• Hallo, habe nen Yamaha AX 500 hier rumstehen. Eine Endstufe war komplett hinüber (8 verbrannte Widerstände, 6 kaputte Transistoren , 2 Elkos mit Schluß). Nachdem ich alles ersetzt habe, habe ich ne DC am Relais , weswegen das Relais auch nicht durchschaltet. Finde aber ums verrecken den Fehler nicht. Hat jemand einen Tip?


    Gruß, Martin

  • Hallo....


    Mit der Untersuchung der Endstufe solltest du "ganz vorne" am Differenzverstärker anfangen. Am dieser Stelle sind entweder zwei thermisch gekoppelte Transistoren, oder ein "Doppeltransistor" mit 5 Beinchen eingesetzt. Danach solltest du alle Widerstände unter etwa 5 K ohm einzeln ausmessen, selbst dann wenn sie "gut" aussehen.
    Wergleichsmessungen zum anderen Kanal lassen schnell ungereimtheiten auffallen. Auch den Offsettrimmer mal prüfen. Zum Testen kannst du bei den meisten Endstufenschaltungen die grossen Leistungshalbleiter der Stromverstärkungsstufe auch (noch) ausgebaut lassen. Im groben Ernstfall kann das Kosten sparen. :)


    Gruss
    Scope

  • Habe den Fehler gefunden, nach 10 defekten Widerständen und 7 defekten Transistoren läuft das ganze wieder. Da ich nun die Power-Transistoren gegen einen Vergleichstyp getauscht habe, möchte ich gerne den Offset einstellen. Ist ja im Manual schön erklärt, dachte ich. Ich soll den Spannungsabfall über den Shunt-Widerstand messen. Aber leider fällt da keine Spannung ab. Oder soll ich die anliegende Spannung gegen Masse messen??? Non load condition bedeutet doch, daß der Verstärker ganz leise stehen muß ???


    Gruß, Martin

  • Hallo...


    Noch ein kleiner Hinweis:


    Da der Ruhestrom bei so einem Class A/B Gerät relativ klein sein wird, und die Emitterwiderstände (also die "Mess-Shunts") sehr niederohmig sind, ist die abfallende Spannung sehr klein (irgendwo um 100 bis 200 mV)...je nach R und I


    Gruss
    Scope

  • Hallo....


    Dein Messergebnis ist nicht gerade "praxisgerecht" :-)


    Wenn wir einfach mal von 0,22 Ohm Emitterwiderständen ausgehen (ein typischer Wert), und der Strom der durch diesen Widerstand fliessen soll wird als 200 mA angenommen (auch ein typischer Wert) , dann wird man an diesem Widerstand etwa 44 mV messen können.


    Haben die Widerstände 0,47 Ohm, dann verdoppelt sich die Spannung (in etwa) logischerweise.


    Wie hoch soll der Ruhestrom denn laut manual sein?


    Möglicherweise ist auch die Ruhestromregelung defekt. Auf dem Kühlkörper (nahe der Leistungstransistoren) befindet sich entweder ein Trans. , oder eine Diode, die den Ruhestrom Thermisch kompensiert. Ist die ok? Ist der Trimmer ok? Alle Widerstände und Dioden ok?


    Wie sieht ein 1KHz sinus bei etwa 1 bis 2 Vss am Ausgang der Endstufe aus, wenn diese mit 4 Ohm (Leistungswiderstand) abgeschlossen ist? Sauber??
    Übernahmeverzerrungen oder Clipping??


    Oszilloskop vorhanden?


    Gruss
    Scope

  • Jepp, sind 0,22 Ohm Widerstände. Oszi habe ich im Moment keines hier. Die Transistoren sind in Ordnung. Laut Manual sollen es 10mV +- 2mV sein. Messstrippen sollen dabei an die beiden Anschlüsse des Shunts. Ein Anschluß des Shunts gegen Masse gibt ca. 10 mV. Aber ein Anschluß des Shunt gegen den anderen gibt nichts. Habe extra noch mal ein anderes Meßgerät befragt.


    ...ähm, hüstel, ich soll doch DC messen, oder? Oder bin ich da falsch? Verstärkertechnik ist nicht mein Gebiet...

  • 10mV liegen in der richtigen Größenordnung.


    Gemessen wird direkt parallel zu dem EINZELNEN Widerstand. Die Messung muss (!) an beiden Widerständen vergleichbare Ergebnisse liefern.


    Wenn Spannung zu gering: Potentiometer verdrehen. Wenn keine Wirkung: Transistoren prüfen die zwischen den Basisanschlüssen der Treiberstufen sitzen. Das ist pro kanal meist ein Kleinsignaltyp der am Kühlblech sitzt.

  • Hallo....


    Mal eine Frage am Rande: Welche Transistoren gehörten denn in die Endstufe, und welche wurden letztendlich verwendet? (hoffentlich keine BD XXXC Typen?)


    Der Ruhestrom fällt bei diesem Gerät imo schon ziemlich gering aus, und durch Veränderungen in der Bestückung kann es durchaus passieren, dass jetzt andere (höhere) Werte für ein gutes Ergebnis benötigt werden.


    Naja...ein AX500 zählt ja auch nicht gerade zu den audiophilen Geräten :-)


    Mach vielleicht auch zum Schluss mal einen "Härtetest" ...also mal ein paar Minuten "unter Dampf".


    Gruss
    Scope

  • Vorher waren es 2SB1163A und 2SD1718A , jetzt sind es 2SA1943 und 2SC5200 (Hoffe, daß ich das jetzt noch richtig im Kopf habe). Kleintransistoren in Ordnung, Spannungs ca. 0 - 1 mV. Ich werd noch wahnsinnig hier. Sogar in der von mir nicht veränderten Endstufe messe ich nur so viel...


    Dauertest, also ca. 30 Minuten auf Elf-Uhr-Stellung ohne Probleme (außer, daß mir die Ohren wegflogen...). Keine außergewöhnliche Erwärmung.


    Was kann denn passieren, wenn die Einstellung nicht genau stimmt???

  • Hallo...


    Ich tippe genau wie Frank auf ein defektes Messgerät, da der andere Kanal ja ebenfalls dieses Ergebnis zeigt.


    Ich würde also das Ruhestrompoti "etwa" in die gleiche Position drehen wie das vom anderen Kanal und einfach Musik hören :-)


    Zu wenig Ruhestrom ist sicherheitstechnisch kein Problem....andersherum (je nach Menge) schon eher


    Gruss
    Scope