Kenwood KA5040R, Phonoeingang fällt teilweise aus

  • Hallo


    Bei meinem Kennwood Vollverstärker fällt der Phonoeingang ab und zu aus; anschliessend liefert er nach 1 Min. wieder ein Signal oder auch nicht. Beim Eintritt des Fehlers ist kein ! Relaisklick zu hören bzw. eine Schutzschaltung wird nicht aktiv. Die anderen Eingänge arbeiten jederzeit einwandfrei. Fehler ist nicht unbedingt wärmeabhängig.


    Konkret verändern sich am IC11 (JRC4558D) die Versorgungsspannungen, die normal +-17V beträgt. An Pin4 steigt die Spannung auf 0.6V an, statt -17V, und an Pin8 steigt sie auf +22V an, statt +17V. Diese Fehlspannungen liegen dann natürlich auch an IC1 (NJM4565D-D) an, mit der Folge, dass Phonoeingang ausfällt. Beide ICs sind für eine max. Versorgungsspannung von +-18V ausgelegt. Die Versorgungsspannung des Boardes von + - 50V scheint auch bei Eintritt des Fehlers stabil zu sein.


    Bereits durchgeführte Arbeiten:


    -Gründlich nachgelötet, da vor allem Q11-14 (2SC2590 & 2SA1110) kalte Lötstellen aufwiesen, da sie im Betrieb ziemlich heiss werden. Transis wurden zuvor ausgelötet und mittels Transitester geprüft. Scheinen OK zu sein.


    -IC11, JRC4558D durch SFC2458DC ersetzt.


    -Alle Elkos auf dem Board ersetzt, ausser C27, 28 3300uF/6.3V


    -Kondensator C61, 100p ersetzt


    -Zenerdioden um das IC11 sperren wie sie sollten und an ihnen fällt die richtige Spannung ab, wenn Fehler nicht vorhanden ist.


    An was könnte das sonst noch liegen? Halbdefekte Transistoren, die plötzlich durchbrechen, scheint mir eher ein Seltenheitsphänomen zu sein, wie auch bei den Zenerdioden. IC1 (NJM4565D-D) hab ich noch nicht ersetzt. So wie ich die Schaltung verstehe, ist dieses IC bloss für die Audio Signalverstärkung verbaut. Hingegen scheint IC 11 für die Versorgungsspannungen des Phonoverstärkers zu arbeiten. Aber Hand aufs Herz, so ganz begreif ich die Schaltung doch nicht ganz.


    Was meinen hier die Profis ? An was bin ich gescheitert?


    besten Dank für jeden Hinweis


    Micmac


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  • also nicht dass jetzt der eindruck entsteht, ich sei ein profi auf dem gebiet. ich würde die ganze Schaltung rund um ic11 mal über scope betrachten. nicht dass da etwas schwingt. die z-dioden hast du noch nicht getauscht, oder? nicht dass da eine nen schuss hat.

  • hallo felline


    Zenerdioden wurden noch keine getauscht aber wie gesagt, durchgemessen mit dem Ohmmeter sowie Zenerspannungen geprüft, während die Schaltung korrekt arbeitete. Mir ist nicht bekannt, dass jene Dioden urplötzlich dann im Betrieb einen Kurzschluss verursachen können. Vielleicht aber haben andere mit Z-Dioden gegenteilige Erfahrungen gemacht. Halbdefekte Dioden, gibt es sowas ?


    Gruss


    Micmac

  • Hallo Möhre


    Nein, hatte ich nicht. Beim Umschalten von MM auf MC arbeiten aber beide Bereich, wie sie sollten (Hörprobe). Ausserdem sehe ich jetzt hier keinen dirketen Zusammenhang, wieso eventuelle Kontaktwiderstände am MM/MC-Umschalter ein Umkippen der Betriebsspannungen am IC11 hervorrufen soll. Fehler zeigt sich sowohl auf MM und MC, totaler Tonausfall auf beiden Kanälen.


    Gruss und Danke


    Micmac

  • Ja hast Recht, Sorry hab voll gepennt :huh: , die Leitfähigkeit des Schalters würde ich trotzdem mal checken. Ich bin davon ausgangen, dass die Phonoschaltung selbst zum Schwingen neigt.
    Nach genauen Lesen, würde ich mir das Netzteil vornehmen, das Teil komplett nachlöten. Es sieht so aus, als fällt sporadisch im Bereich des IC 11 irgendwie die Masse weg oder die 50 Volt Minus fallen aus bzw. der Q 12 Regler. Checken ob die Masse und die beiden 50 Volt ohne Wackler von Richtung Trafo zuverlässig ankommen.
    Schauen, ob die Schaltung die Masse über die dafür zuständige Leitung bekommt und nicht irgendwie über das Metallgehäuse des Gerätes oder so.
    Grundsätzlich würde ich mal die Elkos mit einen ESR- Meter checken.


    Das Netzteil hat zwei Stufen auf jeder Spannungsseite.


    Q12 / Q 11 heizen die Spannung erstmal runter, die Spannung sind nachher stabil. Referenz sind die jeweiligen ZD- Dioden an der Basis, zwischen Basis und Emitter von Q 11/12 sollten die üblichen ca. 0,6 Volt liegen.


    IC 11 1/2 erzeugen mit Q 13 die positiven 17 Volt dabei ist D 32 die Referenzspannung. Zwischen Pin 2-3 sollte praktisch keine Spannungsdifferenz festzustellen sein.


    IC 11 2/2 erzeugt mit Q 14 die negative Spannung, hierfür wird die Symmertie zur Masse zwischen Plus- und Minusspannung als Referenz genommen, also die Schaltung achtet darauf das die Minusspannung genauso gross ist wie die Plusspannung. Dabei wird die Spannung zwischen R 103 und R 104 mit der Masse verglichen. Zwischen Pin 5 und 6 am IC darf es praktisch keine Spannungsuntschiede geben.

  • Hi


    die Deliquenten des Phonoausfalls scheinen genau die zwei Elkos gewesen zu sein, die ich erst am wenigsten vermutet hatte. Die Pins von C27, 28 3300uF/6.3V um den MM/MC-Umschalter standen halshoch im Elektrolytsumpf, wobei man von aussen nichts Verdächtiges ausmachen konnte. ESR-Wert war wegen dieser Tunke natürlich im unteren Bereich. Da beide Elkos mittels Leim rundum versiegelt worden waren, hatte Kenwood bestimmt im Vorfeld gewusst, dass sie Elkos von fehlerhafter Qualität verbaut. Kennwood Geräte mit der Bezeichnung xx50 oder xx40 sollen mit massiv fehlerhaften ELNA Kondis damals in Umlauf gebracht worden sein, wobei Kennwood in ihren Prospekten die Qualität von ELNA stets himmelhoch anpries.


    Soweit lag Möhre mit seiner Vermutung nicht weit von einem Massenproblem weg, da in der Tat durch Leckströme das Massenpotential verschoben worden war.


    Besten Dank nochmals für eure Hilfe


    Micmac