Beiträge von vcr-hobbyist

    Hallo Rafiki,

    danke für die Informationen. Ich versuche, nach und nach durch die VCR-Historie durchzusteigen (Literatur gibt es darüber wohl nicht?).

    Interessant finde ich z.B. dass FUNAI, die ja zuletzt recht billig wirkende Modelle rausgebracht haben (Bandkabel nicht mehr gesteckt sondern alles verlötet) in den 90ern mechanisch eindrucksvolle Maschinen gebaut haben. Vor ein paar Wochen habe ich z.B. einen FUNAI VCR 5600 mit 5 (oder6?) Riemen repariert. Und auch einen Elta VCR 2800, der die Verwandschaft mit FUNAI nicht verbergen kann.

    Freundliche Grüße!

    Zur Reparatur der Riemenscheibenwelle beim TurboDrive-Laufwerk (Typ 1):

    Ich habe eine Reparaturmethode entwickelt, die funktioniert. Einen Hinweis darauf gibt bereits mein Profilbild :)


    1) Ich ziehe die Achse zur Motorseite hin aus den Lagerungen; das geht da das gespaltene Kegelzahnrad ja kaum noch Halt hat.

    2) Ich entferne auch die Riemenscheibe von der Originalachse (2mm), da sie aus so hartem Stahl ist, dass man sie nicht bohren kann.

    3) ich säge von einem Messingrohr (innen 4mm/ außen 5mm) ein 3,5mm langes Stück ab. Dafür habe ich mir eine Prallelschnitt-Vorrichtung mit einer Minibohrmaschine und Minitrennscheibe gebaut.

    4) ich entfette das Winkelzahnrad gründlich mit Aceton und klebe die Messinghülse mit Standard-Superkleber auf den Schaft.

    5) Ich schneide ein Stück 2mm-Schweissdraht (kerzengerade) auf die Länge der Achse und schiebe Riemenscheibe und Zahnrad auf die Enden

    6) Beim ersten Reparaturvorgang habe ich durch Hülse, Zahnrad und Achse ein 0,9mm Loch gebohrt und einen kleinen Verriegelungsstift eingesetzt und fixiert. Dieser darf aber keinesfalls über die Hülse überstehen, da es sonst Probleme mit der Lagerung gibt. Inzwischen habe ich festgestellt, dass Scheibe und Zahnrad auf der neuen Achse so stramm sitzen, dass ich auf die Verriegelung verzichte.

    7) Beim Einsetzen der reparierten Riemenscheibenwelle löse ich nur die rechte Seite der Kassettenlademechanik (2 Schrauben) hebe sie ein Stück weit an und versuche zu vermeiden, dass die Zahnradstellungen sich verändern. Zuletzt fette ich die beiden Kunststofflagerungen der Welle.


    Ich finde es befriedigend, dass man durch eine Reparatur mit einfachen Bordmitteln Videorekorder des Typs "TurboDrive" von PHILIPS, Hanseatic, GRUNDIG usw. zu einem vernünftigem Preis wieder zum Laufen bringen kann. Darauf muss ich allerdings noch hinweisen: Der Lademechanismus klingt anschließend rauher, vermutlich weil der Zahnabstand an einer Stelle etwas weiter wird... funktioniert aber prima.


    Gehe ich eigentlich richtig in der Annahme, dass dieser Laufwerkstyp ursprünglich von Hitachi und garnicht von PHILIPS stammt? Dass die "späten" PHILIPS-VCR´s eigentlich Magnavox und noch eigentlicher funaimade sind, habe ich inzwischen rausbekommen :/