LOEWE C8001 Hor. Endstufe / DST-Ansteuerung, Fußpkt.kond. C542

  • Ich meine, mich zu erinnern, dass (vor dem Tausch HOT gegen Glühbirne) beim Einschalten für den Bruchteil einer Sekunde das charakteristische Hochspannungs-Fiepen zu vernehmen war. Wie in all den Jahrzehnten zuvor auch. Aber 100 Prozent sicher bin ich mir nicht.


    HOT ist ein Philips ON974, also ein BU508A.


    Ich weiß jetzt auch keinen anderen Weg, als im Einschaltmoment mal mit dem Oszi ab Pin 11 TDA 2579 (IC 511) (Messpunkt 5f), dann T 536 (Messpunkt 5g) und anschließend T 534 (Messpunkt 5h und, ja, R539 ist i.O.) bis hoch zum HOT (Messpunkt 5i) zu messen.


    Welche Amplitude sollte ich in etwa bei 5i zu erwarten haben?


    Wenn ich mit mit dem kurzen "Zucken" richtig erinnere, dürfte das Signal zumindest für den Bruchteil der Sekunde beim Einschalten an allen Punkten zu ermitteln sein.


    Gleichzeitig dürfte es, wenn das der Fall ist und der DST tatsächlich beim Einschalten für den Bruchteil einer Sekunde angekitzelt wird, komplizier werden, weil es dann vielleicht doch irgendetwas an der Logik zerrissen hat.

  • Es gibt Chassis, da steht beim Starten ohne HOT die ganze Zeit der Rechteckimpuls an der Basis an, andere Chassis schalten gleich den Impuls weg, wenn ein Signal fehlt (Rückschlagimpuls, Vertikalablenkung (bei Sony gerne mal), Tonendstufe, etc. ...). Wie es beim C8001 war, weiß ich leider nicht mehr...

    Einen Versuch, es zu messen, wäre es sicher wert...

  • Nach dem Einstecken des Netzsteckers - nix.


    Aber nach dem Einschalten mittels FB ein bildschönes Rechteck an Basis T534. Nach dem Ausschalten wieder weg. Nach dem Einschalten wieder da :love:. Ein - Aus - Ein - Aus - Rechteck da - Rechteck weg - Rechteck da - Rechteck weg...


    Morgen geht's weiter. Ich hoffe, in Kürze "Vollzug" melden zu können ;).

  • T534 ist der Treibertransistor, wenn ich das richtig sehe- die Frage ist, wie weit sich der Impuls weiterverfolgen lässt. Im Kollektorkreis des T534 sitzt noch der R534 (Sicherheitswiderstand 3,3 Ohm), der R539 (2,2 Ohm) an der Basis des HOT war ja in Ordnung, wie du sagtest. Im Idealfall sollte sich das Signal bis an die Basis von T539 weiterverfolgen lassen. Wie sieht es mit R538 (gegen Masse) aus?


    Wenn sich das Signal bis zur Basis des HOT weiterverfolgen lässt, würde ich den HOT nochmals einbauen und das Gerät in Betrieb nehmen, ggf. die Impulse am Kollektor des HOT anschauen (1300Vss, sofern der Oszi/der Tastkopf das vom Teilerverhältnis mitmachen). Sollte sich die Zeile hörbar "quälen", wären u.U. C538 und C540 zu prüfen, ob die durchgeschlagen sind (impulsfeste Kondensatoren verwenden!). Der Zeilentrafoersatz ist aber die korrekte Type?

    Wenn es am Bildrohr nochmals funkt, wäre zu prüfen, woher dies kommt- ggf. kannst du erstmal die Focus-Leitung abziehen und gut weglegen (z.B. schwere Bücher drauflegen, dass sich die Leitung nicht selbstständig macht ^^)- der Bildschirm sollte dann ja trotzdem hell werden. Manchmal hat die Bildrohplatte auch noch eine separate Masseverbindung, entweder zum Chassis oder zum Graphitbelag der Röhe (Aquadag), wenn die fehlt oder nicht angeschlossen ist, könnte es u.U. auch zu Funkenüberschlägen/Entladungen kommen. Ich hatte auch schon einmal einen defekten Bildrohrsockel, in dem es zu Funkenüberschlägen gekommen ist (auch Focus-Leitung), das war eine B&O-Kiste (da war auch ein Loewe-Chassis verbaut, allerdings keine C8001...). Vielleicht steckt auch einfach die Focus-Leitung nicht richtig im Sockel.... Vermutungen über Vermutungen... ;)

  • Es kommt, glaube ich, Licht am Ende des Tunnels:


    R 534 war mausetot. Und - nein - diesmal waren es nicht meine Messleitungen ;). Also hat der Treibertrafo keine U27 mehr bekommen.


    Dann ist auch noch der Sicherungswiderstand für die Erzeugung der 200 V - Schiene sekundärseitig des DST (R 506, 0,22 Ohm) tot gewesen.


    Einen 3,3 Ohm habe ich in jedem Fall da. Bzgl. der 0,22 muss ich erst mal nachsehen.


    Es gibt kein OSD, sondern noch alte Schule mit LED-Segmentanzeigen.


    Die Standby-LED wird unmittelbar über die 5 V, welche über einen Low-Drop-Linearregler aus der U8-Schiene gewonnen wird, versorgt. Sie geht über eine Schaltung aus zwei PNP-Transis (T 8231 und T 8233) aus, wenn die U8a-Schiene kommt. Aber die konnte ja bislang nicht kommen, weil sie die über den DST generierte U12 erfordert (die Sache mit T003 und T004 im Netzteil).


    Also, ja, das Netzteil lief die ganze Zeit, und auch der Horizontal- / Vertikal-Oszillator (IC 511) lief an, sobald das Gerät per FB "Ein" geschaltet wurde. Nur geschah dies alles still und leise, weil der DST, und mit ihm die über ihn generierten Spannungen, nicht kamen.


    Da aufgrund des ausgelösten R 534 schon vor dem HOT-Treibertrafo Schluss war, hörte man nicht einmal von diesem ein leises Zirpen.

  • Nach Austausch des R534 solltest du dann ja theoretisch schon wieder Hochspannung haben, so du den HOT wieder eingebaut hast! ;) Das könntest du ja schon einmal ausprobieren, für den 0,22 könntest du ja notfalls auch erstmal testweise einen anderen niederohmigen Widerstand nehmen, wenn der Wert eher > 0,22 Ohm als <0,22 Ohm hat, dürfte man da wohl keinen großen Fehler machen- dann wüsstest du zumindest, ob die Kiste dann spielt oder ob noch mehr Defekte zu erwarten sind... 8)

  • Ha, ich hatte noch einen 0,22.


    Der Holzmichel (ja, er hat tatsächlich noch ein Holzgehäuse) lebt wieder:


    [Blockierte Grafik: https://schultheiss.myds.me/public/images/2020-12-22_-_c8001_studio_art_1_erfolg_1.jpg]


    [Blockierte Grafik: https://schultheiss.myds.me/public/images/2020-12-22_-_c8001_studio_art_1_erfolg_2.jpg]


    Beachtlich, was für ein kräftiges, scharfes und natürliches Bild eine 35 Jahre alte Kiste auch heute noch liefert.


    Ug2 & Focus sind erst mal provisorisch eingestellt - heute Abend folgen die richtigen Einstellungen (Ug2 über Pin 4 am Bildrohr, Messzeile mit höchstem Pegel am Ender der V.-Austastlücke auf 150 V, U142 (war etwas zu niedrig), vert. Lin., bei Bedarf (sehe ich eigentlich derzeit nicht) hor. Frequenz, Lage & Amplitude, Ost-West-Amplitude...)


    Hättest Du mich in Deinem ersten Post nicht noch einmal motiviert und mich anschließend durch die Reparatur begleitet, dann würde die Kiste jetzt schon im Wertstoffhof-Container liegen. Mein Ärger über den fehlerhaften Aufdruck auf der Lötseite des Chassis war echt groß. Und wie die beiden ausgelösten Sicherungswiderstände zeigen, hat das NT ja auch ordentlich Stoff auf die nachfolgenden Komponenten gegeben. Nach den Geräuschen beim ersten Start mit geschätzt doppelt so hohen Spannungen auf den Ausgangsschienen des Netzteils Ich hatte wirklich Bedenken, ob es am Ende nicht doch noch mehr zerrissen hätte.


    Ich werde dennoch vorsorglich zumindest den zuvor falsch bzw. gem. Beschriftung richtig herum eingebauten Elko des NT-Regelkreises noch einmal tauschen, ebenso die beiden großen 47µ auf der U142-Schiene.


    Jetzt erst einmal DANKE für Deine Hilfe, und Dir ein friedvolles und besinnliches Weihnachtsfest im Kreise Deiner Familie, Freunde oder, oder...


    Dominik

  • Gratulation zur erfolgreichen Reparatur- wenn das nicht ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk ist! ^^ Die Kiste hat ja wirklich noch ein recht gutes Bild- die letzte, die ich damals im Wohnzimmer stehen hatte (ART 1 in schwarz), hatte zuletzt eine ziemlich ausgelutschte Bildröhre, die Farben waren echt nicht mehr schön! Ich hatte das Gerät damals eher als Designerstück im Wohnzimmer stehen- wegen der Optik und des Sounds (dicke Tonendstufe im Standfuß eingebaut) habe ich es länger behalten, als ich eigentlich wollte- ein Loewe-Fan war ich nie! 8o

    Aber es ist doch schön, wenn man solche Schätzchen wiederbeleben kann, anstatt sich bei den Flachgurken über defekte LED-Hintergrundbeleuchtungen aufzuregen! ^^ Super, dass du nicht die Flinte ins Korn geschmissen und das Gerät zum Wertstoffhof gebracht hast- aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man manchmal ein paar Tage Ruhe braucht, um sich dem Gerät mit neuem Elan zu widmen!

    Ich wünsche dir ebenfalls ein frohes Weihnachtsfest und weiterhin viel Spaß an deinem Gerät!


    Grüße, Alex

  • Hallo Alex,


    ja, es ist tatsächlich so, dass es neben dem Design und insbesondere den Kindheitserinnerungen nicht zuletzt die (zumindest für ein TV) über jeden Zweifel erhabenen audiophilen Fähigkeiten (2 x 35 W - Endstufe und ordentliche 2-Wege-Lautsprecher) waren, die den Ausschlag gaben, das Gerät zu behalten, obwohl es ja nicht gerade wenig Platz wegnimmt. So könnte ich nämlich das Gerät mit einem geeigneten Netzwerkplayer oder Mini-PC mit Video-Out (Raspi o.ä.) sogar noch produktiv als "Netzwerk-Player" für Audio (Internet-Radio, Hörbücher...) im Büro oder Wellnessraum einsetzen. Hab' da schon an eine (natürlich der Originalität halber rückstandslos rückbaubare) Kontrast-Automatik gedacht, was bei dem Gerät keine große Sache wäre, weil die Kontrasteinstellung ja noch mittels Drehregler vorgenommen wird: Im Normalbetrieb (als Videoplayer) läuft das Gerät ganz normal mit dem eingestellten Kontrast, im Betrieb als Audioplayer wird der Kontrast z.B. 25 Sekunden, nachdem die letzte Eingabe (z.B. Titelwahl) am angeschlossenen Mediaplayer bzw. Mini-PC erfolgte, der Kontrast über eine entsprechende Schaltung an P 8263 sanft zurückgenommen, bis man das Bild nur noch ganz dunkel sieht, und sobald die nächste Eingabe erfolgt, wird der Kontrast wieder sanft (z.B. binnen 1,5 Sekunden, so, wie wenn man an dem Poti drehen würde) hochgeregelt. Design-Ikone hin oder her - ein Gerät macht meiner Ansicht nach vor allem dann Spaß, wenn man es auch ein, zwei Mal die Woche "ganz normal" nutzen kann.


    Es wäre lieb, wenn ich Dich noch einmal mit einer Sache behelligen dürfte. Du hast vielleicht gemerkt, dass Elektronik eine Leidenschaft von mir ist, aber im Radio- und Fernsehtechnikbereich fehlt mir schlicht und einfach die Erfahrung, insbesondere mit der ganzen HV-Geschichte um das Bildrohr herum. Normalerweise werkle ich an Elektronik der Mess-, Regelungs- und Steuerungstechnik sowie im (P.-)Audio-Bereich. Aber TV (egal ob Vestel oder LOEWE ;)) ist halt noch einmal ein spezieller Bereich, und da fehlt mir einfach die Erfahrung.


    Das Problem, das die Kiste noch hat, und das gestern, als die Kiste stundenlang durchlief, nicht auffallen konnte, sondern erst beim Ausschalten: Die "Leuchtfleck- bzw. -punktunterdrückung" (gibt es etwas mit diesem Namen bei dem Gerät überhaupt?) hat es wohl bei dem "Feuerwerk" infolge des defekten Netzteils zerrissen, so dass nunmehr nach dem Ausschalten (genau genommen sogar erst ein bis zwei Sekunde nach dem Ausschalten) noch einmal ein massiver Leuchtpunkt von manchmal drei bis vier, manchmal auch bis zu zehn Zentimetern Durchmesser, in der Mitte des Bildrohrs aufblitzt. Also erst (nach dem Ausschalten) komplett schwarz, dann (nach ein bis zwei Sekunden) der Leuchtfleck. Dieser ist so hell, dass es mir in der Seele wehtut und ich die Leuchtschicht dort förmlich dahinscheiden sehe.


    Nun gibt es ja nach meinem Kenntnisstand zwei Ansätze, dies zu verhindern: Der eine ist, über einen (natürlich extrem hochohmigen) Widerstand die HV nach dem Ausschalten so schnell einbrechen zu lassen, dass sie quasi zeitgleich mit dem Abschalten der Ablenkung wegfällt.


    Der andere ist, über einen C parallel zu Gitter 2 dafür zu sorgen, dass die Spannung an diesem länger aufrecht erhalten wird als die HV vorne, so dass die durch das Nachglühen weiter emittierten Elektronen über das Gitter 2 "abgesogen" werden, bevor diese auf die Leuchtschicht treffen können.


    Was die erste Variante (Widerstand) betrifft, so würde ja die einzige Möglichkeit, einen derartigen einzubinden, der DST selbst sein.


    Könnte es sein, dass sich in diesem ein entsprechender Widerstand befunden hat, und dieser bei dem "Feuerwerk" hochohmig geworden ist, so dass der DST abermals getauscht werden müsste? Im DST ist gem. Schaltbild ein Widerstand parallel zur Strecke Diode-HV-Wicklung-Diode eingezeichnet.


    Oder könnten es die Cs 364 (an Gitter 2) und 367 (an Heizwendeln) auf der Bildrohplatte sein, die für den längeren Aufenthalt einer Hochspannung bis einschließlich Gitter 2, und somit die Leuchtfleck- bzw. -punktunterdrückung, zuständig sind?


    VG und danke noch einmal


    Dominik

  • Die beiden Cs sind in Ordnung.


    Den im DST eingebauten R zwischen HV und Focuspoti kann ich mit meinem DMM nicht messen, weil der geschätzt mehr als 50 MOhm haben dürfte, wenn ich von etwas über 20 kV und max. 0,4 mA ausgehe, die er "verbraten" soll.


    Aber das wie gesagt nur geschätzt auf Basis meiner obigen Annahmen zu HV und Strom.


    Mein DMM geht bis 40 MOhm.

  • Ich hätte jetzt auch auf den C364 am Gitter 2 getippt- hat der denn korrekten Kontakt nach Masse? Hast du den C mal versuchsweise getauscht, nicht dass er sich unter Spannung komisch verhält?


    Eine andere Idee hätte ich momentan auch nicht... Alle Masseleitung an der Birö-Platte sind korrekt angeschlossen? Aquadag auch?

  • Kontaktierungen - auch des Kontaktierungbands für die Bildröhrenbeschichtung - habe ich selbstverständlich geprüft.


    Und auch die Masseverbindung (Lötstelle / Leiterbahn) des C 364.


    Was den C 364 am Gitter 2 betrifft: Blöderweise hab' ich keinen mit 2 kV Spannungsfestigkeit da, aber um es kurz zu machen:


    Ich muss ja ohnehin noch die Cs für die 142 V - Schiene bestellen, und dann bestelle ich einfach einen mit. Den DST werde ich ebenfalls noch einmal tauschen, der Händler hat noch mindestens einen weiteren Diemen-Austauschtrafo auf Lager:


    https://www.eltradec.eu/index.php/de/w/6805


    Weißt Du, was der Unterschied zwischen dem HR6063 (s.o.) und dem HR6063-02 (https://www.eltradec.eu/index.php/de/w/3954) ist? Original war ein ITT / Nokia D 280 / 37 verbaut. Diemen-Ersatztype ist der 6063. Wofür steht das "-02" bei dem anderen?


    Den Fußpunkt-Kondi tausche ich dann vorsorglich ebenfalls noch einmal mit.


    Etwas anderes fällt mir jetzt wirklich nicht mehr ein, denn eine explizite "Schaltung" zur Leuchtfleckunterdrückung scheint's ja nicht zu geben. Bleiben eigentlich nur sämtliche Möglichkeiten abzuklopfen, um damit einerseits Gitter 2 möglichst lange die Spannung hält (C 364), und andererseits die HV möglichst schnell zusammenfällt (Masseleitungen, Aquadag-Bänder und eben der im DST eingebaute Widerstand).


    Dass es sich "wirtschaftlich" nicht lohnen würde, war bei dem Unterfangen von Anfang an klar ;).


    Apropos "lohnen": Als das Netzteil hochgelaufen ist und sekundärseitig auf allen Schienen mindestens die doppelten Spannungen ausgegeben hat, dürfte dürfte auch die über den DST generierte Heizspannung ebenso heftig aus dem Ruder gelaufen sein wie die anderen Spannungen (auf der U 200 - Schiene hat es deshalb ja auch den 0,22 Ohm Sicherungswiderstand zerrissen).


    Können die Glühkathoden dadurch nachhaltig geschädigt worden sein, so dass mit dem Bildrohr in absehbarer Zeit ohnehin Schluss sein dürfte?


    Wahrscheinlich melde ich erst Anfang / Mitte Januar "Vollzug", da der Händler derzeit Urlaub hat und den DST laut Auskunft auf seiner Homepage erst nach dem 11. Januar verschicken kann.


    VG und ein friedvolles und besinnliches Weihnachtsfest


    Dominik

  • Wäre ja auch mir nur lieb, wenn der DST bzw. der in selbigem gem. Schaltbild parallel zu Diode - HV-Wicklung - Diode geschaltete Widerstand alles unbeschadet überlebt hat.


    Was ist eigentlich mit der Ableitstrecke F360 (auf Bildrohrplatte) zwischen Fokussiergitter und Masse? Könnte die nicht (mit)verantwortlich sein für die Leuchtfleckunterdrückung?


    Gesetzt den Fall es gäbe keine Dioden in Serie mit der der HV-Wicklung des Zeilentrafos (es wäre also kein "DST"), dann würden sobald die primärseitige Ansteuerung und damit die Induktion wegfällt, die HV von der Röhre über die sekundäre HV-Wicklung, welche mit Wegfall der Induktion zum Gleichstromwiderstand wird, auch am Fokussiergitteranschluss, und somit an F360, anliegen.


    Wenn F360 nun so dimensioniert wäre, dass die Ableitung erst (deutlich) oberhalb der Fokussierspannung erfolgt - bingo. Dann würde im normalen Betrieb, wenn Primär- und Sekundärspulen des DST in Induktion befinden und die normale Fokussierspannung anliegt, nichts passieren, und sobald die Induktion aufhört und die in der Röhre "geladene" HV über den Gleichstromwiderstand der HV-Wicklung "zurückkommt", erfolgt die Ableitung über F360.


    Möglich? Falls ja, wonach (und wo) könnte ich bezüglich einer solchen Ableitstrecke suchen?

  • Zitat

    Wäre ja auch mir nur lieb, wenn der DST bzw. der in selbigem gem. Schaltbild parallel zu Diode - HV-Wicklung - Diode geschaltete Widerstand alles unbeschadet überlebt hat.

    Hat er.

    Was ist eigentlich mit der Ableitstrecke F360 (auf Bildrohrplatte) zwischen Fokussiergitter und Masse? Könnte die nicht (mit)verantwortlich sein für die Leuchtfleckunterdrückung?

    Nein.

    Die Fokus-Funkenstrecke ist dafür da, dass eine etwaige hochlaufende Fokusspannung per Überschlag abgeleitet wird und die Röhre geschützt wird.


    Zitat

    Gesetzt den Fall es gäbe keine Dioden in Serie mit der der HV-Wicklung des Zeilentrafos (es wäre also kein "DST"), dann würden sobald die primärseitige Ansteuerung und damit die Induktion wegfällt, die HV von der Röhre über die sekundäre HV-Wicklung, welche mit Wegfall der Induktion zum Gleichstromwiderstand wird, auch am Fokussiergitteranschluss, und somit an F360, anliegen.

    What?????

    Wenn F360 nun so dimensioniert wäre, dass die Ableitung erst (deutlich) oberhalb der Fokussierspannung erfolgt - bingo. Dann würde im normalen Betrieb, wenn Primär- und Sekundärspulen des DST in Induktion befinden und die normale Fokussierspannung anliegt, nichts passieren, und sobald die Induktion aufhört und die in der Röhre "geladene" HV über den Gleichstromwiderstand der HV-Wicklung "zurückkommt", erfolgt die Ableitung über F360.

    Was schreibst Du da? Eine Funkenstrecke spricht nur an, wenn die die anliegende Spannung *ÜBER* die Grenzspannung geht. Bei einem Absinken unter die Fokus-Nennspannung passiert gar nix.




    Was ich mir Vorstellen kann ist, dass es tatsächlich einen Unterschied zwischen den beiden von Dir genannten Diemen-DST's gaben kann. Es kann gut sein, dass die Variante mit dem "-2" Hintendran noch einen zusätzlichen Bleeder-Widerstand drin hat, der dir jetzt fehlt. Habe extra wegen deinem Thread auch nochmal meine alte DIemen-Doku (CD) rausgezogen, aber leider dazu auch nichts gefunden.
    Ist dann aber so -- und ich würde mir auch ehrlich gesagt keinen Kopp machen. WIe "scharf" ist der Brennfleck denn? Wenn das eher ein Grosser fleck (1-2cm) ist, dann egal. nur bei fokussiertem Punkt blöd.


    Ich würde aber dringend davon abraten, an der HV zu versuchen einen Bleeder zu basteln. Viel zu gefährlich.


    Wenn's Dir ganz ernst ist: Bau was rein, was G2 per irgendwas nach Masse ziegt oder so direkt nach dem Abschalten. Entsprechende Möglichkeiten findet man schnell im Netz....


    Gruß

    Harald

    Sleep is an abstinence syndrome caused by lack of coffeine


    Anfragen per Mail oder PN zwecklos -- was glaubt Ihr warum das hier FORUM heisst?!?!

  • Ich könnte ja mal per E-Mail bei HR Diemen anfragen, ob man mir sagen kann, worin die Unterschiede zwischen den beiden Versionen (es gibt sogar noch eine dritte Version des HR6063, die den Zusatz "-10" führt) liegt. Vielleicht liegen ausführlichere Datenblätter vor.


    Der Fleck ist mindestens zwei bis drei Zentimeter groß.


    Davon, dass die Funkenstrecke bei Über- und nicht bei Unterschreiten einer Spannung anspricht, bin ich ausgegangen ;). Vielleicht habe ich mich aber etwas verworren ausgedrückt, sorry. Ich versuche es noch einmal etwas klarer. Meine Überlegung war die:


    Wenn der DST läuft, dann werden in der HV-Wicklung sagen wir mal etwas mehr als 20 kV induziert. Dies ohne größeren Verlust, weil die Impedanz ("Wechselstromwiderstand") der in Induktion befindlichen Wicklung extrem hoch ist. Nun bildet das Bildrohr selbst bzw. genauer der Bereich zwischen Innenbeschichtung / Lochmaske auf der HV-Seite sowie der Außenbeschichtung auf Masseseite eine nicht unerhebliche Kapazität.


    Wenn nun in der HV-Wicklung nichts mehr induziert würde, dann versucht die in dieser Kapazität gespeicherte Ladung mit einem Potential von immer noch einigen kV irgendwie abzufließen. Bei vorhandenem Bleeding-Widerstand wäre ein Weg über diesen, anschließend das Focus- und Schwarzwertpoti nebst in Serie geschalteter Rs Richtung Masse. Wäre der Bleeding-Widerstand jedoch entweder nicht vorhanden oder defekt, verbliebe als einziger "Weg" ein Abfließen über die HV-Wicklung. Da deren Gleichstromwiderstand (bei ausgeschaltetem DST) nur noch einen Bruchteil ihrer Impedanz bei laufendem DST beträgt, wäre es zumindest theoretisch nicht auszuschließen, dass im Moment des Ausschaltens, wenn der Betrieb des DST und damit die Induktion plötzlich aussetzt, ein Abfluss der Ladung aus der durch das Bildrohr gebildeten Kapazität über die HV-Wicklung dazu führen kann, dass die Spannung auch am Focus-"Abgriff" des DST kurzzeitig über das normale Niveau bei laufendem DST ansteigt.


    Wenn die Funkenstrecke in Folge dieser Überspannung leitend würde, könnte einer weitere Ableitung der im Bildrohr gespeicherten Ladung über die HV-Wicklung, welche ihrerseits in Folge des Ladungsflusses wieder in Induktion geraten würde, erfolgen.


    Allerdings dürften die im DST vorhandenen Dioden eine Ableitung der Ladung im geschilderten Sinne entgegenstehen (deswegen schrieb ich ja auch "gesetzt den Fall es gäbe keine Dioden"), so dass letztlich tatsächlich nur noch der Weg über einen im DST verbauten Bleeding-Widerstand verbleibt.


    Ich werde mich selbstverständlich davor hüten, zu versuchen, einen solchen selbst "nachzubauen" (z.B. durch Anklemmen mittels Krokoklemme an den HV-Anschluss unter dem "Verhüterli" 8o) . Obwohl, wenn es in diesem Jahr zu Silvester schon kein Feuerwerk auf der Straße gibt...


    Ich werde mal versuchen, ob ich etwas über das Vorhandensein eines Bleeding-Widerstands im DST bzw. in einer der zwei Varianten in Erfahrung bringen kann.


    Gruß


    Dominik

  • Habe mich auch noch einmal mit den Datenblättern von HR Diemen auseinandergesetzt.


    Zum einen gibt es dort überhaupt keine Variante "-02" oder "-10", und zum anderen ist auch beim "normalen" 6063 ein Bleeder eingezeichnet. Zudem verfügen gem. Typenübersicht alle Reihen ab 105 W Leistung für 21" und aufwärts standardmäßig mit einem Bleeder-Widerstand.


    Warum G2 nach Masse ziehen? Ich hätte vermutet, Gitter 2 (zwischen Kathode und Anode) müsste möglichst lange positiv gehalten werden, damit die infolge des Nachglühens der Kathode weiter produzierten Elektronen über dieses abgezogen werden, bevor diese überhaupt die Anode erreichen.


    Wie viel MOhm müsste eigentlich der Bleeder im DST haben? Ich hatte mal auf etwas um die 50 MOhm getippt, wenn über ihn bei der üblichen HV max. 0,5 mA abfließen sollten.

  • Wenn Du G2 Positiv machst ziehst Du die Elektronen ja erst recht richtung Anode. Die rest-Hochspannung tut dann ihren Teil zum Leuchtfleck dazu.


    Nein -- du muss G2 oder auch G1 so negativ wie möglich machen, damit aus der noch glühenden Kathode so wenig wie möglich abgezogen wird. Also einfach mal Nullen und Ladung abziehen.

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