Pioneer CT-900S, kein Ton bei Dolby-S

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    Hersteller: Pioneer
    Modell: CT-900S
    Fehler: kein Ton bei Dolby-S


    Hallo,
    bei dem genannten Cassettendeck funktioniert alles, nur beim Umschalten auf Dolby-S fehlt bei Wiedergabe der Ton. Bei Euras ist der Fehler bekannt und besprochen, aber leider habe ich keinen Zugang. Kann mir jemand helfen?


    selliebaby

  • Hallo selliebaby,


    ich besitze das gleiche Gerät und habe dasselbe Symptom (kein Ton bei Dolby-S). Zusätzlich auffällig: Beim Umschalten auf Dolby-S ist das Klicken des Relais' (?) nicht mehr zu hören.
    Bist Du mit Deinem Problem mittlerweile weiter gekommen (ist ja schon eine Weile her)?


    Danke für Hinweise.


    nosru1

  • Hallo!


    zur Dolby S Platine gehen lt. Plan sechs Leitungen.
    4 davon sind Signalleitungen. Über eine kommt die Betriebsspannung für die ICs (CN40), über eine kommen die Ansteuersignale für die Relais (CN10).
    Die Platine hat eine eigene Betriebsspannungsstabilisierung.
    Die ist auf der Platine mit drauf.


    Die Betriebsspannung für das Relais kommt über die CN10 (12V).


    Ich würde erst mal messen, ob alle Spannungen vorhanden sind.
    12V an pin 4 von CN10, +/-6V am Emitter von Q955/Q956.


    Gruß
    Bernhard

  • Hallo bartolus,


    zunächst eine Berichtigung meines ersten Beitrags: Das Relais bzw. die Relais' scheinen doch zu schalten. Das war eine Fehlinfo. Entschuldigung dafür.


    Unabhängig davon:
    - Die +12V an pin4 von CN10 sind da.
    - Emitter von Q955: -1V statt +6V !
    - Emitter von Q956: -8V statt -6V !
    (Messwerte für Dolby-S-Schalter an/aus gleich)


    Da ist wohl schon mal was nicht in Ordnung!?



    Danke für weitere Hinweise,
    nosru1

  • Hallo!
    Kein Problem!


    Nun, das paßt natürlich so nicht! Miss doch bitte erst mal am Stecker CN40 nach. Dort müssen Masse (0V) und +9.5 und -9.5V reinkommen.


    Die +6V und -6V Erzeugung hängen insofern zusammen, als dass die Referenzdioden jeweils von der Gegenseite gespeist werden.
    Fällt also jetzt die +6V aus, dann steigt die -6V auf höhere negative Werte an.


    Sind die +/-9.5V vorhanden, dann mal an den Kollektoren dieser beiden Transistoren (Q955/A956, speziell Q955) messen. Wenn dort auch schon nicht mehr die ca. 9V anliegen, am CN40 hingegen schon nicht, hat der Sicherungswiderstand R985 (10) Ohm ausgelöst. Fehler also dann ein Kurzer irgendwo auf der Dolby-S Platte.
    Falls am Kollektor noch was anliegt: Dann liegt der Fehler in dieser Stabischaltung, also in der Ecke.


    Gruß
    Bernhard

  • Bingo!


    Die Spannungen am Stecker CN40 sind da, aber der 10 Ohm Sicherungswiderstand (R985) ist nicht messbar, d.h. "offen" (i. Ggs. zu R986, der ist OK).


    Jetzt heißt es wohl Kurzschluss suchen? Die Platine sieht optisch in Ordnung aus, auch von der Rückseite.
    Ist es die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen, oder gibt es irgendeine Systematik?


    Ich könnte für R985 testweise neue 10 Ohm einlöten, in der Hoffnung, dass der Sicherungswiderstand nur "zufällig" ausgelöst hat - aber natürlich auf die Gefahr hin, dass er wieder fliegt. Oder ist das nicht sinnvoll?


    Viele Grüße,
    nosru1

  • Hallo!


    so richtig der Heuhaufen ist es nicht! An der +6V (genannt VC6) auf dem Dolby-S-Board hängt gar nicht so viel dran!


    Insgesamt 6 Doppel Ops (einer davon im DIP8 Gehäuse - in der Stabischaltung!), und weitere 5 auf der Platinenunterseite im SO8 Gehäuse.
    Die Pins 25 aller 4 Dolby ICs.
    Die Elkos C955 (470µ/16V) in der Stabischaltung, sowie C1151, 1251, 2151 und 2251, jeweils in der Nähe der Pins 25, je 100µ/16V.


    Weiß nicht, vielleicht misst du mal nach, wieviel Ohm die VC6 gegen Masse hat. Ansonsten kannst du schon nochmal einen 10Ohm reinlöten. Ich denke aber, dass er wieder durchbrennt.


    Gruß
    Bernhard

  • So, nach Ostern geht's nun weiter mit der Fehlersuche:


    Ich habe auf dem VC6-Pfad die angegebenen Bauteile alle gefunden (OPs, ICs, Elkos). Die elektrische Verbindung zu VC6 ist bei den entsprechenden Kontakten der Bauteile überall da.
    VC6 gegen Masse ist hochohmig. Ein Kurzschluss eines der Bauteile scheidet also wohl aus.
    Also doch mal mit neuen 10 Ohm versuchen?
    Ein Kollege hat gemeint: Einfach mal fühlen, wo's warm wird...

  • Ich habe das Thema aufgemacht und nicht gedacht, das sich nach Monaten noch jemand darauf meldet. Ich habe bei meinem Gerät die defekten 10 Ohm Sicherungswiderstände ausgewechselt und das Teil spielt wieder einwandfrei bei Dolby S. Nach längerer Spielzeit werden sie nicht warm, ich frage mich jetzt, wieso sind sie überhaupt durchgebrannt?? Hat jemand eine Erklärung dafür?
    Ich danke allen Beteiligten für ihre Mitarbeit


    selliebaby

  • Hallo!


    nun, eine möglicher Erklärung wäre, dass nach längerer Standzeit des Gerätes (ohne Betrieb), die ganzen Stützelkos auf dem Dolby S Board recht viel Formier-Strom ziehen. Dadurch könnte der Schutzwiderstand auslösen.


    Gruß
    Bernhard

  • Entschuldigung, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe...


    Nun, auch ich habe vor ein paar Wochen den defekten 10Ohm-Widerstand einfach mal testweise ersetzt und was soll ich sagen:
    Seitdem geht das Ding wieder!


    Wunderbarer Klang meiner "alten" Dolby-S Aufnahmen. Juhu.


    Vielen Dank an das Forum und insbesondere an Bernhard (bartolus).
    Die Fehlersuche hat richtig Spaß gemacht.

  • Hallo,


    das Thema ist zwar uralt, aber bei mir läuft wieder ein Pioneer CT-900S. Leider geht hier auch Dolby S nicht, es ist keine Aufnahme machbar und auch keine Bänder mit Dolby S abspielbar.


    Ich würde gern den Sicherungswiderstand R985 bzw. R986 austauschen. Nur, welcher Typ ist das genau und woher bekomme ich den?

    Würde mich sehr über Tipps freuen!


    Grüße Robert

  • Hallo zusammen,


    1/6W - sowas wird sehr schwer aufzutreiben sein. Ich würde einen Metallschichtwiderstand nehmen. Die brennen auch sehr unspektakulär ab. 10 Ohm, 250mW (1/4W).


    Gruß
    Bernhard