Beiträge von Pfriemler

    Moinsen,

    im Repaircafe ist die o.g. Mini-Anlage gestrandet mit einem seltsamen Fehlerbild: Der Ton ist extrem leise, aber sonst normal (also nicht höhenbetont wie wenn nur gering kapazitiv gekoppelt). Betroffen sind alle Quellen (getestet: CD/DVD, Tuner). Erst ab Lautstärke 50-60(max) hört man ganz leise etwas. Im Kopfhörer hört man ein ausgewogenes und quasi rauschfreies Klangbild. Mute funktioniert, d.h. dann ist der Ton komplett weg. Bild (Video) ist normal. Ebenso ist alle Bedienung völlig unbeeinträchtigt (Frontplatine inkl. Display)

    Da die ebenfalls betroffenen Videoausgänge (getestet: Scart) nicht über die anderen Platinen gehen, vermute ich das Problem im oder um den DSP. Ein Defekt der Endstufe (alles ein IC) scheidet aus, da ich diese bereits unfreiwillig tauschen musste (falsche Messpitze und abgerutscht) und sich nach dem Austausch nichts geändert hat. Direkt eingespeiste Signale werden normal verstärkt.


    Ein einfacher Kurzschluss scheint unplausibel: Das auf der Power/Endverstärker-Platine angelieferte Signal ist "aktiv niederohmig" - ich kann mit dem Multimeter ~5 Ohm gegen GND am Steckverbinder messen, die ohne Stromversorgung hochohmig werden. Da steckt also eine aktive Ausgangsschaltung dran.

    Die zentrale Platine um den DSP beinhaltet alle Ausgänge bis auf Lautsprecher und Kophörer. Stromversorgung von der darüberliegenden kombinierten Schaltnetzteil/Leistungsplatine liefert erst mal plausible Werte.

    Einen Schaltplan gibt es natürlich nicht, für den MT1389DE findet man freilich leicht Referenzdesigns.


    Kommt jemandem so etwas bekannt vor?

    Zuerst wird der Laser angeworfen und versucht zu fokussieren. Erst wenn es eine Rückmeldung von einer Oberfläche gibt, läuft der Motor an.
    Schließe mich den Vorrednern an: bisher konnte ich alle CD-Laser ohne Hilfen sehen. Nötigenfalls mit einem dünnen Papierchen. Handykameras sind auch toll, weil sie auch IR sehen (Test von Fernbedienungen). Wenn der Laser nichts tut, wird auch der Motor nie anlaufen.
    BTW: Auf manchen CD-R-Rohling-Spindeln gab es transparante Deckscheiben, die sind super für eine Diagnose.

    Hi Folks,


    ich bekam diesen betagten Receiver aus der Familie mit dem Spruch "der ist ganz schön heiß wenn er aus ist".

    Das Servicemanual im Netz zu bekommen ist ja 2020 kein Thema, also beziehe ich mich gleich darauf.

    Eine spontane Nachmessung der Primärleistung an 230V ergab:

    0,2W auf aus und 1,0W Standby. Das ist ok, denn der kleine Trafo hängt fest am Netz, lediglich die Standby-Schaltung wird durch den Frontschalter (de-)aktiviert.

    Eingeschaltet: "klack" (Versorgungsrelais RY101 setzt Haupttrafo unter Strom) 25W, wenige Sekunden später "klackklack" (Endstufen-Lautsprecher-Relais), 30W.

    Ausgeschaltet: "klackklack" (LS-Relays) ... 25W (in Worten: fünfundzwanzig). Und das bleibt so...

    Bis man den Standbyschalter kurz ausschaltet - dann klackt auch das Mains-Relay. Beim Wiedereinschalten bleibt es bei den 1,0 W.


    Eine Messung über dem gut zugänglichen R201 (Serienwiderstand 27 Ohm zur Relaisspule) ergibt 0,5W => 18 mA im eingeschalteten Zustand (das ist aber ein wirklich SEHR sparsames Relais!) und 0,1W => ~4 mA im Standby. Das reicht, um das Relais im Standby zu halten!


    Leider sind die Leitungen und der das Relais ansteuernde Q201 (ein npn mit integriertem 2x 4,7k Basisspannungsteiler) schön unter der Powerplatine, die auszubauen ein ziemlicher Akt ist. Aber am Connector CN303 in Richtung Frontplatine am 4. Pin (die Leitungen sind auf der Platine beschriftet!) findet sich der Pegel AC.RY, der von der Steuerung her kommt und über den auch ein pnp an 5V die Standby-LED an der Front befeuert wird. Er liegt bei 4,75V im EIN und ~1V bei STANDBY. Holla, das ist zuviel!


    Möglicherweise hat der Prozessorport mal einen Schuss abbekommen (wie auch immer). Neben dem Connector finden sich einige Drahtbrücken, eine davon ist mit GNDU (sowas wie das Logik-GND) beschriftet. Dort wurde ein 6,8k eingelötet und sein anderes Ende mit einem dünneren Bauteilfußrest auf der andere Seite der Feder im Connector CN303 Pin4 (also Leitung AC.RY) eingefädelt. EIN bleibt bei 4,75V, STANDBY sinkt nun auf 0,53V - das Relais fällt wieder sicher ab, eine halbe Sekunde nach den Endstufenrelais.
    Primärstandby nun 0,9W - klar, der Reststrom durchs Relais fällt ja auch weg, knapp 50 mW. Eine gute Stunde Arbeit und fertig.


    Vielleicht hilft's ja irgendwie noch jemandem ...