AUtoradio Philips 22AC860 kein UKW-Empfang

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    Hersteller: Philips
    Modell: 22AC 860 ( mit turnolock-Taste / Jahre 1976 bis Mitte 80er)
    Fehler: kein UKW-Empfang




    Bereits durchgeführte Tests und Vorarbeiten:


    Auf jeden Fall funktioniert LW und MW-Empfang anstandslos aber auf UKW kommt gar nichts - selbst wenn ich am Drehknopf die Frequenzen durchgehe.


    Das Radio hat auch eine ( 5-Polige+Mitte) DIN-Buchse an der ein Signalein - und Ausgang herausgeführt wird (bei aufgesteckter Kappe werden beide Pins gebrückt womit man extern was einspeisen oder abgreifen kann) - auf jeden Fall liegt dort auch kein Signal bei gewähltem UKW-Band an.


    Das Radio ist Stereo - nach besagter Buchse wird anscheinend decodiert, da sich auf der Verstärker-Platine ein IC TDA1005 (Stereo-Dekoder) befindet.


    Bevor das Signal auf die Buchse geht bfeindet sich ein IC TDA1001 (Interference and noise-suppression) auf dessen Eingang (Pin 1) scheinbar nur ein Gleichstromsignal von rund 4,5V anliegt.


    Habe bei den Rep-Tipps gelesen es hätte ein Herr Schneider am 22AC764 Erfolg gehabt aber meines besteht nur aus drei ICs wovon einer auf dem CassettenTeil sitzt.
    Habe auch schon einen Post zur Schaltplansuche gesetzt.


    Befürchte es liegt an irgendwas im HF-Teil - geanu dort habe ich kaum Praxiserfahrung - hat jemand evtl. Hnweise?


    Für jegliche Hinweise dankbar
    Alex

  • Hallo Alex,


    teste mal mit einem zweiten UKW-Empfänger in direkter Nähe, ob der FM-Oszillator im defekten Radio schwingt.
    Philips-Radio auf UKW 90 Mhz stellen und mit zweiten UKW-Radio
    stummen Träger auf ca. 100,7 MHz suchen !


    Rauscht es in Stellung UKW denn noch ?



    Gruß,
    Bernd

  • Hallo Bernd!


    Vielen Dank für die prompte Reaktion!


    Ja - wenn ich das Autoradio auf etwa 90 MHz stelle und einen UKW-Empfänger in der Nähe auf 99,95 abstimme kriege ich eine deutliche Signalanhebung - also scheint der Oszillator zu funktionieren.


    Es ist eigentlich kein Rauschen zu hören - nichtmal irgendwelche Rempler wenn ich die Antenne Ab-/ und Anstecke oder den Frequenzbereich durchgehe.
    Erst wenn die Lautstärkeregelung auf Anschlag steht hört man ein leises Rauschen was aber anscheinend nicht durch das Empfangsteil kommt (ist auch vorhanden wenn externer Ein- und Ausgang geöffnet wird).


    Fotos folgen bald - ich schaue grad noch wo ich die hochladen kann.


    Gruss
    Alex

  • Hallo zusammen,


    ....da Schaltbild ja fehlt, einfach mal folgende Annahme:


    Oszillator schwingt und es rauscht am NF-Out nur ganz ganz leise.
    Dies kann dann nur noch das Grundrauschen der Audio-Endstufe sein.
    Falls der Eingangs-Doppelgate FET defekt ist, dann müsste ja wenigstens
    noch das Rauschen des ZF-Verstärkers / FM-Demod. vorhanden sein.
    Oder hast du unwissentlich ein Muting gesetzt (Verkehrsfunk-Decoder ?? ARI-Taste defekt oder Stereo-Decoder.)


    Wie ist denn der ZF-Verstärker bzw. FM-Demodulator aufgebaut ?
    Diskret oder schon mit nem ZF-Demodulator-IC wie z.B.TBA 120 o.ä. ?


    Hast du Messequipment da um die ZF-Existenz zu prüfen ?
    Notfalls ein altes KW-Radio auf AM 10700 Khz einstellen und
    als ZF-Empfänger zweckentfremden (abtasten der ZF-Kreise vom Philips)


    Vielleicht kannst du ja ein Bild einstellen !


    Gruß,
    Bernd

  • Bernd und Fritz - habt vielen Dank für die Hilfe bisher.


    Hier die versprochenen Bilder:


    Frontansicht:
    [Blockierte Grafik: http://www.onlinestuffs.com/pictureupload/thumbnail14/jrjan9al128wtog2xqla.jpg]


    Unterseite der Platine:
    [Blockierte Grafik: http://www.onlinestuffs.com/pictureupload/thumbnail14/jlk15ekhxz5kydrkownw.jpg]


    linke runde Buchse ist Antennenbuchse
    auf der Platine - praktisch rechts von der Buchse - das weisse
    Kunstofftel, welches sich in einer Aussparung die die Form eines
    gespiegelten L besitzt, befindet ist Teil des Bandwahlschalters -die
    Lötkontakte des Schalters selbst sind irekt darüber - in Richtung
    Frontplatte
    rechte Platine ist hauptsächlich Endstufe und Stereo-Decoder


    von oben ohne Cassettenteil:
    [Blockierte Grafik: http://www.onlinestuffs.com/pictureupload/thumbnail14/npwahgf90o2t9rrfkj8i.jpg]


    hier wieder ganz rechts unten - nicht zu sehen der Antenneneingang
    das weisse Plastikteil zwischen dem schwarzen langen Sechskant und
    der senkrechten Platine rechts unten ist die Betätigung zum
    Bandwahlschalter der selbst unter dem Plastikteil liegt


    Das ganze Radio hat nur 3 ICs:
    TDA1001 in Bildmitte (interference and noise suppression for FM )
    TDA1005 links davon auf der Endstufen-Platine (Stereo-Dekder)
    ein unkenntlich gemachtes auf der Cassetten-Platine


    Es werden folgende Transistoren im "Radio-Teil" verwendet:
    BC548 BF495 BF241 BF240 (ales bipolar) keine FETs


    Der Eingang vom TDA1001 (Pin1) geht u.a. in den abgeschirmten Teil (direkt rechts davon), dieser besteht neben Widerständen und Kondensatoren aus 8 Dioden, 1xBC548, 2xBF241 und den zwei sichtbaren Filtern sowie zwei Trimmern (sichtbar südlich der Filter).


    2-Kanal-Oszi bis 25MHz ist vorhanden - müsste mir aber Tastspitzen holen. Falls benötigt dann kaufe ich mir diese - hab' bisher nur niederfrequente Signale gemessen.


    KW-Empfänger habe ich leider keinen.


    Danke schonmal im Voraus!


    Gruss
    Alex

  • hab mir mal das datenblatt vom TDA1001 angeschaut.
    so wie ich es verstehe ist es normal, dass am eingang 4.5V DC anliegen.


    liegt denn am eingang dieses ICs ein NF-signal an?


    falls nein, liegt der fehler davor (klar).


    wie schon bemerkt wurde, schließ auch ich erst mal einen fehler in oszillator und auch vorstufe aus - wie gesagt, sonst müßtest du ein rauschen hören.
    also ZF-verstärker oder TDA1001.
    der ZF-verstärker ist diskret aufgebaut, oder?
    ich würde mal die DC spannungen im ZF-verstärker und am IC messen.
    wird alles versorgt?


    so pauschal würde ich zu einem durchgeschlagenen elko in der gegend tendieren.


    Gruß
    Bernhard

  • Der ZF-Verstärker ist doch das letzte Glied?
    Die Leiterbahn an Pin1 vom TDA 1001 geht auch in diesen abgeschirmten Bereich.
    Auch führen Leiterbahnen von mindestens einem Abgleichkern von der Frequenzwahl in diesen Bereich.


    Ich konnte an Pin1 kein Wechselstromsignal erkennen - aber ich habe auch nur mit einfachem Kabel am Oszi gehangen - werde mir evtl. morgen einen Tastkopf kaufen.


    Hoffentlich wirds was.


    Dankender Gruss
    Alex

  • die reihenfolge ist:


    - HF-Teil:
    Antennenkreis, Vorstufe, Zwischenkreis, Oszillator/Mischstufe,
    danach das erste ZF-filter


    - ZF-teil:
    ja nach gerät z.b. 3 oder 4 stufig. zwischen jeder stufe ein filter, meist bandfilter.
    am ende des ZF-teils kommt der demodulator. in deinem gerät vermutlich noch ein ratio-detektor


    aus dem demodulator kommt dann schon NF raus, genauer gesagt das "mulitplex-signal", dass auch die stereosignal enthält.


    dann kommt offensichtlich dieser TDA1001.
    danach kommt der stereo dekoder.
    dann LS und klangregelung, dann endstufe.


    Gruß
    Bernhard

  • Das Radio ist im HF- und ZF-Teil diskret aufgebaut. An Pin 1 des TDA1001 liegt das Ausgangssignals des Ratiodetektors (...des FM-Demodulators) inclucive der Stereoinformation. Über einen Koppelkondensator auf einen NF-Verstärker geben, oder auf das Lautstärkepoti des Autoradios. Das NF-Signal (genauer: das Multiplexsignal) ist auf Pin 1, 3, 4, und 6 des TDA1001 zu messen (hören). Das Radio verfügt direkt nach der 6poligen Buchse (für Verkehrsfunkdecoder=ARI-Kennungsauswertung) über einen Stummschaltekontakt, der das Signal hart nach Masse kurzschließt (Stummabstimmung bei einem ähnlichen Modell). Der TDA1001 macht eine Störaustastung, die im Fehlerfall das Radio schweigen lassen würde. Aber erstmal an Pin 1 (Eingang) prüfen, ob da überhaupt was anliegt (Größenordnung 150mV AC). Schaltplan kommt morgen.

  • Wunderbar Herman!


    Habe gearade nochmal am Pin1 des TDA1001 nachgemessen:
    rund 4V Gleichspannung und kein Signal.
    Habe aber ohne Tastköpfe gearbeitet also nur Kabel von 50cm Länge ans Oszi - hoffentlich reicht es um einigermaßen Aussagen machen zu können.
    Auf jeden Fall sehe sonst nur Rauschen mit einer Amplitude von unter 10mV - keine sichtbare Reaktion wenn Antenne ab- oder angesteckt oder der Frequenzbereich durchgestimmt wird.


    Habe dann noch weiterverfolgt:
    über einen 1kOhm Widerstand und 4,7µF Elko geht es an ein Filter - zumindest laut dem was mir vorliegt - jedoch ist die Auflösung leider zu gering um irgendwelche Bauteilbezeichnungen oder -Werte abzulesen.
    Auf jeden Fall liegt an keinem Anschluss der Spule ein Signal aussagekräftiges Signal an - also eher nur Rauschen mit Amplitude von rund 10mV - und nicht die greingste Reaktion auf Antenne oder Frequenzwahl.
    (es ist wohl das Filter welches über einen Widerstand an den Kollektor des BF241 führt, der zuletzt im Signalweg sitzt)


    Dankender
    Alex

  • ok!
    dann wird der fehler wohl im ZF-teil liegen!


    ich würde als nächstes mal mit einem multimeter an allen transistoren im ZF-Teil (also u.a. an dem BF241) die spannungen an E, B und C nachmessen. vielleicht fehlt bei einem die versorgungsspanung.
    sind alle spannungen da, noch prüfen, ob auch alle transistoren kollektorstrom ziehen. dazu die spannung am entkoppelwiderstand für die kollektorversorgung messen. meist ca. 1kOhm.


    auch den ratioelko in der nähe des letzten filters solltest du prüfen (auf schluß).


    Gruß
    Bernhard

  • Guten Morgen allerseits!


    Gestern konnte ich den Fehler finden:


    der Kollektoranschluss des 4. Transistors (BF241) im Signalweg ( von insgesamt 7 gezählt von Antenne bis Ratiodetektor bzw. TDA1001) war nicht richtig auf der Platine aufgelötet bzw. konnte der Pin vor - un zurück geschoben werden - war kaum zu erkennen.


    Auf jeden Fall ist UKW-Empfang hervorragend und Stereo wird auch dekodiert!


    Danke für die Unterstützung!


    Jedoch hatte ich beim Cassettenteil nicht soviel Glück:
    habe es eingestzt und mit nur zwei statt vier Schrauben befestigt um es zu prüfen ( war mir sicher es würde nirgendswo unerwünschten Kontakt geben da Haltenasen als "Endanschlag")


    Auf jeden Fall brutzelte irgendetwas als der Motor anlief sobald das Radio eingeschaltet wurde (hatte keine Cassette eingesetzt aber die Cassettenaufnahme wurde vorher in die Position gebracht um dies zu simulieren ).
    Dauerte nur sehr kurz da ich sofort abgeschaltet habe.
    Wieder ausgebaut und alles unter die Lupe genommen - konnte jedoch keine dunklen Stellen an verdächtigen Positionen erkennen - vielleicht Einwirkzeit zu kurz.


    Auf jeden Fall tritt seitdem folgendes auf:
    -externe Buchse führt NF-Signal vom Radio (am externen Verstärker kein Problem)
    -aber an den Lautsprechern an der Endstufe vom Radio herrscht Stille (egal ob Stecker unterbricht oder geschlossen um Radio-NF weiterzuleiten) - so gut wie kaein Rauschen - aber beim Einschalten kommt das gewohnte "Plopp"
    -am Eingang ( Pin 11 ) des Stereo-Decoders TDA1005 liegt nur ein NF-Signal an sofern der Cassettenteil angeschlossen ist
    -das NF-Signal liegt noch vor dem Koppelkondensator des BC549C (Basisanschluss) an, der für je Kanal anscheinend als Treiberstufe arbeitet (danach folgt noch ein BC338 vielleicht auch Treiber oder Phasendreher da Gegentaktendstufe mit BC494 (Bezeichnung des anderen Paares nicht sichtbar)


    Ich meine das Radio funktionierte vorher auch ohne angeschlossenem Cassettenteil.


    Hoffentlich wird's...


    Für jeden Rat dankbar
    Alex

  • Im Manual steht, daß die Metallteile des Chassis untereinander verbunden werden müssen, damit es im zerlegten Zustand spielfähig bleibt. Hat Dein Radio auch die Endstufentransistoren AD161/AD162? Dann könnte ich Dir da das Manual schicken. Richtig, die Ausgänge des Stereodekoders TDA1005 haben je einen Treibertransistor, eine Stufe mit etwa Verstärkung 3. Eine NF-Umschaltung gibt es da nicht, sondern es werden einfach Teil-Betriebsspannungen abgeschaltet und zugeschaltet. Wechselweise der Stereodekoder und der Tonkopf-Wiedergabeverstärker. Die Ausgänge der beiden Schaltungsteile sind dann über Widerstandsnetzwerke parallelgeschaltet. Der Ruhestrom einer Endstufe ist mit 7-70mA angegeben, als Kontrollwert ohne Aussteuerung, in der Kollektorleitung des Endstufentransistors an der positiven Betriebsspannung gemessen. Nicht einstellbar. Die Potis dienen der Einstellung "Max Symmetry", also größtmöglicher Aussteuerung (Mittenspannung). Ich habe 4 Manuals da (Mono ohne Cassette, Stereo mit Cassette, Stereo mit Cassette mit Recorderfunktion) die sich alle stark ähneln. Mußt halt sagen, welchen Schaltungsteil Du brauchst.

  • Hallo Herman!


    Danke für die prompte Antwort!


    Also meines ist Stereo mit Cassette.
    Jedoch Endstufentransistoren BC494 und Komplementärtyp kann man nicht erkennen.
    Wäre wunderbar.


    Ich muss mich wohl geirrt haben - ohne Cassettenteil geht nix, da dieses anscheinend die 10V Versorgungsspannung zum TDA1001 schaltet - also noch vor dem Stereo-Decoder (TDA1005) - dieser hängt offensichtlich immer an der Betriebsspannung ( über 82 Ohm ).


    Gruss
    Alex