Hallo zusammen
Lustig, all diese Beiträge von Euch zu lesen, das mit dem zerlegen, reingucken (wie funktioniert das eigentlich?) kenn ich irgendwie. Meist war die Ernüchterung - bei vielen Haushaltsgeräten - auch so: Ganz simpel eigentlich.
Kann mich an die vielen Kleinigkeiten in ganz frühen Zeiten insofern nicht erinnern da ich - eigentlich bis heute - einen gewissen Respekt "vor Strom" habe und deswegen nie auf die Idee gekommen bin einen 6V Verbraucher an die Steckdose zu halten.
Drei Anekdoten fallen mir aber gerade ein die ich Euch nicht vorenthalten will:
1.) Mein ertses Praktikum in der Schule war bei einem örtlichen Elektroinstallatuer. Ich war mit einem der Gesellen unterwegs, inzwischen ist er längst Meister und hat die Firma vom damaligen Meister übernommen. Wie waren in einem Mehrfamilienhaus und er wechselte Sicherungsautomaten oder so was in der Art. Es fiel Ihm eine Schraube hinter den Zähler und ich meinte "oh je, gleich knallt es". Er war mit seinen Ausführungen das da nix passiert noch nicht ganz fertig und es tat einen gewaltigen Schlag...
Die Hütte war so ziemlich dunkel und mehrere Türen gingen auf und die Kommentare "ach, die Elektriker, kein Wunder" kamen haufenweise...
2.) Ein "immer besser Wissender" Ausbildungskollege wurde von einer Bürokraft, die zufällig in unsere Lehrwerkstatt kam, gefragt was denn mit der Kaffeemaschine sein könne wenn man sie einschaltet und das Wasser nicht "losläuft". Er meinte (im Ernst) "da wird wohl die Pumpe defekt sein, aber ob sich das noch lohnt". Ich hörte das Gespräch zufällig mit und mußte spontan furchtbar anfangen zu lachen, er drehte sich zu mir und fragte "was denn los wäre". Ich "klärte" Ihn auf das da gar keine Pumpe drin ist, er wollte es zuerst gar nicht glauben, na ja, er hatte an dem Tag auch was gelernt...
Ich hatte zu dem Zeitpunkt schon div. Kaffeemaschinen "zerlegt", aus Neugierde halt...
3.) Wieder in der Ausbildung: Ausbildungsleiter hatte einen preiswerten Spielautomat ergattert der leider defekt war, das "3. Lehrjahr" sollte ihn instand setzen und dann sollte das gute Stück in seine Kellerbar. Guter Plan, nur hatten die Jungs vom 3. Lehrjahr entweder keinen Plan oder keine Lust, nach einigen Wochen stand der Automat in einer Ecke der Lehrwerkstatt. Die wildesten Spekulationen über möglich defekte wurden ausgesprochen, meine Neugierde wurde größer...
Nun, nach ein paar mal hin und her konnte ich ihn dann für 10DM in die Kaffeekasse mitnehmen, + 5DM für den Kollegen der mich fuhr ich hatte da noch kein Auto.
Habe auch einige Zeit gebraucht, letzendlich waren fast alle Birnchen der Geldeinwurfanzeige defekt, die getauscht und man wußte das er zunächst Kleingeld benötigt, gar keine 1, 2 und 5DM Stücke akzeptiert. Also flugs die Mikroschalter in den Geldröhren überbrückt. Dann noch sämtliche Kontakte der Walzensteuerung gereinigt, viele Relais nachgebogen und den mechanischen Geldzähler gereinigt. Hätte es damals schon Internet gegeben hätte ich gleich gewußt das es ein "bekanntes Problem" ist.
Es war übrigens ein NSM Rotamint 7&8&9 Bj. ca. 1973.
die Überraschung in der Lehrwerkstatt als ich eines Tages berichtete: "Läuft prima, geiles Gerät" war groß. Hatte dann noch dieverse Blinkfunktionen einegbaut damit er nicht ganz so langweilig ist, muaaaaahhhh
Wieso die (Jungendlichen) heute nur noch Computerspielen und FS gucken können, und Ihnen sonst nix einfällt, verstehe ich auch nicht.
Ich bin auch immer wieder überrascht wie wenig Ahnung manche meiner Kollegen haben die Meister oder Techniker Ausbildungen haben (Telekommunikationsbereich). Die haben - zum Teil - noch nie einen Mixer auseinander gehabt, die fluchen nur über den "Schrott" und kaufen was neues (natürlich nur low-cost Ware).
Dem anderen mußte ich erklären wie er seine Spülmaschine repariert, ich konnte mir den Kommentar "Du bist doch Meister, mach mal hinne das ist doch ein Fehler bei dem man wenigstens mal zu suchen anfangen kann" nicht verkneifen...
Es war eines der bekannten Probleme das die Heizung nicht geht, letzendlich war es das Relais das auf der Platine ´ne kalte Lötstelle hat...
Gruß
Roland