Lichtsteuergerät FX4 von "Zero 88"

  • Hallo Leute,


    ich habe hier eine altes Lichtsteuergerät, Typ "FX4" vom Hersteller "Zero 88".
    Das Teil ist mit einem 6802-Prozessor ausgerüstet. Dieser hängt nach der boot-Sequenz und das Gerät reagiert nicht mehr auf Tastendrücke. Prozessor wie auch der IO-Chip 6821 sind ok, genauso die restliche Elektronik. Ein Tastendruck kommt auch am IO-Chip an. Da der Prozessor in einem 18Byte umfassenden Codesegment schleift, vermute ich, dass im EProm (von 1987) einige Bits gekippt sind.
    Hat zufällig jemand ein solches Gerät noch rumliegen? Der Inhalt des EProms würde mir weiterhelfen. Es wäre sowieso empfehlenswert, den EProm zu sichern.
    Ein Schaltplan ist ebenfalls nicht vorhanden. Würde die Arbeit auch etwas vereinfachen.
    Suche im Web sowie eine Anfrage beim Hersteller blieben erfolglos.


    Vielen Dank, Gruß
    Gerd

  • Hallo,


    ein einfacher Test, Eprom auslesen und in ein neues Eprom brennen.
    Vielleicht tut er´s dann wieder, hat mir bei einem alten Hybrid Synthesizer schon mal geholfen,


    Gruß

  • Hi,


    das mit der EPROM-Vermutung könnte sein, obwohl die recht zäh sind,
    wenn das Fenster sauber abgeklebt ist.
    Die Firmware habe ich nicht, sorry.
    Woher weisst Du, dass die CPU in den 18 Bytes loopt? Kann auch an
    den Bussen liegen, mal nachgemessen ob die ok sind, evtl. Bustreiber
    gewechselt, etc.?


    tcfkat

    All animals are equal, but some animals are more equal than others. (Leitmotiv of VvT?)

  • Zitat

    Original von oscillator909
    ein einfacher Test, Eprom auslesen und in ein neues Eprom brennen.


    Danke, werde ich versuchen. Allerdings habe ich bisher nur erlebt, dass die Fehler mit ausgelesen werden. Es könnte aber tatsächlich funktionieren, wenn man den EProm beim Lesen etwas stresst, z.B. mit 6V betreibt (natürlich nach Sicherung des Inhalts).


    Zitat

    Original von tcfkat
    Woher weisst Du, dass die CPU in den 18 Bytes loopt? Kann auch an
    den Bussen liegen, mal nachgemessen ob die ok sind, evtl. Bustreiber
    gewechselt, etc.?


    Das ist schon einfach zu sehen, wenn man an den Adressleitungen mit einem Oszilloskop misst. Ich habe es aber noch einfacher, da ich einen Logikanalysator anschliessen konnte. Mit Hilfe des disassemblierten EProm-Inhalts konnte ich sehen, welcher Code abgearbeitet wird. Dieser ist zumindest in diesem Bereich recht sinnlos.
    Bustreiber usw. gibt's im System nicht, es sind nur die drei beschriebenen Bauteile (6802, 6821, 2732). Selbst am IO-Chip sind direkt Tasten, Optokoppler usw. angeschlossen.


    Besten Dank, Gruß
    Gerd

  • Das der Code sinnlos ist, kann daran liegen dass die CPU in nen Datenbereich
    reingelaufen ist. Ich würde trotzdem mal gucken, ob alle Adressen am
    EPROM ankommen, keine Adressen miteinander "kleben", etc.
    Ich denke aber, das weisst Du selber alle schon....


    tcfkat


    Edit: Nochwas... ist diese alte CPU nicht ein rein statisches Design? Dann
    kannst Du die über die CLK singlesteppen, und gucken, wie das Teil so
    bootet...

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    Einmal editiert, zuletzt von tcfkat ()

  • Hallo "Tcfkat",


    danke für die Antwort.


    > ob alle Adressen am EPROM ankommen
    Alle Verbindungen sind überprüft und scheinen ok zu sein. Hatte zuerst die Fassungen in Verdacht.


    > Ich denke aber, das weisst Du selber alle schon....
    Eigentlich schon, mache seit dem 8080 usw. fast nichts anderes ...


    > Dann kannst Du die über die CLK singlesteppen
    Die Mühe muss ich mir Dank Logikanalysator nicht machen. das wäre auch recht aufwändig, da bei den alten Prozessoren mehrere Taktzyklen pro Befehl abgearbeitet werden, meist noch abhängig vom Befehl unterschiedlich viele. Und so einfach, wie beim Z80, der freundlicherweise die Fetch-, Dekodier- und Ausführungsphasen anzeigt, ist der 6800 nicht.


    Ich denke schon, dass einige Bits gekippt sind. Nur ist die Analyse einen disassemblierten Programms auch nicht gerade einfach. Man könnte dann ja logisch auf die richtigen Befehle schliessen. Das Problem ist dann aber auch, dass es vermutlich noch mehr defekte Stellen im Programm gibt, die man erst mal nicht findet. Optimal wäre schon eine Kopie eines heilen EProms.


    Gruß
    Gerd

  • Kleines Addendum: wenn Du wirklich den Eindruck hast, dass Bits gekippt
    sind, wird Dir wohl nur "reengineering" auf Basis der Codefragmente helfen,
    falls Du die Funktion des Gerätes kennst.
    Oder nen kompletten rewrite, 4Kbyte Code schaffst Du in ein paar Tagen,
    hast dann auch alle Freiheit, neue Features zu implementieren... ;)


    Mich wundert aber echt, dass bereits nach 18 Jahren Bits gekippt sind,
    ich habe hier das Terminal eines Nixdorf 8870 (Bj. Mitte 1970er), das
    lief beim letzten Einschalten vor ein paar Jahren noch tadellos.
    Letzte Rekursion wäre das oben angedeutete Auslesen mit höherer
    Spannung. Ich würde mal, falls der Programmer das zulässt, ein Image
    mit 4,5V/5,0V/5,5V auslesen, und vergleichen, vielleicht fangen sich die
    floating gates des EPROM noch. Oder die ganze Schaltung mal probeweise
    mit 5,5V betreiben, die 68xx müssten das noch abkönnen.


    hth



    tcfkat

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  • Oder mal dem Hersteller vorjammern, was Du schon alles gemacht hast...Vielleicht hat dort jemand ob Deiner Nostalgie (80er Jahre...) Mitleid und schenkt Dir ein übriggebliebenes Gerät :D