Beiträge von Paparierer

    Ich habe ihn schließlich von oben aufgemacht und nochmal alle Bauteile im laufenden Betrieb abgeklopft. Bei IC702 (UPC2581, zuständig für rechten Kanal und Surround) bin ich dann doch noch fündig geworden, der sprach ganz deutlich auf Berührungen am Gehäuse an.


    Nachgelötet und Probleme scheinen jetzt erstmal verschwunden zu sein. Hoffentlich alle und für längere Zeit - konnte das bisher nur kurz testen.

    Mein Sony STR-DE405 zeigt folgendes Verhalten:


    Wenige Sekunden nach dem Einschalten und Abwarten der Lautsprecher-Relais-Verzögerung gibt es in der rechten Box einen ziemlich unangenehm lauten Knall. Nur rechts, und unabhängig davon wie Lautstärke und Balance eingestellt sind (also insbesondere auch, wenn Lautstärke auf Minimum und Balance ganz nach links). Das passiert auch, wenn außer den zwei Hauptboxen nichts weiter angeschlossen ist, muss also ein internes Problem sein.


    Man kann das Ploppen zusätzlich in etwas leiserer Form reproduzieren, wenn man den Surround-On/Off betätigt. Je öfter man umschaltet, umso leiser wird es.


    Ansonsten geht die Anlage aber einwandfrei.


    Das Geräusch hatte ich früher schonmal, aber nicht so direkt beim Einschalten, sondern später und eher zufällig, auch mehrfach. Ich hatte damals alle verdächtigen Lötstellen nachgelötet, und da wars dann für eine Weile weg - oder zumindest ist es nicht mehr aufgefallen.


    Jetzt kommt es sehr systematisch beim Einschalten wie oben beschrieben. Schaltplan ist vorhanden, aber umfangreich - wenn jemand das Problem schon kennt, würde das die Suche natürlich erheblich beschleunigen.


    Hat irgendwer einen Tipp?


    Update:
    Wie ich gerade bemerkt habe, knackt es auch genauso oder zumindest ähnlich, wenn ich mit dem Knöchel ans Gerät klopfe.
    Um die Box zu schützen, habe ich das jetzt nur noch mit einem alten Kopfhörer weiter ausprobiert - da sind es dann interessanterweise beide Kanäle. Ich habe mal die Bodenplatte abgeschraubt und mit einem nichtleitenden Abstimmstift aus Plastik bei eingeschaltetem Gerät vorsichtig auf der Platine herumgeklopft, aber genauer lokalisieren konnte ich die Problemstelle durch leider nicht (d.h. egal wo ich klopfe, es knackt).

    Was streitet ihr euch überhaupt ?
    Der Themenstarter hat sein Gerät fertig und er ist glücklich.


    Das ist allerdings richtig! ;)


    Ich kann mir aber nicht verkneifen, noch ein paar Fakten einzustreuen:

    • es war tatsächlich ein Erbstück, allerdings ohne emotionale Bindung ans Gerät - die Motivation war eher vom Typ "jetzt habe ich das Ding schon 400km durch die Gegend gefahren, jetzt will ich es auch verdammt nochmal nicht wegschmeißen"
    • über die Firma, bei der ich arbeite, hätte ich die Dinger sogar selbst bestellen können. Aber Farnell, wo wir viel bestellen, hat die Transistoren nicht, und die anderen genannten Lieferanten kannte ich bisher noch gar nicht. Deshalb habe ich die am besten aussehenden Suchmaschinen-Treffer genommen - und bisher läuft's ja gut.
    • in der Firma hätte ich auch noch ein voll ausgestattetes Elektroniklabor nutzen können, aber die Reparatur fand im Osterurlaub zu Hause statt

    So, alles wieder vorsichtig zusammengesetzt (mit den P Typen wie vorgeschlagen, auch das IC habe ich nicht wieder aufs originale zurückgetauscht) - Kiste läuft wieder, alle Spannungen sehen ok aus.
    Bei der Sicherung habe ich jetzt mal eine flinke statt der vorgesehenen trägen eingesetzt (scheint im Normalbetrieb zu halten) - vielleicht rettet es ja im Wiederholungsfall die Transistoren...


    Nochmals Danke an alle Ratgeber! :thumbsup:

    An den TE: Was machst du eigentlich mit diesem Gerät? Beschallung, Disco ? Wenn du damit ganz normal deine Musik abdudelst, werden wohl selten mehr als 10 oder 20 Watt gefordert .


    Weiß ich noch nicht genau, aber sicher nur Zimmerlautstärke oder ein wenig mehr.


    Willst du da wirklich nochmal Geld reinstecken?
    Würde mich wundern.


    Da sind jetzt schon so 20-30€ reingeflossen (davon 10€ Porto :( ), allerdings habe ich großzügig bestellt und, wenn ich nicht doch noch mehr Teile verbrenne, dann habe ich jetzt noch einige Ersatzteile übrig, was die Ausgabe rechtfertigt, zumal ich noch einen zweiten (derzeit komplett funktionierenden) Receiver ähnlicher Bauart habe, bei dem vielleicht auch irgendwann eine Reparatur anstehen wird.


    Aber nein, keine weiteren Ausgaben! Ich habe den Receiver umsonst bekommen, einmal kurz ausprobiert (i.O.), mitgenommen, monatelang stehen lassen, und dann beim ersten Einschalten war er plötzlich kaputt. Wäre er beim ersten Ausprobieren schon kaputt gewesen, hätte ich ihn gleich stehen gelassen und mir keine Mühe damit gemacht .. aber wo ich ihn nun schonmal da hatte, inkl. Boxen und CD-Player im gleichen Design ... da wars mir das wert.

    Nur gut, dass das nicht nach Stundenlohn abgerechnet wird. ;)

    Wenn's nach dem Zusammensetzen (noch keine Zeit gehabt) nun wirklich wieder tut, war's es die Zeit wert, da es mein Privatgerät ist und die Genugtuung, es wieder hinbekommen zu haben, den Zeitaufwand bei beliebig angesetztem Stundenlohn immer überwiegt. Zumal man dabei ja noch was lernt.


    Danke fürs mithelfen! Bin leider nicht so der Analog-Elektroniker, sondern mehr in Sachen Mikrocontroller (auch beruflich) unterwegs. Speziell so ein VBE-Multiplier ist/war noch komplett neu für mich.


    Ich habe noch die hfe der originalen und gekauften Transistoren versucht zu messen, aber mein Multimeter ist für Darlingtons wohl ungeeignet (liefert nur 2-3stellige Werte). Daher muss ich wohl jetzt einfach hoffen, richtige zu erwischen. Die "hinteren" Typbezeichnungen sind alle (in der letzten Zeile) unterschiedlich (original 67Y, Nachkäufe 41P, 33P, 43P), der Buchstabe hat laut Datenblatt was mit hfe zu tun, wenn auch nur recht grob. Ist das kritisch?
    Könnte entweder zwei neue P-Pärchen einbauen, oder ein Paar original Y und ein Paar aus den Nachkauf.

    Hier musst du etwas übersehen haben.

    Beim Ausbau von Q702 ist dann das mittlere Beinchen (Kollektor) auf der Hälfte abgebrochen. Nein, nicht aufgrund meiner Lötkünste - das hatte wohl schon vorher einen Knacks. Der ausgebaute Transistor war okay, also wieder zusammengeflickt und eingebaut. Und siehe da, jetzt habe ich Pin 2 = -39V = Pin 12. :thumbsup:


    Ich hab' die zwischenzeitlich aufgelaufenden Beiträge noch nicht im Detail durchgearbeitet - passt das?
    Muss ich noch weiter suchen? Sonst würde ich jetzt wieder alles zusammenbauen...

    Mit dem Ergebnis hätte ich so jetzt nicht gerechnet. Also scheint das IC erstmal nicht die Ursache zu sein.

    Wieso eigentlich nicht? Alle Eingangssignale des ICs sind rechts und links ungefähr gleich, und die Ausgänge hängen nahezu in der Luft, trotzdem verschiedene L+/R+ ... ?(
    Du meinst vermutlich, ich sollte zwischen L+ und L- die Schaltung nochmal genau durchsuchen?

    Zitat

    Somit kommen nurnoch eine Hand voll Bauteile in Frage. Oder evtl. eine Unterbrechung. Du wirst etwas (Wichtiges) übersehen haben.

    Werd' dann wohl weitersuchen, ggf. noch mehr auslöten und prüfen.

    Zitat

    Wie verhalten sich eigentlich die "neuen" Transistoren im Vergleich zu den alten, wenn du sie ausgebaut vergleichst?

    Die Diodenstrecken sind jeweils paarweise bis auf <5mV gleich. Könnte noch hFE messen, aber dafür müsste ich erst überall Drähte dranlöten, denn diese großen Transistoren passen nicht in die Fassung am Multimeter.

    Dass der selbe Fehler nach Wechsel des IC wieder auftrat wird wohl daran liegen, dass irgendetwas mit der Beschaltung nicht stimmte. Ob es jetzt wieder defekt ist, wirst du ja in den nächsten 5 Minuten erfahren.

    Also, rechte Endstufentransistoren sind auch raus, jetzt ohne Signal (macht aber anscheinend kaum Unterschied) die wesentlichen Spannungen:



    Lf=Rf=0.3V
    Pin 2 = -29V ≠ -39V = Pin 12
    Pin 3 = -41V = Pin 11

    Ich würde jetzt auf jeden Fall die beiden anderenTR entnehmen und dann nochmal beide Kanäle des IC vergleichen. Basiswiderstände & Emitterwidersände hast du sicher schon geprüft. Auf der fB-Leitung sollten mit -und- ohne Endtransistoren praktisch null V liegen. Ohne Eingangssignal ist das erstmal uninteressant. Da dürfen die +/- 1,1V nicht einfach "wegkippen". Sind Q751 und Q752 (overload und Prot. wirklich ok?

    Du meinst jetzt die Transistoren auf dem noch funktionierenden Kanal? Die habe ich, genau wie Q701/702, wie schon gesagt, bisher nur im eingelöteten Zustand durchgemessen - sieht zumindest nicht grob unsinnig aus, und links und rechts verhalten sich hier im wesentlichen gleich.


    Ja, dann werde ich das mit dem Auslöten der Q754/753 wohl mal machen. Immerhin müsste es gehen, sie dabei am Kühlkörper hängen zu lassen - für diese isolierenden Wärmeleitpads habe ich nämlich keinen Ersatz, und mir ist beim (vollständigen) Ausbau von Q703/704 schon eines fast kaputt gegangen.


    Die fB-Leitung hat übrigens bereits jetzt (also mit nur den kaputten Q703/704 entfernt) links wie rechts um 0.1V am Eingang von IC701 (Pin 5, Pin 9), gemessen allerdings nicht ganz ohne Eingangssignal, sondern mit eingestelltem "leeren" UKW-Kanal (also Rauschen).



    Ich gehe dann jetzt mal auslöten...

    Keine Sorge, den gewinnbringenden Import nehmen dir die Verkäufer hierzulande schon ab. :D

    Schon klar, ich wollte aber keine 6 Wochen auf die Lieferung warten, als ich noch dachte, ich muss nur die Transistoren tauschen und alles wird gut (Die habe ich auf einige UPC2581 und weitere Transistoren jetzt natürlich doch nochmal warten müssen.)


    Selbst von gefälschten Transistoren würde ich jetzt aber erwarten, dass sie zumindest den Leerlauf überleben (haben sie in diesem Fall nicht). Damit beide gleichzeitig (bis zum Durchbrennen) leitend werden, muss doch eigentlich schon die Ansteuerung verkehrt sein, oder?


    Lohnt es sich, nochmal die Spannungen an Q701/Q702 im Betrieb ohne Transistoren zu messen? Wobei aber ja eigentlich schon klar ist, dass die nicht +/- 1.1V sein können, wie im Plan steht - wenn am Ende die Differenz L-/L+ um die 10V rauskommt.


    Hat es Sinn, noch weiter "hinten", d.h. bei Q720, Q710, ... nach einem Defekt zu suchen? Die Funktion in diesem Bereich ist mir noch nicht ganz klar.

    Eine 60W Glühlampe anstelle der Netzeingangssicherung begrenzt den Strom und verhindert ein Durchbrennen der Transistoren. So lässt sich recht gefahrlos messen. In Frage kommen hauptsächlich folgende Punkte:

    Gute Idee - erfordert bloß etwas mechanische Bastelei, weshalb ich das zeitlich nicht sofort umsetzen kann.

    1. Sehr wahrscheinlich: Die große Differenz zwischen L+ und L- weist darauf hin, dass der VBE-Multiplier bestehend aus Q701, Q702, R713, R710 und R711 defekt ist, so dass der Ruhestrom zu hoch ist. Damit werden die Endtransistoren zerstört. Zwischen L+ und L- sollten nur ca. 2,4V liegen. Dass beide Spannungen so weit negativ liegen kann tatsächlich an der fehlenden Gegenkopplung liegen.

    Ich habe mit Ohmmeter/Diodentester nochmal schnell die (eingelöteten) Bauteile abgeklappert (ohne Versorgungsspannung natürlich), konnte aber keine Auffälligkeiten feststellen. An den Transistoren sind die zu erwartenden Diodenstrecken zu sehen, bloss eine davon war deutlich niedriger als 0,6V, aber wie gesagt im eingelöteten Zustand - und auf dem intakten rechten Kanal ist es genauso.
    Muss ich hier nach groben (Kurzschlüsse: Fehlanzeige) oder eher ganz kleinen Auffälligkeiten (Abweichungen im 1...10 Ohm-Bereich sind vorhanden) suchen?

    2. Das Treiber-IC könnte defekt sein und zwischen L+ und L- zu viel Strom abgeben. Dadurch würden die Darlington-Endtransistoren mit viel zu hohem Ruhestrom betrieben und zerstört werden. Wahrscheinlicher ist aber Punkt 1.

    Meinst Du den UPC2581V? Den habe ich ja versuchsweise ersetzt, wenn auch noch nicht mit neuen Transistoren getestet.

    3. Knacke die zuletzt durchgebrannten Ersatztransistoren und die defekten Originaltransistoren auf. Sind die Chips gleich groß oder sind es billge Fälschungen?

    Zumindest waren es dann keine ganz billigen Fälschungen. Die hatte ich nämlich nicht aus China.

    Hallo,


    ich habe hier einen defekten Sony STR-DE305, zu dem man auch erfreulicherweise im Netz recht leicht ein Service-Manual mit Schaltplan finden kann, wenn auch für die US-Version mit geringfügig anderen Spannungen.


    Kaputt war zunächst die Sicherung im Netzteil, Ersatz brannte wieder durch, nach etwas suchen fand ich in der Endstufe (linker Kanal) ein Paar MN2488/MP1620, die komplett leitend waren (Q703, Q704). Wenn ich die ausbaue brennt die Sicherung nicht mehr durch und das Gerät läuft auf dem intakten rechten Kanal normal.


    Nachdem keine weiteren offensichtlich defekten Teile zu finden waren, habe ich neue Transistoren eingebaut, aber beide gingen sofort wieder kaputt (inkl. Sicherung). X(


    Ich habe leider erst dann im laufenden Betrieb (ohne die kaputten Transistoren, mit neuer Sicherung) mal Spannungen am davor liegenden UPC2581V (IC701) nachgemessen. Auffällig sind hier -31.5V an Pin 2 (L+) und -41V an Pin 3 (L-), wo laut Plan eher so +/- 1V anliegen sollten (für die Ansteuerung der Transistoren) - allerdings gilt das wohl für den Betrieb mit intakten Transistoren, da kommt dann ja noch ein Feedback-Signal (Lf) zurück, was die Verhältnisse wieder ändern kann.
    Das kann ich leider schlecht einschätzen - also habe ich auf Verdacht mal Ersatz für den UPC2581V eingebaut, aber die Spannungen bleiben genauso so hoch. Neue Transistoren will ich daher nicht so ohne weiteres wieder einsetzen, nur um die wieder durchzubrennen.


    Am intakten rechten Kanal die Transistoren ausbauen, um zu sehen, ob dann dieselben Spannungen an R+ und R- entstehen, möchte ich auch eher nicht. Diese "Referenz" will ich mir nicht auch noch kaputtmachen.


    Theoretisch könnte natürlich mein Ersatz-UPC2581V bereits in gleicher Weise defekt sein (mangels Alternative irgendwo in China bestellt, angeblich geprüft) wie der ursprüngliche. Oder nach dem Einschalten in gleicher Weise zerstört worden sein. Ich könnte ihn nochmal tauschen, aber ... lieber nicht so schnell.


    Über dem Schaltplan habe ich jetzt ziemlich lange gegrübelt, aber mir fällt nichts mehr ein, was noch kaputt sein könnte und die geschilderten Folgeschäden bzw. Spannungen hervorrufen könnte.
    Hat hier also jemand vielleicht schonmal was ähnliches gesehen? Oder einen guten Tipp für zerstörungsfreies Weitertesten?


    Das Relais zum Lautsprecher hin schaltet übrigens durch (und der rechte Kanal spielt Musik), es erscheint insbesondere auch kein "Protect" im Display.