Frage zur Ausbildung als Fernsehmechaniker

  • Meinst Du das ernst? Und für Metzger dann Abi? Auch wenn heute alle Betriebe neidisch auf die schielen, die zwar beweisen können, dass 1+1=2 ist aber es dennoch nicht ausrechnen können - so wahnsinnig waren wir von 20 Jahren noch nicht.


    PS. wenn mich jemand eines Besseren belehrt, werde ich andächtig staunen

  • Zitat

    Original von shaun
    Die Hälfte davon glaub ich Dir aufs Wort :D


    Er meint doch die andere Hälfte Andy ;)


    Die hier:

    Zitat

    ich habe Sonderschulabschluss und es auch gepackt.

    Ich repariere um zu überleben, manche überleben weil sie nicht selbst reparieren.


    Ich helfe jedem Anfänger, der seine Fähigkeiten nicht überschätzt.
    zur VvT


    Gruß
    Thomas

  • In meiner Berufsschulklasse (KE) waren 4 Abiturienten, 15 Realos und 1 Quali. Mit letzterem war gutes Zusammenarbeiten, er war interessiert, ist mitgekommen und wurde natürlich von den Realschülern täglich daran "erinnert", dass er ja nur einen Hauptschulabschluss habe...
    Insofern sollten sich Personalverantwortliche mal überlegen, in welche Richtung sie fischen gehen

  • Zitat

    Insofern sollten sich Personalverantwortliche mal überlegen, in welche Richtung sie fischen gehen


    ganz klar in Richtung Abiturient, die erinnern den Quali nicht an seinen Abschluss, die reden erst gar nicht mit ihm. 8) :P

  • Ich habe vor 20 Jahren meine Erste Ausbildung im Elektrohandwerk begonnen.


    Während meiner vorhergehenden Bewerbungsbemühungen geriet ich auch an Firmen die für den Ausbildungsplatz des Elektroinstallateures gern ein Abitur gesehen hätten.


    Später habe ich deren Auszubildende dann in der Berufschule und auf zwei Großbaustellen getroffen.


    Bisauf über die Theorie Diskutieren konnten die nichts, aber auch wirklich gar nichts.
    Die praktische Prüfung bestanden 4 von mindestens den mir bekannten Abiturienten nicht.


    Auf den Baustellen versuchten sie die Löcher in die Decken zu Diskutieren anstatt sie zu Bohren.


    Sie konnten bestens über Fehler sinnieren welche in der Praxis nicht auftreten können.


    Ein produktives Arbeiten war so gut wie unmöglich.
    Während wir nach verrichteter Arbeit unser Werkzeug einpackten begannen diese gerade damit es aus dem Fahrzeug zu holen.


    Mein Meister hätte niemanden davon haben wollen.


    Bis denn vom Sven




    P.S. meine Meinung dazu ist auch in meiner Signatur zu lesen

    Die Zeit ist nicht mehr fern, in der bei einem Wasserrohrbruch genug qualifizierte Akademiker in ihrem Wohnzimmer den steigenden Wasserstand berechnen können, aber kaum jemand da ist, der imstande wäre, den Schaden zu beheben.

    Einmal editiert, zuletzt von pillepups ()

  • Stimmt. Aber die Tussi, die einige von euch gewählt haben, spricht auch deutlich öfter von Eliten und Exzellenz als von Handwerkern, die sich schmutzig machen. Dahin geht der falsche Weg.


    Ich habe auch Kunden, die sichtlich verwundert scheinen, dass ein Inschenööör mit den eigenen Händen eine Anlage öffnet, misst, schraubt, lötet... ja wer soll denn das sonst machen? Der Bäcker? Das reicht doch, dass das hier üblich ist :)

  • Andy, das mit der 6 ist doch gelogen, oder? :D


    Naja, für Lügen gibts halt da dann ne 6, eigentlich wieder logisch, ned?


    @ Detlef S: Für die Ausbildung zum Rundfunk- und Fernsehtechniker, so hieß der damals noch, brauchte man nicht mehr, wie in jedem anderen geregeltem Handwerk:


    Den Hauptschulabschluß. Also gaaanz früher 9 Schuljahre und kein Quali und gar nix - fertig.


    Was in Gottes Namen ist denn EOS? Ist das eine ostdeutsche Angelegenheit aus DDR-Zeiten? Noch nie gehört.


    Hier im Westen gabs Hauptschule, Realschule und Gymnasium.


    Die Realschule ergab die "mittlere Reife" und berechtigte zum Besuch der weiterführenden Fachoberschule (11. und 12. Klasse, dann sog. Fachabitur). Mit dem Fachabitur (keine zweite Fremdsprache...) konnte man nur an Fachhochschulen studieren, mit dem am Gymnasium (insgesamt 13 Schuljahre) erlangte man die "Allgemeine Hochschulreife" oder schlicht das Abitur (ohne die Vorsilbe Fach) und damit die Wahlfreiheit an beliebige Hochschulen = Unis zu gehen.


    Es gab aber immer den Zweiten Bildungsweg mit dem man nachträglich doch noch weiterkam.


    Im Handwerk wars einfach geregelt: Hauptschule (gerne auch "mehr") Lehre (neudeutsch Ausbildung, daher auch nimmer "Lehrling") mit der Prüfung dann Geselle. Gesellenjahre berechtigten zur Ablegung der Meisterprüfung. Ende der Fahnenstange...


    Heutzutage dürfen Meister sogar studieren, aber eben nur im gleichen Fach, das es selten gibt...


    Edit: Bin i heit bled, ja sog amol, so viele Tippfehler, i muaß numoi ind schui gäh...

  • Sag mal, bist Du vielleicht etwas schwer von Begriff???



    Die Hauptschule ging nur bis zur 9. Klasse, zur neunten, Nine, none, IX.



    :D ;)


    Und der heutzutage eingeführte, damals (Anfang 80er-Jahre, später weiß ichs nicht) noch unbekannte "Quali" an der Hauptschule ist der "Qualifizierte Hauptschulabschluss", im wesentlichen einfach ein bestimmter Mindestnotendurchschnitt und eine schriftliche und teilweise mündliche Minimalprüfung. Alles natürlich erst in der letzten, also, ähem, der NEUNTEN Klasse.


    Überhaupt: Im "Westen" ist und war Bildungsangelegenheiten immer "Ländersache", also hat jedes einzelne Bundesland da die Souveränität zu bestimmen, was, und wie geprüft wird, und was wie geregelt ist, bla bla bla...
    In den Medien noch am bekanntesten sind die unterschiedlichen Lehrpläne die teils zu heftigen Diskussionen Anlass geben.


    Tatsächlich wunderte ich mich, wie "easy" es Gleichaltrige zur damaligen Zeit in anderen Bundesländern hatten, die von mir stets gefürchteten Matheaufgaben hatten die gar nicht so.


    Gaußsche Zahlenebene? Komplexe Zahlen? Differentialrechnung? Polynomdivisionen höherer Ordnung, und , würg!, Laplace-Transformation.
    Da stell ich heute noch auf Durchzug, denn, ich brauchs ja nicht wirklich...


    Daher gab und gibt es immer noch erhebliche Unterschiede in den Ansprüchen, die z. B. ein bayerisches Abitur stellt im Gegensatz zu einem hessischen und das ist auch durchweg bekannt bei Arbeitgebern.


    Superlazy war's in Berlin, "für die Doofen" sagte man damals hier und "zum Bund mußt da auch ned" (zum Wehrdienst).


    Eine andere Modeerscheinung war und ist, nach dem Abitur erstmal eine Lehre zu machen und danach erst zu studieren.


    Das war eine Zeitlang auf dem finanziell hochdotierten Arbeitsmarkt gerne gesehen, die "Absolventen" wollten aber selten bis nie etwas in dieser "Alibilehre" erlernen oder gar praktisch können (sog. "Fertigkeiten") sondern diskutierten lieber über die mögliche Zusammensetzung des Füllsandes einer Schmelzsicherung, anstatt endlich die neue Sicherung einzusetzen, damit die Maschine wieder läuft, was natürlich manch' eine daneben wartende Kundschaft zur Weißglut brachte.


    Und noch eine kleine Anekdote:


    Sehr beliebt war gegen Freitag mittag im Außendienst das Abstellen des bordeigenen CB-Funks (laaaang vor der Handyära) im VW-Bus = Betriebsfahrzeug. Da konnte der Chef rufen und rufen um uns "schnell noch da bei xy vorbeizuschicken", was dann natürlich unbezahlte Überstunden in den Feirabend hinein bedeutet hätte. Wir haben ihn "ehrlich net ghört", war ja Sommer und schönes Wetter und bald Feierabend und das Risiko wollten wir nie eingehen.


    Seltsam, regelmäßiger Freitags Nachmittags Schwund der Feldstärke.


    Schöne, alte Zeit, heutzutage unvorstellbar.

  • Gesetzlich geregelt waren irgendwann - aus meiner Sicht - halt "früher" mal 9 Schuljahre als "allgemeine Schulpflicht".


    Ich habs nie anders erlebt, bin aber schon etwas über 40.
    Tatsächlich gibt es heute ganz andere Sachen, die mich aber nur am Rande gestreift haben, da selber keine Kinder.


    Diese G8 Sache und bei den Hauptschülern gibts den M-Zweig...


    Realschule 10, Gymnasium damals 13.




    So, nun aber genug ;)

  • Zitat

    Original von hermanthegerman
    Gesetzlich geregelt waren irgendwann - aus meiner Sicht - halt "früher" mal 9 Schuljahre als "allgemeine Schulpflicht".
    ......
    Realschule 10, Gymnasium damals 13.


    ich weiss nicht Heiner....bei uns (Einschulung Volksschule 1958 ) war die Volkschule 8 Jahre...nach üblicherweise der 4 oder 5. Klasse wechselte man dann an Real..bzw. Oberrealschule oder (humanistisches) Gymnasium.
    Dort begann dann der 5. Jahrgang und endete an Realschule mit der 10., am Gymnasium mit Abitur nach der 13. Klasse. Nach der 10 hatte man mittlere Reife auch am Gymnasium.
    Später (ca 1970??) wurden dann mit Einführung der Trennung von Gruindschule(4 Jahre) und Hauptschule (5 Jahre) die 9 klassige Hauptschule eingeführt mit dem besonderen Abschluss des Quali..
    8 Jahre Gym d.h. Abi nach der12. is ja afaik überhaupt erst 2 oder 3 Jahre alt

  • Hallo Gerd!


    Freilich, deswegen hatte ich ja geschrieben - für meine Verhältnisse früher, also zu meiner Einschulungszeit, 1973 und da warens dann die von Dir so treffend beschriebenen 4 Jahre Grundschule und wer da dann nicht aufs Gymnasium wechselte, nach der 4. oder spätestens 5. der konnte noch bis zur 6. in der Hauptschule bleiben, in der 7. auf die Real oder halt mit der neunten die Hauptschule beenden.


    Dein früher, da hot ma däi Kinder fräia ins Berufslebn gschteckt.


    Wer, "zu meiner Zeit", nach der 5. erst aufs Gymnasium ging, der musste die 5. dort dann wiederholen.


    Ich wollte eigentlich nicht, daß der Thread sich in die Länge zieht, daher bitte ich schon jetzt um Verzeihung. :D


    Gruß, Heiner.


    P.S. Mittlerweile sind es "irgendwie" 10 Jahre Schulpflicht, sprich alle, die nach der Hauptschule keine Lehrstelle haben, müssen da so Berufsgrundschuljahr machen, oder was weiß ich...


    Allerdings gibts in meinem Bekanntenkreis auch einen knapp 30-jährigen, den seine asoziale Mutter nach der achten Klasse von der Schule genommen hat, wie das geht - weiß nicht, aber nun bin ich neugierig geworden.

  • Hallo Gerd,
    Ich wurde 1945 eingeschult und da gabs 8Klassen Volksschule oder
    ab der 4.KLasse 4Klassen Hauptschule.Ab der 4. Klasse gabs dann
    noch das Gymnasium mit dem Maturaabschluss.Zur Berufsausbildung
    genuegte Volks oder Hauptschule vollkommen und an der Uni waren
    sehr viele wo es sich halt die "ELTERN" leisten konnten.Gott sei Dank
    ist es heute anders und wichtig ist was man im Kopf hat.Ich arbeite
    auch heute noch sehr gerne und sage immer, es gibt keine dummen
    Fragen hoechstens dumme Antworten.
    Gruss eddie

  • Moin,


    in der 8.die Schule verlassen ?


    Dann müßte er da schon 18 gewesen sein und demnach einige Eherenrunden gedreht haben.


    Ein anderer Weg fällt mir da nicht ein



    bis denn vom Sven

    Die Zeit ist nicht mehr fern, in der bei einem Wasserrohrbruch genug qualifizierte Akademiker in ihrem Wohnzimmer den steigenden Wasserstand berechnen können, aber kaum jemand da ist, der imstande wäre, den Schaden zu beheben.