Hallo,
der Mährroboter Stiga Autoclip 225 S wollte nicht mehr.
Nach einschalten kommt kurz die obere Kästchenreihe im Display, es klackt kurz, und alles geht wieder aus.
Zuerst hatte ich die Akkus in Verdacht, also ausgebaut und geprüft - beide Module sind ok und sind voll geladen und liefern auch mächtig Strom (Zellen vor ca. 2 Jahren durch LG-LiIon ersetzt).
Dann viel mir das Bugrad auf: es war fest.
Ließ sich zwar um den Halter herum drehen und auch herausziehen und wieder hineinschieben, aber die Rolle war blockiert.
Rolle mit Aufnahme vom Gehäuse entfernt.
Die seitliche Inbusschraube (sehr fest - Schraubensicherung) herausgedreht.
Die Rolle hat seitlich 4 Kreuzschlitz-Schrauben, diese entfernt.
Aber an die Innerein kam ich so schnell nicht heran, der Einsatz war mächtig fest.
Also ab zum Schraubstock, die Rolle unterhalb der Backen positioniert und dann soweit zugedreht, dass der ballige Teil der Rolle nicht durch die Schraubstockbacken hindurch geht.
Jetzt in das zentrale Befestigungsloch der Achse eine M8er Schraube eingedreht und oberhalb der Schraubstockbacken mit Unterlegblechen den Schraubenkopf nach oben herausgezogen.
UND NUR SO GEHT ES!
Man kann die seitliche Abdeckung NICHT durch drehen abgekommen, dann zerstört man die inneren Führungsfinnen komplett.
Also NUR ziehen!
Und nach ein paar Versuchen klappte es dann auch.
Im Inneren war alles verrostet - so sah es zumidest aus. Nun die Achse aus der Kunststoff-Seitenscheibe ausgedrückt (da sind div. Dichtringe).
Dann den Sicherungsring und die Lager (2 x 6001 2RS) und einen Abstandring von der Achse gezogen und die Achse gereinigt - sah dann aus wie neu.
Nun 2 neue Lager aufgepresst - mit viel dünnem Fett.
Alles wieder mit den alten Dichtringen in der Kunststoff-Seitenscheibe montiert.
Die Dichtringe sind sicherlich undicht, aber es gibt leider keinen Ersatz.
In der Rolle befinden sich 4 kleine Magnete, die über eine Spule im Mäher der Elektronik deren Drehung melden.
Diese waren nicht angegriffen - kein Rost. Seitenteil mit Achse und Lagern in die Rolle eingepreßt und verschraubt.
Alles wieder am Robi montiert und eingeschaltet.
Jetzt ging gar nichts mehr.
Nun die beiden hinteren Inbusschrauben an den Deckelclipsen gelöst (nicht ganz herausdrehen), denn von unten 2 Abdeckkappen entfernen und die beiden Inbusschrauben dahinter herausdrehen.
Den Mäher wieder auf die Räder stellen, und jetzt kann man durch Drücken der Bügel bei den Deckelclipsen die Haube öffnen.
Einen langen Schraubendreher reinstellen, damit er nicht immer zufällt.
Also Sicherungen geprüft, ja, die 20A-KFZ-Sicherung (gelb) war hochohmig, also neu.
Dann kam nach dem Einschalten die Balkenreihe wieder, aber sonst nichts.
Also weitergesucht, und gehört, dann nach dem Einschalten ein Relais klackt, und wieder abfällt.
Nun die Hauptplatine (3 Schrauben) mit Halter entfernt, alle Stecker ab (ein paar sind farblich markiert, ein paar nicht!).
Ab auf den Elektronik-Arbeitsplatz.
Mit dem Durchgangsmesser festgestellt, das die Hauptspannung über ein großes blaues Relais freigeschaltet wird, dahinter ist gegen Masse Kurzschluss.
Auf der Hauptplatine stehen 3 Platinen mit schwarzen Kühlkörpern. Das sind die Brückenmodule für die 3 Motoren.
Jede Brückenplatine hat zentral eine Schraube, diese lösen, dann läßt sich mit ein wenig Nachdruck der Kühlkörper mit Pad entfernen.
Jetzt liegt die hintere Platine frei und man kann die 6 Brücken-MOSFETs sehen.
Mit dem Durchgangsmesser jetzt von l nach r jeweils einen Transistor prüfen.
Wenn sie in Ordnung sind, kann man zwischen Plus und Mitte, und zwischen Mitte und Masse keinen Widerstand messen.
So fand ich den defekten Brückenzweig - niederohmig.
Mit Heißluft die beiden defekten Tranistoren herausgenommen, Platine gesäubert.
Verbaut sind dort je 6 Stück BSC070N10NS3. Diese beschafft.
Vor Einbau jeweils die Tranistor- und Platinenflächen dünn verzinnt, dann ein wenig Flussmittel auf den Transistor und das PCB, das PCB mit Heißluft erwärmt bis das Zinn flüssig wurde,
und jetzt vorsichtig den Transistor aufgelegt und ein wenig angedrückt.
Abkühlen lassen und vorsichtshalber auf Schluss geprüft - alles ok.
Jetzt noch die Stützbatterie auf der Hauptplatine geprüft - 3,2V - ok.
Nun im Mäher die Hauptplatine wieder verschraubt, alle Stecker dran, zuletzt den mit der Versorgungsspannung.
Zugeklappt und eingeschaltet.
Und er läuft wieder und mäht prima.
Diagnose: durch das blockierte Bugrad mussten die Antriebsmotoren zu viel Energie schalten, und deswegen bekam eine Brücke Kurzschluss.
Das Bugrad läuft jetzt zwar erstmal, ABER ich erneuere es auf jeden Fall durch ein Originales, denn die Dichtungen zu den inneren Lagern sind hinne.
Es hat die Teile-Nummer 1126-1286-01 und ist ab etwa 75 € zu haben.
Im Anhang ein paar Bilder.