Nachdem sich hier nichts mehr tat hab ich die Kiste erst mal in Ruhe gelassen...
Vor zwei Wochen oder so hat sich dann auf eine Mailingliste, wo ich wegen historischen Computern mitmache, der englische Diplomphysiker Dr. Anthony Duell "geoutet", dass er sich auch mit historischer Videotechnik beschäftigt. Ich hab ihn ohne viel Umstände angeschrieben und er kannte das Problem zwar so nicht, hat mich aber ermutigt auf jeden Fall mal die Resonator-Blechdose aufzumachen.
So kam es, wie es kommen musste, das Ding landete kopfüber auf einer Kochplatte (die bei uns in der Werkstatt auch gelegentlich für's Zinnbad herhalten muss) und ließ sich auch tatsächlich in zwei Hälften auseinandernehmen, die eine kleine Platine mit vier Widerständen, vier Kerkos, einem HF-Transistor BFQ51 und einer Abstimmdiode freigaben.
Just der Anschluss, über den dem Ding die Abstimmspannung für die Sendekanaleinstellung zugeführt wird, endete auf dieser Platine in einer Kalten Lötstelle! Nachdem die repariert (und die beim Zerlegen der heißen Dose teilweise abgeblätterte Massefläche auf der Platine durch Kupferfolie wiederhergestellt) war, hatte der Oszillator erst mal einen Werkbanktest zu bestehen (10V Betriebsspannung, 5...20V Abstimmspannung, Direktankopplung des unmodulierten Trägers an einen Fernsehtuner -> graues Bild) und kam dann zurück in den Rekorder, der jetzt wieder "sendet"!
Erwärmen war also definitiv der richtige Ansatz, wenn man es allerdings nur mit der betroffenen Lötstelle statt mit der ganzen Büchse macht, ist der Erfolg sicherer und besser kontrollierbar.
Danke an alle, die mir dabei geholfen haben, insbesondere an Dr. Duell für die Ermutigung und meinen Vater für den Tipp mit der Kupferfolie!