Horizontalauflösung/CCD

  • Wie kann ich möglichst einfach die Horizontalauflösung eines Kameramoduls überprüfen?
    Es geht um eine CCD-Kamera von Sony, Typ EVI 331 mit 12fach opt. Zoom und 2fach Digital. Von Sony wird die Kamera mit über 400 Zeilen hor im Datenblatt angegeben. Gestern kam wiedermal ein "netter" Mann vom TÜV um zu kontrollieren. Weil er nichts gefunden hat, hat er sich dann eingehend mit unserer Videoausrüstung beschäftigt und kam dann auf besagtes Problem. Das Originaldatenblatt von Sony reicht ihm nicht, weil "die Kamera ja einem ständigen Strahlungsfeld ausgesetzt sei und dadurch an Qualität verliert." Ich soll jetzt "nachweisen", dass die Kamera noch in der Lage ist über 400 Zeilen aufzulösen. Danke für Tips, Kollegen!

  • Ich glaube, früher wurde das Auflösungsvermögen über den sogenannten Siemensstern ermittelt.


    Gruß


    Erwin

    Wer es einmal so weit gebracht hat, dass er nicht mehr irrt, der hat auch zu arbeiten aufgehört. Max Planck 1858-1947

  • Gruß
    Tobi
    _ _ _ _ _ _ _ _ _o00o_ _ _//(´°`O´°`)\\_ _ _o00o_ _ _ _ _ _ _ _ _


    Ein Transistor , geschützt durch eine Sicherung , wird diese Sicherung schützen indem er zuerst durchbrennt . ( Murphy )


    Ich bin nicht der schnellste , wenn andere hinfallen liege ich schon . :(


    Quis leget haec ? ?(


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  • Soll doch der Blödel vom TÜV erstmal was Schriftliches bringen, daß die CCD-Kamera an Qualität verliert. Bei den alten Targets in Röhrenkameras gab es die Effekte, aber CCD ist da recht unempfindlich. Organisatorischer Ausweg: Anderen TÜV beauftragen, falls möglich.
    Technischer Ausweg: Senkrecht angeordnetes Schwarz/Weiß-Linien Bild (DIN-A4 Blatt, selbst drucken). Kamera drauf halten. Oszi am Videoausgang. Bei unserer Fernsehnorm (falls die Kamera diese Daten hat, 50 Hz, Zeilensprung, 15625 Horizontalfrequenz) beträgt die Länge einer Zeile, also Hinlauf plus Rücklauf 64µs. Davon entfallen etwa 52 auf den Hinlauf, 12 auf den Rücklauf. Jetzt heißt es oszillografieren und rechnen. Abstand des Bildmusters von der Kamera erhöhen, Bild wird kleiner (natürlich nicht ranzoomen) damit wird der Linienabstand geringer und die gemessene Frequenz höher.

  • irgenwie verstehe ich das nicht. Entscheident für die Auflösung eines CCD-Sensors sind die darauf vorhandenen Pixel. Wie kann eine solche Kamera an Auflösungsvermögen verlieren?? Wenn dann müssten ja einzelne Zeilen ausfallen, das wäre aber doch dann recht einfach zu sehen? Oder meint der gute Mann einen nachlassenden Frequenzgang der Elektronik? Hier würde dann die Methode von Erwin ziehen.

  • So, Stand der Dinge: Der Blödmann möchte morgen wissen, wieviel Zeilen die Kamera horizontal auf 2m und auf 5m Abstand zum Objekt aufzulösen vermag und wie wir zweifelsfrei feststellen können, dass die Kamera in ihrer Leistung nachlässt.
    Bisher habe ich versucht, ihm begreiflich zu machen, dass die Kamera nicht wie die alten Vidikon-Kameras (z.B. 5065 von Rico oder deren Klone) an "Leistung" (Schärfe, Kontrast usw.) verliert, sondern der Leistungsabfall bei dieser CCD-Kamera sich im Strahlenfeld erst durch weisse Punkte/Pixel auf dem Bildschirm, später Klötzchenbildung mit Farbfehlern und dem dann kurz darauf folgenden Exitus der Kamera bemerkbar macht. Ich hab' ihm den Siemensstern und ähnliches präsentiert, die Linienpaare/mm berechnet und ihm das Datenblatt von Sony gezeigt. =>Das mit Target/CCD hat er nicht begriffen, die Zuhilfenahme eines Oszis lehne er ab, "schließlich inspizieren Sie ja auf dem Monitor und nicht auf dem Oszi-Schirm", die Testbilder sind für ihn nicht relevant, "da nur auf Din-A4-Größe, die Kamera deswegen nur ein paar cm vom Testbild entfernt, während Sie bei der Arbeit vor Ort ja mindestens 2m vom Objekt entfernt sind" und Sony könne viel schreiben, auf dem Datenblatt sei kein Original-Stempel und auch keine Unterschrift... Sprach's, liess mich stehen und kommt morgen wieder.
    Ich geh heut' einen trinken.

  • Hallo "Atomelektriker",


    zunächst:
    Das Verhalten des TÜV-Manns ist unmöglich. Das ist doch schon Schikane. Du solltest Dich beschweren. Der Mann kann keine Dinge verlangen, die bei Dir einen erheblichen Aufwand erfordern. Ich hatte das gerade mit einem freundlichen Finanzbeamten, die Beschwerde hat Wunder bewirkt.


    Zum Problem:
    Schraube zwei möglichst gerade Latten V-förmig aneinander. Je spitzer der Winkel, desto besser das Ergebnis, die Enden sollten einige cm auseinander stehen.
    Nimm die senkrecht (wie ein V) aufgestellten Latten mit der Kamera auf. Irgendwo auf dem Bild siehst Du die Latten getrennt. Markiere diesen Punkt an den Latten.
    Berechne nach den Strahlensätzen den Abstand der Latten am markierten Punkt. Der Startpunkt ist der Punkt, an dem sich die beiden Latten gerade nicht mehr berühren.
    Miss die Gesamtbreite des Bildausschnittes bei den Latten und sezte diese in Relation zum errechneten Abstand. Du erhältst die Auflösung.


    Falls das zu unverständlich war, bitte Medung, dann mache ich noch ein Beispiel.


    Gruß
    Gerd

  • Zitat

    Entscheident für die Auflösung eines CCD-Sensors sind die darauf vorhandenen Pixel. Wie kann eine solche Kamera an Auflösungsvermögen verlieren??


    Im Prinzip ja - aber wir reden eben von einer Kamera und nicht von einem Sensor. Die Optik spielt da eine recht große Rolle. Diese kann entweder schlecht oder dejustiert sein. Wenn der Spot der Optik gleich ein Dutzend Pixel des Sensors belichtet, hilft der höchstauflösende Sensor nichts. Das Thema ist ja gerade aktuell bei den ganzen 5 oder 7MPixel-Kameras von - naja, schon klar. Der Sensor mag die Leistung bringen, die Bilder sind trotzdem mies und entsprechen vielleicht einer 2MPix Kamera.


    Gruß
    Gerd

  • Mir kommt das so vor, als wolle der "Tüffdepp" seine Wissenslücken aufgefüllt haben oder er erwartet Schmiergeld.


    Schriftlich über den Mann beschweren bei seinem Arbeitgeber. Konkurrenz beauftragen. Bei Prüfung seitens einer Behörde, Dienstaufsichtsbeschwerde, wenn sie keinen fähigeren Mann schicken.


    Wer ein Oszi als Standardmeßmittel ablehnt ist nicht seriös. Von Target/CCD keine Ahnung haben, aber Forderungen stellen.


    Die Optik wird nicht "schlechter". Wenn die Kamera einmal für den Einsatzweck abgenommen wurde, dann muß er das hinnehmen. Soll da das Glas blindwerden oder die Objektivringe verrosten?


    Nicht weiter diskutieren, eigene Seite überzeugen (Arbeitgeber) daß da ein Volldepp Ärger machen will.

  • Vielen Dank für Eure Tips. Nach langem Hin und Her haben sich unsere Wege wie folgt getrennt.


    - Der Kunde der uns beauftragt hat, hat auf mein Anregen hin eine Sitzung mit dem TÜV-Mann einberufen. Da hat jede Seite ihre Vorgehensweise und Bedenken darlegen können. 1:0 für mich
    - Nach der erneuten Darstellung/Berechnung der LP mit den diversen Testbildern und das Auflösen einer einzelnen Litze aus einem 1.5²-Kabel aus einem Abstand von 2m ohne Zoom war der Kunde auf meiner Seite. 2:0 für mich
    - Nach Hinzuziehen eines Kamerafachmannes/Elektronikers des Kunden, der sich meine Vorgehensweise nochmals zu Gemüte führte und, im Gegensatz zum TüV, die Verwendung eines Oszis als unumgänglich bestätigte...3:0
    - Das Gespräch wurde nach etwa 2.5h durch den Kunden beendet mit den sinngemäßen Worten, ich möge meiner Arbeit wieder nachgehen, da es weder an meiner Ausrüstung, noch an der Doku dieser, noch an mangelnder Professionalität der Durchführer (<=wir) etwas zu beanstanden gibt, wobei man das nicht vom Kollegen des TÜV behaupten könne. Es würde für geeigneten Ersatz des Kollegen vom TÜV gebeten werden.


    Alles in Allem hat mich der Arxxx vom technischen Überwachungsverein fast zwei Schichten (a 10h) gekostet, von den Nerven ganz zu schweigen. Nebenbei hat sich herausgestellt, dass der Fachmann vom TÜV eigentlich den Rohrleitungsbau betreut und mit unserem Arbeitsfeld gar nix zu tun hat. Was meinen Hals noch mehr schwellen lässt. Beschwerde haben wir bereits eingereicht, was da allerdings rauskommt werde ich wahrscheinlich nicht erfahren. Das spielt sich auf höheren Ebenen ab und ich gehöre "nur" zum arbeitenden Volk.
    Nochmal vielen Dank für Eure Hilfe.

  • Heute bekam ich einen Anruf meines Chefs (der hierarisch laut Org.-Plan über mir steht, aber immer ZUHAUSE am Standort ist) in dem er mir sagte, es wären diverse Ungereimtheiten innerhalb meines zu erledigenden Auftrages entstanden (ach was...) Ich solle, wenn der Auftrag endlich erledigt sei (und ich möge um Gottes Willen keine Schwierigkeiten mehr verursachen...), nach Hause kommen um sich dann mit ihm (ZITAT) "über meine weitere Zukunft innerhalb dieser Firma" zu unterhalten. Dazu noch Folgendes: Mein Chef ist studierter Maschinenbauer in der 2.Generation "Vit.B" innerhalb meines Arbeitgebers. Ich hätte auf Andy im Leuchtstoff-Lampen-Thread hören sollen...
    Zum Kotzen. Morgen geht mein Flieger Richtung Heimat. Wenigstens etwas.

  • Tja, auf mich hört hier eigentlich niemand.
    Ich weiß nicht was du da eigentlich machst und was deine eigentliche Aufgabe/Position ist aber wenn du Kühlschränke reparieren sollst, Leuchtsofflampen prüfen oder TÜV -Typen in den A**** kriechen sollst scheint das kein Topjob zu sein. So ist es halt, der Laden muss laufen und wenn man für den TÜVtypen Kuchen backt oder ihm gleich lieber 200€ in die Tasche steckt. Da hast du als kleiner Angestellter nicht viel zu kamelen, mach es wie Chef sagt oder geh, alles andere bringt nix.

  • Laß Dir doch einfach noch schnell das "Sitzungsergebnis" als Kopie aushändigen. Sag dem Auftraggeber, daß Dein Chef das bräuchte (eigentlich brauchst Du das ja jetzt), denn letztendlich entlastet Dich das ja zu 100 Prozent. Daß ein Rohrleitungsbauer von Kameras keine Ahnung hat, wird er ja wohl verstehen.