Heidolph MR 2002 Heizplatte reparieren

  • Gudn!


    Ich habe hier einen Heidolph MR 2002 Magnet-Heizrührer. Dort hat nun nach gut 35 Jahren Betriebszeit die Heizfunktion den Dienst eingestellt.
    Als Ursache konnte ich ermitteln, dass die Isolationsschicht der Heizwendel "durchgegammelt" ist. Das äußerte sich unter anderem in einem "galvanischem Element" welches zwischen Wendel und Gehäuse messbar war:


    [Blockierte Grafik: http://fs5.directupload.net/images/170512/temp/mfzass3u.jpg]


    Mein Problem ist jetzt folgendes:


    Für das Gerät bekommt man keine Ersatzteile mehr. Man kann lediglich noch baugleiche Geräte ausschlachten. Da die in der Bucht zu Goldpreisen gehandelt werden, ist das für mich keine Option.
    Da ich A: mittelfristig knapp bei Kasse sein werde und B: mein Bastlerdrang einfach nicht nachgeben will, möchte Ich daher versuchen die Heizplatte zu reparieren.


    Was bisher geschah:


    - Ich habe Anhand von eindeutigen Pressmarken feststellen können, dass die Heizwendel ursprünglich zusammen mit dem Isolationsmaterial eingepresst wurde.
    - Ich habe die Isolationsschicht rings um die Heizwendel vorsichtig entfernen können, ohne sie zu beschädigen.
    - Sinn dahinter war es, quasi "reverse engineering" zu betreiben, z.B. für den Fall, dass die Heizwendel nicht mehr intakt ist.


    [Blockierte Grafik: http://fs5.directupload.net/images/170511/temp/idg5fhxe.jpg]



    Heizwendel
    Windungszahl = 472
    Gesamtwiderstand = 75 Ω
    Drahtmaterial = noch unbekannt
    Windungsform = Einseitig gestauchte Ellipse. Der Heizdraht wurde vermutlich ursprünglich um einen Rundstab gewickelt und durch den Einpressvorgang asymmetrisch verformt.


    Abmessungen
    Höhe (aussen) = 2,2mm
    Breite (aussen) = 3,2mm
    Windungsabstand (Steigung) = 1,25mm
    Drahtstärke Ø = ~0,25mm (AWG 30)


    Drahtmaterial
    Rechnerisch ermittelte Drahtlänge = 3,059m
    Daraus resultierender Widerstand ρ = 24,52 Ω/m


    Materialvermutung
    NiChrom 60 (ρ = 22,2 Ω/m bei Ø=0,25mm) (Cr 60%, Ni 15%, Fe Rest)
    oder
    Kanthal (ρ = 25,4 Ω/m bei Ø=0,26mm) sein (Cr 22%, Al 4,8%, Fe Rest)
    [Unter Berücksichtigung etwaiger Mess und Berechnungsungenauigkeiten]


    Mein eigentliches Problem ist es jetzt, da die Heizwendel soweit unbeschadet ist, diese wieder ordentlich in die Platte zu "befördern". Da ich die Heizwendel nicht wieder einpressen kann, muss da eine andere Lösung gefunden werden. ?(


    €dit:
    Bei dem Isolationsmaterial handelt es sich vermutlich um Aluminiumoxyd (Korund oder Tonerde). Es muss ja elektrisch Isolieren, aber thermisch sehr gut leiten. Daher kann ich nicht einfach irgendeinen Feuerfest Zement verwenden.

    Hat von euch jemand Erfahrungen auf diesem Gebiet?

    Schönen Gruß!

  • Glaube nicht, dass die mir ihre Fertigungsgeheimnisse verraten werden ;)


    Aber trotzdem Danke. Habe schon nach Firmen gesucht, die so etwas im Zweifelsfalle restaurieren können! Das kann ich aber leider erst in Betracht ziehen, wenn ich wieder Geld im Überschuss habe - das ist leider derzeit noch in weiter Ferne.

  • Ich kenn bei sowas bisher nur das die wendel durch ist oder wenn die isolierung schlecht ist kam wasser in die wendel/verguss. Bei letzterem das element ein paar stunden bei 120grad in den ofen.
    Egal wie die wendel ist nun draussen.... So massiv wärmeleitend ist der zement gar nicht, die länge der windung und der rundumschluss machen viel aus. Würde fast schätzen das der orginal"sand" auch nur quarzsand war. Kannst ja aber auch korund nehmen als bindemittel würde ich wasserglas nehmen. Ist das durchgetrocknet isoliert das einwandfrei. Wenn nur ums einbappen geht hab ich bei den heizkacheln vom gasgrill Auspuffkitt genommen, der macht den eindruck das das auch nur wasserglas mit füllstoff ist.