Bildmustergenerator

  • Das ist doch genau der systembedingte Nachteil des PAL-Verfahrens: Über einen Hilfsträger, genauer dessen Seitenbänder, wird eine Farb-Zusatz-information übertragen. Bei der Einführung des Farbfernsehens wurde darauf geachtet, daß es zwingend kompatibel ist für das zu dieser Zeit existierende, weit verbreitete Schwarz-Weiß-Fernsehen. Jede irgendwie "überlagerte" Information (Signal) muß nun aber ein Bildsignal erzeugen. Der 4,43 MHz-Träger (na ja die Seitenbänder eigentlich wieder) erzeugt nun ein feines Punktmuster auf dem Bild. Damit dieses "nicht so sehr störend" in Erscheinung tritt, wurde darauf geachtet, kein stehendes (unvermeidbares) Störmuster zu erhalten. Die Farb-Hilfsträger-Frequenz wurde daher so gelegt, daß das sich ergebende Punktmuster fein ist (hohe Frequenz), weil dieses auf Abstand gesehen nicht mehr vom Auge aufgelöst wird, und, was viel wichtiger ist, es wiederholt sich erst nach dem 8. Bildwechsel (festes Schwebungsverhältnis). Damit mittelt es sich über die Zeit gesehen relativ gut aus. Der scheinbare Pixelversatz ist also normal.

  • Hallo Toni,
    das hört sich doch schon mal sehr gut an. Auf RGB-Ebene ist das Bild schon mal einwandfrei- also kann das nur an der Verdrahtung liegen. Masseschleifen, überschwingen oder so etwas. Kompensiere mal die Versorgungsspannung.
    Mit Deinen Bildern kann ich leider nichts anfangen, denn die Angaben für die X- Ablenkung sind nicht eingetragen und das Testbild ist vom Bildschirm fotografiert, damit kann man keine wirkliche Aussage treffen.


    Bitte sende mir mal Deinen Schaltplan und das Layout zu, damit ich das genauer untersuchen kann.
    Wenn Du es mit Target erstellt hast, dann genügt einfach eine 3001 Datei.


    Viele Grüße


    Dieter bork

  • erst einmal Danke für die Antworten.


    Dieter Bork


    X-Ablenkung beim 1.Bild 10µs/DIV und beim 2. 1µs/DIV, ist dargestellt
    (oben rechts im Bild),
    -Schaltung und Layot wurden mit Orcad 9.2 erstellt, werde ich am Wochenende senden.
    -habe die Betriebsspannung im nachhinein direkt am CXA mit 100n kompensiert (brachte aber keine Änderung)

    MfG Tino

  • Nachtrag:


    Federführend bei der Weiterentwicklung des amerikanischen NTSC-systems zur verbesserten PAL war die Firma TELEFUNKEN, damals noch AEG-Telefunken. Dort ein Professeor Bruch, wenn ich mich recht erinnere. Von dem gab es ein Buch, in dem ausführlichst das Phase Alternation with Line System beschrieben wurde. Damals wurden Fernseher ausschließlich über Hausantenne versorgt, und die unvermeidlichen Phasenfehler bei der Übertragung verursachten beim NTSC-Verfahren immer Farbverfälschungen, d. h. die Farbart änderte sich (lila oder grüne Gesichter keine Seltenheit). Der hohe Qualitätsvorsprung des PAL-Systems beruht auf einer Umwandlung der ständig sich verändernden Phasenfehler (bei Antennenübertragung) in reine Sättigungsfehler (Gesichter bleiben rötlich, mal farbiger mal blasser, aber nie Fehlfarben). Der Qualitätsvorsprung schrumpfte durch Einführung des VIR (Vertical Interval Reference) und natürlich durch FM-Übertragung (Satellit) sowie Kabel-TV dahin.


    Genug Google-Suchbegriffe?

  • Hallo lieber hermanthegerman,
    Deine netten und ausführlichen Anmerkungen über NTSC und PAL
    nutzen dem Toni wirklich nichts, sondern verunsichern Ihn eher.


    Leider wirfst Du da auch so ein paar Details durcheinander, denn das PAL- Verfahren hat keine Systembedingte Nachteile und verwendet die ganz normale Quadraturmodulation, die bei T-DTV und SAT und übrigens auch bei NTSC eingesetzt wird. Die Überlegenheit von PAL gegenüber NTSC kommt eigentlich nur durch die eigentliche Erfindung von Professor Bruch zustande, der durch Umschalten der Farbträgerphase (0 zu 180Grad) von Zeile zu Zeile auf der Senderseite eventuell auftretende Farbtonfehler, auf der Empfängerseite in einen sehr viel weniger störenden Farbsättigungsfehler umwandelt.


    Diese Arbeit erledigt der CXA 1645P (RGB-Encoder-Senderseitig) völlig automatisch. Also hat Toni nur das Problem, dass der CXA offensichtlich nicht richtig arbeiten kann, denn RGB ist vollständig vorhanden, wie Toni berichtet. Und deshalb brauchen wir uns hier nicht über das Wenn und Aber vom PAL- Verfahren zu unterhalten, sondern uns darum kümmern, warum der IC nicht richtig arbeiten kann.


    Das habe ich auch schon beschrieben. Toni sendet mir in diesen Tagen sein Layout und sein Schaltplan zu, und dann können wir erst so richtig darüber befinden.


    So, nun habe ich auch noch einige unnötige Zeilen dazu gefügt, zum Glück macht das unserem Forum nichts aus.


    Viele Grüße


    Dieter

  • Den scheinbaren Zeilenversatz um ein "Pixel" (Ausdruck paßt schlecht aber mir fällt kein besserer ein) meinte ich mit sys.bed. Nachteil. Warte mal ab was am Schluß dabei rauskommt. Oder habe ich seine Fehlerangabe falsch interpretiert? Hätte auch vorgeschlagen, er soll sich erst mal das RGB-Signal ansehen, stand aber schon im Thread.

  • Nachdem ich die Schaltung und das Programm lange und ohne zum Erfolg zu kommen verändert habe, bekan ich einen alten Grundig Testbildgenerator (FG6) in die Hand.
    Den habe ich dann auch gleich ausprobiert - und siehe da bei dessen Farbbalkentestbild ist genau der gleiche Efffekt zu beobachten!


    Das bringt mich zu der Erkenntnis, dass die Aussage von hermanthegerman wohl genau den Punkt getroffen hat und es an der PAL-Norm selbst liegt. Also ist der vermeintliche Fehler wohl kein Fehler.


    MfG Toni

  • Hallo Toni,
    dann haben wir uns nur um des "Kaisers Bart" Gedanken gemacht. Dass es nicht an Deiner ATMEGA Konfiguration liegt war uns ja schon gleich bewusst gewesen. Denn auf Videoebene war das Testbild ja bereits einwandfrei. Die Quadraturmodulation und dann wieder Demodulation können schon Übertragungsfehler erzeugen. Wobei die größte Fehlerquelle Dein CXA sein dürfte. Wenn Du aber über die Masseführung und die Leiterbahnführung keine "Fehler" eingebaut hast, dann brauchst Du Dir darüber wirklich keine Sorgen zu machen. Das sieht die Prüfungskommission garantiert auch so.
    Ich wollte Dir übrigens schon mal schreiben, denn ich konnte Deine Dateien mit Target nicht öffnen.
    Aber das erübrigt sich ja dann auch.
    Somit wünsche ich Dir noch viel Erfolg zu Deiner Technikerprüfung.


    Viele Grüße


    Dieter

  • Ein wenig liegt es auch daran, daß die Farbfernsehnorm für bewegte Bilder und ökonomische "endliche" HF-Kanalbreiten konzipiert wurde. Der scheinbare Pixelversatz ist denn auch im empfangsseitig tiefpassgefilterten Y-Signal nicht mehr vorhanden (2 Zeilen übereinander schreiben lassen auf dem Oszi).


    Mit freundlichen Grüssen


    Hermanthegerman

  • Vielen Dank noch einmal für die Unterstützung bei meinen Fragen.


    Ich werde in den nächsten Tegen die Leiterplatte noch etwas überarbeiten und dann die Endversion ätzen usw. und mich dann an die Arbeit für den schriftlichen teil machen.


    MfG Toni

  • Hallo Toni,
    auch für Deine Unterlagen stehe ich Dir gerne hilfreich zur Seite, falls Ihr keine konkreten Anforderungsprofile habt. Denke auch an die Conformitätsbescheinigung- das mach immer einen guten Eindruck und mache auch ein Prüfprotokoll nach VDE0701 um die elektrische Sicherheit nach zu weisen. Auch wenn Du ein seperates gekauftes Steckernetzteil verwendest. Die Prüfungskommision sieht so etwas immer gerne..



    Viele Grüße


    Dieter