Nokia 16:9, 50Hz, Typ FP72F7

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    Hersteller: Nokia
    Modell: FP72F7, schon älter, aber gut erhalten
    Fehler: Kein Bild, Hochspannung und Vertikalablenkung OK, Netzteil OK.
    Kein Schaltbild, nur die Applikationen für die ICs aus dem Netz, sollte eigentlich reichen, mache ich immer so.



    Bereits durchgeführte Tests und Vorarbeiten:
    Habe die Kiste schon ein paar Dutzend Monate hier stehen. Vorgeschichte: Zeilenablenkung aufgrund Lötstellen ausgefallen, repariert, aber wahrscheinlich wegen Überspannung/Überschlägen in der Bildröhre Videosignalverarbeitung defekt als Folgeschaden.
    Hatte das Gerät schon lange weg-gestellt, aber im Moment habe ich wieder Zeit und Lust dazu. Lasse ich das Gerät mit einem Videosignal auf Scart laufen, bleibt es dunkel, Ton OK. Drehe ich an der Schirmgitterspannung schnell mal nach oben, sieht man kurz ein blasses Bild, das gleich wieder verschwindet. Noch höher drehen bringt das übliche SW-Raster mit R-Linien. Zurück und das Gleiche von vorne versucht wiederholt das Schauspiel.
    Die Videoendstufe auf dem BR-Sockel ist mit einem TEA5101 gebaut. Drehe ich am G2, dann läuft die Spannung an den drei Kathoden simultan mit leichtem Zeitversatz mit, es scheint, als wenn die CutOff-Regelung immer unter dem sichbaren Raster bleiben will. G2 auf Minimum, dann nur noch ca. 90V an den Kathoden und das TDA wird begreiflicherweise schnell bratheiß. G2 hochgedreht, dann erreichen die Kathodenspannungen schnell den Wert ihrer eigenen Ub, später Raster mit R-Linien.
    Scop an den RGB-Eingängen des ICs erzählt mir ein wunderschönes Signal, kann nichts daran aussetzen, außer daß sich der Gleichspannungsanteil mit Drehen des G2-Stellers verschiebt, genau wie die Ausgangsspannungen an den Kathoden. Eigentlich logisch, denke ich, die CutOff-Regelung spinnt, Referenzspanung defekt, wegen des Überschlags, IC getauscht: Scheiße, das selbe Problem.
    Neue Taktik: Die Endstufenscheiße auf der Birö-Platine wird von einem Videoprozessor TDA4780 angesteuert. Nach groben Messungen (Ub etc) habe ich den ausgelötet und einen Sockel montiert. IC bestellt und in freudiger Erwartung des Ersatzteiles Gerät mental schon ad Acta gelegt. Neues IC eingesetzt und: Kotze, wieder das selbe Prob. Nochmal alles Relevante an dem Prozzi gemessen, komme so nicht weiter und habe keinen Bock, noch mehr Teile "für nadder" zu kaufen.
    Alle Spannungen mit Scop gemessen (da sehe ich gleich Sauereien):
    Pin 5: Versorgung, ca 7,5V, sauber
    Pin 14: Sandschlößchen, 2,5V bis Schulter und 4,5V Peak, denke OK
    Pin 15: Strahlstrombegrenzung, 0V, auch bei Screen max, stimmt mich bedenklich, auch wenn Bild total hell ist >>0V!
    Pin 19: CutOff 2,7V mit vert. Spitzen von 4V, OK?
    Pin27/28 I2C Bus, volles Leben mit 5Vss, sieht aus wie immer, OK?
    RGB Pin Mischspannung mit ca. 1,7 V, OK?


    Das ist doch ganz bestimmt was total blödes?
    HAT WER NE IDEE??? Oder nen Schaltplan?
    WINFRIED

    Ich bin nicht inkompetent. Nur ein Nachtmensch mit einem Tagesjob! :O ?(

  • HI
    Uwe,
    schönen Dank für das leserliche Schaltbild, das Chassis sieht verdammt ähnlich aus, paßt aber natürlich nicht in dem von mir benötigten Detail. Habe Deinen Link gelesen. Aber wie im mechanischen Teil gezeigt, sieht das Gerät so aus.
    @ All,
    Habe in der Vergangenheit etliche Nokia-Pläne runtergeladen, nur um anschließend feststellen zu müssen, daß die gerade im Bereich Video nicht passen. Bei den meisten sind drei einzelne Endstufen 6111 verbaut und/oder ein 4680, nicht wie bei mir ein TEA5101 und ein 4780. So habe ich mich mit den Applikationen der ICs begnügen müssen. Die Zusammenhänge im Gerät bleiben mir aber jetzt, wenns ums Eingemachte geht, leider verschlossen.
    Und ich bin mir sicher, daß an dem BCL-Pin des 4780 irgendwas sein müßte, nicht nur ~ 0V.
    Mein Gerät hat definitiv nur 50 Hz, aber 16:9, was in einem einer Featurebox ähnlichen Kasten steckt, mit etlichen Zusatzfunktionen. Habe aber das original Manual (Bedienungsanweisung) und die FB dabei, und alles ist im Bestzustand. Gebe noch nicht auf, werde heute abend mal ein bischen Leiterbahnen verfolgen und mich nochmal hier zu Worte melden, wenns genehm ist.
    Faszinierend ist eigentlich. daß die gesamte Schaltung der CutOff-Steuerung zu arbeiten scheint. Läßt sich doch der DC-Level aud allen drei Farben in vernünftigen Grenzen mit dem G2-Steller beeinflussen. Dem Regelkreislauf scheint die Referenz oder eine wichtige Rückführung zu fehlen, werde mich mal mit der Funktion des 4780 auseinandersetzen. Denke, da liegt der Schlüssel zur Lösung.
    Gruß
    Winfried

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  • Zitat

    Original von wynny
    nicht wie bei mir ein TEA5101 und ein 4780.


    Ich habe Dir nochmal andere FP-Unterlagen geschickt.
    Da ist ein TDA4780 und ein TEA5101A drin.


    Gruß Uwe

  • HI
    alle zusammen, Thema erledigt!!!
    Uwe: Der Plan traf in den geforderten Details voll ins Schwarze. Danke.
    ott: Volltreffer, DK1, ne 1N4148, war kurzschlüssig und verhinderte damit, daß an Pin 15 meines Verdächtigen 4780 eine Spannung über 0,nochwas V ankommen konnte. Sitzt am Fußpunkt der HSP-Wicklung.
    Die muß wohl bei dem (wahrscheinlich stattgefundenen) HSP-Überschlag zuviel Strom abgekommen haben, leicht nachvollziehbar mit dem Schaltbild.
    Im normalen Betrieb muß an Pin 15 also ca. 3,5V liegen, ist jetzt so bei meinem Kandidaten. Ohne Eure Unterstützung wäre ich jetzt in der Form vorgegangen, daß ich an Pin 15 eine Spannung von bis zu 4V angelegt hätte.
    Ohne Info über den Strahlstrom macht dieses IC nämlich einfach zu!
    Wäre dann mit viel Mühe auch zu dem Ergebnis gekommen. Besser so, alles easy. Vielen herzlichen Dank mochmal, bis später hier wieder.....
    Endlich ist wieder eine (Dauer)baustelle von mir abgeschlossen.
    Gruß
    Winfried

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