Loewe C9003 schaltet (immer noch) nach ca. 4 Sek. auf Standby

  • Hallo allerseits,


    nachdem ich den Netzschalter in meinem Loewe ART 1 Edition mit C9003 Chassis vor ca. 1 Jahr austauschte, ist das alte Problem leider wieder aufgetreten; offensichtlich lag's nun doch nicht nur am Schalter.


    Beim Einschalten (grüne LED) geht's nach ~4 Sek. wieder auf Standby (rote LED), und zwar sowohl per Netzschalter als auch über die FB. Hochspannung ist da, und alle sekundäre Spannungen sind am Netzteil vorhanden und im Soll, bis auf U+15/U-15, da liegen nämlich +/-20V an. U200 steigt beim Einschalten auf 210V an, ehe abgeschaltet wird. BEAM (VCU Pin 34) liegt im Soll von 4-5V.


    Bisher erneuert: C622, C623,C631 (100uF), C634 (1uF), R627, R628 (270k resp. 470k).

    Bisher geprüft: Alle sekundärseitigen Elkos am Netzteil, R557, D557, C558 (U27A), R547, D547, C548 (U200).


    Ich hatte das Chassis über's Wochenende aus- und heute wieder eingebaut. Dann lief's auf Anhieb. Heute Abend dann wieder partout nicht. Irgendwo ist noch der Wurm drin.


    Ich bin jetzt so ziemlich ratlos. Kann mir jemand noch einen Tipp geben? Sollte ich mir die +/-15V genauer anschauen? Hat der leichte Anstieg bei U200 was zu bedeuten (und greift dann die Schutzschaltung) oder ist das normal beim Einschalten? Danke für jegliche Hinweise!


    --Roland

    "Soon we will all have special names [...] designed to cause the cathode ray tube to resonate." [VIDEODROME, 1983]

  • Wenn er angeht läuft er dann auch ohne Fehler?

    Ich glaube mich zu erinnern wenn was mit dem Eeprom nicht gestimmt hat ging er auch wieder aus.

    Den mal ausbauen und wieder reinstecken oder putzen die Sockel sind nicht so dolle.

    Ich hab seit Anfang 2020 ein komplettes 9300 er Chassis im Regal liegen einbauen und sich freuen.

    Hab zwar das Gerät weil die Röhre platt war entsorgt aber der Rest war top.

    Da ich das Chassis etliche Jahre vorher mal komplett revidiert habe blieb das erst mal da.

    War aber ein „Kleiner“

  • Einen Tipp habe ich leider nicht.
    Aber wenn du Teile brauchst habe ich glaube ich auch noch so ein Chassi liegen als Teilespender.
    Könnte mal schauen bei Bedarf.

    "Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen."

  • Hallo Video6, hallo Polo6n,


    danke für das Feedback. Wenn er mal läuft, dann einwandfrei (zumindest das Menü kommt wie erwartet, und sieht ordentlich aus).


    Das EEPROM wurde vor über 15 Jahren zuletzt in einer Werkstatt getauscht, da hatte der einen ähnlichen Fehler. Ich erinnere mich noch, dass der Techniker total am verzweifeln war, und die Reparatur sich über Wochen hinzog. Dabei wurden die primärseitigen Elkos C622,C623 (die bekannten Übeltäter) getauscht, aber anscheinend war da noch mehr faul. Ob's diesmal auch so ist... :/


    Ich schau mir das EEPROM mal an, ggfs. muss ich den Bus prüfen, ob sich da überhaupt was tut. Was ist eigentlich genau drin? Nur die Abgleichdaten oder auch Firmware? Ich wollte von dem Ding ja schon längst ein Backup ziehen, aber mein Programmiergerät von DATA I/O kann mit 24Cxx nix anfangen. Ich suche schon länger nach einer Alternative (idealerweise auch DATA I/O; hat seinen Preis, spart aber Fummelei).


    Was mir beim Studieren des Schaltplans noch auffiel: die zwei Spannungen U15/U-15 versorgen nur die Op-Amps in der Audioendstufe. Beim ART1 haben die eine höhere Leistung, und werden mit +/-18V versorgt. Die entsprechenden Spannungen heissen dann U18/U-18. Leider habe ich nur einen ziemlich miesen Scan des Schaltplans, und der entsprechende Netzteilabschnitt liegt genau am Rand und ist somit teilweise abgeschnitten. Trotzdem liegen zwischen 18V und gemessenen 20V ein Unterschied von >10% vor. Wenn was in der Endstufe faul wäre, würde ich da allerdings Unterspannung erwarten.


    Noch ein Kuriosum. Nachdem beim gestrigen Einbau das Chassis wieder streikte, steckte ich erst mal alle nicht-essenzielle Module aus, um den Fehler einzugrenzen (insb. der optionale SAT-Tuner). Danach kam direkt beim Einschalten ohrenbetäubendes Dröhnen vom Lautsprecher!!! Keine Ahnung ob da ein Zusammenhang ist, jedenfalls hab ich die Boxen jetzt erst mal abgeklemmt. ?(


    Danke nochmal für den Hinweis bzgl. EEPROM. Ich schau mir mal die Kontakte und den Sockel an.


    --Roland

    "Soon we will all have special names [...] designed to cause the cathode ray tube to resonate." [VIDEODROME, 1983]

  • Also, EEPROM und alle anderen gesockelten ICs neu eingesetzt. Dabei etwas Kontakt 60 drauf (Pins sahen aber noch alle gut aus). Keine Änderung... :(


    Polo6n, ich komm' evtl auf dein Angebot zurück.


    --Roland

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  • Ok.
    Kannst du mal ein Bild vom Chassi machen?
    Hab nämlich noch mehrerer liegen und bin mir nicht sicher welches passen könnte.
    EEPROM ist ein 8 beiniges 24CXX IC ?

    "Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen."

  • #Ein C9003


    Ist die Vertikalendstufe OK?

    Der TDA 8175 kann tolle Fehler machen.

    Ist die Spannung U27A über den R561 1,5 ohm Sicherungswiderstand

    für den TDA8175 vorhanden die kommt vom Zeilentrafo über R557 0,22 ohm D557 und C558

    Wenn dire U27A fehlt oder der TDA 8175 defekt ist macht der Loewe C9003 genau so ein Verhalten und geht wieder aus.


    Den Originalen TDA 8175 gibt es praktisch nur noch gegen Goldstaub oder aus anderen Loewe schlachten.


    Der TDA 8175 stirbt bei Loewe gerne als Folgefehler wenn der Zeilentrafo schon leicht knallt.

    Ist da noch der Original Eldor Trafo verbaut oder ein Ersatz von HR-Diemen?

    Der Eldor Trafo ist oftmals oben am Hochspannungskabel zum Trafokern durch und hat

    ringsum feine Risse im schwarzen Kunststoff.


    Zum Netzschalter:

    Ist da ein Original von Preh oder so ein Nachbau verbaut?

    Die Nachbauten hatten Probleme mit dem Wischkontakt d.h Übergangswiderstände

    so das der µcom nicht startete.

    Wischerkontakt mal abziehen und mit FB versuchen zu starten.


    Ansonsten neigt der C9003 auch zu verfaulenden Elkos.

    z.b Ansteuerung der H Enstrufe C528 100µf

    Mit einen ESR Tester kommt man den verfaulten Elkos gut bei.


    Im Netzteil sind die 3x 100µf C623,C622,631 und der 1µf C634 kritsch

    dort nur 105°C in guter Markenqualität z.b Panasonic FC Serie einsetzen.

    Wenn man da einfache Qualitäten einsetzt läuft das C9003 oft nur 1 Jahr.

    Ist der Siebelko C618 OK ? Der verfault unten.


    Mfg Andreas

  • Typischer Fehler wenn der TV mal an geht und mal nicht solltest du mal den Netzschalterüberhub Kontakt kontrollieren.

    Hallo naviman,


    Der Schalter wurde letztes Jahr getauscht, und den Überhub hab ich heute nachgemessen; der müsste nur kurzschliessen, wenn der Schalter voll reingedrückt wird, richtig? Beim loslassen (egal ob beim ein/ausschalten) ist der Kontakt wieder offen. Ich denke, das soll so sein.

    "Soon we will all have special names [...] designed to cause the cathode ray tube to resonate." [VIDEODROME, 1983]

  • Ok.
    Kannst du mal ein Bild vom Chassi machen?
    Hab nämlich noch mehrerer liegen und bin mir nicht sicher welches passen könnte.
    EEPROM ist ein 8 beiniges 24CXX IC ?

    Hallo Polo,


    das ist ein C9003 D436 aus einem Art 1 Edition mit 28" BildRöhre. Das EEPROM ist genau so ein 24C16. Die Bedieneinheit ist an der Vorderseite des Chassis aufgesteckt. Anbei die pix.


    --Roland


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  • Hallo Andreas,


    danke für die zahlreichen Hinweise. U27A ist vorhanden und liegt bei ca. 26.5V, was ich mal als OK interpretiere.


    Der HS-Trafo ist noch das Original von Eldor -- leider. Sollte man den prophylaktisch tauschen? Risse sehe ich noch keine.


    Der Netzschalter ist von Preh -- kein Nachbau. Aber danke für den Hinweis zum Wischerkontakt; ich trenne den mal probeweise (der ist hier tatsächlich an der Bedieneinheit eingelötet, nicht gesteckt).


    C623,C622,C631 und C634 wurden bereits mit genau solchen Pana FC's getauscht.


    Die sekundärseitigen Elkos im Netzteil und in der H-Endstufe hatte ich hinsichtlich ESR durchgemessen -- und waren allesamt ok; allerdings hatte ich bereits Fälle, wo "gute" Elkos unter Betriebsspannung einknickten.


    Aber danke für den Tipp bzgl. C528 -- bzw. lt. Schaltplan müsste das C521 sein, denn der hat 100µF. Den schau ich mir nochmal genauer an. Und ich gebe zu, den Siebelko C618 hatte ich gar nicht beachtet, da ich nie Probleme mit den dicken Dingern hatte. Aber man wird oft des besseren belehrt. ;) Ich löte den mal aus. Ersatz hab ich allerdings (noch) keinen zur Hand.


    Fortsetzung folgt...


    --Roland

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  • Also, nochmal ein Update.


    Hab C618 und C521 ausgelötet und geprüft; keine auslaufende Pampe, ESR und Kapazität in Ordnung. Wieder rein damit.


    Bei der Gelegenheit kritische Lötstellen (Zeilentrafo L531, Wandlertrafo L693, Transistoren T526, T534, T624, T674, I561, I611, Stecker W531, W553, W561) nachbearbeitet.


    C634 (1µF) hab ich probeweise gegen einen mit 100V getauscht da mir die nominellen 50V zu knapp scheinen (lt. Unterlagen liegen da ja bereits 50 Vss an). Übrigens: dessen Polarität ist bauteilseitig falsch beschriftet; die Beschriftung auf der Lötseite stimmt mit dem Schaltplan überein, und ist somit die korrekte!


    Danach noch Wischer/Überhubkontakt an der Bedieneinheit (Pos. W8202) ausgelötet, und Chassis wieder eingebaut. Gerät startete dann anstandslos über FB und lief gute 10 Min. durch, auch wiederholt. Na sowas. :/


    Die Frage, welche Massnahme jetzt zum Erfolg führte, und ob dieser sich dauerhaft einstellt, bleibt vorerst offen. Ich tippe mal auf den Wischerkontakt (oder das Kabel), obwohl der Netzschalter ja eigentlich neu bzw. NOS war. Ich lass' den mal vorerst abgeklemmt, denn ob das Chassis per Netzschalter oder manuell per FB gestartet wird, ist mir vollkommen egal. Ich denke, der hat auch keine sicherheitsrelevante Funktion.


    Werde das die kommenden Tage nochmal Testen. Danke nochmal für die Hinweise,


    --Roland


    P.S. Danke für den Tipp zum TDA8175; ich hab mir davon eine (sogar günstige) Reserve angelegt.

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