Bosch Trockner WTL4512/04

  • Hallo,


    der Bosch Trockner kommt nicht zum Ende. Er bleibt zwischen 3 und 2 Tropfen auf dem Schaltwerk / Anzeige hängen. Wenn man das Schaltwerk dann manuell etwas weiter dreht, scheint er ganz normal durchzulaufen. Wer kann mir


    1) sagen, warum das Schaltwerk stehen bleibt (z. B. wartet auf Signal von...)
    2) mutmaßen, wie man das beheben kann oder
    3) sagen, was man testen sollte, um den Fehler einzukreisen.


    Danke


    Dieter

  • Hi Röhre,


    bei Zeitprogramm läuft das Schaltwerk durch. Für mich sieht es so aus, dass das Gerät nicht mitbekommt, dass gewünschter Trocknungsgrad erreicht ist.


    Aber: Wie merkt das Gerät das eigentlich? Es findet definitiv keine Leitfähigkeitsmessung in der Trommel statt! Kann da ein Temperatursensor defekt sein? Ich habe nur einen Thermoschalter neben den Heizspiralen gefunden. Aber das ist wohl eher ein Überhitzungsschutz.


    Gruß


    Dieter

  • Das Steuergerät wartet in Position 10 (Leitwertmessung] und 16 (Statikmessung) auf ein Signal von der Elektronik.


    Markier dir mal die Position vom Programmknopf wo er stehen bleibt. Stell ihn auf Null, also dort hin wo das Programm anfängt. Dann drehst du ihn vorsichtig bis zu der Stelle wo er stehen geblieben ist und zählst mit wie oft es "klick" macht.


    Ich weiß das das nicht einfach ist und wenn du dich um 1 oder 2 Schritte verzählst ist es auch nicht weiter schlimm. Das ist jetzt nur um eine grobe Richtung für die Fehlersuche zu bekommen.


    Bluebunny

  • Danke Andy,


    noch mal zur Zählweise: Ich drehe solange, bis der Text "Start" mittig unter den horizontalen Strichen im Sichtfenster steht. Ab da sind es dann nur noch 8 (ggf. 9) kleine Einraster.


    Andererseits: bis dahin ist bei gut gefüllter und nur mit ca. 1000 "Touren" geschleuderter Wäsche der Wasserbehälter nach ca. 1 Std. gut halb voll. Wenn ich den Schalter manuell weiterdrehe, wird das Programm innerhalb ca. 10 Min. beendet und es wird fast kein weiteres Wasser gesammelt.


    Achtung: Diese Angaben beziehen sich auf Stellung 4 (1 Tropfen); also einer mittleren Stellung zwischen bügelfeucht und schranktrocken.


    An allle: Irgendwie wisst Ihr alle so viel mehr als ich über die Leitfähigkeitsmessung. Also: wie geschieht diese und wie sieht der Sensor aus bzw. wo befindet er sich?


    Gruß


    Dieter

  • Na ja Start ist schon Position 1 und wenn er sich noch verzählt hat passt das schon. Das auszählen ist alles andere als leicht, da überspringt man schnell mal ne Position. War ja auch nur um mal eine Richtung zu bekommen.


    Als nächstes schraubst du den Deckel ab. Hinten am Steuergerät siehst du eine Spule mit einem Metallkern, das ist der Kuppelmagnet. Du drehst das Steuergerät in Position 4, wenn es ein oder zwei Schritte mehr sind ist es auch nicht schlimm. Dann startest du das Programm Schranktrocken mit leerer Trommel. Das Steuergerät läuft jetzt in Position 10, jeder Schritt dauert dabei 2 Minuten. Wenn das Steuergerät in Position 10 angekommen ist muß der Kuppelmagnet anziehen und das Steuergerät weiter laufen. Wenn sich da am Kuppelmagneten überhaupt nichts tut prüfst du als erstes ob er mechanisch klemmt, der Metallkern wird normaler weise in die Spule gezogen sobald Spannung anliegt. Wenn er machanisch in Ordnung ist mißt du die Spule mal durch.


    Wenn du schon den Deckel ab hast kannst du die Positionen 4 und 10 auch genau ermitteln. Von der Elektronik geht ein weißer Draht auf das Steuergerät, direkt daneben findest du einen Orange/grünen Draht. Wenn du zwischen diesen beiden Punkten mißt hast du von Pos. 1-4 keinen Durchgang, von Pos.5-9 Durchgang, von Pos.10-15 keinen Durchgang und von Pos.16-21 wieder Durchgang.


    Und dann sehen wir weiter.


    Bluebunny

  • Hallo BlueBunny,


    ui, jetzt geht es aber in die Details. Also: Das Schaltwerk ist genau bis zu der üblichen Stelle gekommen. Wenn ich den Kuppelmagnet mit der Hand betätige, kommt das Schaltwerk weiter (der Magnet lässt sich leicht gegen die Spannfeder bewegen). Der Innenwiderstand der Spule beträgt 2,8 KOhm.


    Ansonsten will ich mir die genannten Kabel bzw. deren elektrische Verbindung bei den entsprechenden Stellungen des Schaltwerks genauer anschauen.


    Erstmal vielen Dank. Aber was sagt mir das jetzt?


    Gruß


    Dieter

  • Hi BlueBunny,


    ich hab' also mal probiert, die von Dir vorgeschlagene Verbindung zwischen dem weissen und dem benachbarten orange/grünen Kabel zu messen, um die Stellung des Steuerwerks zu ermitteln.


    Leider (aber interessant!) habe ich keine Verbindung zwischen den beiden Anschlüssen feststellen können. Ich habe daraufhin das Steuerwerk komplett ausgebaut und alle Kontakte durchgepiept. Sieht alles gut aus (oberflächlich betrachtet, alle Kontakte öffnen und schließen). Nur der zu untersuchende hat keine Verbindung. Ich messe, wenn der Schalter schließen soll, einen Widerstand in der Größenordnung einiger Kiloohm, der Wert variiert mit jedem Schaltvorgang.


    Und nun? Habe ich 'ne Chance, das Steuerwerk zu zerlegen, ohne dass mir alles um die Ohren fliegt?


    Gruß


    Dieter

  • Hi,


    ich hab also das Schaltwerk zerlegt. Unter dem zweiten Kontakt (der für weiss - orange/grün) befand sich ein kleines Stück Kabelisolierung, der ein Schließen verhindert hat. Leider hat sich am eigentlichen Fehler des Trockners nichts verändert.


    Ich habe den Kontakt durchgemessen; er hat jetzt Verbindung (Start ist 0) bei 3 bis 7 und 15 bis 21.


    Ich hatte den axialen Kontakt gleich am Anfang gereinigt.


    Ich habe das Gerät erstmals heute (also gestern) Abend geöffnet. Allerdings sah es für mich so aus, dass sich schon mal jemand des Gerätes angenommen hat (eine Schraube von der Abdeckung fehlte und wie die Kabel-Iso in das über Kopf montierte Schaltwerk gelangen konnte, ist mir absolut schleierhaft). Über die Vergangenheit des Trockners weiss ich kaum etwas. Bis auf Staub im Inneren der Maschine und feinen Kalkstaub im Lüftungskanal (Vorbesitzer = Bauarbeiter?) macht sie einen ganz ordentlichen Eindruck; Trommel und Riemen sind picobello.


    Gruß


    Dieter

  • Da Du ja im Umgang mit einem Ohmmeter fit bist, messe doch mal den Widerstand zwischen Trommel und dem Schutzkontakt des Steckers. Der Wert muss extrem niederohmig sein(<10 Ohm). Ich glaube zwar nicht, dass der Fehler in diesem Bereich liegt, da das Gerät ja recht lang trocknet und bei einem Fehler hier ca. nach 8 Minuten abschalten würde, aber ein Test kann nicht schaden.

  • ?(
    Danke für die Frage Ditmar!


    Das Problem ist nicht der äußere Kontakt zwischen Kohle-Tönnchen und Federkontakt, sondern die Aufnahme des Kohle-Tönnchens in der Buchse. Überall war (ist?) "aller"-feinster Kalkstaub.


    Häufig gemessen. Ich komme nach dem Reinigen immer so auf ca. 35 Ohm. Alle Übergangs-Widerstände kann man vernachlässigen, das Tönnchen selber zwischen den Stirnseiten hat ca. 1,5 Ohm, der Übergang vom Federkontakt hat 0,xx Ohm.


    Was kann ich tun, um den Kontakt vom Kohle-Tönnchen zur Buchse zu verbessern um auf unter insgesamt 10 Ohm zu kommen?


    Gruß


    Dieter

  • Hi,


    erst einmal habe ich einige einzelne, feinste Kupfer-Drähtchen aus Entlötlitze mit dem Kohle-Tönnchen in die Buchse gedrückt. Der Widerstand zwischen Trommel und Gehäusemasse beträgt jetzt 0,5 Ohm.


    Allein, das Problem bei der Maschine bleibt bestehen.


    Ich werde gleich 'mal messen, ob die Spannung zum Betätigen des Kuppelmagneten erzeugt wird. Was soll ich weiter machen?


    Gruß


    Dieter

  • also mach mal folgendes: Von der Elektrode geht ein Kabel zur Elektronik . miss mal diese Strecke durch. Dieses Kabel mal abhängen. Dann sollte der Trockner weiterlaufen. Bleibt das Verhalten gleich ist die Leitwertelektronik kaputt.

  • Mal was zur Grundfunktion der Elektronik. Nasse Wäsche = kleiner Widerstand, trockne Wäsche = großer Widerstand. Alles was den Meßkreis hochohmig macht führt also dazu das die Elektronik das Steuergerät zu früh weiter laufen läßt.


    Der Übergangswiderstand zwischen Trommel und Gehäuse darf bei diesem Trockner bis zu 100 Ohm betragen.


    Diese Kabelisolierung die du aus dem Steuergerät entfernt hast war die zufällig schwarz, 4 bis 5 mm lang und auf die Zunge vom Schaltkontakt gesteckt?


    Momentan tendiere ich dazu das die Elektronik hin ist. Ansonsten müßte im Meßkreis ein Kurzschluß vorliegen. Damit wir das ausschließen können folgst du einfach mal Andys Rat.


    Auf der Elektronik sind zwei weiße Leitungen mit Einzelsteckern gesteckt. Das sind die Verbindungen zu den Elektoden. Zieh einfach beide ab und häng sie so hin das sie nirgendwo kontakt haben. Der Meßkreis ist für die Elektronik jetzt so hochohmig wie er nur sein kann. Wird der Kuppelmagnet jetzt nicht angesteuert ist die Elektronik mit Sicherheit defekt.


    Bluebunny