Charly Laufwerk - konkrete Frage

    Hallo!


    Es geht um ein Charly - Laufwerk, das in einem Philips VR303 Videorecorder eingebaut ist.
    Der Fehler ist folgender:
    Legt man eine Videokassette ein, wird sie eingezogen und abgesenkt, das Band allerdings nicht eingefädelt. Drückt man Wiedergabe, Vor- oder Rücklauf, wird die Kassette wieder ausgeworfen.
    Ich konnte den Fehler schon einigermassen eingrenzen. Ganz hinten im Laufwerk, links vom Einzugsmotor gibt es einen Microschalter (A). Er wird von einem schwarzen Hebel (B) Richtung hinten betätigt. Der Hebel liegt auf einem Kranz (C) auf, der sich beim Bandeinfädeln im Uhrzeigersinn dreht. Dadurch wird der Hebel entlastet und bewegt sich nach vorne. Leider wird der Microschalter schon nach dem Absenken entlastet, so dass es nicht mehr zum Bandeinfädeln kommt. Tatsächlich sollte er aber erst während oder nach dem Bandeinfädeln (aus)schalten.
    Wie kann ich den Fehler beheben?
    - Ist die Feder auf der Unterseite des Laufwerks, die den erwähnten Kranz in Ausgangsposition zieht, zu schwach / ausgeleiert?
    - Gehört die Bandeinfädelmechanik geschmiert, um die Reibung zu verringern und zu verhindern, dass der Microschalter vorzeitig (aus)schaltet?
    - Sonstige Vorschläge?


    Nochmal, um alle Klarheiten zu beseitigen :)
    Hält man den schwarzen Hebel während des Einziehens/Absenkens mit dem Schraubendreher nach hinten gedrückt, setzt der Videorecorder mit dem Einfädeln fort, zumindest ein gutes Stück.


    Ich habe zur obigen Erklärung zwei hübsche Bilder vorbereitet.
    Das Laufwerk von oben:
    http://meineseite.i-one.at/Manfred/PHILIPS_OBEN_2.jpg
    Das Laufwerk von unten:
    http://meineseite.i-one.at/Manfred/PHILIPS_UNTEN_1.jpg


    Vielen Dank für Eure Antworten im voraus!


    XerMandi

    Einmal editiert, zuletzt von XerMandi ()

    Hallo!


    Hast Du schon mal versucht, mit Fremdspannung am Fädelmotor (vorher einseitig ablöten) die Mechanik ein- und auszufahren? Wenn das problemlos funktioniert, kontrolliere den Mikroschalter, der durch das vollständige Absenken des Schachts geschlossen wird. Ist die Feder im Schacht gespannt?


    Gruß Michael

    MW

    Hallo!


    frosch: welche Feder im Schacht meinst du?


    Habe exakt das gleiche Problem mit einem Universum VR704 (Charly Laufwerk)
    Nebenbei weshalb nennen es alle Charly?


    Jedenfalls habe ich auch alle Mikroschalter getestet, auch die Pegel im Betrieb kontrolliert. Alle schalten deutlich und haben keinen Ü-Widerstand.


    Mechanisch scheint mir alles i.O., d.h. wenn Schachtmotor mit einer Batterie betrieben wird, fädelt alles so wie es soll keine Blockade.


    Hat noch jemand einen Tip?


    Grüße


    Werner

    frosch:
    Ja, ich habe schon mit einer 9V-Batterie am Fädelmotor die gesamte Mechanik ordnungsgemäß zum Laufen gebracht. Ich habe den Fädelmotor allerdings nicht einseitig abgelötet, sondern das schmale Flachbandkabel (für seine Spannungsversorgung) an der Hauptplatine abgesteckt. Wenn ich anschließend das Kabel wieder angesteckt und den Videorecorder mit Spannung versorgt habe, war das erste was er tat, das Band auszufädeln. Ob er auch die Kassette ausgeworfen hat, kann ich jetzt nicht mehr sicher sagen.


    Ich habe auch die Spannungen an den Microschaltern im Betrieb gemessen, scheint alles in Ordnung zu sein. Wenn der Microschalter geschlossen ist, ist die verbleibende Spannung sehr niedrig. Spannung bei geöffnetem Schalter:
    - Microschalter hinten: 14,5 bis 15Vdc
    - Microschalter links (Kassette abgesenkt): 5Vdc
    - Lichtempfindliche Bauteile zur Erkennung des Bandendes schalten / funktionieren


    Fazit: Alles genauso wie bei McLanex


    Welche "Feder im Schacht" ist gemeint?
    Gleich hinter / unter dem Einfädelmotor, etwas versteckt, gibt es eine Feder die recht lasch drinnen hängt. Ihre Funktion kenne ich nicht.


    Mein Anfangsposting war relativ lang, trotzdem hatte ich wichtiges vergessen, sorry. :(


    mfG


    XerMandi

    >Nebenbei weshalb nennen es alle Charly?


    Weil jede Gerätegenerationen zu Begin der Entwicklungsphase einen Namen bekommen hat (Charly, Dora, Echo, Fox, Harry, Ingrid, Jasmin, Kate, Lucy, Michel, Nora, Olivia, Paolina, Queen, Apollo) und dieses Laufwerk das erste mal in der Charly Range eingebaut wurde.

    Hallo Werner,


    Ich meine die Feder in der vorderen oberen Leiste des Schachts. Diese muß vor dem Einbau gespannt werden, indem man das Ritzel links zu sich dreht (ca 15x) und beim Einsetzen festhält. Manche haben auch einen kleinen weißen Hebel oben rechts zum Fixieren.


    Gruß Michael

    MW

    Hi,


    die Feder zum Spannen der Andruckrolle (die meinte XerMandi) ist eingehängt ok.
    Die andere Torsionsfederfeder am/unter dem Schacht ist auch gespannt, habe ich aber auch nicht ausgebaut. Aber danke für den Tip wie ich sie spannen müßte.


    Die von XerMandi gemessenen Pegel kann ich auch bestätigen.
    Ich werde trotzdem mal alles nochmal prüfen,wenn inzwischen noch Anregungen da wären....


    Rafiki: Panasonic begnügt sich mit einzelnen Buchstaben für die Laufwerke, aber gut jetz weiß ich wer charly ist ;)



    Gruß Werner

    Einmal editiert, zuletzt von McLaneX ()

    Hi!


    Ist mit der Feder im Schacht vielleicht folgende gemeint?
    http://meineseite.i-one.at/Manfred/PHILIPS_RECHTS_1.JPG
    Ich habe die Feder mit einem roten "D" markiert.


    Wie auch immer: Ich habe das Laufwerk noch nicht so weit zerlegt gehabt, dass der Fehler von falschem Zusammenbauen herrühren könnte.


    Ich bitte höflich um Antwort auf folgende Frage: Warum bewegt sich offensichtlich der Kranz zu bald?
    (-> Microschalter wird betätigt, -> kein Einfädeln)
    siehe auch mein Ursprungsposting


    Noch etwas:
    Es gibt eine Stelle im Laufwerk, die aussieht als wäre etwas abgebrochen: http://meineseite.i-one.at/Manfred/PHILIPS_GANZ_1.JPG
    (Die Stelle ist mit einem "E" markiert.) Könnte das vielleicht jemand verifizieren?


    Mit freundlichen Grüßen


    XerMandi

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    Hi XerMandi,


    gleich vorweg, eine Lösung für unser Problem habe ich noch nicht.
    In einem deiner Postings sagtest du:
    Wenn der Microschalter geschlossen ist, ist die verbleibende Spannung sehr niedrig.


    Die Mikroschalter schließen in der Regel gegen Masse. Daher sollte die Spannung bei Betätigung dann nicht "sehr niedrig" sondern Null sein. Andernfalls könnte der Schalter durch Verschmutzung/Verschleiß einen zu hohen Wiederstand haben.


    so long

    Zitat

    gleich vorweg, eine Lösung für unser Problem habe ich noch nicht.


    No, dann gehts's dir wie mir.


    Zitat

    In einem deiner Postings sagtest du: Wenn der Microschalter geschlossen ist, ist die verbleibende Spannung sehr niedrig.


    Ich kann ja noch mal nachmessen, aber ich glaube, die verbleibende Spannung war <0,1 Vdc. Dabei habe ich nicht direkt am Schalter gemessen, sondern am Print hinten links unterm Laufwerk. Bin sicher, dass das unter der Schaltschwelle ist - besonders weil das Laufwerk sich anders verhält, wenn man mit dem Schraubendreher den kleinen schwarzen Hebel nach hinten drückt und so den Schalter betätigt.
    Ich denke, ich werde die obere Platte demontieren *fürcht* und nach mechanischen Fehlern suchen müssen.
    Hinweise ob an bestimmten Stellen Fett oder Öl notwendig ist, wären willkommen...


    mfG


    XerMandi