Hallo
Meines Erachtens liegt im von braunelektro beschriebenen Fall einfach ein Defekt des Schaltnetzteils vor. Bei der Frage WORURCH es zu diesem Defekt gekommen ist, kann man aber nur spekulieren, weil nicht von einem Serienfehler ausgegangen werden kann.
Allgemein:
Meines Erachtens beruht die größte (oft unterschätzte) Problematik DARIN, daß auch in Schaltnetzteilen, die KEINEN Erdungsanschluß aufweisen, generell "Entstörungskondensatoren" zu finden sind, die (im ungünstigsten Falle) Defekte bei den miteinander verbundenen Geräten verursachen können.
Ursache:
Meistens sind bei nichtgeerdeten Schaltnetzteilen (die sich in TV-Geräten, DVD-Playern, Videorecordern, Sat-Receivern udgl. befinden) folgende Entstörungsmaßnahmen eingebaut:
Ein Kondensator (im nF-Bereich) geht im Inneren des Geräts von der Netz-Phase auf die Gerätemasse, bzw. das Gehäuse.
Ein anderer Kondensator (im nF-Bereich) geht im Inneren des Gerätes vom Mittelpunktsleiter auf die Gerätemasse, bzw. das Gehäuse.
(Und ein letzter Kondensator (im nF-Bereich) verbindet häufig die Primärseite des Transformators mit seiner Sekundärseite.)
In der Praxis:
Aufgrund obiger Maßnahme ist bei Geräten, bei denen Schaltnetzteile verbaut sind und die KEINEN Erdungsanschluß aufweisen, eine Wechselspannung von ca.115 Volt gegen Erde meßbar.
Das größte Problem ist hier, daß diese Spannungen von Kondensatoren verursacht werden, die eine relativ hohe Kapaziät (im nF(!!!)-Bereich) aufweisen!
Dadurch kann man sich in gewissen Situationen sogar spürbar (leicht) elektrisieren.
Veranschaulichung des Problems anhand eines einfachen Beispiels:
Wir haben eine herkömmliche Stereoanlage, deren Tuner mit dem Kabelanschluß verbunden ist.
Anmerkung: Durch den Kabelanschluß ist dann die gesamte Stereo-Anlage (über die Audiomasse) geerdet.
Nun nehmen wir einen DVD-Player und verbinden seinen Audio-Ausgang mittels eines Cinch-Kabels mit dem Verstärker.
Und DIES ist der Zeitpunkt, an dem es zu einem Problem kommen KANN.
Grund:
Wenn der DVD-Player am Netz hängt weist SEINE "Audiomasse" (und somit BEIDE Anschlüsse der Cinchstecker!) eine Spannung von ca. 115 Volt gegen Erde (bzw. gegen die Masse der Stereoanlage) auf.
Und wenn man nun den Cinchstecker einsteckt, bekommt er meistens ZUERST mit seiner Spitze einen Kontakt zum Eingang des Verstärkers (Erst DANACH bekommt die Masse einen Kontakt).
Das heißt:
Am Eingang des Verstärkers liegen KURZZEITIG (also im Moment des Einsteckens) ca. 115 Volt Wechselspannung an!!!! Und DAS kann mitunter zu Beschädigungen der beteiligten Geräte führen.
(Sobald der Cinchstecker vollständig eingesteckt ist, ist die Spannung aber natürlich verschwunden, weil sie "über Erde" (bzw. den Kabelanschluß) kurzgeschlossen worden ist.)
Verallgemeinert heißt das in der Praxis:
Je nachdem, WELCHE Geräte man also miteinander verbindet, KANN es zu unterschiedlichen Problemen (also Defekten) im Moment des Einsteckens von diversen Daten- bzw. Signalleitungen kommen.
Fazit:
In Ermangelung eines Meßgerätes wäre es also (für den Laien) am Sichersten, ZUERST(!!!) alle Audio-, Video- und Daten-Verbindungen herzustellen, und erst DANACH (also ganz zum Schluß) die Netzstecker einzustecken.
(Anmerkung: Einen Computer kann man aber generell am Netz lassen. Es genügt, bei den ANDEREN Geräten wie gerade beschrieben, vorzugehen.)
Herzliche Grüße
Christian