Mal eine gesundheitsbezogene Frage zu Monitor u. TFT

  • Hallo!


    Seit des Massenverkaufs von TFT-Bildschirmen bekam man häufiger im Internet zu lesen, dass sie viel weniger Strahlung aussenden als herkömmliche Monitore.


    Wie viel ist dran? Gibt's hier Spezialisten, die wirklich mal "nachgemessen" haben und wissen, wann es für "Langzeitarbeiter" an einem TFT-Bildschirm bzw. auch einem herkömmlichen CRT-Bildschirm zu erheblichen Gesundheitsrisiken kommen kann?


    Kann man sich überhaupt auf Bildschirm Prüfnormen wie das TCO-Siegel verlassen, zumal ich gehört habe, dass es zwischen TCO 95 und 99 bzw auch TCO 99 und 03 kaum Änderungen gab?


    Und wie wird überhaupt bestimmt, wann die Strahlungswerte (ob jetzt Röntgenstrahlung oder elektromagnetische Felder) "angemessen für den Benutzer" sind?


    Die wichtigste Frage ist natürlich, was mit anderen Strahlungsarten (speziell beim TFT) so los ist. Gut, Röntenstrahlung haben TFTs bestimmt fast gar nichts mehr, trotzdem gibt es ja auch noch eine Vielzahl anderer Strahlungen, auf die vielleicht noch nicht einmal in den Normen eingegangen worden ist.

  • Gute CRT Geräte sind bis etwa 1997 hermetisch dicht. Stahlkäfig im innern. Bei alten Iiyamas so dicht, daß ein Lüfter nötig war, um die Hitze abzutransportieren. Da kommt weder Röntgenstrahlung noch sonstwas hinten durch. Vorne ist das dicke Bleiglas. Außer einigen magnetischen Wechselfeldern von den Ablenkspulen ist da auch nichts. Diese Felder sind völlig harmlos, können aber geringe mengen von Quecksilber aus ungeeigneten Zahnfüllungen freisetzen (die bei Kassenpatienten heute entgegen besserem wissen nboch eingesetzt werden). Ansonsten kein thema, zudem sind die Felder schwach.


    Die aktuellen Billig-CRT haben trotz TCO 99 höhewre Strahlungswerte als z.B. ein MF-5421 von 1992. Jedoch kosten diese auch keine 6000DEM mehr, sondern nur noch 160$, also 5,3% davon. Was will man da erwarten???


    FDie enueren TCOs gehen auch weniger auf die Strahlung ein, als auf design. Da wird der Drehwinkel vom Monitorfuß bewertet - und auch die Frabe des Frontreahmens. Deshalb haben schwarze Geräte z.B. die Norm nicht, während die beigen oder grauen Versionen sie haben.


    Die TFTs straheln auch, z.B. mit ihrem Inverter und dem Schaltnetzteil. Wechselfeld 500kHz. Da die Abschirmung komplett fehlt, auch nicht viel schwächer als ein guter CRT.


    In Anbetracht des üblen TFT Bildes werde ich meinen 21er noch einige Jahre behalten. Dürfte ~5 Jahre dauern, bis die Flachschirme die Diamontron in Bezug auf das Bild schlagen. Der MT9221 hat ein SUPER Bild. Nur der A201HT hat noch ein klein wenig bessere Auflösung.

  • Hallo!


    Danke für deinen Beitrag, der hat mich wirklich weitergebracht.
    Also heißt das im Klartext, dass TFTs auch nicht weniger strahlen als gute (und teure) IIyama-Bildschirme z.B.?


    Oder strahlen TFTs wegen der fehlenden Abschirmung vielleicht sogar noch mehr? Das würde mich jetzt mal echt interessieren.


    Noch eine Frage: Kann man aus den Monitor-Daten (egal ob TFT oder CRT) irgendwo her erfahren, wie hoch die Strahlenbelastung ist? Ich würde es gerne in den Hersteller-Informationen sehen, aber ich denke, dass die das nicht einfach so angeben.


    Gruß
    Manuel

  • Also ich sehe das nicht so: TFTs haben keine Röntgenstrahlung, da nirgendwo Elektronen beschleunigt werden, elektorstatisches Feld ist bei Röhrenmonis auf Grund der Beschleunigungspannung recht gross. Dynamisches Magnetfeld ebenso wegen der Ablenkwicklung. Magnetfelder lassen sich schlecht abschirmen (ggf. über Mu-Metall) , die Röhrenmoni hersteller bauen in der Regel Kompensationsspulen ein um die felder abzuschwächen. Komplette Abschirmung wie früher gibts heute kaum noch. Etwas teurere TFTs haben Inverter und ggf. Schaltnetzteil geschirmt. Eine völlig Abschirmung ist beim TFT wegen der CCFLs nicht möglich, so dass ein Restfeld verbleibt. Da die CCFLs aber nur mit etwa 1500V betrieben werden ist es deutlich schwächer jedoch ändert es sich mit höherer Frequenz mit der halt der Inverter arbeitet. Unter dem Strich sind die gemessenen Feldstärken bei fast allen TFTs deutlich geringer als bei Röhrenmonis.

  • Die Abschirmung der alten IIyamas gelingt wunderbar. kannst mit einer 1mH Luftspule und em Oszi nach Feldern suchen: hinten und seitlich am Gerät völlig dicht. Auch die Felder der Ablenkspule sind nicht stark. Da wirft ein TV auf 1m mehr Felder als der Monitor an der Röhre.


    Röntgendstarhlung kommt nicht durch das Bleiglas und erst recht nicht durch die Abschirmung aus Alu oder Stahl.


    Im Prinzip braucht man sich bei guten CRT und bei TFT keine Gedanken um Strahlung zu machen. Bleibt das bessere Bild guter CRT.

  • Alleine das elektrostatische Feld an der Bildschirmoberfläche ist recht gross wie man schon beim darüber streichen mit der Hand feststellen kann-ob dies allerdings gesundheitlich nachteilige Folgen hat steht auf einem anderen Blatt.

  • Hallo,


    wenn ich solche Beiträge lese, weiß ich nicht, was ich dabei denken soll.


    So ein ähnlicher Beitrag war mal vor kurzer Zeit in der Newsgroup de.sci.electronics zu lesen. Da ging es auch darum, ob man bei TFTs gefährlichen Röntgenstrahlen ausgesetzt ist. Dort wurde das Thema ganz klar verneint.


    Als ich diesen Beitrag gelesen habe, habe ich als erstes an diesen Beitrag gedacht.


    Ich denke, da steckt einfach die Massenhysterie der "ahnungslosen" dahinter, die hinter jeder Elektronik-Schaltung eine Gefahr für sich und die Umwelt sehen. Sobald irgendwelche Frequenzen genannt werden, oder das Wort "Hoch" auftaucht, kommen jedesmal diese Diskussionen auf.


    Über etwas zu diskutieren ist sicherlich sehr interessant und bestimmt auch ein schöner Zeitvertreib. Wenn jedoch dabei nur unter "nicht Fachmännern" diskutiert wird, ist das nicht weiterführend. Denn es werden nur Vermutungen und Behauptungen geäussert, die vielleicht den Fragestellenden beruhigen oder noch mehr beängstigen.


    Ich halte es deshalb am besten, solche Fragen an Wissenschaftler, Ingenieure und Psychologen vom Fach zu stellen. :D


    grüße
    bmc78

  • bmc78: wie du wohl richtig vermutest hat der Fragesteller keine Ahnung von der Materie-es ist aber durchaus Sachbezogen und nachvollziehbar geantwortet und argumentiert worden. Also versteh ich deine Kritik irgendwie nicht.

  • Ihm reichen einfach die Antworten von Dip.-Ing. Andy und Dipl.-Ing Frank nicht. :D


    Er möchte gerne Dr.med und Dr.rer.nat hören. ?(


    Es gab doch mal in der Bravo so etwas oder irre ich da mal wieder ?


    Gruß


    Erwin

    Wer es einmal so weit gebracht hat, dass er nicht mehr irrt, der hat auch zu arbeiten aufgehört. Max Planck 1858-1947

  • wenn ich solche Beiträge lese, weiß ich nicht, was ich dabei denken soll.


    So ein ähnlicher Beitrag war mal vor kurzer Zeit in der Newsgroup de.sci.electronics zu lesen. Da ging es auch darum, ob man bei TFTs gefährlichen Röntgenstrahlen ausgesetzt ist. Dort wurde das Thema ganz klar verneint.


    ->Man kann einfach - aber doch für Spannungen ab etwa 100V korrekt schreiben:


    e*Umax=h*fmax. e=Ladung des Elektrons, U=Maximalspannung der Röhre, h=Plancksches Wirkungsquantum (in Elektronenvolt), fmax= maximal entstehende Frequenz der abgestrahlten Strahlung.


    Man sieht sofort, daß die Energie der Hintergrundbeleuchtung der LCDs nicht ausreicht, um ionisierende Strahlung wie Röntgenstrahlen zu erzeugen.


    Jedoch können trotzdem elektromagntische Wechselfelder abgegeben werden, die aber im Wesentlichen als unbedenklich gelten (zumindest in den freigesetzten Feldstärken).


    Das mit den Quecksilberfüllungen ist trotzdem nachweisbar. Grund sind Wirbelströme in den Füllungen. Der Effekt ist gering - aber er ist da.


    Ich denke, da steckt einfach die Massenhysterie der "ahnungslosen" dahinter, die hinter jeder Elektronik-Schaltung eine Gefahr für sich und die Umwelt sehen. Sobald irgendwelche Frequenzen genannt werden, oder das Wort "Hoch" auftaucht, kommen jedesmal diese Diskussionen auf.


    ->Da hier auch einige Ingenieure versammelt sind, würde ich das "ahnungslos" nicht so ganz ernst nehmen.


    Ich halte es deshalb am besten, solche Fragen an Wissenschaftler, Ingenieure und Psychologen vom Fach zu stellen.


    ->Dann ist die Frage hier genau richtig.

  • Lieber Frank,


    das kann ich nicht auf mir sitzen lassen. Einen Grundig repariere ich noch mit gefesselten und auf den Rücken gebundenen Händen sowie verbundenen Augen. :D


    Ich bin zwar ein Hobbybastler aber dieser Vergleich hat mich mitten ins Herz getroffen.


    Ich glaube, ich steige jetzt aus.


    Beste Grüße


    Erwin

    Wer es einmal so weit gebracht hat, dass er nicht mehr irrt, der hat auch zu arbeiten aufgehört. Max Planck 1858-1947