PA Endsufe PSE SM1400

  • Hallo,


    Ich versuche die oben genannte Endstufe für meinen guten Freund wieder zum leben zu erwecken. Getauscht habe ich bis jetzt alle vier Ladeelkos (8200µF 100), da einer von denen einen Kurzschluss gemacht hat. Leider habe ich jetzt das Problem, das die Endstufe bei geringen Lautstärken schon in Clipping geht und auch der Sound ist relativ verzerrt und auch total dumpf.


    Komisch ist ja, das diese auf beiden Seiten so ist. Was kann das denn sein? Gleichspannung habe ich keine an den Ausgängen und die Relais schalten auch sehr schön frei.


    Wäre für Tipps dankbar.


    MFG


    Mario

  • Kannst Du mal ein Foto von dem Ding machen?
    Ist das die Baureihe, die damals von Zeck prodziert wurde -- also baugleich mit der Zeck CA1200?


    Ich habe hier noch eine PSE/ZECK CA1600 zu stehen (die ist aber als fohhn FA9irgendwas gelabelt) bei der aber die Endstufenzüge wohl noch ok sind -- vielleicht kann man da aus 2 mach eins oder so....

    Sleep is an abstinence syndrome caused by lack of coffeine


    Anfragen per Mail oder PN zwecklos -- was glaubt Ihr warum das hier FORUM heisst?!?!

  • Ja -- ich denke das ist die Serie mit FET-Treibern und Bipolaren Endtransen in 2 Spannungsrails.


    Dabei fällt mir ein: Miss mal, ob beide Spannungsrails sowohl in Plus wie in minus saubere Spannungen sind, oder ob da was fehlt. Wenn eine der Höheren Spannungen fehlt (ehemaliger Netzteilschaden!), dann kann der Effekt, den Du beschreist mit dem Frühen Clipping entstehen.


    Hast DU ein SM für das Ding?

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  • Oha -- völlig andere Baureihe....


    Mein Tipp wäre immer noch fehlende High-Rail-Versorgung an den Endtransen.
    Check mal die Dioden D87 bis D90
    Aber Du hast schon Recht: Warum sollte das auf beiden Kanälen gleichzeitig passieren?Höchstens weil vielleich bei Totem Elko in der High-Rail die Dioden Geschossen wurden durch Überstrom?


    Sonst Keine IDee....


    Vielleicht machen aus irgendwelchen Gründen die Begrenzer-Transen Q53 / Q54 zu? Kaputte Dioden in der Ansteuerung oder so? (D68 -- D70)

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  • Ich würde mal niederohmigen

    Widerständen so bis 330 ohm schauen oftmals sind die halb defekt und sind außerhalb der Toleranz.

    Oftmals erkennt man so halb defekte Widerstände erst wenn man sie auslötet, genau rundrum betrachtet

    und genau nachmisst.

    Auch so z-Dioden können zickig werden und komische Messwerte liefern wenn sie halb defekt sind.


    Auch Ruhestrompotis sind oft defekt.

    Den Ruhestom würde ich über die Emitterwiderstände messen 15 ~25mV dürfte passen.


    Schau auch unbedingt mal nach den Lautsprecher Relais ich hatte bei solchen Boliden schon völlig verkokelte

    ausgeglühte Kontakte mit Kraterlandschaft.


    Mfg Andreas

  • Also ich hab mal alles gemessen. Kann keine weiteren defekte erkennen. Die Relais sind auch sehr schön. Ich geb ihm die mal zum Testen zurück. Ruheströme passen auch soweit. Wer weiß wie er die kaputt gebracht hat. Evtl ist zuerst der eine Kanal ausgefallen und der hat die Endstufe dann nur noch auch dem einen guten betrieben, bis dieser dann auch die Grätsche gemacht hat.


    Mfg Markus

  • Hi, sofern noch aktuell hätte ich ein paar Hinweise: Das Gerät scheint teilweise auf der Technik zu basieren, welche von Lab Gruppen entwickelt und als Class TD vermarktet wurde. Das Grundprinzip ist dabei eine klassische Class AB Endstufe, deren Railspannungen aber von einem Tiefsetzsteller bedarfsgerecht bereitgestellt werden. Dabei wird über der Kollektor/Emitter-Strecke der Endtransistoren eine Spannung in der größenordnung von 10V hergestellt, so dass diese mit minimalen Verlusten arbeiten, gleichzeitig aber das Klangverhalten einer Class AB Endstufe bieten.


    Der Schaltregler für das üpositive Rail ist aufgebaut mit Q42 als Schalttransistor, D32 als Freilaufdiode und L5 als Glättungsdrossel. Diese führt den Endtransistoren Q34, 35 und 65 bedarfsgerecht Betriebsspannung zu.


    Während bei dem Lab Gruppen Konzept die Betriebsspannung alleine über den Schaltregler erzeugt wurde, ist bei diesem Gerät hier aber noch eine lineare Spannungsquelle installiert, welche durch den Schaltregler nur im Bedarfsfall verstärkt wird. Diese lineare Spannungsquelle erfasst über Z7 mit parallelgeschaltetem C46 die Basisspannung der Endtransistoren, welche ja bis auf ca. 0,6V der Ausgangsspannung zum Lautsprecher entspricht. Z7 hebt R126 auf eine Spannung, welche rund 11V höher liegt als das Ausgangssignal zum Lautsprecher. Diese Spannung wird genutz, um den Darlington-Emitterfolger bestehend aus Q4, 32, 33 anzusteuern. Dieser Emitterfolger erzeugt aus der 100V Versorgung, welche über den Shuntwiderstand R113 zugeführt wird, somit eine Spannung, welche um ca. 10V oberhalb der Ausgangsspannung zu Lautsprecher liegt.


    Wenn ein höherer Ausgangsstrom benötigt wird, würden hohe Verluste in Q32, 33 entstehen. Daher wird in diesem Zustand der Schaltregler aktiviert. Über R113 wird der Spannungsfall gemessen, welcher ein Maß für den aktuellen Strom darstellt. Wenn dieser Spannungsfall groß genug ist, um Q46 anzusteuern, schaltet der Schaltregler über Q4 zu und liefert den benötigten Ausgangsstrom, so dass Q32, 33 entlastet sind.


    Für den negativen Rail gilt alles spiegelbildlich.


    Zur Fehlersuche wären unter Berücksichtigung der Sicherheitsmaßnahmen zur Vermeidung eines Stromschlags (hier liegen Railspannungen von +/-100V an, ganz abgesehen von der Netzspannung) zuerst bei eingeschaltetem Gerät ohne Aussteuerung zu messen:


    1. Railspannung an Kollektor von Q32. Sollwert je nach Geräät 70...100V

    2. Railspannung an Kollektor von Q38. Sollwert entsprechend -70...-100V

    3. Spannung an Kollektor von Q34. Hier sind ca. 10V zu erwarten.

    4. Spannung an Kollektor von Q36, hier sind -10V zu erwarten.