Kreissägemotor zieht nicht mehr - läuft langsamer(?)

  • Hallo -
    ich habe grade meine Kreissäge (Elektra-Beckum PK 200, Baujahr 1998 - weitere Daten gleich) durch Überanstrengung kurzzeitig (3..4 Sekunden) zum Stehen gebracht. Seither "zieht sie" nicht mehr, und ich habe das Gefühl, dass sie "halb so langsam" läuft. DIe Maschine hat folgende Daten auf dem Typenschild:


    cos phi=0,87
    P1=1700W P2=1000W
    n=4100 / min
    1~230V


    Nach dem "Schrotten" war der Motor nicht warm (allerdings ist er in einem Kunsstoffgehäuse gekapselt), auch kein Rauch o.ä. (was ich beim Abfackeln eines Kondensators meiner Bandsäge einmal erlebt habe ...).
    Geh ich richtig in der Annahme, dass sie einen Drehstrommotor mit Phasenschiebekondensator hat? (sie hängt an einphasigen 230V).


    - Wie finde ich raus, ob sie noch die 4100 Touren hat?
    - Und was könnte kaputt sein?


    EDIT: Der Motor ist wohl ein Universal=Bürstenmotor (lt. Diskussion In einem englischem Forum), wobei man an die Bürsten kaum drankommt wegen der Kapselung. Ich werde einmal versuchen, die Maschine zu zerlegen ...


    Besten Dank!!
    Grüße
    H.M.Müller

  • Es kann kein Käfigläufer, also Asynchronmotor sein denn der kann an einem 50-Hz-Netz maximal knapp 3000 RPM haben (vorausgesetzt die Drehzahlangabe ist die der Motorwelle, ohne Getriebe dazwischen und kein Betrieb über Frequenzumrichter).
    Vermutlich hat es beim Stillstand eine Wicklung auf dem Anker durch Überlastung gekillt, das siehst Du an einem sehr starken Bürstenfeuer auf dem Kommutator, auch wenn die Kohlen noch in Ordnung sind. Kannst Du auch prüfen durch Messen des Ankerwiderstandes bei langsamen Durchdrehen desselben. Falls dem so ist ist der Motor Schrott.


    Gerade mal gegoogelt, da hängt noch eine Elektronik dran, die kann natürlich auch hin sein.

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  • Danke einmal für Ratschläge und Nachforschungen - der Motor ist halt halbwegs gut gekapselt (wohl wegen Sägestaub und so), da sieht man nichts von Bürstenfeuer o.ä.


    ... wie's weiterging: Nach dem Posten ging sie wieder "so wie früher" - manchmal! und manchmal nicht ... Genauer gesagt, manchmal (ich sage mal "ca. jedes dritte Mal einschalten") läuft sie "schwach" - aber dazwischen sägt sie wie eh und je auch durch dicke Bretter "kraftvoll" durch. Wenn sie "schwach" läuft, dann fällt die Drehzahl bei dicken Brettern dramatisch ab - dann kann ich aber langsamer sägen, und sie schafft es trotzdem; auch gibt es keinen Geruch o.ä. Vielleicht ist es ja die erwähnte Elektronik ... Das mit der Messung mach ich noch - allerdings, wenn eine Elektronik dranhängt, muss ich dazu den Motor ausbauen/abhängen - muss ich mich erst reingraben in die Maschine.


    Äußerst komisch ... ich sag einmal, erspart Euch Antworten auf meine kryptischen Bemerkungen - ich werde den Patienten weiter beobachten ;)


    Vielen Dank!
    HMMüller

  • @ hmmueller:
    Ob nun EB oder Metabo draufsteht - drin ist zum Schluß doch meistens China drin... Der Motor ist wie schon richtig angemerkt ein Universalmotor mit sehr hoher Drehzahl mit einer nachgesetzten Untersetzung (Zahnrad, Ritzel). Da der Motor sehr viel Leistung hat und man u.a. auch das Getriebe schonen bzw. nicht unnötig robust auslegen will, haben diese Sägen oft eine Sanftanlaufschaltung. Da fliegt auch nicht so schnell die Sicherung und man hat eine faire Chance, so eine Säge auch an einem kleinerem Aggregat zum Laufen zu bekommen.
    In der Sanftanlaufelektronik wird der Wurm drin sein. Die ist normalerweise in der Sicherheitsschalterarmatur zu finden. Viel ist nicht dran - im wesentlichen ein Triac und ein Überbrückungsrelais. Das Überbrückungsrelais würde ich beim beschriebenen Fehlerbild mal genauer testen. Wenn es so ein spieliges 10A-Printrelais ist, war der Ausfall nur eine Frage der Zeit. Sollte eine Lötstelle am Relais abgebrannt sein, hat es keinen Zweck nur nachzulöten - jedenfalls nicht für lange. Die Kontakte sind verschmort; haben einen überhöhten Übergangswiderstand und werden demzufolge heiß und löten sich aus. Ein neues Relais kostet nicht viel.
    Von einem Überbrücken der Softstartschaltung rate ich ausdrücklich ab.


    Gruß
    Thomas