Sony MHC-4800, Ton auf Lautsprecher erst nach "Warmlaufen"

Alles klar.

Hat sich nach dem Kurzschließen was geändert?

Wenn ja, versuch mal den vorhandenen zum eingebauten parallel (+ auf + und - auf -).

Braucht nicht unbedingt gelötet werden, dranhalten reicht.

Es könnte sein, dass der zu wenig Kapazität besitzt (evtl. taub).

MfG

Gerdio

Ach...

Es ist alles ein bisschen verwirrend: Es gibt keine Spannung an Pin 4. Nach Überprüfung von C714 erscheint jedoch Spannung an Pin 4. Aber jetzt erscheinen 0,7V an Pin 2. Wenn man diesen Pin mit Masse verbindet schaltet das Relais ein, aber mit zu großer Verzögerung...

Angesichts dessen empfehle ich folgendes:

• Mit einer guten Lupe kalte Lötstellen im Bereich von IC501 sowie im Gleichrichter- und Power-Supply-Board überprüfen.
• Austausch der Kondensatoren C503, C504 und C714.
• Austausch des Widerstands R504 und R505
• Auslöten der Widerstände R480, R430 und R503 auf einer Seite.
• Lautstärkeregler auf 0 stellen.
• Gerät einschalten.
• Beobachten, ob das Relais anzieht, und wenn ja, nach welcher Zeit.
• Messen der Spannungen an den einzelnen Pins von IC501.

Nachtrag: Dies alles ohne angeschlossene Lautsprecher (weil der DC-Schutz der Lautsprecher abgeschaltet ist).

Elkos altern, auch wenn sie nicht eingebaut sind (also nur lagern).

Wenn die zulange lagern, sollten sie formiert (kein Schreibfehler) werden, sonst könnten die im schlimmsten Fall „explodieren“

Am besten ist es, wenn man sie vor dem Einbau durchmisst (evtl. Vergleichsmessung mit dem ausgebauten).

Falls Du öfters reparierst oder bastelst, empfehle ich ein ‚Kombigerät‘, bei Auktionshaus und bei Ali preisgünstig zu haben.

z. B. https://www.ebay.de/itm/315133561950?

https://www.ebay.de/itm/364800896985?

Das sind zwar keine Profigeräte, aber ausreichend genau, zur Not geht ein Multimeter.

MfG

Gerdio

Ich weiß nicht, was sich Sony dabei gedacht hat, aber der Schaltplan dieses Geräts ist voller Fehler. Wie konnten sie nur -33V an den Ausgang des STK-Hybrid schreiben, und das für beide Kanäle! Und bei Q401 und Q451 steht 'DC detect', aber in Wirklichkeit handelt es sich um Überstrom- bzw. Überlastschutz.

Wie auch immer, ich habe vorgeschlagen, die Widerstände R430 und R480 auszulöten, um zu sehen, ob die Spannung von 0,7V von der Endstufe kommt oder vielleicht vom IC501 selbst, der in diesem Fall defekt wäre. Der Test zeigte, dass die Spannung offensichtlich von der Endstufe kam. Da eine solche Offset-Spannung zu groß ist, handelt es sich wahrscheinlich um einen defekten STK.

Miss also die Spannung an Pin 10 und Pin 13 des STK-Hybrids. Sie sollte nicht mehr als etwa 100mV betragen.

Was die übermäßige Verzögerung des Relais betrifft: Es könnte ein Defekt des IC501, C504 oder das Vorhandensein einer Fehlerspannung an Pin 1 oder einer fehlenden Spannung an Pin 4 in den ersten paar Sekunden sein.

Großartig, wir haben endlich die Ursache gefunden: zu viel Offset.

In Anbetracht der mit der Zeit abfallenden Offset-Spannung würde ich zuerst die Elektrolyte beim STK ersetzen: C401, 404, 405, 451, 454, 455. Durch neue!

Das ist eine Kostenfrage, unbedingt notwendig ist das nicht, zumindest noch alle tauschen, die in der Nähe des „Ofens“ Kühlkörper) verbaut sind.

Evtl. die Elkos vorher messen.

MfG

Gerdio

Die von mir vorgeschlagenen Austauschelektrolytkondensatoren befinden sich im Eingangs- und Rückkopplungskreis des STK. Ihr Leckstrom könnte den Gleichstrombetriebspunkt beeinflussen. Normalerweise beschränken sich unsere Messungen an Elektrolytkondensatoren auf Kapazität und ESR, aber in diesem Fall ist der Leckstrom wichtiger. Dieser wird oft nicht gemessen, weil entweder das entsprechende Equipment fehlt oder nicht daran gedacht wird (eine einfache Messung: Serienschaltung einer Gleichspannungsquelle mit dem Kondensator und Messung des Leckstroms im Mikroampere-Bereich).

Es ist auch zu beachten, dass Kondensatoren mit höheren Spannungen einen höheren Leckstrom aufweisen, daher sollten nicht unnötig Kondensatoren mit höheren Spannungen als nötig gewählt werden.

Des Weiteren haben Aluminium-Elektrolytkondensatoren, die längere Zeit gelagert oder spannungslos waren, fast immer einen deutlich erhöhten Leckstrom. Das sogenannte Formieren, also das Anlegen einer Spannung über einige Stunden, hilft hier. Zudem fällt auf, dass der Leckstrom in den ersten Sekunden oder Minuten hoch ist und dann exponentiell abfällt. Daher könnte es sein, dass der Fehler vorübergehend verschwindet, wenn das Gerät längere Zeit eingeschaltet bleibt.

Hättest du mal ein paar mehr bestellen sollen, denn die braucht man oft, wenn man mit solchen Geräten zu tun hat.