Loewe Opta Rheingold 3953W

  • Hallo an alle Leser!


    Nachdem ich auf dem Flohmarkt ein Loewe Opta Rheingold für 5€ angeboten sah, konnte ich nicht nein sagen.
    Also rein ins Auto und heim damit.


    Sämtliche Teer- und Elektrolytkondensatoren habe ich ausgetauscht, der Trafo ist in Ordnung, der Selengleichrichter ebenfalls.
    Wie es scheint, wurde mal der originale Empfangsteil (mit EF42 als Vorverstärkung) außer Betrieb gesetzt und stattdessen ein neuer Empfangsteil mit ECC81 verbaut - wurde allerdings sehr professionell ausgeführt, ist mir zuerst gar nicht aufgefallen.


    Jetzt habe ich das Radio vorsichtig auf Netzspannung hochgefahren - und das Resultat ist ernüchternd.
    Auf allen Kanälen ist unabhängig vom Lautstärkeregler ein Krachen und Knarzen zu hören, die Sender sind extrem leise und stark verzerrt (es funktionieren aber alle Stationen - FM und AM) - führt man über den TA-Eingang ein Signal ein, so ist es ebenfalls stark verzerrt und sehr leise.


    Woran kann es liegen? Hat jemand Ideen? Es scheint auf jeden Fall der Verstärkerteil zu sein - dafür würde zumindest das Ergebnis über die TA-Buchse sprechen.


    Besten Dank im Voraus
    Adrian

  • Hallo Adrin,
    vorausgesetzt, das du die richtigen Pin,s erwischt hast, würde bei dieser Spannungshöhe alles nur kein Ton herauskommen
    Prüfe also bitte erneut am besagten Pin 7, du wirst gegenüber am Pin2 gemessen haben, dort wären die Spannungen etwas zu niedrig, dazu aber später

  • Adrian, wir drehen uns hier im Kreis.
    Meine Zählweise ( und es ist die übliche) geht davon aus, das auf die Stifte draufgesehen ab der Glasnase rechts herum gezähl Pin 1 beginnt
    Somit liegen am Pin 2 = Anode = 190 V/DC; Pin 5 = Schirmgitter = 200 V/DC und Pin 7 = Kathode = 10 V/AC, richtig ?


    Fakt aber, 10 V/AC an der Kathode sind unmöglich, prüfe das bitte nocheinmal, ca 6 V /DC müssen hier anligen, dann arbeitet Sie auch sauber

  • Pardon - da habe ich mich wohl gehörig verfranst.


    Also: Anode: 190,2 Volt
    Kathode: 4,8 Volt
    Schirmgitter: 195,4 Volt.


    Ich hatte vorhin Anode und Schirmgitter durcheinandergebracht - und die 10V/AC kannst du auch getrost vergessen :D

  • Beide EF41 sind neu, da sie bei Kauf des Radios gefehlt haben.
    Jetzt wird's aber interessant:
    Erste EF41 ist normal - Anode: 190V
    Schirmgitter 67V
    Aber die zweite: Anode 0V
    Schirmgitter: 10,3 Volt.


    Hier scheint wohl was verkehrt zu sein.
    Woran könnte das liegen?

  • Ausgerechnet jetzt gibt mein Multimeter den Geist auf - neues ist bestellt, dann wird nachgemessen!
    Optisch sehen die Widerstände jedoch noch gut aus - und der Kondensator ist neu...
    Aber wir werden sehen!

  • Hallo zusammen,


    komisch. In meinem Schaltplan gibt es zwar auch zwei EF41, aber die sind in der ZF. In der Audio-Vorstufe sitzt hier eine EABC80.
    Gut, die 0V an der Anode sind in jedem Fall nicht ok.


    Gruß
    Bernhard

  • So, das Multimeter ist nun endlich angekommen. Der 100k ist in Ordnung - doch etwas später kommt noch ein Widerstand mit 5M-Ohm - und der ist durch.
    Jetzt heißt es erneut warten - denn in meiner riesigen Sammlung an Widerständen ist natürlich kein 5M zu finden... :D

  • Hallo Adrian,
    der 5 M Widerstand gehört nicht zur Anodenspannungsversorgung der EF41.
    Wie ich es schon schrieb, bekommt dieser Röhre die Anodenspannung aus zwei hintereinander gelöteten R,s von jeweils 100K, zwischen den beiden ist dann der besagte C von 0,1 µF (oder größer)
    Messe nun mal bis zu welchem dieser zwei R,s die Anodenspannung noch vorhanden ist.
    Messe auch mal ohne eingesteckte Röhre, denn bei ihrem evtl. Defekt, kann sie die Anodenspannung an den hohen R Werten bis zu 0 V herunterziehen.

  • Ich hätte 200K und danach 100K in Reihe mit einem 0,1uF anzubieten. (Laut Schaltplan auch so vorgesehen).
    Der 200K ist tatsächlich offen - dahinter liegen 175V an.


    Das Krachen im Lautsprecher habe ich übrigens beseitigt bekommen - hier war es ein durch Oxidation an den Röhrenpins einer EL41 hervorgerufener Wackelkontakt.


    200K müsste ich vorrätig haben - werde mich auf die Suche machen und ihn ggf direkt einlöten.

  • Es war der 200K.
    Alten abgelötet, neuen dran - Radio spielt wie neu!
    Werde oben angesprochenen 5M noch erneuern (vielleicht verbessert das ja die Tonqualität noch ein bisschen) - und das Radio wäre fertig fürs Wohnzimmer!


    Ich danke besonders Harry für die tolle Hilfe - und für die viele Geduld im Umgang mit einem Anfänger ;)