Beiträge von Andreas Y

    Nochmal zu dem subjektiven Wohlklang.
    Ich studiere Physik und tendiere dabei eher zur Experimentalphysik, von daher verstehe ich die Einstellung, alles messen zu wollen. Dabei ist mein Problem ganz einfach, dass ich keine hochwertigen Messgeräte besitze, um Frequenzgang, THD und Impulsantwort (welche mir am wichtigsten erscheinen, um anhand von wenigen Messreihen einen Überblick über die objektive Qualität des Verstärkers zu erhalten) zu messen. Mein genauestes real vorhandenes Messgerät sind meine Ohren, und wenn mein Zeuch nach einer "Verbesserungs"-Aktion subjektiv besser klingt ist doch schön für mich. Ich glaube fest daran, dass es jetzt besser klingt, und würde gerne zu einem Blind-Hörtest gegen einen unveränderten PM68 antreten. Für die Erkenntnis.
    Teure Lautsprecherkabel und Spezial-Stromkabel halte ich übrigens, ohne sie je gemessen zu haben, für genau so großen Käse wie bestimmt die meisten Teilnehmer hier. Die Anforderungen an eine Bauteilart müssen schon schon schwerer zu erfüllen sein, damit Herstellungs- und Typenqualität einen Unterschied machen.

    Der Fehler kam wirklich wieder, also habe ich mir die 2SA970 und 2SC2240 besorgt und auch Austauschkondensatoren wie hier empfohlen. Weil ich von Allem mehr als nötig bestellt habe, habe ich gleich alle Transistoren dieser beiden Typen auf dem Endstufenboard ausgetauscht. Als Kondensatoren habe ich die FC von Panasonic genommen, die werden oft empfohlen für Audiokram und sind nicht besonders teuer.
    Jetzt läuft das Ding wieder ein paar Tage lang offen, bevor ich es wieder zumache.
    Mir ist auch zum ersten Mal aufgefallen, wie heiß die Metallkästchen werden. Das Silizium in den Transistoren darunter wird natürlich ein ganzes Stück heißer sein, und dessen zugelassene Maximaltemperatur ist 125°C. Die laufen bestimmt am Rand des erlaubten Betriebsbereichs. Kein Wunder, dass diese Transistoren gerne als erste abrauchen. Mein Ersatzteilvorrat reicht, um zumindest die unter dem Metall noch einmal auszutauschen...

    Zitat

    Jedenfalls hast du damit die Aussteuerbarkeit dieser Stufe gesenkt. Die Höhe der Versorgungsspannungen kommt in erster Linie von
    der Forderung ausreichender Übersteuerungsfestigkeit bei hohen Pegeln.


    Auch das habe ich mir überlegt.


    Die genauen Zahlen weiß ich nicht mehr, aber der 8620 kommt näher an die Versorgungsspannungen ran als das alte Teil. Daher ist der Unterschied am Ende ein halbes Volt oder so, was bei ca. +- 25.5 Volt Versorgung (gemessen, nach Spannungsabfall an Vorwiderständen und LEDs) ziemlich unwichtig ist. Was da rauskommt ist der Input für den Endverstärker, der wohl auch noch ein wenig Spannung verstärkt. Das sieht man schon an der Versorgungspannung um die +-55 Volt und an der Ausgangsleistung zusammen mit der Impedanz der Lautsprecher.
    Auch der Innenwiderstand der LEDs ist wahrscheinlich kein Problem, weil es schon Vorwiderstände in der Größenordnung 100 Ohm gibt. Der Eingang vom Endverstärker muss wohl entsprechend hochohming sein. Der 8620 hat auch eine "power supply rejection ratio" von um die 100dB und sollte daher keine großen harmonischen Verzerrungen erzeugen, wenn die Versorgungsspannung nachgibt.
    Das alles ist nur in einem Lautstärkebereich interessant, den ich praktisch nicht verwende.

    Darüber was man hört oder nicht kann man ja wunderbar streiten, nur habe ich keine Lust dazu.
    Nur soviel: ich habe sehr wohl die Datenblätter verglichen und mich informiert was schiefgehen kann (Eigenschwingung, Beschädigung durch zu hohe Versorgungsspannung), bevor ich etwas verändert habe. Nachdem die größten Fragen geklärt waren habe ich dann ausprobiert und war zufrieden. Meine Perspektive als jemand, der den Verstärker jahrelang Stunden täglich zum Musikhören benutzt, ist eine andere als die von jemand, der möglichst schnell ein Gerät für einen Kunden wieder zum Laufen bringen will; der Aufwand ist mir nicht zu hoch.


    Ich habe noch nie einen Unterschied zwischen gutem und schlechtem Elko gehört (nie ausprobiert), aber ganz deutlich einen zwischen Koppelelko und Drahtbrücke (an einem Ausgang der Soundkarte). Daher gehe ich mal davon aus, dass es einen Unterschied zwischen gutem Elko und schlechtem Elko gibt. Der gute läge in dem Fall irgendwo zwischen Draht und dem Billigmodell. Ich suche etwas Vernünftiges für einen mittleren Preis, keine bei Vollmond handgewickelten silberbeschichteten Rosshaarmattenkondensatoren.

    Ein paar Wochen hat der Verstärker funktioniert, jetzt ist das Problem tatsächlich zurück. Nebenbei: wo er gerade auf war habe ich auch noch den einen Opamp im Signalpfad mit Source Direct durch einen AD8620 ausgetauscht, abenteuerliche Konstruktion mit einem SMD-Teil auf Stelzen und mit LEDs in den Versorgungsleitungen um die Betriebsspannung in den erlaubten Bereich zu senken. Klingt "schärfer" jetzt, klarer, vielleicht ein wenig zu starke Höhen.

    Zitat

    Hallo. Es wird wohl an den Transistoren unter dem Abschirmblech liegen, einige 2SC2240 und 2SA970 sind thermisch geworden.


    Hatte ich bei den PM-68/7000/7200 und 8000ern schon öfter.


    Auch die 100µF/63V und 220µF/25V Elkos sollten getauscht werden.

    Die Transistortypen 2SC2240 und 2SA970 habe ich bei einem ebay-Händler gefunden. RS hat nur erstere und ist erfahrungsgemäß kompliziert und teuer für Privatleute...
    Bei den (nicht High End-)Kondensatoren gibt es ja soviel ich weiß eher nicht welche mit definierten klangrelevanten Eigenschaften, die jahrzehntelang erhältlich sind. Ohne jetzt reingesehen zu haben (die vielen Schrauben!), weiß jemand welche relativ leicht zu beschaffen und geeignet sind?
    Sollte ich alle Transistoren von den beiden gennanten Typen austauschen oder irgendwie noch Fehler suchen? Den fehlerhaften Stereokanal kann ich wieder herausfinden, aber ich tendiere dazu, alle auszutauschen, um länger Ruhe zu haben.

    "Kann ja sein, dass das Nachlöten nur die Werte von einem grenzwertigen Bauteil etwas verschoben hat o.Ä."
    ^
    Damit meinte ich vor allem Transistoren
    Mit 12 oder so habe ich viel Kram gelötet und weil ich es nocht nicht so gut konnte (und einen schrottigen Lötkolben hatte, jetzt einen Ersa 30 und einen kleineren Ersa) auch den einen oder anderen Transistor gegrillt. Daher kenne ich das Phänomen :)

    Danke für die Tips Monitohop, ich habe mir die in ner Textdatei abgelegt, für den Fall dass nochmal was passiert. Kann ja sein, dass das Nachlöten nur die Werte von einem grenzwertigen Bauteil etwas verschoben hat o.Ä.
    Im Moment tut das Ding aber wieder und klingt subjektiv besser als vorher. Keine der Elkos haben sich aufgeblasen oder sind leck (ja ich weiß, Austrocknen würde man nicht sehen), es sieht alles gut aus und hört sich auch so an.
    Ich hatte keine Lust die Abschirmbleche runterzulöten, es war ja auch nicht nötig. Außerdem hatte ich erwartet, dass die sehr schwer auszulöten sind wegen der großen Kühlwirkung, aber das ging erstaunlicherweise bei der einen Verankerungsfahne, die ich ausprobiert habe.


    Tolles Forum hier!

    Hat eine Stunde oder zwei überstanden, mit Blech dran keinerlei Störgeräusche mehr!
    Ich habe die Rückwand weggelassen und das Oberteil draufgelegt, damit ich mich später (in den nächsten Tagen...) um Abgleich (AB und nochmal DC) und eventuell den Opamp kümmern kann. Vielen Dank nochmal!
    Ich hatte Nachlöten eher für ein letztes Mittel für Ratlose, mit geringen Erfolgsaussichten, gehalten.

    Potis durchdrehen hat nichts gebracht, aber ich habe sie benutzt um den DC-Offset am Ausgang auf ca. 3 mV runter von 30 einzustellen :)
    Weil der Fehler so unregelmäßig ist habe ich mir Spielereien mit Durchbiegen gespart und einfach gleich zum Lötkolben gegriffen. Interessanterweise hat es bei ein paar Bauteilen geraschelt und geknarzt wenn sich das Lot verflüssigt hat. Irgendwie hat man es wohl geschafft, die unter Spannung einzulöten.
    Jetzt mache ich einen längeren Testlauf, bevor ich das Ding wieder zusammenbaue - Zwischenstand: 10 Minuten ohne Fehler, so weit ging es vorher nicht. Ohne das ganze Blech drumherum und das Massekabel vom Balance/Volume-Board zum Endverstärker / Chassis ist auf beiden Lautsprechern ein bei Stille gut hörbares Brummen, unabhängig vom Volumeregler zu hören. Das ist wohl normal, weil irgendwelche Masseverbindungen fehlen? Masse kriegt das Ding im Moment nur von Stromversorgung und Signalkabel (und eventuell das Kabel vom Frontpanel). Ohne Signalkabel brummt es auch.

    Danke für die schnelle Antwort, audioklassik. Das Poti hatte ich auch schon in Betracht gezogen aber noch nicht ausprobiert. Die Frequenz des Rauschens, wenn es rauscht, hat ja auch etwas "mechanisches", wie das Kratzen im Kopfhören manchmal wenn man den Klinkenstecker dreht.
    Mein Problem ist eigentlich hauptsächlich Erfahrungsmangel, von daher sind so ein paar praktische Tips sehr hilfreich. Ich probiere das alles der Reihe nach durch, zuerst das Poti (einfach etwas hin und her drehen um den Kontakt freizubekommen, nehme ich an).


    Die Lötqualität und Auslegung des Verstärkers (großer Trafo, fast vollständig diskret bis auf einen Billig-Opamp im Signalpfad mit Source Direct ein) sind übrigens besser als erwartet, nach einigen Dingen die man hier so liest. Das Ding enthält auch NICHT dieses fragwürdige STKirgendwas-IC. Im Signalpfad ist überhaupt nur ein IC.
    Wo ich das Ding schon geöffnet habe, überlege ich den Opamp auszutauschen gegen den AD8620 oder so... (würde dann genauer nach einem guten mit passenden Specs suchen). Bringt das an der Stelle was? (Ist im Volume / Balance-Schaltkreis). Man liest, dass der 8620 etwas "spitz" klingen kann, was aber so ziemlich das Gegenteil vom vorhandenen Klang von Verstärker und LS ist und damit eher erwünscht.

    Hallo, das hier ist mein erster Beitrag.
    Vor ein paar Wochen fing es damit an, dass der linke Kanal stumm blieb. Nach ein paar Stunden ging er wieder. Ein, zwei Tage später gab es links Rauschen, dann Stille. Rechts lief noch. Dann ging es los: Verstärker läuft normal, einigermaßen lauter Knall aus dem linken Lautsprecher, Stille. Nach einer guten bis ein paar Minuten geht er wieder, dann ca. eine Minute später das gleiche Spiel.
    Also habe ich mir ein Servicehandbuch besorgt und das Ding aufgemacht. Wenn der DC protect-Schaltkreis (ein TA7317P) anspricht, tut er das, weil am linken Ausgang Versorgungsspannung minus ca. 8 Volt anliegt (das sind dann 48 Volt). Die Gleichspannung kommt verrauscht und in (geraten) zehntelsekundenlangen Schüben, soweit man sowas aus der Anzeige von einem eher langsamen Digitalmultimeter ableiten kann.


    Folgendes habe ich überprüft, kann mich aber überall geirrt haben:
    Versorgungsspannung ist (sehr) stabil
    keine schlechten Lötstellen an Endstufentransistoren
    Endstufentransistoren (eingebaut...) sehen mit dem Diodentester alle gleich aus, Spannungsabfall um die 0.52 / 0.55 Volt
    keine sichtbar schlechten Lötstellen auf dem Endstufen-PCB
    Kleinsignal-Input hat keine seltsamen Schwankungen
    Ruhestrom bzw. Spannungsabfall über den weißen Keramikwiderständen sieht normal aus, in der Gegend von 20 mV (noch nicht im Fehlerfall getestet.... Hmmm...)
    DC an den Ausgängen ca. 30 Millivolt ohne Input und wenn "es" nicht gerade passiert


    Im Handbuch sind ein paar Sollspannungen an diversen Punkten eingetragen, aber ich weiß nicht so recht wo ich anfangen soll, und leider tritt die Gleichspannung eben nur in kurzen Schüben auf. Ich habe übrigens keine Ahnung von Transistorschaltungen, außer dass Strom fließt wenn die Basis positiver als der Emitter ist und ich Gegenkopplung vom Prinzip her verstehe. Ein Kanal der Endstufe enthält aber ganze 19 Transistoren...


    Wäre schön wenn mir jemand helfen könnte. Das hier ist wohl kein einfacher Fall.