Beiträge von gizmotronic

    Hallo zusammen,


    der Thread ist zwar schon ein Jahr alt. Ich hänge mich trotzdem mal dran.


    Die Frage war, ob ein S-VHS Rekorder auch VHS besser wiedergibt. Da ich mit diesem Thema seit 1997 zu tun habe, möchte ich hier meine Erfahrungen schildern.


    Sofern es sich um Consumergeräte handelt, kann die Frage klar mit NEIN beantwortet werden. Consumer S-VHS Videorekorder waren für S-VHS optimiert und hatten eine etwas schlechtere VHS Wiedergabe, wie man damaligen Testberichten auch immer wieder entnehmen kann. S-VHS Bänder haben auch eine deutlich höhere Remanenz (magnetische Eigenschaften des Bandes) welche einen deutlich höheren Aufsprechstrom erfordert. Man könnte meinen professionelle S-VHS Rekorder hätten ein besseres Bild. Das stimmt aber auch nur zum Teil. Ein richtig gutes S-VHS Bild hatten eigentlich nur die JVC-Maschinen aus der 22er Serie, wenn sie denn mit dem TBC-Board nachgerüstet waren. Mit einigen Aufnahmen aus Consumer-Rekordern kommen diese Maschinen jedoch nicht zurecht. Vor allem nicht ganz normgerechte Farbphasen sorgen für vertikales Bildzittern. Das kommt z.B. vor, wenn mit nie 100% eingemessenen Consumer-Rekordern kopiert wird und der Kunde dann die dritte oder vierte Generation anschleppt.


    Womit wir beim Thema TBC (Time Base Corrector) wären. Ein TBC (auf Deutsch Zeitfehlerausgleicher) sorgt für ein stabiles -und vor allem kopierfähiges Videobild aus einem analogen Magnetbandgerät. Das Nichtvorhandensein eines TBC erkennt man an in sich unruhig zitternden vertikalen Linien im Bild. Eine weitere wichtige Funktion eines TBC ist die Dropout-Kompensation. So etwas können aber nur in professionellen Geräten eingebaute TBCs.


    In Consumer-Geräten waren bestenfalls sogenannte "Drei-Zeilen-TBCs" eingebaut. Die "Framestore" TBC in Consumergeräten dienten in erster Linie zur Standbildverbesserung und zum Einfrieren des Videobildes. Für eine Dropout-Kompensation benötigt ein TBC direkte RF-Signale von den Videoköpfen. Die entsprechenden Ausgänge haben nur professionelle Videorekorder. Nicht zu vergessen, das der TBC den Rekorder synchronisieren können muss. Extern synchronisieren bei Wiedergabe geht mit keinem einzigen Consumerrekorder und auch einfache Profigeräte (z.B. Panasonic AG-4700) sind dafür nicht ausgelegt. Die manchmal gebraucht auftauchenden Amateurgeräte TBCs von Electronic Design funktionieren daher auch nur bedingt. Da sie mit dem Wiedergabegerät keinen Regelkreis aufbauen können, gibt es im Extremfall eben Ruckler oder versetzte Bildinhalte. Solche Extremfälle sind z.B. wenn mit der Kamera schnell gelaufen wurde, sie einen Schlag erhielt, oder Schüsse bzw Explosionen stattfanden, während die Aufnahme lief.


    Gewiefte Digitalisierer, die so etwas öfters machen, haben deshalb mindestens 2 Rekorder für solche Sachen. Ein Rekorder, wo alles reinkommt, der qualitativ hochwertig ist. Einen zweiten, der alles frisst, was der erste nicht ordentlich wiedergeben kann. Jedenfalls mache ich das so.


    Das Kapitel "analoge Videoeingänge" für Computer lasse ich jetzt mal weg.


    Gruß Rainer

    Hallo zusammen,


    aus nostalgischem Interesse habe ich mit älteren SONY Videokameras aus der ehemaligen Broadcast-Serie, die von TV Sendern verwendet wurde, zu tun. Insbesondere BVP3,7,70 etc..


    Bei einem Gerät müsste ich wohl etwas nachabgleichen. Ich bin mir aber nicht sicher, mit welchen Mitteln man Spannungen an den TP's abgreifen soll. Es handelt sich um Spannungen im Bereich 0,02 - 1 Volt z.B. an Videoverstärkern, die mit dem Oszilloskop gemessen werden. Nimmt man nun dafür einen Tastkopf? Falls ja, mit welchem Verhältnis? 1:1, 1:10 oder sonstwas? Oder reicht eine simple Abgreifklemme? Videoaus- und Eingänge haben nach außen immer eine Impedanz von 75 Ohm. Intern sind die Baugruppen aber verbunden. Ein Abgriff führt da doch zum Spannungseinbruch? Im Service Manual sind zwar alle Meßmittel aufgeführt. Aber wie sie an die Schaltung angeschlossen werden sollen steht dort nicht. Das ist vermutlich RFT Allgemeinwissen. Leider bin ich kein Radio & Fernsehtechniker. Ich bin für Hinweise aller Art dankbar.


    Gruß Rainer

    Hallo Klausi,


    ich tippe auch auf irgendwas mit Elkos. Die Ausführungen zum Ersatz von bipolaren Elkos würde ich ignorieren. Man bekommt sie gut zu kaufen, wenn auch meist im Internetversand. Wobei mir noch kein defekter bipolarer Elko untergekommen ist. Als besonders anfällig für Alterung habe ich bisher SMD-Elkos aller Art und Kapazität erlebt. Auch kleine Elkos á la 4,7µF/25V sind ab und zu Kandidaten. Aber die großen Puffer- oder gar Siebelkos sind höchst selten defekt.


    Nun kommt dazu, das z.B. auch mein Panasonic NV-HS900 im Aufnahme und Wiedergabebetrieb ziemlich warm wird. Also die Elektronik Temperaturen von 40-50°C ausgesetzt ist. Der NV-FS100 ist mindestens 25 Jahre alt. Das könnte bei so einem alten Gerät auch alles mögliche andere sein, Masseprobleme, Kontaktprobleme etc. Die Frage ist, hast Du irgendwas verändert? Gerät bewegt, umgestellt, neuer Monitor dran, was für ein Monitor (Röhre, LCD)? Wie oft benutzt Du das Teil? Ist Dir das vorher nie aufgefallen? Ist das schleichend gekommen, oder von jetzt auf gleich? Wie sieht das Schwämmchen von der automatischen Kopfreinigung aus?


    Eine eventuelle Reparatur wird wohl einer Restaurierung gleichkommen.


    Gruß Rainer

    Ich hänge mich mal an diesen Thread an.


    Der BR-S822E gehört zur professionellen 22er Serie von JVC. Das waren die aufwendigsten S-VHS Schnittrekorder (Professional S), die weltweit jemals gebaut wurden. Zu dieser Serie gehören noch ein reiner Player BR-S522E, ein Slow-Motion Player mit damals neuartiger DT-Technologie BR-S525E, ein Player mit Aufnahmefunktion BR-S622E und der Schnittrekorder BR-S822E. Das "E" steht für "European Version" also PAL. In Amerika haben die ein "U" hinten, sind dann NTSC-Maschinen. "DXU" war eine letzte Modellversion in Nordamerika, sind jedenfalls keine PAL-Maschinen.


    Eine Besonderheit ist, das diese Maschinen mit einem relativ hochwertigen Framestore TBC-Board SA-T22E nachgerüstet werden können, sowie einem TC-Board SA-R22E.


    Das Laufwerk war beim Service damals ziemlich verhasst. Betacam war einfacher zu reparieren. Ich habe auch noch einen BR-S822E. Gott sei Dank läuft das Laufwerk. Ich hatte seit einiger Zeit ein anderes Problem: Nach dem Einschalten war immer zuviel Farbe im Bild. Zum Schluß lief er Schwarz/Weiß an, nach einiger Zeit Bonbonfarben und nach einer halben Stunde dann alles wieder normal. Es sei denn man schaltete das TBC-Board ab.


    Schuld daran waren die SMD-Elkos auf dem TBC-1 Board. Nachdem alle neun Elkos getauscht wurden ist auch die Farbwiedergabe direkt nach dem Einschalten wieder in Ordnung. Es sind übrigens alle neun 10µF/16V.


    Die Bildqualität der 22er Serie ist in der Tat sichtbar besser als z.B. Panasonic professional und alle Amateur-S-VHS Rekorder. In der Bedienungsanleitung ist auch vermerkt, das damalige Professional S Kameras, á la GY-X1, Gy-X2 oder BR-S422E ein Equalising Signal in einer Zeile in der Austastlücke aufzeichnen, was der Rekorder auswertet und entsprechend die Wiedergabeverstärker regelt.


    Die Maschinen waren allerdings damals (1994) sehr teuer (ca. 18.000 DM für einen vollaufgerüsteten BR-S822E) und deswegen recht selten anzutreffen. Heute sind sie in lauffähigem Zustand die besten Einspielgeräte für Digitalisierungen, die man sich wünschen kann. Dafür sind sie inzwischen praktisch ausgestorben.


    Gruß Rainer

    Generell lässt sich sagen, Consumer VHS Rekorder müssen schon sehr alt sein, um Linear Stereo zu haben. Seitdem es S-VHS für Consumer gab hatte alle Amateur und preiswerten Profiteile Monorandspur. Teurere professionelle Maschinen wie z.B. Panasonic AG7500, 7600, 7750, oder JVC BR-S800, 810, 811, 822 hatten grundsätzlich Stereorandspur und schaltbares Dolby C. Von den genannten Maschinen weiß ich das genau. Es mag auch noch mehr professionelle Maschinen damit gegeben haben. Die sind aber mittlerweile so selten geworden, das man sie nicht mal mehr auf Ebay findet.

    Hallo zusammen,


    bekommt man für das Uher Report 4400 IC eigentlich noch Abwickelteller, die noch nicht gerissen sind? Oder habt Ihr einen Trick, wie man das reparieren kann. Mir ist wieder ein solches Gerät über den Weg gelaufen. Es läuft noch ganz ordentlich vom Gleichlauf her. Allerdings ist die Elektronik klopfempfindlich. Mir stellt sich momentan die Frage: Restaurieren? Gleich Vitrine? Oder wegschmeissen?


    Unterlagen habe ich keine.


    Gruß und guten Rutsch ins neue Jahr,
    Rainer

    Hallo zusammen,


    auch wenn das Teil als 4:3-Röhre mittlerweile ein wenig nostalgisch anmutet: Bei mir läuft es noch. Per Zufall habe ich bemerkt das das Bild links etwa 2cm zu breit ist, bzw abgeschnitten wird. Das möchte ich gerne korrigieren, da sich inzwischen keiner mehr an die Safe-Area Vorgaben hält und Titel bzw Einblendungen links irgendwo im nirgendwo beginnen.


    Es ist ein EURO 4-H Chassis. Kann mir jemand verraten wie ich den Servicemode aktiviere, wo diese Einstellung getätigt werden soll? Will nun dafür nicht extra ein Service Manual kaufen.


    In anderen Postings ist von einer RESET oder REVEAL Taste auf der FB die Rede. Ich habe nur die normale FB, da sehe ich keine Reset-Taste.


    Gruß Rainer

    Du kannst solche Übertrager in beide Richtungen betreiben. Falls Du einen der Deckenlautsprecher in Reserve liegen hast, nimm dessen Übertrager (Trafo) schließe das Radio an den 4-Ohm-Anschluss an und die Lautsprecherkabel an den anderen Anschluss.