Siemens C996F, Bild schmal

  • Hersteller: Fujiutsu Siemens Scaleo C996F
    Modell: B19CL
    Fehler: Bild zu schmal


    Bereits durchgeführte Tests und Vorarbeiten:
    Gerät zerlegt, Sichtprüfung, einige Elkos im eingebauten Zustand gemessen.
    Gerät reagiert nicht auf klopfen/wackeln.


    Der Hersteller des Geräts dürfte die Firma Hansol sein (Typenschild) die Platine ist von Hansol, die Röhre von Samsung (19Zoll CRT mit "flacher Röhre")


    Der Monitor funktioniert sonst einwandfrei, es bleibt jedoch auch mit max. eingestellter "Bildbreite" ein Bereich von ca. 3cm auf jeder Seite dunkel.


    Das Bild selbst ist scharf, veritkal lassen sich alle Einstellungen vornehmen.


    Der Fehler tritt auch an einem anderen PC auf, an der ext. Ansteuerung dürfte es daher nicht liegen.


    Leider besitze ich keinen Schaltplan des Gerätes, es sind auch keinerlei Messpunkte auf der Platine beschriftet :-(


    Vielleicht habt ihr ja einen Plan oder eine Idee


    Gruß und Danke
    Klaus

  • Einen ähnlichen Fehler hatte ich mal bei einen Pentranic 19", 70 Khz Industriemonitor, da wurde der Powermosfet für den Step Up Converter nicht angesteuert. Nur im 31 Khz Modus war die Bildbreite ausreichend und bei höheren Auflösungen wurde sie immer schmäler!


    PS: Hat Dein Monitor eine gemeinsame Horizontal/Hochspannungsendstufe, oder sind die Systeme getrennt aufgebaut?

  • Zitat

    Original von Ewald
    Einen ähnlichen Fehler hatte ich mal bei einen Pentranic 19", 70 Khz Industriemonitor, da wurde der Powermosfet für den Step Up Converter nicht angesteuert. Nur im 31 Khz Modus war die Bildbreite ausreichend und bei höheren Auflösungen wurde sie immer schmäler!


    PS: Hat Dein Monitor eine gemeinsame Horizontal/Hochspannungsendstufe, oder sind die Systeme getrennt aufgebaut?


    Die Frequenz der GraKa habe ich versuchsweise herabgesetzt, glaube auf unter 70Hz, bei 800 X 600 also ca 40kHz, leider hat das nicht geholfen. Der Monitor liegt zerlegt im Wohnzimmer, daher kann ich ihn jetzt nicht einfach wieder anschließen. Wenn es hilft baue ich die Platiene natürlich wieder ein.


    Leider weiß ich nicht, wie ich den Aufbau der Endstufe erkenne, ich bin leider kein TV-Techniker sondern "nur" Elektromechaniker.


    Danke und Gruß
    Klaus

  • Hallo!


    Ich weiß jetzt die Typenbezeichnung nicht aus dem Kopf, aber ich habe schon einige FSC 19"er (alle baugleich) mit diesem Fehler repariert, bei denen waren die immer die 2nF/2500V Kondensatoren in der Zeilenendstufe defekt. Positionsnummern weiß ich nicht, könnte ich aber am Wochenende ermitteln -da werde ich die nämlich wieder bei einem dieser Monitore wechseln.


    2500V Ko's sind schwer zu kriegen und 2nF noch viel schwerer. Ich nehme immer Wima FKP 2kV und hoffe, daß sie wegen besserer Qualität länger halten als die originalen 2,5er. Bisher ging's gut (der erste liegt aber auch höchstens 6 Monate zurück). Entscheider dürfte auch die Impulsfestigkeit sein, 2,5kV Rücklaufspannung sind eher unüblich.
    Die beiden 2nF sind parallelgeschaltet, man kann sie also durch Kombinationen anderer Werte ersetzen. Perfekt wäre z.B. 2200pF und 1800pF, wenn man letzteren bekommt. 3300pF und 680pF müßte auch gehen, ist mir aber irgendwie nicht geheuer. Ich nehme 2x1500pF und 1x1000pF, mit etwas Bastelei geht das rein.


    Viele Grüße
    marsoman

  • marsoman : Ich nehme immer Wima FKP 2kV und hoffe, daß sie wegen besserer Qualität länger halten als die originalen 2,5er.


    -- Da hattest du warscheinlich kein SHARP TV repariert ( . Zwei WIMA Silberbrocken auf Fokusplatine?? ) -- Kriegst du personleches Lob von Andy72

  • Moin!


    Von Wima ist eben auch nicht alles gut...


    Aber die FKP1 in 1nF/2kV und 1,5nF/2kV sind impulsfest bis 15kV/us, darauf kam es mir an. Ein Vishay KP mit 2nF/2,5kV (bis 18kV/us), der bestens die Originalwerte erfüllen würde, ist zwar theoretisch erhältlich -aber finde mal jemanden, der den verkauft...



    Aber ich konnte inzwischen mal nachsehen: die Monitore, die ich meine, haben die Modellnr. 19P2


    Es bestehen also gute Chancen, daß die Kos andere Werte haben -aber der Fehler wird höchstwahrscheinlich der gleiche sein.


    Viele Grüße
    marsoman

  • Erfahrungsgemäß überlebt es die Horizontalendstufe nicht lange, wenn ein Rücklaufkondensator ausfällt und zusätzlich wäre das Bild zu hell. Am besten ein Wattmeter an die Steckdose und die Leistungsaufnahme überprüfen, liegt sie bei schmalem Bild zu hoch, dann wäre ein defekter Rücklaufkondensator sehr wahrscheinlich!


    PS: Ein kompaktes EM800 von ELV oder ähnlich sollte in keiner Hobbywerkstatt fehlen!

  • Auf der Focusplatine befinden sich zwei 2KV Kondensatoren (blau,rund, flach, ca. 10-15mm Durchmesser). Der Eine ist mit FI03Z/2kV, der Andere mit B/272k/2kV beschriftet. Auf der Hauptplatine habe ich keine 2kV-Typen gefunden.


    Kann ich die Kondensatoren irgendwie ausmessen?
    Ich besitze ein Vielfachmessgerät mit Kapazitätzmessbereich, könnte mir aber vorstellen, dass der Fehler (Überschlag?) mit der kleinen Prüfspannung sowieso nicht messbar wäre.


    Mir steht auch ein Wirkleistungsmessgerät (Energiemessgerät) zur Verfügung, macht es denn Sinn, den Monitor wieder zusammen zu bauen und die Stromaufnahme oder die Wirkleistung zu ermitteln? Welche Werte hätten welche Aussagekraft?


    Ich müsste sowieso einige Teile bei Reichelt bestellen, die Kondensatoren scheinen dort verfügbar, leider erschließt sich mir aus der Bezeichnung nicht die Kapazität meiner Bauteile, vielleicht sollte ich die Teile einfach tauschen?


    Für weitere Hinweise wäre ich dankbar.


    Gruß
    Klaus

  • Hallo!


    Die beiden Keramikscheiben auf der BiRö-Platte laß mal schön, wo sie sind. Die haben mit Deinem Fehler nichts zu tun.


    Du suchst am besten in der Nähe der Zeilenendstufe, der Rücklaufko/ die Rücklaufkos sind direkt mit dem Endtransistor (Kollektorseite -hängen also auch mit an der Ablenkeinheit) verbunden und infolgedessen auch in seiner Nähe zu finden.
    Die meisten 19"er haben Hochspannungs- und Zeilenendstufe getrennt ausgeführt, ist aber relativ leicht zu unterscheiden, wenn man mal unter die Platine guckt -die eine ist eben mit dem DST verbunden und die andere mit der Ablenkeinheit. Außerdem ist die Hochspannungsendstufe meist mit einem FET bestückt und die Zeilenendstufe mit einem Bipolartransistor (2SC...), weil FETs die Rücklaufspannung nicht verknusen.


    Der Rücklaufko ist bei Monitoren oft paarweise ausgeführt, manchmal parallel, manchmal auch in Reihenschaltung -im letzteren Fall können das natürlich auch Typen mit geringerer Spannung sein, z.B. 1,6kV oder 1,25kV. Es kann aber natürlich auch ein einzelner Kondensator sein.
    Zu messen ist die Kapazität. Wie auch immer es dazu gekommen ist (Kontaktprobleme oder durch Überschläge verdampfte Metallisierung), ist ziemlich schnurz -die mangelnde Amplitude kommt auf jeden Fall vom Kapazitätsverlust. Wenn man das Problem deutlich erkennen kann, ist das auch deutlich zu messen -so einfach ist das.


    Bei Kondensatoren, die gelegentliche Aussetzer haben und dabei die Endstufe killen, müßte man theoretisch natürlich unter Spannung messen -aber 1. wäre das gar nicht so einfach, weil man dafür entsprechende Impulse heranziehen müßte und 2. wird drauf gesch... und bei Verdacht einfach der Kondensator getauscht (oder auch grundsätzlich zusammen mit dem Transistor -bei Monitoren durchaus zu überlegen).



    Viele Grüße
    marsoman

  • P.S.:


    Um es nochmal deutlich zu machen: es reicht an dieser Stelle nicht, irgendwelche Kondensatoren zu nehmen, die Spannung und Kapazität erfüllen. Es sollten FKP oder sehr impulsfeste MKP sein. Aus dem Reichelt-Sortiment kommen eigentlich nur Wima FKP1 mit passender Spannungsfestigkeit in Frage.


    Außerdem ist es nicht ganz egal, ob man statt zweier kleiner, die parallelgeschaltet waren, nun einen großen einbaut, da die kleineren Werte je nach Typ oft impulsfester sind.



    Zu dem Aufdruck: die Kapazität ist manchmal in der Form "472" angegeben. Dabei sind die beiden ersten Stellen die ersten zwei Ziffern des Wertes und die letzte Stelle die danach folgenden Nullen. "472" hieße also 4700, gemeint sind damit dann pF. 4700pF sind nun wiederum 4,7nF.
    Der folgende Buchstabe ("J", "K", "M") gibt lediglich die Toleranz an -da man froh sein kann, wenn man überhaupt passende Kondensatoren bekommt, ignoriert man diese Angabe geflissentlich.


    Wenn ein Wert ohne Angabe der Zehnerpotenz aufgedruckt ist, dann handelt es sich entweder um uF (wären im o.g. Beispiel also "0,0047") oder pF. Anhand der Bauart und Größe läßt sich das leicht unterscheiden -es gibt keine 0,22pF Kondensatoren und ein Folienkondensator in z.B. 220uF wäre ein Riesenklopper...

  • Danke, da kommt schon Licht in die Sache. Direkt am räumlich größten Transistor sind zwei Kondensatoren angeschlossen (rostrot, rechteckig, 20x15x10mm, Aufdruck: 2500V, 222j, w 14 P P) Die Kondensatoren sind parallel geschaltet, jedoch befindet sich in Reihe zu jedem C noch eine Induktivität. Äußerlich hätte ich diese L für eine Diode gehalten (klein, schwarz, rund) aber sie ist mit L bezeichnet, ich denke es handelt sich lediglich um einen Ferritkern, durch den eine Leitung ohne weitere Windung gezogen ist. Verbunden sind die C´s mit dem mittleren und dem rechten Anschluss des Transistors, messtechnisch (Multimeter, eingebaut) müsste die Basis in der Mitte sein. Dann wäre die Basis auch mit den C´s verbunden.


    Ausgelötet messe ich 1,8 nF und 0,7nF, den Aufdruck würde ich mit 2,2nF deuten, so dass nun ca. die Hälfte der ursprünglichen Kapazität fehlt.


    Weiterhin sieht man unter hellem Licht, dass dieser Teil der Platine schon mal heiß geworden ist und an den Anschlüssen der C befindet sich etwas wachsartiges (weiß, weich, Stecknadelkopf groß), könnte von der Produktion stammen, ich denke aber eher, dass es aus dem Gehäuse ausgetreten ist.


    Kann ich diese Kondensatoren auch bei Reichelt bekommen?


    Alternativ könnte ich auch nach Bürklin.com fahren (20km) da gibt´s alles, aber wie gesagt, bei Reichelt wollte ich sowieso bestellen.


    Danke und Gruß
    Klaus

  • Hallo!


    Diese Kondensatoren sind zu 100% Deine Übeltäter -die gemessenen Kapazitäten sagen alles.


    2,2nF ist richtig, bei 2,5kV hast Du das gleiche Problem wie ich. Meine Quellen versagen da alle, selbst Buerklin (habe gerade mal nachgesehen) und Farnell haben nichts passenderes als Wima FKP1 in 2kV.
    Wenigstens kannst Du auf einen normalen Kapazitätswert zurückgreifen.


    Also würde ich an Deiner Stelle bei Reichelt 2x "FKP-1-2000 2,2n" zu stolzen 36Cent mitbestellen und hoffen, daß sie halten.
    Die Alternative wäre hochstens, 2x 6n8/1250V und 2x 2n2/1250V jeweils in Reihe zu schalten, das ergibt dann eben 3n4/2,5kV und 1n1/2,5kV, was zusammen mit 4,5nF ausreichend genau den Sollwert ergibt (das gleiche Spiel mit 4x4n7 läge wahrscheinlich auch noch im Rahmen).


    Aber wenn das Dein Monitor ist, würde ich mir die Reihenschalterei für den zweiten Versuch aufheben, falls die 2kV-Typen tatsächlich nicht reichen sollten...



    Die Induktivitäten sind tatsächlich nur Drähte mit einer Ferritperle. Deswegen hatte ich die bei meiner Aussage "direkt verbunden" stumpf ignoriert.
    Die Pinreihenfolge dieser Transistoren ist immer B-C-E. Der Emitter hängt bei der Zeilenendstufe an Masse, dort ist eben auch der Rücklaufko angeklemmt.



    Viele Grüße
    marsoman

  • Hab die C gerade in den Reichelt-Korb gelegt, ich kann es noch gar nicht fassen, dass Bürklin keine passenden Kondensatoren hat, sind die so selten? Du brauchst sie doch auch...


    Ja, es ist mein Monitor, wenn es wieder passiert weiß ich ja bescheid;-)


    Da ich den Moniror dringend brauchte, habe ich mir zwichenzeitlich Einen bei ebay gekauft, Trinitonflachbildröhre 19" für 21Eur, konnte ich hier in der Nachbarschaft abholen;-)


    Aber ich denke ich werde den Siemens wieder hinstellen, schließlich ist der erst 2 Jahre alt und kaum gelaufen.


    Wenn ich die Teile eingebaut habe schreibe ich noch einmal ob es funktioniert hat,


    vielen Dank für eure Hilfe :-)))


    Gruß
    Klaus

  • Die Bestellung der Ersatzteile, der beiden Kondensatoren, hat etwas länger gedauert, ich habe noch einige Dinge bei Reichelt dazubestellt;-). Zwischenzeitlich hatte ich mir ja bereits einen Reservemonitor besorgt, so dass die Reparatur dann nicht mehr so eilig war.


    Kondensatoren eigelötet, zusammengebaut, GEHT WIEDER :-)))


    Vielen Dank, allen die mir geholfen haben.


    Gruß
    Klaus


    :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D