SONY CPD-200EST schwarzes Bild von rechts

  • Hersteller: SONY
    Modell: CPD-200EST
    Fehler: "schwarze Tusche" läuft unregelmäßig von rechts auf den Bildschirm


    Bereits durchgeführte Tests und Vorarbeiten:


    Seit ca. 8 Jahren arbeitet der SONY CPD-200EST klaglos.
    Vor ein paar Wochen funktionierte das Degauss-Relais nicht mehr zuverlässig.
    Hatte kein passendes in der Kiste und habe es aufgesägt, Kontakte geputzt und wieder eingebaut. Inzwischen ist es durch ein neues ersetzt.


    Vor kurzem trat nun folgender Fehler auf:
    Von rechts wurde das Bild schwarz, links war alles ok, kein Zeilenreißen.
    Der Rand des Schwarzen war nicht glatt oder sinusförmig, sondern unregelmäßig. Ich habe dann den Monitor schnell ausgeschaltet, einige Minuten gewartet und nach dem Neueinschalten war alles weg. Das trat etwa dreimal im Abstand von einigen Tagen auf.
    Jetzt bleibt der Monitor nach dem Einschalten dunkel, der Hochspannungstrafo schwingt einmal kurz an. Die LED blinkt orange (ca. 1,5s an 0,5s aus).


    Spannungsmessungen an den Meßpunkten:

    Soll Ist
    140V 121V
    80V 61V
    12V 1,5V
    5V 5V


    Ich würde den Fehler irgendwo in der H-Ablenkstufe vermuten, habe aber keinen passenden Schaltplan. Die hier in anderen Themen zu SONY angegebenen Links auf .su-Seiten zeigen zwar auf ähnliche Monitore, aber die Schaltungen stimmen nicht überein.


    Kann mir bitte jemand mit dem Schalt- und Lageplan helfen oder ist der Fehler bekannt?

  • Danke für den ersten Hinweis, aber es gibt ein Problem:


    Ich weiß nicht wo/was +A ist. Auf der Platine sind keine Hinweise aus dem Bestückungsdruck ersichtlich und einen gültigen Plan habe ich nicht.


    Ich habe aus Versehen die Frage in der falschen Rubrik gestellt. Kann man das irgendwie nach Monitor verschieben?

  • bello
    Verschieben kanns der Admin und die Plus A ist die Hauptversorgung aus dem NT welche für die Zeilenendstufe da ist. Der Elko ist ein größerer, im Bereich von ca 160 Volt. Den wirst Du schon finden, davon gibt es nicht zu viele :D
    Gruß Christoph

  • Gegenüber anderen Lötstellen sieht es am Kondensator C520 (Wert kann ich nicht erkennen) gut aus. Er ist auch nicht taub.
    Merkwürdig ist, daß an der 12P-Strecke in beiden Richtungen ein Widerstand von ca. 230 Ohm zu messen ist.
    Da ich ja keine Schaltung habe, kann ich nicht alle Verbraucher erkennen, die da dranhängen. Ich hatte nun schon den Spannungsregler, einen TDA8138A, in Verdacht, ist aber auch wieder unlogisch.


    Da ich hier im verkehrten Brett hänge, werde ich das Thema nochmal unter Monitoren aufmachen. Eine Mail an den Admin wurde bisher nicht beantwortet und umgehängt wurde der Beitrag ja auch nicht...

  • Den Elko habe ich mit Hebammenfingern ausgebaut: 100µF/200V.
    Er sieht aus wie neu, hat keinen Schluß und normale kapazitive Eigenschaften.
    Habe ihn wieder eingebaut. Auch das Parallelschalten eines ähnlichen Kondensators brachte keine Änderung.


    Ohne Schaltplan komme ich hier nicht weiter.

  • Nach langer Mühe habe ich jetzt das "Service Manual" vom Schaltungsdienst bekommen.
    "Service Manual" ist stark geschmeichelt und auch mit Hilfe der Schaltung, komme ich nicht weiter.


    Beim Einschalten gibt es zwei Knackgeräusche.
    Nach dem ersten schwingt die Hochspannung kurz an und die Spannungen werden aufgebaut:
    Soll 150V 80V 12V 5V
    Ist 150V 74V 8,7V 5V
    Nach dem zweiten
    Ist 121V 62V 1,5V 5V


    Die angegebenen Signal an verschiedenen Meßpunkten kann ich nicht messen, da der Prozessor anscheinend alle Ausgänge abschaltet, so daß keine Stufen angesteuert werden.


    Der ohmsche Widerstand an der 12V Spannung ist in beiden Richtungen nur ca. 280 Ohm (Netz ausgeschaltet)!

  • Neuester Stand:
    Intern gibt es noch zwei Betriebsspannungen: +16V und -10V. Auch diese stimmen nicht und sinken nach dem Abfallen des Degauss-Relais weiter ab.
    Von der 16V-Spannung wird unter anderem auch die 12V-Spannung abgeleitet. Da die 16V nicht erreicht werden (nur etwa 9,5V) kann natürlich auch die 12V ihren Wert nicht erreichen. Habe alle 12V-Verbraucher mal abgetrennt. Weiterhin ist durch die geringe 12V-Spannung die Ansteuerung der Horizontalstufe nur mit 4,5V-Impulsen statt mit 11,9V-Impulsen möglich.


    Es sieht so aus, als würde das Netzteil nicht richtig funktionieren, denn die einzige Spannung, die nach dem Einschalten den richtigen Wert hat, sind die 150V. Alle anderen stimmen nicht, bis auf die +5V.

  • Irgendwie unterhalte ich mich mit mir selbst!


    Habe hier mal ein Bild der Signale am Drain des Netzteiltransistors (100V/T und 10µs/T).


    Die Freilaufdiode habe ich mal durch eine ähnliche ersetzt die Widerstände sind nachgemessen, die Kondensatoren am Netzteiltransistor habe ich keine passenden (wegen der hohen Spannungen).
    Der verwendete Reglerschaltkreis MC44603 hat eigentlich die richtigen Versorgungsspannung. Sie ist etwas kleiner, nur 14 statt angegebener 17V.


    Kann mir denn keiner einen Tip geben? Kann der Fehler in dieser Stufe liegen?

  • Bei dieser Serie dürfte der Siebelko C620 = 390µF/400V haben. Vor dem Ausbau zur Sicherheit entladen.


    Gerät über Trenntrafo oder mindestens FI-Schalter betreiben. Es besteht Lebensgefahr, da im Netzteil teilweise keine Netztrennung besteht!


    MfG


  • das dürfte dem Poster bekannt sein denn die Art und Weise der Fragestellung deutet auf einen Fachmann hin.


    Leider habe ich kein SM zu dem Monitor und deshalb kann ich keine weiteren Tipps geben. Die Fehlerbeschreibung sagt mir allerdings, dass der Fehler in den Ablenkstufen liegen könnte.

  • Danke für die Belehrung. Wenn er ein Fachmann wäre, wüßte er, daß er den falschen Elko untersucht hat! Spannungsfestigkeit 200V!
    Ich bleibe da lieber auf der sicheren Seite und weise auf die Gefahren hin.
    Deine Zuschrift hat ihm jetzt aber mächtig geholfen.


    MfG

  • Danke für die weiteren Antworten.
    Mit den Kondensatoren am Netzteil mit der der hohen Spannung meine ich nicht den Siebelko, sondern da gibt es auch noch den C621 (10n/630V) und C678 (100p/2kV). Da habe ich nichts zum Probieren.


    Ich habe den Elko C520 untersucht, den mir "Uhrmacher" empfohlen hat. Der konnte es ja sein, wenn dann die Ablenkstufe nicht die richtige Spannung bekommt. Am C620 habe ich mal probeweise 200µ/400V aus der Bastelkiste parallel geschaltet, keine Besserung.


    Das Datenblatt vom MC44603 habe ich auch. Dessen Versorgungsspannung kommt ja anfangs vom Siebelko, nach dem Anschwingen aber aus einer Trafowicklung und diese Spannung ist nur ca. 14V und sinkt dann nach dem Übergang in den Fehlermodus sogar auf 10V ab. Alle Bauelemente um die Spannungsversorgung des MC44603 habe ich geprüft.


    Ich weiß eben nicht, ob die Ursache der niedrigen Spannungen das mangelhaft arbeitende Netzteil oder irgendeine Überlastung ist, die vom Prozessor erkannt wird und dann das Netzteil in eine Art Sicherheitsabschaltung bringt. Die 80V-Strecke und die 12V-Strecke habe ich schon mal abgeklemmt: keine Änderung.
    Die Einschaltzeit am Netztransistor erscheint mir sehr kurz und auch die Frequenz ist sehr hoch, oder? Ich tippe irgendwie auf das Netzteil, würde aber nochmal den Optokoppler und Umgebung untersuchen.


    Nachtrag:
    Die Ausschwingvorgänge in dem Oszillogramm sind die normalerweise so??? Die D604 (UF4007) habe ich geprüft und mal durch eine UF5408 ersetzt, keine Besserung.

  • Die 150V am Hochspannungsteil Q503 / C520 abtrennen und mit Glühlampe 60W/230V belasten. Eventuell auch mal Kondensator C610 560pF 50V im Netzteil überprüfen.

  • Den Kondensator C620 habe ich testweise gewechselt, keine Besserung.
    In der Belastung der 150V-Strecke mit einer Glühlampe sehe ich im Moment so richtig keinen Sinn, da ja der Monitor in so eine Art Fehlermodus geht.


    Die Schnittstelle zum Auslesen der Fehlercodes ist da interessanter. Leider fehlt mir der Fehlercode und das Programm zum Auslesen desselben.


    Eine Nachfrage bei SONY ergab folgendes:
    Der Service von Röhrenmonitoren ist zum 01.04.2009 ausgesetzt.
    Demzufolge gibt es keinerlei Unterstützung mehr. Das Programm zum Auslesen des Fehlercodes wird nicht freigegeben. Das wäre doch was gewesen...
    Also bleibt mir jetzt nur, den Fehlerausgang des Prozessors abzutrennen, damit der Monitor nicht in den Fehlerzustand fährt und dann weiterzusuchen. Vielleicht raucht ja nun was.
    Gibt es dagegen Einwände?

  • Zitat

    Original von bello
    In der Belastung der 150V-Strecke mit einer Glühlampe sehe ich im Moment so richtig keinen Sinn


    Ich schon...ich kann mir auch vorstellen, was da los ist...aber anstatt den Tipp von Spok zu befolgen, philosophierst du lieber...wie schön, dass dieses Forum es erlaubt, unzählig viele Beiträge in einem Thema zu verfassen...