Ich bin dabei einen NV-F70 zu restaurieren. Nach Netzteilrevision und Behebung diverser Mechanikfehler läuft die Kiste auch schon wieder und das Bild ist nach meinem Eindruck auch in Ordnung. Vielleicht einen Tick dunkler als bei neueren Geräten, aber die Gerätegeneration hatte ja auch noch keine HQ-Schaltung.
Nächster Schritt ist der Austausch des Speicherkondensators (Goldcap). Verbaut ist ein 5,5V-Typ für vertikale Montage mit 47mF = 0,047 F = 47.000 µF. Wie ich feststelle, ist so ein Teil kaum noch zu kriegen - der kleinste vertikale Typ hat 0,1 F. Es gibt sogar welche mit 4 F, also 85x mehr als damals verbaut. Ich habe jetzt erstmal den 0,1 F bestellt, weil eine Verdopplung wohl unkritisch ist. Gäbe es Gründe, die gegen einen Einsatz von 5,5V-Typen mit deutlich höherer Kapazität sprechen?
Verschiedentlich habe ich gelesen, man solle beim F70 auch alle Elkos im Luminance & Chrominance Pack ersetzen, das Bild würde dadurch besser werden. Das ist eine Subplatine unter der Hauptplatine, die mit ca. 30 Lötstiften fest verlötet ist. Mir steht nur eine manuelle Entlötsaugpumpe und Sauglitze zur Verfügung. Ich habe sowas auch früher schon erfolgreich aus - und wieder eingelötet, aber der Aufwand ist erheblich und man muss höllisch aufpassen, dass keine Leiterbahn abreisst. Wie macht Ihr das? Nehmt ihr dafür eine Entlötstation? Und bringt der Elkotausch wirklich was? Die wenigen Elkos, wo ich mit dem ESR-Messgerät rankomme, zeigen alle unauffällige Werte unter 5 Ohm, was bei diesen kleinen Typen normal ist. Und es sind alles normale freistehende Elkos (keine SMD) die auch nicht wie beim FS100/FS200 unter einer Blechabschirmung wie im Backofen vor sich hin garen.