Beiträge von Scope

    Zitat

    Ich habe mit Ohmmeter/Diodentester nochmal schnell die (eingelöteten)
    Bauteile abgeklappert (ohne Versorgungsspannung natürlich), konnte aber
    keine Auffälligkeiten feststellen. An den Transistoren sind die zu
    erwartenden Diodenstrecken zu sehen, bloss eine davon war deutlich
    niedriger als 0,6V, aber wie gesagt im eingelöteten Zustand - und auf
    dem intakten rechten Kanal ist es genauso.

    Hier musst du etwas übersehen haben.


    Zur Not: auslöten

    Zitat

    Alle Eingangssignale des ICs sind rechts und links ungefähr gleich, und
    die Ausgänge hängen nahezu in der Luft, trotzdem verschiedene L+/R+

    So wie ich dich verstanden habe, reagiert der intakte Kanal auch ausgangsseitig wie der defekte.


    Zitat

    Die Diodenstrecken
    sind jeweils paarweise bis auf <5mV gleich. Könnte noch hFE messen,
    aber dafür müsste ich erst überall Drähte dranlöten, denn diese großen
    Transistoren passen nicht in die Fassung am Multimeter.

    Wenn sich das IC auf beiden Kanälen ohne Transistoren identisch verhält, und sich (zusätzlich) die entsprechenden Ausgänge und FB Eingänge -spannungslos- mit DMM im Ohmbereich gegen GND und Spannungseingängen ähnlich messen, würde ich die beiden verbliebenen Originaltransistoren
    am defekten Kanal testen.
    Es muss aber vorher sichergestellt sein, dass sonst keine Fehler im Bereich der Stromverstärkungsstufe vorhanden sind. Also Haar-Risse oder hochohmige Widerstände. Alles unter ca. 1K ist besonders zu untersuchen.
    hFE wäre in der Tat interessant, denn ich habe mal Darlingtons für einen Denon AVR1801 gekauft, wo garkeine Darlingtons drin sind. Das sind dann mal echte Blindgänger gewesen. Kein Markenaufdruck.

    Mit dem Ergebnis hätte ich so jetzt nicht gerechnet. Also scheint das IC erstmal nicht die Ursache zu sein.
    Somit kommen nurnoch eine Hand voll Bauteile in Frage. Oder evtl. eine Unterbrechung. Du wirst etwas (Wichtiges) übersehen haben.


    Aber das musst du selbst herausfinden.


    Wie verhalten sich eigentlich die "neuen" Transistoren im Vergleich zu den alten, wenn du sie ausgebaut vergleichst?

    Zitat

    Du meinst jetzt die Transistoren auf dem noch funktionierenden Kanal? Die habe ich, genau wie Q701/702,

    Nein, ich meinte die beiden auf dem defekten Kanal. Ich habe mir gerade mal das Manual runtergeladen. Das ist praktisch die Standardapplikation des µPC2581. Die läuft so auch in etlichen kleinen Sony 5.1 Receivern. Die Ursache müsste bei den wenigen Bauteilen doch recht schnell eingekreist sein. Ich habe noch einen geöffneten STR DE445 herumliegen, an dem ich ggf. ein paar Messungen am intakten IC (ohne die Leistungstransistoren) machen könnte, aber das machst du ja jetzt an deinem Ding quasi selber.
    Dass der selbe Fehler nach Wechsel des IC wieder auftrat wird wohl daran liegen, dass irgendetwas mit der Beschaltung nicht stimmte. Ob es jetzt wieder defekt ist, wirst du ja in den nächsten 5 Minuten erfahren.


    Achso...Ohne Signal messen. Lautstätärke null!



    Zitat

    Selbst von gefälschten Transistoren würde ich jetzt aber erwarten, dass
    sie zumindest den Leerlauf überleben (haben sie in diesem Fall nicht).
    Damit beide gleichzeitig (bis zum Durchbrennen) leitend werden, muss
    docheigentlich schon die Ansteuerung verkehrt sein, oder?

    Davon gehe ich mal aus. Drum würde ich die Transistoren auf dem noch funktionierenden Kanal vorübergehend entfernen und die Zustände vergleichen. Zumindest würde ich so vorgehen, wenn ich mir über die korrekte Arbeitsweise des Treiber IC nicht im klaren wäre.


    Zitat

    Selbst von gefälschten Transistoren würde ich jetzt aber erwarten, dass sie zumindest den Leerlauf überleben

    Es gibt sogar sehr gute Fälschungen. Allerdings auch schlechte. Eine Fälschung wird übrigens erst dann zur Fälschung, wenn das Logo gefälscht wird. Ansonsten ist es ein "Nachbau." Ich behaupte, dass in den meisten Fällen nicht die "Fälschungen" oder Nachbauten Grund für sofortige Ausfälle sind. Ich habe da sehr oft vielmehr die Reparierer in Verdacht. ^^


    Zitat

    Lohnt es sich, nochmal die Spannungen an Q701/Q702 im Betrieb ohne
    Transistoren zu messen? Wobei aber ja eigentlich schon klar ist, dass
    die nicht +/- 1.1V sein können, wie im Plan steht - wenn am Ende die
    Differenz L-/L+ um die 10V rauskommt.

    Ich würde jetzt auf jeden Fall die beiden anderenTR entnehmen und dann nochmal beide Kanäle des IC vergleichen. Basiswiderstände & Emitterwidersände hast du sicher schon geprüft . Sind Q751 und Q752 overload und Prot. wirklich ok?
    Das ist zumindest meine Version.


    Ansonsten : In die Werkstatt bringen :D

    Zitat

    1. Wie komm ich an die Einstellungen für die Ruheströme..

    Die Einstellung ist bei solchen Geräten nicht besonders kritisch. Der schnellste und einfachste Weg geht hier über eine FFT. Das Gerät bei 100 bis 200 mW an einer geeigneten Last betreiben und den Ruhestrom von "null" oder "minimal" beginnend soweit erhöhen, dass die Oberwellen K2 bis Kn minimiert werden. Angenommene 30 mA pro Transistor sind hier bereits sehr hoch angesetzt, da die Schaltung ohnehin keine hohe spektrale Reinheit zulässt.


    Zitat

    . Was ist besser.. versuchen die Originalen ersatzteile zu bekommen oder
    vllt. bessere? ersatztypen? Wie wird so etwas Professionell
    repariert/getauscht?

    In diesem "Ding" kann man so ziemlich alles einsetzen, was in etwa ähnliche Kennlinien, in etwa vergleichbare VCE und Leistung bietet, und im TOP3 Gehäuse daherkommt. Das sind extrem viele Typen. DU besorgst dir jedoch am Besten das, was da mal drin war, damit es keinen Zimmerbrand gibt.


    Zitat

    Was muss ich bei einem Belastungstest alles überwachen/messen? Ströme
    durch die Trans.? Spannung an Trans. /am Ausgang? Temperatur? Sauberen
    Sinus? etc...

    Kontrollieren sollte man die Drift des Bias, und somit die Funktion des VBE Multiplizierers. Wenn alles soweit stimmt, prüft man die "Gesundheit" u.A. mit eimem Belastungstest "THD&N vs. Output Power" unter der Betriebsbedingung "both channels driven". Bei einem sauber arbeitenden (billigen) Party-PA-Gerät (class H) sieht das z.B. so aus:


    [Blockierte Grafik: http://abload.de/thumb/4vhslw.gif]


    Zwei mal 1,1 KW/4R @ 0,1%THD&N. Hier wurden pro Kanal 16 Inchange Transistoren verbaut :rolleyes: Den Sweep lässt man beliebig oft durchlaufen.


    Ohne Equipment kannst du das Gerät nach der Reparatur z.B. mit 1KHz bei Vollaussteuerung -1 dB für 10 bis 20 Minuten laufen lassen. Wenn das Gerät zwangsgekühlt wird, ist das kein Problem, sofern alles richtig gemacht wurde.....Und wenn nicht, dann knallt´s wieder.

    Zitat

    Da hat es mir nun nur einen Kanal zerhauen.


    Ich hatte zu diesem Zeitpunkt statt den original Sanken C4467 /A1694 teilweise die gleichen PMC ? Ersatztypen verbaut.


    Bisschen gegooglet und schnell gefunden, dass die wohl nicht so gut sind.

    Ich möchte hier keine Werbung für indische oder chinesische Halbleiterkonzerne machen, aber ich möchte behaupten, dass der Großteil der misslungenen Reparaturversuche von Anfängern nicht nicht darauf rurückzuführen ist, dass die Halbleiter den Anforderungen -angeblich- überhaupt nicht standhalten.
    Ich kann unmöglich für jeden einzelnen angebotenen Nachbau sprechen, verwende Halbleiter von CDIL, PMC, und vor allem Inchange seit Jahren an unzähligen Geräten mit durchweg positiven Ergebnissen. Darunter auch Endstufen, die an meinem Leistungsmessplatz spielend 1 KW an einer vier Ohm Last liefern.


    Zitat

    Aber wo bekommt man so etwas in 4 / 8Ohm her die 500W aushalten können?

    Entsprechende Fertiggeräte gab es u.A. vom Hersteller SENCORE. Die meisten Fertigprodukte sind aber nicht ausreichend belastbar oder zu unflexibel. Wer sich mit der Materie des Öfteren beschäftigt, wird sowas vermutlich selber herstellen. Ich habe über die Jahre immer neue, verbesserte Varianten hergestellt, die mittlerweile eine Belastbarkeit von 2KW über mindestens 5 Minuten verkraften. Zur Verwendung kommen z.B. DALE Hochlastwiderstände


    Dieses einfache Modell (mono) verfügt über 16 Stck 1R /50W DALE Widerstände und reicht bereits für den Alltag aus. An einer BNC Buchse kann man das Oszilloskop oder dern Audioanalyzer anschließen.


    [Blockierte Grafik: http://abload.de/thumb/11tkufv.jpg]


    Diese Last ist bereits etwas aufwendiger bebaut. Sie kann mit 32 Stck DALE / 100W Typen und extrem belastbaren Relais entweder auf 4 oder 8 R eingestellt werden. Ausserdem hat sie zwei Kanäle, was die gleichzeitige Messung der Stereokanäle (aka. both channels driven) ermöglicht. Die Einstellung erfolgt über den Taster an der Front, oder über den Steuerbus des Audioanalyzers. Wird die Messung vom Audioanalyzer mit vier ohm durchgeführt, schaltet er automatisch die Last entsprechend um. Er hat ausserdem einen thermischen Alarm und einen thermal breaker, der hier aber noch nie aktiv wurde. Bauzeit etwa 2 lange Nachmittage.


    [Blockierte Grafik: http://abload.de/thumb/22eeu9m.jpg]


    Für Gelegenheitsbastler ist das vermutlich zu teuer oder zu aufwendig, aber wer das Hobby etwas intensiver betreibt, wird sowas früher oder später zusammenbauen.

    Verkaufe wegen Anschaffung eines AP2522 einen meiner R&S UPL. Das Gerät ist in aussergewöhnlich gutem Zustand mit neuer (NOS) Frontplatte und neuem Farbdisplay. Die Option B4 (GPIB) und die seltene, teure und extrem wichtige Option B1 (Low Distortion Generator) ist bereits installiert.
    Wer sowas sucht, kann hier mit 2800 € ein sehr günstiges Gerät erwerben.

    Bitte
    nur ernsthafte Interessenten und keine Geschichtenerzähler. ;)


    PS: Das Gerät wird aus unterschiedlichen Gründen nicht versendet. Es muss in Krefeld abgeholt werden.

    Zitat

    Wenn es den TA-2030 bzw. 2031 in der Vorstufe geschossen hat, lohnt es
    sich wahrscheinlich nicht mehr. Die Dinger sind ja kaum zu bekommen.
    Auch für die beiden niederohmigen Transistoren ist nur schwer Ersatz zu
    bekommen ( 2SB1163 / 2SD1718 ).

    Die Dinger bekommt man an jeder Ecke. In den USA , in Japan und in China. Lieferzeit max. 2 Wochen. Preise zwischen 5 und 25 Dollar/Stück. Dass das IC ebenfalls defekt ist, ist übrigens wahrscheinlich.
    Für 10 Stück habe ich bei UTsource zuletzt 50 $ + 8$ Porto + 19%EUST bezahlt. Also keine 7$ das Stück.

    Für 16€ bekomme ich binnen 7 Tage 5 Stück aus China. Und das ist wirklich kein guter Preis. 20 € für ein Stück ist .....praxisfremd. (Abzocke, Sauerei, unverschämt) .
    Wir alle verdienen gerne. Aber 20 € ist mit diesem Begriff einfach nicht mehr vereinbar. :thumbsup:


    Ich habe eben 5 Stück für zusammen 18 $ erworben. Das ist kein Schnapp, aber anscheinend will man mir das Ding hierzulande nicht verkaufen.


    WEr (für die Zukunft) eine gute und preiswerte Quelle hat, darf das hier gerne hinschreiben....thanks. 8o

    Hallo,
    für den Fall, dass kurzfristig keine Unterlagen zu bekommen sind (wovon leider auszugehen ist), kann ich dir verraten, wie ich vorgehen würde.


    Im aktuellen Fall gehe ich davon aus, dass es sich um einen vielpoligen Synchronmotor handelt, dessen Spulen von einem speziell zu diesem Zweck gefertigten Regel- IC ange"steuert" werden. Möglicherweise sind nach diesem IC noch Treibertransistoren vorhanden. Andernfalls dürfte das IC gekühlt sein. Der erste Schritt wäre also, das Datenblatt dieses IC zu bekommen, was mitunter keins so großes Problem darstellt. Dieses IC steht in der REgel auch mit einem (Quatz?) Oszillator in Verbindung, sofern dieser nicht integriert ist. Auch dort kann man messtechnisch ansetzen. Ebenso an der Reglschleife, die entweder mit Hallsensoren, Reflexlichtschranken, inkrementalgeber oder einem am Teller montiertenTonkopf realisiert sein kann. Dort prüfen, ob Impulse oder "Wellenformen" entstehen, und ob sie bis zum Regeleingang der Schaltung weitergeleitet werden. (dazu denTeller mit der Hand drehen ;))


    Kurzum : Es sollte kein allzugroßes Problem sein, solche Fehler auch ohne Manual zu beseitigen. Es dauert vielleicht eine Stunde länger, ist aber keine Raketentechnik.


    Viel Erfolg.