte der Staat keine 10 Jahre gemacht denn dann wären die Bürger entweder verhungert oder erfroren

Genau es gab ja keine Tiere mehr die wir jagen konnten und Heizung in den Höhlen gabs ja auch keine....

PS: Lesen, Schreiben und Rechnen habe ich natürlich erst nach der Wende gelernt...

Welle

wollte Dich nicht persönlich angreifen sondern mich nur über den Staat "DDR" auslassen (und über die die dem Staat noch nachtrauern).

Im übrigen ist es in der Tat häufiger vorgekommen das die DDR die Hilfe aus dem Westen benötigte um überleben zu können.

1 Beispiel:

Problem: Braunkohlegruben zugefroren wodurch es keinen Strom und keine Fernwärme mehr gab
Lösung: die DDR-Regierung bestellte mit Westdevisen beim Quelleversand Bohrhämmer, Spaten und andere Werkzeuge um die Bagger wieder frei zu bekommen

Sehen wir es doch mal logisch: das Bessere ist des Guten Feind. Man braucht sich doch gar nicht darüber zu streiten wie schlecht die DDR war. Die Frage ist doch : war es in der DDR besser oder schlechter als in der BRD? War es besser hätten die Ossis nicht die Mauer abreißen sollen. War es schlechter, dann trauert ihr nicht nach. Was soll dann die Dsikussion?
Wer von den Ostaligern hat denn in der DDR öffentlich sich über die Politik beschwert? Hat an der Saatsführung, der Wirtschaft, der Versorgung herumgenörgelt?
Jetzt aber kritisiert ihr an der westlichen Politik und am Gesellschaftssystem herum ( was durchaus legitim sein kann) aber bitte nicht mit Verweis auf die DDR-sowas ist doppelbödig.

Nehme es nicht persönlich. :)) Ist nur immer wieder bemerkenswert welche Vorurteile es immer wieder gibt. Sowas habe ich schonmal vor 13 Jahren beim Bund gehört.
Hatte da mal einen Kameraden der aus Lübeck kam nach Dienst zu mir eingeladen.
Der staunte nicht schlecht das ich fließendes Wasser aus der Wand und dazu noch warm in meiner Wohnung hatte.
Er dachte wir hätten noch ein Plumsklo auf dem Hof was man sich mit 30 anderen Mietern teilen müßte.

Würde ihn mal erzählt das es überall in der damaligen so war. Mir geht es hier nicht um Politik sondern darum das wir aus den neuen Ländern nicht hintern Mond gelebt haben. Wir haben den Vorteil/Nachteil zwei pol. Systeme zu kennen und einzuschätzen. Mit der Demokratie ist es in diesem Land auch nicht so weit her wie Schröder es gerne behauptet...aber das weiß ja jeder selber...

So müß weiter machen. Für mich ist das Thema jetzt beendet.

MFG an die Welt

Zitat

Original von Andy72
Sehen wir es doch mal logisch: das Bessere ist des Guten Feind. Man braucht sich doch gar nicht darüber zu streiten wie schlecht die DDR war. Die Frage ist doch : war es in der DDR besser oder schlechter als in der BRD? War es besser hätten die Ossis nicht die Mauer abreißen sollen. War es schlechter, dann trauert ihr nicht nach. Was soll dann die Dsikussion?

Die Ursache für den Lauf der Geschichte ist nicht, wie eine Sache war oder ist, sondern wie sie von den Menschen aufgenommen wurde, wie sie sie erlebt haben. Hatte vor 1990 auch eine völlig seltsame Vorstellung von der BRD. Man hat ja nur gefilterte Informationen erhalten, und wenn der Filter auch nur ARD oder ZDF hieß. Will nicht behaupten, daß ich einer der Leute bin, die die Mauer wieder haben wollen. Aber was jetzt so einige Leute über die jüngere Geschichte verbreiten, erscheint mir völlig konträr zu meinem eigenen Erleben. Bedenke, wie gut man Massen lenken kann.

Zitat

Wer von den Ostaligern hat denn in der DDR öffentlich sich über die Politik beschwert? Hat an der Saatsführung, der Wirtschaft, der Versorgung herumgenörgelt?

Da gabs einige, aber wer kann denn noch nachprüfen, ob das die heutigen Ostalgiker sind? Außerdem, du benutzt einen Begriff, der sehr schön zum oberen Thema (Medien/Masen) paßt. Bin ich jetzt ein Ostalgiker, weil ich alte DDR-Geräte (Radio, Computer) sammle?

Zitat

Jetzt aber kritisiert ihr an der westlichen Politik und am Gesellschaftssystem herum ( was durchaus legitim sein kann)

Das gehört zu einer jeden Gesellschaft, die aus Menschen, aus Individuen besteht.

Zitat

aber bitte nicht mit Verweis auf die DDR-sowas ist doppelbödig.

Ein Mißstabnd in der DDR wird keines falls besser, indem man einen vergleichbaren Mißstand in der BRD anführt. Das kann höchstens dazu führen, daß man bestimmte Dinge als nicht-DDR-typisch erkennt.

Denk immer daran:

"Monopoly Monopoly - wir sind nur die Randfigurn in einem schlechten Spiel"

Die Spieler kenne wir nicht; aber die sitzen mit Sicherheit nicht in der Schloßallee.

GG

zum thema:

.Bei mir hat sich der eindruck bis jetzt nicht festgesetzt, das man hier allwissend sein muss .Andy72 und Tobi05 habe ich z.b. positiv in erinnerung wenn es um die beantwortung meiner recht grundlegenden fragen geht
.Ich kann es durchaus nachvollzihen, wenn jemand probleme damit hat, das fragen über sachverhalte gestellt werden, die man sich selber recht gut erschließen kann .Aber der ton macht die musik, ,man sollte schon darauf achten wie man jemandem seine kritik nahe bringt

zum thema ost/west muss ich auch mein senf dazu geben
.Ich finde nicht, das nur die frage entscheidend ist, wo es besser war/ ist .Auch mir ist extrem aufgefallen, wie einseitig negativ das bild von der ddr in den medien gezeichnet wurde .Das war zumindest mein eindruck, als ich noch fernsehn hatte .Und der wiederstrebt mir sehr, da ich es anders empfunden habe, und darin auch zustimmung bei anderen finde
.Ich denke auich, das man unter spezielle vergleiche zihen kann, dabei muss man natürlich die rahmenbedingungen vor augen haben
Zum thema hätte/ könnte/ wollte: .Soweit ich weiß kam bei einer Emnid- umfrage unmittelbar nach dem mauerfall heraus, das die mehrheit der bürger der ddr für einen fortbestand eines souveränen staates waren (das soll aber jetzt keine diksussion über mögliche verläufe der geschichte vom zaun brechen :D)