retriggerbares Monoflop 2 x NE555

  • Timer Schaltung mit 2 Stück NE555 funktioniert nicht richtig.


    Ausgangspunkt war ein ein Artikel über ein Selbstbau NAS PC mittels der Open Source Software 'freenas'.


    Ausgemusterten PC genommen, 2 Festplatten rein, Software installiert und alles funktionierte auf Anhieb... soweit zum PC. In Verbindung mit SyncToy von Microsoft genügt es meinen Ansprüchen bezüglich der Datensicherung meiner PCs hier zu Hause....


    Aaaaber, da ich ja geizig bin, möchte ich den freenas PC, der im Keller steht ferngesteuert an- und ausschalten. Freenas ist dafür gut geeignet, da ohne zutun ein Druck auf den 'Power' - Kurzhubschalter des PC genügt, um den PC sauber rauf und auch runter zu fahren!


    Hier nun meine Idee, mittels der daneben hängenden Telefonanlage, die mit Schaltrelais bestück ist, dieses zu bewerkstelligen.


    Das Relais zieht beim Anrufen einer bestimmten Nebenstelle kurz an und fällt dann wieder ab. Das bedeutet, PC an, PC aus, PC an... :-) so einfach gehts leider nicht... :-(


    Also brauche ich ein retriggerbares Monoflop...:


    Beschreibung:
    Relais in der Telefonanlage zieht an, #1 NE555 wird getriggert und zieht lt. Dimensionierung ~ 0,7 Sekunden an und schaltet ein weiteres Relais, daß den 'Powerschalter' kurz schließt.


    #1 NE555 triggert jetzt über den Ausgang #2 NE555, der laut Dimensionierung ~15 Sekunden über einen Transistor den Massebezug zum triggern des #1 NE555 für diese Zeit aufhebt.


    Wenn jetzt das Telefonalagenrelais während der 15 Sekunden anzieht, kann der #1 NE555 nicht erneut getriggert werden.
    Beschreibung Ende:


    Soweit zur Theorie *lach* ... nur das die Schaltung nicht so ganz das macht was ich will.


    Das reine Schalten > #1 NE555 ... dann #2 NE555 ... und erneutes triggern des #1 NE555 während der 15 Sekunden ist, wie beabsichtigt, nicht möglich! Bis hierhin ist alles gut!


    Aaaaber, lasse ich im 'Labortestbetrieb' das Telefonanlagenrelais STÄNDIG geschlossen, dann triggert der #1 NE555 NACH Ablauf der 15 Sekunden ständig nach (grüne LED blinkt im 0,7 Sekunden Rhytmus)!!! Obwohl der #2 NE555 auch wieder nachgteriggert wurde (rote LED hierbei ständig an!!!). ????


    Ich habe zu Testzwecken einen weiteren (gestrichelten) Widerstand mit 56K an den Transistoren eingesetzt... Bevor ich jetzt aber noch weiter 'wahllos' herumprobiere, möchte ich hier um Rat bitten...


    Den Schaltplan habe ich mit hochgeladen...


    Danke fürs Lesen!


    Grüße, Matthias

  • Ich hab gerade was anderes zu tun, aber soviel vorab: Du hast bedacht, dass der 555 nicht retriggerbar ist? Und auch wenn die LED wie dauerleuchtend aussieht, es einen kurzen Impuls geben kann, der zum Triggern des anderen 555 ausreicht? Ob das auf Deine Schaltung zutrifft, musst Du selbst prüfen.

  • shaun


    mit retriggerbar meinte ich, erneutes triggern, wenn die 'Zeit abgelaufen ist'...
    ---
    wenn der NE555 mit der Zeitkonstante 15 Sekunden getriggert wurde, dann ist es mir nicht möglich den ersten NE555 erneut zum Schalten zu bewegen, da ja der zweite NE555 (der mit den 15 Sekunden) den Massebezug über den jetzt nicht leitenden T3 aufgehoben hat... soweit ist alles GUT!
    Bei Einzeltriggergerung funktioniert dieses! Aber nicht nicht mehr, nach dem die 15 Sekunden abgelaufen sind...
    Ich weiß im Moment nicht, wo ich ansetzen soll... deshalb je meine Bitte, hier mal einen Blick darauf zu werfen... ob die Schaltung vom Grundkonzept fehlerhaft ist, bzw... wo ein Ansatzpunkt sein könnte... meine Schaltungserfahrungen sind hier leider nur theoretischer Natur :-(... dankeschön...

  • repmike


    ja, der Zyklus beginnt von vorne, daß ist korrekt. Aber dann dürfte doch nur folgendes geschehen:


    LED grün leuchtet für ca 0,7 Sekunden / Relais PC-Power zieht für gleiche Zeit an. Dann passiert für 15 Sekunden nichts, außer das die LED rot leuchtet und den zweiten Schaltungsteil sperrt...


    ---


    Aber leider blinkt nach den 15 Sekunden Ablauf die LED grün im 15 Sekunden Takt und das Relais PPC-Power schaltet in gleicher Frequenz!! So sollte das ja eben nicht sein :-(

  • Hallo,


    Du hast folgenden Ablauf:


    1. Ruhezustand, OutU1 und OutU2 auf L.
    2. Relais schaltet und legt das L von OutU2 auf den TriggerU1.
    3. OutU1 geht für 0,7sec auf H und triggert U2, OutU2 geht für 15sec auf H.
    4. Uout2 geht auf L und triggert über den Relaiskontakt U1 und es geht bei Punkt 3 weiter.


    Was hast Du Dir denn vorgestellt?


    gruß mike

  • repmike


    Das trifft es fast...


    Ich fasse es auch noch mal kurz zusammen OK?!


    1. Rel2 zieht durch Telefonanlage an
    2. U1-Pin2 wird getriggert "L" (T3 ist durchgesteuert)
    3. U1-Pin3 geht für 0,7s auf "H", Rel1 zieht an, U2-Pin2 wird getriggert "L" (T2 ist durchgesteuert)
    4. U2-Pin3 ist für 15s "H", T2 gesperrt!
    ---> Bis hier alles OK aber jetzt!!! --->
    5. nach Ablauf Punkt4...
    6. Rel2 weiterhin angezogen (Annahme!)
    7. U1-Pin2 wird getriggert (T3 wieder durchgesteuert)...
    8. U1-Pin3 ist für 0,7s "H", Rel1 zieht an und fällt wieder ab.
    9. nach weiteren geschätzten 0,3s geht es bei Punkt 8. weiter / Endlosschleife?!?!?


    weitere Beobachtungen:
    Output U2-Pin3 ist "H" und das Relais dürfte jetzt gar nicht anziehen... tut es ABER?!?


    ... hast Du eine Idee hierzu?

  • Die L-Phase an OutU2 ist so kurz, die siehst Du an der LED nicht.
    Wie kommst Du auf 0,3 sec?


    Du willst, daß beim Schalten des Relais das Ausgangsrelais kurz anzieht, weiter Schaltversuche für 15 sec ignoriert werden und erst wenn das Eingangsrelais erneut schaltet wieder ein Ausgangsimpuls erzeugt wird?


    gruß mike

  • repmike


    repmike>> Die L-Phase an OutU2 ist so kurz, die siehst Du an der LED nicht.
    OK!
    repmike>> Wie kommst Du auf 0,3 sec?
    Die "L" Phase von U1-Pin3 ist in etwa halb so lang wie die "H" Phase


    repmike>>Du willst, das beim Schalten des Relais (Rel2) das Ausgangsrelais (Rel1) kurz anzieht, weitere Schalterversuche für 15 sec ignoriert werden und erst wenn das Eingangsrelais (Rel2) erneut schaltet wieder ein Ausgangsimpuls erzeugt wird?


    Ja, genau... und während U1-Out (Pin3) "H" ist, darf das Relais (Rel1) nicht erneut geschaltet werden...


    Oder anders:
    Wenn Rel2 dauernd angezogen ist, darf das Rel1 nur alle 15s für 0,7s anziehen und wieder abfallen...


    wo habe ich dort den Bock drin?


    Grüße, Matthias

  • repmike


    Wochenende ... jetzt hatte ich ein bischen Zeit ... getan (zwei Dioden)... es funktionierte bei einem Test! Danke für Deine Hilfe!


    Ich will die Schaltung jetzt aber erst mal wieder nach Schaltplan zurückbauen... fliegend sind derzeit noch ein paar Modifikationsversuche darin ... die ich bis auf die beiden Dioden wieder entfernen will!


    Hast Du für mich denn auch eine Erklärung hierfür?!


    Ich werde aus der Rückkopplung nicht so recht schlau! Aber funktionieren tut es!


    Wäre nett von Dir hierzu noch etwas zu erfahren... dankeschön!


    nette Grüße, Matthias

  • Hallo,


    Problem bei deiner Schaltung ist, daß die Time-Cs nicht vollständig entladen werden.


    Z.B am U2:
    Am Ende des 1.Ausgangsimpulses von U2(nach 15sec) erreicht die Spannung am C4 die Schaltschwelle >8V und OutU2 geht auf L. Gleichzeitig beginnt über Discharge der Entladestrom für C4.
    Dieses L triggert nach der Laufzeit durch T4,T3,U1 und T2 den U2 erneut, der Ausgang geht auf H, Discharge wird freigegeben und C4 über R11 wieder geladen.
    Die Ladung in C4 wurde wegen der kurzen Entladedauer (mit begrenztem Strom) jetzt aber nur teilweise abgebaut. Der neue Ladevorgang beginnt nun nicht bei 0, sonder eben auf der Restladung des C.
    Deshalb wird die durch R11/C4 vorgegebene Impulsdauer nur beim 1. Durchlauf erreicht, danach werden nur noch kurze Impulse erzeugt.
    U1 wird dadurch ebenfalls in kurzen Abständen nachgetriggert.


    Die beiden zusätzlichen Dioden verhindern einfach eine neue Triggerung, bis der Time-C auf eine Spannung <(4V+Uf) entladen ist, dadurch wird das gewünschte Timing in etwa sichergestellt.


    Übrigens kannst Du die Schaltung auch ohne die Transistoren und zugehörigen Widerstände realisieren (bei R2 hab ich eh so meine Bedenken).


    gruß mike

  • repmike


    DANKE! ... Für Deine ausführliche Erläuterung... mir war nicht bewusst, daß die Entladung über U2-Discharge mit Begrenzung des Stromes durchgeführt wird. Sonst wäre ja auch ein Kurzschluß vorhanden... sicherlich nicht so gut.
    Über diesen Punkt habe ich mir einfach keine Gedanken gemacht!
    Deine Idee ist praktikabel... wie mann sieht!
    ---
    R2 -->
    ich bin von einem benötigtem Strom von 20mA für das Relais ausgegangen... (12mA gemessen an 12V). Bei einer Verstärkung des Transistors von minimal 250 und einen Spannungsabfall von ca. 9,9V (U1-Output minus T1-Ubc) über R2 habe ich einen rechnerischen Wert von ca. 123K für R2.
    Mit dem Querwiderstand R12 / 56K kommt das ganze nicht mehr so recht hin! Aber das war nur ein Test, weil ich mir nicht mehr zu helfen wußte. R12 kommt wieder weg! Ich hätte noch einen Übersteuerungsfaktor des Transistors berücksichtigen können (Faktor 2..5) hatte aber nicht daran gedacht!
    ---
    Was den Aufbau ohne Transitoren betrifft... in einem anderen Forum hatte ich vor Aufbau der Schaltung gelesen, das es Schwierigkeiten mit der Ansteuerung des Relais gab... ich hatte auch gerade nur ein Relais mit 12 V... ich weiß nicht, ob mit 10,6V eine saubere Ansteuerung möglich gewesen wäre... Lese aber gerne weitere Infos von DIR!



    ---
    Ich gebe nochmals Info, wenn ich die Schaltung in den PC verbaut habe... und alles wie gewünscht funktioniert...dann schließe ich diesen Thread...


    PS: Gibst Du auch Nachhilfe ??? :-) Wahrscheinlich könnt ich mir das gar net leisten *lach* - danke nochmals!


    Nette Grüße, Matthias

  • Hallo,


    zu R2:
    T1 arbeitet als Schalter und soll möglichst schnell bis in die Sättigung durchsteuern, da kannst Du höchstens mit einem Hfe von 20 rechnen.
    Wenn das Relais nicht mit 10,6V klarkommt (testen) macht T1 natürlich wieder Sinn.


    Es sind aber noch mehr Teile entbehrlich:


    T3,T4 doppelte Invertierung, hebt sich auf -> kannst Du einfach weglassen.


    U2 ist auch nur als LED-Treiber nützlich, für das Zeitfenster genügt ein RC-Glied. T2+U2 könnten also ebenfalls weg.


    gruß mike

  • repmike


    zu T1
    holla, ich den "Fachbüchern" ist als Übersteuerungsfaktor immer 2..5 angegeben... wäre bei Hfe 250 / 5 = 50...
    Wenn Du hier ein Hfe von 20 voraussetzt ist der Übersteuerungsfaktor > 10...
    Mein Problem ist, daß mir einfach Erfahrung fehlt...


    zu T3 / T4:
    bei näherer Betrachtung --> Ja! Mir war nur nicht so recht bewußt, das U2-Output auch direkt zum triggern von U1 dienen kann... OK! Dann macht T3 / T4 wirklich keinen Sinn!


    repmike>> U2 ist auch nur als LED-Treiber nützlich, für das Zeitfenster genügt ein RC-Glied.
    repmike>> T2+U2 könnten also ebenfalls weg.
    Ja, das wäre auch eine Idee... so habe ich aber einen synchronen Aufbau der Schaltung... war für mich einfacher...


    Viele nette Grüße,


    Matthias