UKW-Einheit für Grundig 238W/UKW-I

  • Hallo an alle Leser.


    Ich habe neulich ein altes Grundig Röhrenradio geerbt (s. Fotos), was technisch noch tiptop in Ordnung ist und was ich daher gerne für den Alltagsbetrieb einsetzen würde.
    Nun ist mir aufgefallen, dass die UKW-Empfangseinheit, die damals als Rüstsatz für dieses Radio erhältlich war, hier nicht verbaut ist - also kein UKW-Empfang.


    Da ich jedoch nicht auf UKW verzichten möchte, habe ich folgende Fragen:



    1.: Da ich nicht zu hoffen wage, irgendwo noch den Original-Rüstsatz auftreiben zu können, habe ich mir überlegt, ob es vielleicht möglich wäre, sich selbst das Pendelaudion zu bauen.
    Meine radiotechnischen Kenntnisse beschränken sich allerdings auf die groben Basics - d.h. Funktion von Trioden und Pentoden, Schwingkreis, Basisschaltungen und natürlich Sinn und Funktion von Widerständen, Kondensatoren etc. Sich selbst eine Schaltung auszudenken, fällt für mich als Alternative also weg.
    Hat vielleicht jemand einen Schaltplan für die Empfangseinheit - oder eine Idee für eine solche?


    2.: In der Reparaturanleitung ist die Installation des Rüstsatzes beschrieben. Ferner ist dort die Rede von einer Kontaktleiste, an die das Audion gelötet werden - eine solche kann ich an beschriebener Stelle leider nicht finden. Wenn es also tatsächlich einen Schaltplan für das Empfangsteil gibt, müsste ich noch wissen, wo die einzelnen Drähte angelötet werden müssen.


    Ich danke schon Mal im Voraus


    Adrian


    Bild 1: Vorderansicht
    Bild 2: Innenansicht
    Bild 3: Regelkondensator - unten müsste sich laut Manual eine Kontaktleiste befinden.

  • HI
    Also der Drehkondensator ist bereits für UKW "vorgerichtet"!
    Im dritten Bild klar zu sehen, die beiden zweilagigen kleinen Plattenpakete sind für den UKW-Betrieb, Du brauchst ja zwei, für Vorkreis und auch für Oszillator im Tuner.
    Ich denke, die sind beide nicht benutzt oder hier führen vom Stator Leitungen zu einer Kontaktleiste................soviel zu Deiner Frage. Der Rotor liegt eh an GND.
    Nach einem Schaltplan müßte ich schauen, habe gefühlt ne Million Pläne.............aber finden...?!?
    Ich schaue mal.....
    Und mach erstmal die Basics, die alten Folienkondis im Netzteil gegen GND erneuern und den Koppelkondi zum Steuergitter der EL41.
    Das erhöht definitiv die Restlebensdauer :-)

    Ich bin nicht inkompetent. Nur ein Nachtmensch mit einem Tagesjob! :O ?(

  • Hallo wynny.


    Zuerst einmal vielen Dank für deine Antwort.
    Seitdem ich den ersten Beitrag hochgeladen habe, ist eine Menge passiert.


    Zuerst ging es bergauf, nachdem ich ein bisschen mit dem Radio herumexperimentiert hatte: Bei voll aufgedrehter Lautstärke ließ sich tatsächlich ein Signal auf dem UKW-Kanal vernehmen.
    Tatsächlich scheint der UKW-Teil in diesem Radio bereits verbaut.


    Und jetzt kommt die schlechte Nachricht:
    Beim Anblick der Kondensatoren wurde mir schlecht - zerbröselt, aufgequollen u.dgl. also raus damit.
    Damit habe ich wohl erfolgreich das Gegenteil bewirkt - jetzt kommt nämlich auf keinem Kanal ein Signal - dafür habe ich ein sehr dominantes Brummen hervorgerufen :pinch:


    Lange Rede, kurzer Sinn: Ich bin ratlos. Es ist bei Weitem nicht mein erstes Mal, dass ich derartige "Operationen" durchgeführt habe, ich habe alle Lötstellen auf Durchgang überprüft,
    die Kondensatorwerte stimmen - was nun?


    Ich habe das Radio erfolgreich kaputt repariert. Heizspannung ist präsent und nachgemessen. Nichts wird warm, das Radio zieht genau den Strom, den es laut Anleitung ziehen sollte - Sackgasse ohne Wendemöglichkeit? Ich wäre sehr froh, wenn jemand helfen könnte... Wovon ich weiß, wie schwierig es ist, wenn man das Radio nicht vor sich hat...

  • Hallo Adrian,
    leider ist das UKW-Teil in deinem Radio eines der ersten und somit aus der Anfangsphase der Entwicklung, das heisst, der UKW Empfang reicht bei viel Antennenaufwand nur für wenige Ortssender im Empfangsbereich von ca. 88 - 100 MHZ, Die Tonqualität schwankt sehr stark und um eine Optimum an Tonqualität zu erreichen, muss öfter und feinfühlig am Abstimmknopf gedreht werden.
    Auch solltest du wissen, das jedes Netzbetriebene Gerät zumindest im 10 jährigem Turnus von einer fachkundigen Person inspiziert werden muss, um Brand und Sicherheitgefahren zumindest einzudämmen.
    Zu dieser Überprüfung gehört eine sogen. Kondensatorkur, dabei werden zumindest die Kondensatoren, die an der Anodenspannung von ca. 250 V/DC hängen, ausgewechselt, wird dieses jedoch unterlassen, dann besteht höchste Gefahr das wichtige Bauteile im Gerät überlastet werden und es zu einem Brand kommen kann.


    M.f.G.
    harry

  • Hallo nochmal an alle Leser.


    Nachdem sich jetzt länger nichts getan hat, habe ich nochmals einen erneuten Versuch bei der Kondensatorkur gewagt - diesmal gottseidank mit Erfolg!
    Tatsächlich hatte ich nämlich einen einzigen Kondensator falsch angeschlossen (verband die Triode mit dem Lautstärkepoti) - und damit das gesamte Radio außer Betrieb genommen.
    Nach Beheben dieses Fehlers spielt das Radio jetzt wunderbar (auch auf UKW!). :tongue:


    Was ich vor der Kondensatorkur zu bemängeln hatte - nur sehr leiser UKW-Empfang, große Hitzeentwicklung besonders an Trafo und Gleichrichter - hat sich jetzt in Wohlgefallen aufgelöst,
    und nachdem ich die Betriebsspannung noch von 220 auf 240 gewechselt habe, ist dieses Radio zu einem schönen Alltagsradio geworden!
    Was beim täglichen Einsatz jedoch störend ist, ist die nur recht kleine UKW-Skala - bei 100 MHz hört der Empfangsbereich auf...


    Meine Frage wäre, ob man nicht irgendwie noch zumindest bis 101,30 MHz aus dem Radio "herauskitzeln" könnte - damit wenigstens WDR4 noch zu erreichen wäre?
    Vielleicht gibt es ja irgendwo eine Stellschraube, die das Spektrum verschiebt - oder kann man irgendwo den Anschlag aus dem Drehkondensator entfernen?


    Über Tips wäre ich sehr dankbar!! :) :)