Beiträge von Kanobi

    Ich habe jetzt mal ein kleines Schaltbild von der Anordnung mit dem LM339 gezeichnet, so wie ich es verstanden habe. Die 5V würde ich bei D108 dem Tuner entnehmen.
    Ist das so richtig?


    Falls es so paßt, wie empfindlich ist die Schaltung auf Übergangswiderstände, Leitungskapazitäten usw? Ich möchte das vorerst nur auf einem Breadboard aufbauen und mit Krokoklemmen o.ä. anschließen.

    Dafür mußt du dich doch nicht entschuldigen :)


    Wenn du möchtest, kannst du mal das Taktsignal an den Pins 7 und 8 des SDA2120 nachmessen. Mich würde interessieren, ob dabei auch so eine deformierte Kurve rauskommt wie in meinem Foto im Beitrag 38, oder ob es ein normales Sinussignal ist. Möglicherweise ist doch auch der Quarz defekt, obwohl ich am Pin 11 ein sehr regelmäßiges 2 MHz Rechtecksignal messe. Ich habe momentan keinen passenden Quarz zum testen da.
    Daß der Prozessor leider doch defekt ist, hast du ja sicher schon gelesen. Aber das Problem mit der driftenden Abstimmspannung ist auch noch ungeklärt. Ich glaube nicht, daß das was mit der gestörten Kommunikation zu tun hat, sondern ein eigener Defekt ist.

    Das kann ich mir kaum vorstellen. Ich finde zwar kein Datenblatt zum M50744, aber ich habe die Service Manuals von beiden Tunern und lt. dem Schaltplan des MKII ist der M50744 ein 64pin IC. Das kann also schon rein mechanisch nicht funktionieren.



    EDIT:
    Ich hab jetzt mal Pin 16 des SDA2120 freigelötet und das SIgnal am Prozessor Pin 28 nochmal gemessen. Leider keine Veränderung. Jetzt nach dem Freilöten fällt auch der Diodentest negativ aus. Da habe ich gestern wohl den SDA2120 gemessen statt dem Prozessor-Port. Scheint also wirklich kaputt zu sein.... :(


    Könnt ihr mir den Tip mit dem LM393 nochmal genau erklären? Ich hab so einen zwar momentan nicht da (nur einen LM324 hätte ich), aber was muß ich da wo anschließen und worauf muß ich sonst achten?

    Das ist leider nicht der Prozessor vom T8200, sondern der vom T8200 MKII. Die beiden Tuner werden anscheinend oft verwechselt.


    Ok, danke erst mal für die Hinweise. Leider schlage ich mich z. Zt. mit einer Mittelohrentzündung rum. Sobald ich wieder fit bin, werde ich der Sache mal nachgehen. Hoffentlich ist's nicht der Prozessor... ;(


    EDIT:
    Diodentest hab ich mal schnell gemacht: Scheint i.O. zu sein.

    So, ich habe mal Fotos von den SIgnalkurven an den Pins 14-16 des SDA2120 gemacht. Wenn ich das Datenblatt richtig verstehe, sind die Spannungen alle zu niedrig. Aber ich will da nicht groß spekulieren, sondern poste einfach mal die Fotos und hoffe, daß mir die Spezialisten hier mehr dazu sagen können. Ich habe von jedem Signal zwei Fotos mit unterschiedlichen Zeitskalen gemacht. Bei allen Messungen befand sich der Tuner im automatischen Suchlauf.

    Ok, Joschis Vermutung war richtig. Am abgelöteten Pin 11 kommt ein recht sauberes Rechtecksignal mit 2 MHz raus. Und dort zeigt auch das Multimeter die Frequenz sehr genau an (jetzt weiß ich wenigstens, wie genau mein Multimeter wirklich mißt...)


    Tja, die Datenkommunikation habe ich mir schon mal angesehen. Die Pegel muß ich aber noch mit dem Datenblatt vergleichen. Auf jeden Fall liegt am Pin 15 der Shift-Puls an. Im Suchlauf ist das ein regelmäßiges Muster von je 8 Pulsen, mit Pausen dazwischen, die etwa der Länge der 8 Pulse entsprechen. Auch beim Betätigen der Tasten ist immer kurz dieser Puls zu sehen.
    Am Pin 14 ist ein schnell wechselndes Muster aus Rechteckpulsen zu sehen, das nach ankommenden Daten aussieht. Ich habe leider kein Speicheroszi, um das genauer sehen zu können.
    Das Signal am Pin 16 ist nicht einfach zu beschreiben. Das sind einzelne Spannungsspitzen, mit einigem "Gekriesel" drum herum. Die Kurve zittert und sieht auch nicht aus wie das im Datenblatt beschriebene Signal. Aber ob das was zu sagen hat, traue ich mich nicht einzuschätzen. Ich denke ich werde mal Fotos von allen dreien posten.

    Pin 11 liegt auf Masse, den müßte ich erst mal ablöten.


    Was mich ein wenig stutzig gemacht hat: Mein Multimeter hat auch eine Frequenz-Messfunktion bis 400 MHz. Am Mikroprozessor zeigt es die 32,768 kHz fast aufs Tausendstel genau an, während es am SDA2120 nur etwas über 2 MHz zeigt. Ok, das Ding ist kein High-Tech-Gerät, aber seltsam ist es schon - Hier so genau und dort so daneben. Vielleicht doch der Quarz? Hängt denn die Datenkommunikation mit dem Prozessor auch von diesen 4 MHz ab? Aus dem Datenblatt geht das für mich nicht eindeutig hervor (das serielle Interface scheint unabhängig zu sein). Denn die ständigen Umschaltungen können ja im Grunde wirklich nur durch eine gestörte Kommunikation passieren (vorausgesetzt der IC ist an sich in Ordnung).

    Am µP messe ich ein sauberes Sinussignal mit ca. 30 µs Periodendauer.
    Wenn ich mich nicht verrechnet habe, sind das ca. 1,7% Abweichung von der Sollfrequenz (32,768 kHz). Ist das zu viel? Das Oszi ist allerdings auch nicht mehr das neueste.


    Jetzt habe ich auch den Takt am SDA2120 nochmal nachgemessen. Und der sieht nun leider doch nicht mehr so gut aus wie ich gedacht hatte. Ich hatte den nach dem Tausch des ICs nicht nochmal gemessen, weil ich dachte, daß sich dadurch ja nichts ändert. Hat es aber anscheinend doch. Vor dem Tausch war es ein Sinussignal mit einer ganz leichten Delle. Jetzt sieht das Signal so aus wie auf dem Foto (Zeitbasis 0,1µs/div). Ich habe keine Erfahrung mit der "Sauberkeit" von Taktsignalen. Kann das die Probleme erklären (die Umschaltungen wohl nicht, aber vielleicht das Driften?) Und was kann man dagegen tun? Am Quarz kann es fast nicht liegen, denn vor dem IC-Tausch war der Takt ja in Ordnung.

    Den 4 MHz-Takt hatte ich schon mal gemessen, der ist in Ordnung.


    "Manuell eingespeiste Spannungen" hieße wieder die Poti-Methode zur Abstimmung?


    Zu größeren Messaktionen komme ich evtl. erst wieder am Wochenende. Aber ich habe heute mal beobachtet, was während des automatischen Suchlaufs mit den Spannungen für die Bereichsumschaltung passiert:
    Die +FM Schaltspannung ist im unteren Frequenzbereich sehr instabil. Wahrscheinlich passieren hier ständig spontane Umschaltungen, schneller als das Messgerät sie anzeigen kann. Aber bei ziemlich exakt 100 MHz verschwindet +FM dann plötzlich ganz und es wird auf Mittelwelle (+MW) umgeschaltet, was dann bis 108 MHz ziemlich stabil so bleibt. Erst wenn der Suchlauf wieder von unten beginnt, wird wieder auf +FM geschaltet. Dieses Verhalten läßt sich sehr präzise reproduzieren, ist aber so regelmäßig nur im Suchlauf zu beobachten.


    Ich habe dann probeweise nochmal die Zwangsumschaltung auf FM gemacht. In dem Zustand hält der Suchlauf wieder bei vielen Sendern an, läuft aber manchmal nach kurzer Pause wieder weiter.

    Passiert das nicht alles in dem IC? Könnte das dann heißen, daß er möglicherweise auch wieder defekt ist, möglicherweise schon von Anfang an? Warum gibt es dann aber Frequenzen, die über lange Zeit einwandfrei empfangen werden, vor allem im unteren Frequenzbereich?
    Oder ist die Ursache irgendwo in der Umgebung des ICs zu suchen?

    So, ich habe jetzt mal beobachtet, was mit der Abstimmspannung passiert, wenn ein Sender driftet oder gar nicht richtig abgestimmt wird.


    Beispiel:
    Frequenz 87,60 MHz
    Abstimmspannung = 2,11 V
    Im Augenblick wird der Sender seit mehreren Minuten einwandfrei empfangen, die Spannung ist völlig stabil, kein Drift.


    Jetzt ändere ich die Frequenz mit der UP-Taste ein paar Schritte nach oben und gehe dann wieder zurück auf 87,6 MHz


    Nun ist der Empfang weg und die Abstimmspannung erhöht sich langsam, im Schnitt um ca. 0,01 Volt pro Sekunde. Das dürfte auch der Grund sein, warum manchmal plötzlich andere Sender reinkommen. Im Display ändert sich währenddessen aber nichts an der eingestellten Frequenz.
    Gefühlsmäßig wird es umso schwieriger, einen Sender überhaupt mal reinzubekommen, je höher die Frequenz ist. Auch der Anstieg der Abstimmspannung ist bei höheren Frequenzen tendenziell eher langsamer und kehrt sich manchmal auch um.


    Aber andererseits gibt es eben auch den (seltenen) Fall, daß wie oben beschrieben ein Sender lange Zeit korrekt empfangen wird und überhaupt nichts driftet. Sehr mysteriös das Ganze.



    Was mir auch noch aufgefallen ist: Wenn ich einen Sender auf einer Stationstaste speichere und dieselbe Taste wiederholt drücke, springt die Abstimmspannung ab und zu wild zwischen verschiedensten Werten hin und her. Mal 2 Volt, mal 30, mal 12.

    Weiter oben im Thread (S. 1) hat ladislav beschrieben, wie man das Umschalten durch Kurzschließen / auf Masse ziehen der Transistoren simulieren kann (weil der kaputte SDA2120 es nicht mehr konnte). Das habe ich gemacht und es hat einwandfrei funktioniert. Auch das Abstimmen per Poti brachte einwandfreie, recht stabile Ergebnisse. Deshalb würde ich meinen, daß die Spannungen vom Netzteil grundsätzlich in Ordnung sein müßten. Aber eine Vergleichsmessung werde ich mal machen.


    Könnte der LM324N (Suchlaufauswertung) was damit zu tun haben? Dort messe ich an manchen Pins andere Spannungen als im Schaltplan angegeben.


    Gruß
    Kanobi

    So, nun muß ich leider nochmal nerven...


    Ich habe jetzt den SDA2120 getauscht und habe grundsätzlich wieder Empfang. Die Wellenbereiche lassen sich umschalten (dazu aber gleich noch mehr) und Feldstärke und Abstimmanzeige leuchten wie gewohnt.


    ABER: Der automatische FM-Suchlauf stoppt immer noch nicht von selber. Er zeigt zwar beim Durchlaufen der Frequenzen ständig brauchbare Sender an (durch ein "C" im Display), läuft aber trotzdem weiter.


    Und dann gibt es noch ein anderes, sehr seltsames Phänomen:
    In der Bereichsumschaltung ist jetzt irgendwie eine "Zufallskomponente" eingebaut. Manchmal, wenn ich einen FM-Sender von Hand abstimme, kommt nur Rauschen, obwohl lt. KabelD-Senderliste dort ein Sender sein muß. Drücke ich dann wiederholt die FM-Taste, dann kann es sein, daß der Sender plötzlich reinkommt, es kann aber auch passieren, daß der Tuner plötzlich auf AM umschaltet (man hört das typische AM-Rauschen). Drücke ich weiter auf FM, geht das Spielchen mehr oder weniger zufallsbedingt weiter. Mal kommt bei 10x drücken jedesmal FM, dann zwischendrin schaltet er doch wieder auf AM um.
    Andere Variante: Ich starte die (manuelle) Abstimmung im AM-Bereich, halte irgendwo an, aber plötzlich kommt klar und deutlich ein FM-Sender durch.


    Hat jemand eine Idee, woran das liegen könnte?



    Ergänzung:
    Auch das Halten eines einmal abgestimmten Senders funktioniert nicht richtig. Die Sender driften oft von der eingestellten Frequenz weg. Manchmal kommt auch ein ganz anderer Sender rein als eingestellt. Das könnte aber auch am Driften liegen.

    Nur so aus Interesse: was hat denn die Werkstatt im KVA als defekt angegeben?

    Einen klaren Defekt haben sie gar nicht angegeben (außer eben "Überspannung"). Und tauschen wollten sie nur Bauteile, die teuer sind und nachweislich nicht kaputt waren (z.B. den ganzen Trafo)....
    Den defekten Widerstand R305 haben sie gar nicht gefunden. Ich persönlich denke, die haben den Tuner nicht mal aufgemacht, geschweige denn irgendwas nachgemessen. Jedenfalls sehen die das Gerät nie wieder und mich auch nicht.

    HAHAAAAAAAA! Ich höre Musik!!! ^^ :D ^^ :D ^^


    [Blockierte Grafik: http://www.smilies-paradies.de/smileys/tanzende/animierte-smilies-tanzende-060.gif]


    Vielen Dank Ladislav, dir sollte man ein virtuelles Denkmal setzen :thumbsup: :thumbsup:
    Solche Dinge aus einem Schaltplan zu lesen, das wird für mich wohl immer unerreichbar bleiben...


    Das dürfte dann wohl heißen, daß es mit dem Tausch des SDA2120 getan sein müßte?
    Na,ich denke ich bestelle mir zur Sicherheit einfach mal alle wichtigen ICs, nachdem ich einen Versender gefunden habe, der die Dinger tatsächlich noch alle auf Lager hat.



    Gruß
    ein glücklicher Kanobi

    Ok, ich habe jetzt auf FM zwangsumgeschaltet und ein 100K-Poti angeschlossen (nur zur Info: ich habe es sicherheitshalber nach unten mit einem 20K-Widerstand begrenzt). Es rauscht zwar, und es knackst ein bisschen, wenn ich am Poti drehe, aber einen Sender bekomme ich nicht rein (ja, Antenne ist natürlich angeschlossen...). Allerdings habe ich jetzt im Display wieder eine stabile Feldstärkeanzeige (Balken) und eine Abstimmanzeige (Dreieck). Die Stereo-Anzeige blitzt in manchen Poti-Stellungen ganz kurz auf.