WaMa Bauknecht 535CE

  • Es wird mir keiner glauben, aber die Waschmaschine meines Nachbarn hat sich heute genau zur selben Zeit mit dem selben Fehler wie meine Maschine verabschiedet.
    -Motor läuft nicht mehr-
    Ich habe den Motor ausgebaut. Es ist ein Sachs SAB2148/4/2-A4255R. Ich habe fast keine Ahnung von Motoren. Dieser hier hat keine Kohlen, der Anker hat leichte Rostflecken. Wenn der Motor Strom bekommt, merkt man eine leichte Vibration am Motorengehäuse. Wenn man ihn dann von Hand dreht, läuft er normal. Er schafft es nur nicht, aus dem Ruhezustand anzulaufen. Gibt es da irgendwo einen Elko, der für eine Phasenverschiebung zum Anlauf sorgt oder wie fnktioniert das Ding? Kann mir da jemand ein bißchen Nachhilfe geben?


    Gruß Matthias

  • Zitat

    Original von clamatt
    Gibt es da irgendwo einen Elko, der für eine Phasenverschiebung zum Anlauf sorgt oder wie fnktioniert das Ding? Kann mir da jemand ein bißchen Nachhilfe geben?


    Gruß Matthias


    Erklären wie der Funktioniert werde ich nicht! (wäre zu Umfangreich! Nimm Dir ein Fachbuch...


    ABER:
    Ein Elko ist es nicht! Es ist ein Kondensator wie schon geschrieben wurde... Aber nur zu Deiner Information...:
    Die Bezeichnung ElKo kommt NICHT etwa von "elektrischem Kondensator" sondern von Elektrolytkondensator. Ein Elektrolytkondensator ist aber im Gegensatz zu MP-Kondensatoren (Metall-Papier-Kondensatoren) nur für Gleichspannung geeignet und darf keinesfalls in der Polarität vertauscht werden da sonst die Elektrolytschicht, die bei der Produktion aufgedampft wurde wieder verdampft und dann der schöne Kondensator hopps geht und evtl. sogar mit einem Knall und Rauch!
    Folglich kann man diesen auch nicht als Betriebskondensator für einen Motor verwenden, weil dieser ja mit Wechselspannung arbeitet.


    Früher gab es da die Kondensatoren in den Weisblechdosen. Diese enthielten jedoch großteils PCB. PCB ist ein nicht ganz ungefährlicher Stoff (s.U). Inzwischen sind diese Art von Kondensatoren verboten worden. Man hat aber auch einen besserern Ersatz. Die neuen Kondensatoren haben jetzt ein Kunststoffgehäuse und sind im Gegensatz zu den Blechdosen wesentlich kleiner geworden.


    Wenn man diese neuartigen Kondensatoren mal öffnet so sieht man etwas, was aussieht wie Aluguss. Wie heissen die eigentlich jetzt? Verkauft werden sie immernoch als MP, sind es aber ja nicht..


    Was ist PCB?
    PCB ist das Kürzel für Polychlorierte Biphenyle, eine Gruppe von chlorierten Kohlenwasserstoffen mit über 200 möglichen Verbindungen. Die einzelnen Verbindungen unterscheiden sich in Anzahl und Stellung der Chloratome am Molekül. PCB sind geruchs- und geschmacklos. Sie lösen sich in Wasser kaum auf, dagegen um so besser in organischen Lösungsmitteln, Ölen und Fetten. PCB sind billig herzustellen, relativ unempfindlich gegenüber Wärme, Kälte und Licht, sie sind nicht brennbar, chemisch stabil, nicht korrosiv und besitzen gute Isolationseigenschaften. Sie galten daher bis Anfang der 70er-Jahre als Allround-Chemikalie.
    In der Natur gibt es jedoch kaum Möglichkeiten, diesen Stoff - wenn er in den natürlichen Kreislauf eingebracht ist - wieder abzubauen bzw. zu beseitigen. Das Verhalten der PCB in der Umwelt ist in erster Linie vom Chlorierungsgrad abhängig. Je höher er ist, desto ausgeprägter weisen die PCB Nachteile auf: Sie sind leicht fettlöslich und reichern sich in der Nahrungskette an. Dies zeigt sich insbesondere bei fetthaltigen, tierischen Nahrungsmitteln (bes. Fisch) und Muttermilch. Die auf Dauer im Körper deponierten PCB können Stoffwechselstörungen der Leber, Hautschäden und eine Beeinträchtigung des Immunsystems bewirken.
    PCB werden seit 1929 hergestellt. Die Produktionsspitze war in den 70er-Jahren erreicht. Verwendet wurden sie in sog. geschlossenen und offenen Systemen. Ein geschlossenes System ist z.B. ein Kondensator oder ein Transformator. PCB in offenen Systemen finden sich z.B. bei Schmiermitteln, Lacken, Harzen, Druckfarben, Anstrichmitteln, Kitten, Klebstoffen oder Asphalt.
    1968, nach einer Massenvergiftung in Japan durch PCB-verunreinigtes Reisöl, erkannte man die von PCB ausgehenden Gefahren. Etwa 1.800 Menschen waren von der sog. Reisölkrankheit betroffen. 1972 verzichtete deshalb der deutsche Hersteller von PCB (Bayer AG) auf die Herstellung von PCB für offene Systeme. 1989 wurde die Herstellung von PCB generell in Deutschland verboten.
    Quelle: PCB Elterninitiative Duisburg



    Gruß Janko

  • Vielen Dank Janko für die Nachhilfe. Das mit dem Elko hätte ich eigentlich wissen müssen, da ich mit den Dingen im TV-Bereich immer viel Ärger habe. Ich habe jetzt einfach nicht an die Wechselspannung gedacht. Ich besorge mir mal so ein Teil und probier dann, ob der Motor noch mal läuft.


    Gruß Matthias

  • wir reden aneinander vorbei! ich meine NICHT Kondensatortypen die in Geräten der braunen Waare zu finden sind! Ich meine die, die Weißgeräten wie TR, alte WA's oder GSP's zu finden sind!


    Kondensatoren wie diese:
    [Blockierte Grafik: http://onlinekatalog.europart-shop.de/images/0/020016.jpg]


    Wie heisst die Füllung? Bzw. die Technik? Es sind keine MP-Kond.!!

  • Was Du uns hier zeigst sind MK Kondis also Metall-Kunststoff im Gegensatz zu MP-kondis also Metall-Papier. Papier hat als Dielektrikum gewisse Nachteile wie Schrumpfung , Feuchtigkeitsaufnahme und ist bei gleicher Spannungsbeaufschlagung dicker zu wählen als die meisten verwendeten Kunststoffe. Bei den MK Kondensatoren wird eine Kunstofffolie metallisch bedampft und anschliessend gewickelt.Die Wickel bzw. Rollen werden dann teilweise noch mit Harzen getränkt um das ganze mechanisch zu stabilisieren.

  • Zitat

    Was Du uns hier zeigst sind MK Kondis also Metall-Kunststoff im Gegensatz zu MP-kondis also Metall-Papier. Papier hat als Dielektrikum gewisse Nachteile wie Schrumpfung , Feuchtigkeitsaufnahme und ist bei gleicher Spannungsbeaufschlagung dicker zu wählen als die meisten verwendeten Kunststoffe. Bei den MK Kondensatoren wird eine Kunstofffolie metallisch bedampft und anschliessend gewickelt.Die Wickel bzw. Rollen werden dann teilweise noch mit Harzen getränkt um das ganze mechanisch zu stabilisieren.



    Danke! Deswegen sehen die immer so super genial aus wenn die schmelzen :-)


    Janko

  • Hallo Künki,
    heißt das, ich muß jetzt zu jeder Rep. ein Oszi haben?
    Reicht mein Kapazitätsmeßgerät nicht mehr aus
    um einen Kondensator zu Prüfen?


    Bitte gib mir schnell eine Antwort, damit ich mir ein Oszi kaufe.


    röhre

  • :D HaHaHaHa !!!!


    Hi Röhre!!!!


    HaHaHaHa !!!!
    Natürlich brauchst Du, um einen Kondi durchzumessen
    nicht UNBEDINGT ein Oszi.
    Jedoch ist es mir bei Fernsehrep. auch schon passiert, dass mein Multimeter bei Kap. Messungen einen Elko als "in Ordnung" dargestellt hat (angegebener wert = ca. gemessener Wert). Jedoch leichte Durchschläge kannst Du mit 'nem Multimeter nicht ermitteln....
    ...aber was sage ich Dir da, dass is Dir doch wohl alles bekannt........


    Gruss Künki

  • Zitat

    Jedoch leichte Durchschläge kannst Du mit 'nem Multimeter nicht ermitteln....


    Soviel Unfug war hier aber auch schon länger nicht zu lesen :O
    Mit einem Oszi wirst Du auch keine Durchschläge messen können. Wie machst Du das eigentlich mit dem Oszi? Da müsste man gleich eine ganze Testschaltung zusammenbauen. Elkos leiden auch nur extrem selten unter ztw. Durchschlag. Häufiger ist der ESR-Wert schlecht. Spielt aber hier auch gar keine Rolle, da wir es hier nicht mit Elkos zu tuen haben und die Folienkondis die hier verwendet werden haben keine ESR-Probleme- Also lass uns in Ruhe mit deinem Jägerlatein

  • Zitat

    Original von Andy72


    Soviel Unfug war hier aber auch schon länger nicht zu lesen :O
    Mit einem Oszi wirst Du auch keine Durchschläge messen können.
    <---schnipp---schnapp---schnipp---schnapp--->
    Also lass und in Ruhe mit deinem Jägerlatein


    :-D


    Schade, ich habe mich schon auf die Erklärung gefreut, wie Pinki äääh Künki das wohl machen will...


    Janko