frage zu überspannung

  • hallo.. habe eine auerswald 1x4 telefonanlage..wohne seit 2 jahren in meinem haus und jedes jahr bis jetzt ist die telefonanlage bei gewitter fällig.ist doch nicht normal..oder?aber woher kommt dass.ist die telekom dafür verantwortlich oder liegt es an der örtlichkeit..kann ich dagegen etwas sinnvolles tun?
    gruss julian

  • Hallo Julian,
    was genau geht kaputt - bzw. worüber kommt die Überspannung - Netz oder Telefonleitung ? Für beides gibt es Überspannungsbegrenzer zum dazwischenschalten. Die helfen allerdings nur gegen Überspannungen bei einem entfernteren Blitzeinschlag. Ggf. müssen nach dem Überspannungsereignis Schmelzsicherungen ersetzt werden.
    Fast jedes Schaltnetzteil hat am Netzeingang eine Schmelzsicherung, einige Y-Kondensatoren und einen Varistor. Das fängt einiges weg, wenn auch oft die Sicherung durchbrennt.
    Wichtig ist aber, daß die ISDN-Anlage ordentlich geerdet ist.


    Gruß
    Thomas

  • Hi Julian,


    da gibt es bei Conrad einen kombinierten Überspannungsschutz für Netz- und Telekomleitung. Kostet so ca. 20 Euro.


    Also vermutlich günstiger als eine Reparatur bzw. Neukauf einer Telefonanlage.


    Gruß


    Erwin

    Wer es einmal so weit gebracht hat, dass er nicht mehr irrt, der hat auch zu arbeiten aufgehört. Max Planck 1858-1947

  • hallo..zunächst danke für die antworten..die überspannung ist letztes jahr über die telefonleitung gekommen,dieses jahr über netz.werde die telefonanlage nicht genau untersuchen, da es ein versicherungsfall ist.generell ärgert mich nur, dass es bis jetzt jedes jahr war( nicht nur telefonanlage)
    überspannungsfilter, so habe ich gehört,sind kein 100%tiger schutz.varistoren nicht schnell genug.habe von der versicherung gehört, dass es verschiedene fälle gibt, wonach bestimmte örtlichkeiten immer wieder betroffen sind.sollte man sich da mal mit dem örtlichen versorger unterhalten? gruss julian

  • Hallo Julian,
    ja, wie ich schon geschrieben habe, sind die marktgängigen Überspannungsschutzvorrichtungen nur für mäßige Überspannungen geeignet. Das ist auch logisch. Um einen nahen oder gar direkten Blitzeinschlag (Freileitungen, Antennen) abzublocken, wäre ein enormer technischer Aufwand erforderlich und es würde immer noch etliches im Bereich des „Frontends“ kaputt gehen.


    Varistoren:
    Schon richtig - aufregend schnell sind die nicht. Deshalb werden sie zumindest im Bereich der Stromversorgung mit Drosseln und Kondensatoren unterstützt.
    Im Signalbereich geht das meistens nicht, weil das hochfrequente Signal zu stark bedämpft werden würde. Da werden zusätzlich oder z.T. auch ausschließlich Suppressordioden verwendet. Das sind im Prinzip schnelle Z-Dioden, die sich zudem für hohe Impulsströme / -leistungen eignen. Daran sparen die Hersteller von billigen Massengeräten gern.


    Ein zuverlässiger Blitz- bzw. Überspannungsschutz ist also nur bedingt machbar. Oder Du machst es, wie unsere Altvorderen, die bei einem heranziehenden Gewitter alle Stecker der kostbaren Geräte herausgezogen haben. So dumm war das nicht - nur wäre es bei der heute üblichen Anzahl von Geräten kaum noch zu bewältigen.


    Im letzten Sommer hat es in meiner Stadt einen Einschlag in ein Trafohäuschen gegeben. Ich habe im betreffenden Stadtteil tagelang PC-Netzteile, ISDN-Anlagen, ISDN-Karten, NTBA´s (die Telekom kam nicht nach - manche Leute und Firmen waren tagelang ohne Telefon, wenn sie sich nicht selbst bemüht haben), Modems, Faxgeräte und sogar Monitore ausgetauscht.
    Die Abwicklung über die Versicherungen hat teilweise ewig gedauert und wurde in einigen Fällen sogar erst einmal abgelehnt. Die Versicherungsfuzzis faselten dann meistens etwas von nicht fachgerechtem Blitzschutz.
    So ein Käse - also dann Gutachten schreiben und der Kunde mußte seinen Anwalt einschalten - die Rechtverdreher verdienen ja immer an so einem Quatsch.
    Tatsache ist allerdings, daß bei vielen Gebäuden der Blitzschutz vernachlässigt und z.T. vollkommen fehlt, seit dem terristische Fernsehantennen aus der Mode gekommen sind.


    Gruß
    Thomas

  • hallo thomas.. danke für deinen ausführlichen bericht.habe mit dem versorger heute telefoniert und eine saubere antwort( die hätte ich schon im vorraus gewusst) gesprochen..die sagen ist nicht möglich..na ja, dass ergebniss ist ja bei mir da..also werde ich mir überspannungsfilter in die steckdose machen und wenn ich zuhause bin die altbewerte rausziehmetode anwenden...nochmal vielen dank..gruss julian

  • Hallo Julian,
    leider kenne ich die kleine Auerswald-Anlage nicht genau. Es wäre mal interessant, was genau defekt ist. Ist das Netzteil konventionell oder ein Schaltnetzteil ? Funktioniert es noch ? Sieht man regelrechte Brandspuren, zerflogene Kondensatoren, Varistoren etc. ?


    Was ich bei Telefonanlagen schon öfters erlebt habe:
    - SNT mit UC384x oder ähnlichen Sperrwandler-IC´s
    - läuft ewig - solange keine Spannungsunterbrechung kommt
    - nach einer Spannungsunterbrechung läuft das SNT einfach nicht mehr an
    - die Ursache sind schlechte Elkos - oft in Folge hoher Temperaturen im Gehäuse


    Die EVU´s protokollieren normalerweise die Spannungsverläufe in ihren Netzen mit, u.a. um sich gegen (unberechtigte) Schadensersatzforderungen abzusichern. Wenn sie die Sache abstreiten, würde ich zumindest mal in Erwägung ziehen, ob es nicht doch etwas anderes gewesen sein könnten. Haben Deine Nachbarn auch Verluste zu beklagen ? Wenn nicht, gab es vielleicht nur eine kurze Spannungsunterbrechung und dann s.o.


    Gruß
    Thomas

  • hallo thomas..meine nachbarn haben auch verluste ..bei dem einen ist die telefonanlage mit der tütsprechanlage gekoppelt..als er nach hause kam war die haustür offen und der türöffner summte immer noch, als er nach hause kam..werde die anlage dann doch mal näher unter die lupe nehmen, wenn die versicherung bezahlt hat, und ich die neue habe..werde mich dann wieder melden..gruss julian