onkyo tx-nr609

  • Moin zusammen,


    vielen Dank für eure Hinweise. Ich habe mich heute an die von euch genannten Vorschläge gewagt.


    Leider musste ich das Projekt vorzeitig beenden, da mir einfach die Erfahrung fehlt den Fehler genauer einzugrenzen, noch das defekte Teil zu tauschen.


    Schade um das gute Stück.


    Trotzdem Danke!

  • Hallo zusammen,


    Hier wird ja echt gutes troubleshooting betrieben!

    Gerade ist ein defekter 609 auf dem Weg zu mir, der möglicherweise das DSP Problem hat. Anscheinend wurde der getestet, aber der Fehler klingt trotzdem stark danach. Mal sehen. ;)

    Leider musste ich das Projekt vorzeitig beenden, da mir einfach die Erfahrung fehlt den Fehler genauer einzugrenzen, noch das defekte Teil zu tauschen.


    Schade um das gute Stück.

    Das ist wirklich schade. Wo hakt es denn? Defekte Endstufentransistoren haben z.B. oft einen Schluss zwischen allen Pins. Das ließe sich relativ leicht im ausgeschalteten Zustand mit einem Multimeter bestätigen, falls es so ist.

    Ansonsten sag bitte bescheid, bevor du den Amp in die Tonne haust. Da würden wir schon eine bessere Lösung finden. :)


    Schönen sonnigen Tag euch allen.

    Jetzt werden erst mal wieder ein paar Röhrenamps repariert. 8)

  • das meinte ich ja kurz durchklingeln bei satten Kurzschluss tauschen.

    den Defekten würde ich dir sonst auch abnehmen dann könnte ich einen von meinen Leichen mal versuchen zu reaktivieren

  • hallo Männer (und auch geschätzte Frauen),


    ich bin Neuling hier. Werde wohl kaum ein aktives Mitglied werden. Doch durch diesen äußerst Interessanten Thread bin ich auf Euch aufmerksam geworden.


    Darf ich dieses alte Schmuckstück an Thread nochmal aufleben lassen?


    Auch meinen alten Onkyo TX-NR3008 hat die HDMI-Seuche befallen.

    Er stand in meinem alten HiFi-Rack, seinem Gewicht entsprechend ganz unten. Offensichtlich bekam er dort zu wenig Luft.

    Als er das erste mal den Hitzetot starb, erweckte das übliche "Föhnen" die Lautsprecher wieder zum Leben. "Geföhnt" wurde kurz bei 140 Grad.


    Das zweite mal wollte er nicht mehr als ich eine Computerwerkstatt bat, einen Lüfter einzubauen. Das `wollten`die nicht hinbekommen. Danach wollte er nicht mehr.

    Neuerliches Föhnen, wiederum bei 140 Grad ermunterte ihn sofort dazu, wieder seinen Aufgaben nachzugehen.


    Als ich jetzt über die Weihnachtsfeiertage etwas an der Wohnungsverkabelung basteln musste und dazu die Sicherung ziehen musste, wollte er danach wieder mal nicht mehr. Display ist an, die Relais klackern brav, die Lautsprecher werden nicht angezeigt und die HDMI-Abfrage bringt die berühmten Fragezeichen.


    Ein leichtes Erwärmen auf 40 Grad brachte keinen Erfolg. Das soll ja manchmal etwas bewirkt haben. Ich traue mich nicht, ihn schon wieder zu Föhnen. Das darf man ja nicht unbegrenzt oft. Angeblich nur dreimal, und da wird der Herstellungsprozess schon mitgezählt.


    Frage 1: ist es richtig, dass das Föhnen zur kurzzeitig hilft und keine generelle Lösung darstellt? Ich lese dazu widersprüchliches.

    Frage 2: stimmt es, dss man nur eine begrenzte Anzahl an Föhnvorgängen durchführen darf?

    Frage 3: ist die Einschätzung richtig, dass hier ein Reballing nichts bringt? Wir wurde gestern gesagt, dass nicht die "balls" das Problem sind, sondern die Chip-internen Verbindungen?

    Frage 4: welche Rolle spielen hier in dem Zusammenhang die Kondensatoren?!? Daran habe ich noch nichts gemacht.

    Frage 5: ich habe einen Kühlkörper auf dem DTS-Chip, und jetzt darüber auf der Innenseite des Gehäusedeckels einen kleinen Noctua-Lüfter eingebaut, der den Chip anbläst, nicht absaugt.

    Was schätzt ihr ein- sollte ich ihn irgendwie wieder zum Laufen bringen- darf der Verstärker jemals wieder in´s Rack?

    Frage 6: sagt mal was zu der Föhntemperatur von 140 Grad

    Frage 7: was bleibt mir jetzt noch zur Rettung des alten Boliden????!!??



    HemannS- falls Du hier mitlesen solltest: ich bin mental kurz davor die 900 Kilometer nach München und zurück zu fahren. Hier bei mir in Sachsen habe ich noch nichts erfolgversprechendes gefunden. Eine Grafikkartenreparaturfirma, welche ich noch nicht kontaktiert habe, wo aber 200,- Euronen aufgerufen werden...


    Ich bin für Eure Einschätzungen und jegliche Hilfe dankbar!



    Gruß,

    Steffen

  • Servus Steffen,


    ich lese mit :-) Bleib aber bitte in Sachsen, weil ich kann das Trumm nicht reparieren. Wenn der Chip auf Hitze reagiert hat, ist er kaputt. Das hat Texas Instruments selber in einem Bulletin erwähnt ("premature aging"). Reballing ist hier am Ende nur ein unnötig aufwändiges Erhitzen.


    Ich kürze ab: 140° ist total harmlos und zählt praktisch nicht. Nur die volle Reflowtemperatur von 230° gilt als ein Zyklus. Du kannst also nochmal ordentlich draufbraten und einen richtigen Reflow probieren. Wenn es dir gelingt, das Board so zu platzieren, dass du beim Föhnen die Kugeln siehst, dann erkennst du den Reflow daran, dass sie anfangen zu glitzern. Sie sind kalt leicht trübe. Das wäre die letzte Chance für den Dicken.


    Der 3008 kann auch zusätzlich die Kondensator-Seuche haben, was aber keine Rolle spielt, wenn der Chip nicht mehr mitspielt. Du kannst aber noch einen Test machen: Mit dem Föhn das Board um den Chip herum erhitzen und bewusst nicht auf den Chip zielen. Dann schauen, ob er anspringt. In diesem Fall sind es vielleicht doch nur die Kondensatoren und das Chip Föhnen hat zufällig auch die Kondensatoren erwischt.

  • Morgen Herminator,


    danke für die so schnelle Antwort!

    Ich muss Deine Infos erstmal gründlich kauen, runterschlucken und verdauen.

    Dann werde ich Dir wohl noch mit ein oder zwei Fragen kommen.


    Das ist wie mit dem Patienten, der vom Arzt eine schonungslose Antwort bekommen hat. Der klammert sich auch an die Hoffnung und will von einem anderen Arzt eine Zweitmeinung hören und hofft 100 Jahre alt zu werden. -> heul und jaul.... :-((



    Gruß.

  • Sooo.... versuchen wir es doch bitte nochmal.


    Frage an den Herminator und die anderen Forenisti: was genau passiert mit dem Chip beim Erwärmen um die 140 Grad?


    Das "Neuverlöten" beim Reflow ist mir relativ klar. Wir verlöten die Balls neu und beseitigen kalte Lötstellen.


    Noch genauer: wenn das Erwärmen des Chips auf- um die 140 Grad- ihn wieder erweckt, diese Temperatur für den Chip aber nicht schädlich ist, so wäre doch anzunehmen das ein neuerliches Föhnen ihn wieder belebt? Sonnenklar, dass das nur Flickschusterei ist und das der Fehler in immer kürzeren Abständen wieder auftreten wird.


    Mein DTS-Chip hatte nach mehrstündigem Betrieb und mit geschlossenem Gehäuse 43 Grad Celsius. Sind wir damit nicht sehr weit von gefährlichen Temperaturen entfernt? Was also hat ihn aussteigen lassen? Alterung, Materialermüdung? Selbst im Rack in der untersten Position kann ich mir keine kochend heißen Temperaturen vorstellen. Der Gehäusedeckel wurde nur gut handwarm.



    Und nun noch mal zu Deinen wertvollen Tipps, Herminator: ich hatte die Platine noch nicht draußen. Aber in unmittelbarer Nähe des DTS sitzen auf der Oberseite der Platte nur zwei Kondensatörchen, ca. 3 cm entfernt. Die 8 größeren ELKOS sitzen links auf der Platte, also weit vom DTS entfernt.

    Ich sollte mal ein Foto reinstellen.



    Schönes Wochenende!

  • Moin aus Hamburg,


    ich lese nun schon einige Zeit diesen Thread.

    Da ich in den letzten Jahren ca. 50 Onkyos repariert habe möchte ich meine Erfahrung kurz da lassen.


    In den Geräten gibt es 2 bekannte Fehler.


    1. Durch Lötzinn mit zu niedriger Schmelztemperatur, in der Fertigung löten sich die DSP IC teilweise selber aus.
    Einen Tropfen Stannol X32 auf jeder Seite und dann mit Reflow wieder anlöten. Das ist allerdings Glückssache. Besser ist den DSP IC auslöten, neue Solder Ball drunter und mit Heißluft die Ballings am DSP anlöten und dann mit Reflow anlöten.
    Problem 1 gefixt.


    2. Die DSP Bausteine gab es in 4 Versionen. (Aus der Erinnerung heraus :))

    Von der Beschaltung alle identisch.


    1. Version geht durch Überhitzung kaputt.

    2. Version (Endziffer 3) geht durch Überhitzung kaputt, lässt sich durch Erhitzung reanimieren. Das hält nur temporär.
    3. Version (Endziffer 4) geht nicht mehr kaputt durch Überhitzung. Da gab es kurz den DSP IC und dann nicht mehr lieferbar, weil die Technik mit den Tonnormen und so, überholt sich ja selbst.

    4. Version ist ein Nachbau vom DSP IC. Ganz andere Bezeichnung. (Die Suchmaschine findet den aber als Äquivalent.


    140 Grad sind dem DSP IC völlig egal.

    Reflow ist Vorwärme Unterhitze bei 180.

    Und Oberhitze je nach Schmelztemperatur.

    Ich hatte 240 Grad Vorwärme Oberhitze und 250 Grad Löttemperatur beim Onkyo.


    Vieleicht helfen meine Ausführungen ein bisschen weiter.


    Liebe Grüße,

    Meo

  • gibt es zu dem DSP einen Link ?

    Bei mir stehen glaube noch einige Geräte mit dem Chip rum.

    Hatte immer mal geplant da die Endstufen ja laufen.

    Mal geplant die als analoge Endstufen zu nutzen mit externer Ansteuerung.

    Noch stehen sie aber nur rum.


    dann könnte man die sogar regulär fertig machen.

  • Moin,


    wenn du nach der letzten Version vom DSP die Suchmaschine bemühst taucht das Äquivalent automatisch auf. Irgendwann habe ich alles entsorgt an jemanden der Lust hatte darauf. Ist sicher schon 2 Jahre her.

    Irgendetwas mit ZKB4 am Ende. (Aus der Erinnerung)

    Das mit einer Endstufe (Onkyo 808) habe ich auch angefangen. Steht aber immer noch unvollendet herum. (Zeit/ Lust-Syndrom) Allerdings habe ich so ziemlich alles rausgeschmissen.
    7 Eingänge 7 Ausgänge 1 Netzschalter, sonst nichts. Alle Endstufen sind identisch.
    Als Soundprozessor habe ich den Xilica 4080 angedacht.
    6 Kanäle werden benutzt. (1x Reserve)


    Liebe Grüße,

    Meo

  • Vor dubiosen Prozessoren aus China rate ich dringend ab. Die sind aus irgendwelchen Geräten gefischt und reballed worden oder alternativ totaler Fake. Ich habe mich mal zum Kauf hinreißen lassen und nix hat funktioniert. So wie die verpackt waren, sind es auch garantiert keine, die von Texas Instruments kamen. Und mal fluppi-flupp sowas nachbauen gibt's bestimmt nicht.


    Das Test-Fönen erfolgt in eingebautem Zustand. Er muss eingeschaltet werden, wenn die Platine noch warm ist. Mit warm meine ich sowas um 50-60°, also unangenehm für die Hand, aber harmlos für Elektronik.

  • Hallo Hermann,


    ohne dich zu kennen behaupte ich, das in deinem Haushalt die „Zutaten“ deiner Elektronik zu 99% aus China kommt.
    Egal ob Smartphone, Dreifachstecker, LED Lampen, Bauteile im TV Mikrowelle Waschmaschine und so weiter….


    Dass die Chinesen einen DSP nach entwickeln und oder als Placebo verkaufen macht selbst für Chinesen keinen Sinn. Denn spätestens in der Bewertung taucht das ja auf.

    Ein Einmalgeschäft von 50€ wäre das…


    Die Fertigung von IC kommt ja als Auftrag, von Onkyo z.B.

    Wenn der Auftrag erledigt ist lassen die ihre Maschinen einfach weiter laufen.
    Diese Bauteile sind nicht mehr zertifiziert, aber funktionieren tadellos.


    Die DSP Nachbauten von denen ich in meinem Beitrag schrieb haben nicht mal eine Audio Zertifizierung. Macht natürlich Sinn in einem Audio IC. 😅


    Liebe Grüße,

    Meo

  • Ich erinner mich an meine Schieberegister mit abgeplatzen Gehäuseecken und neuer bedruckung aus ebay china, zur montagevereinfachung hatten manche Beinchen auch gebrauchte durchkontaktierungen vormontiert :pinch:

    Aber wenn die quelle vertraulich ist seh ich nicht unbedingt ein Problem gebrauchte IC zu erwerben. Orginaler gehts doch nicht 8), meine gebrauchten intel 8749 funktionieren ohne ausfall. Sind aber auch immer gesockelt verbaut worden und eher low tech im gegensatz zu dem BGA gerümpel mit dem entsprechenden aufwand des tauschens.

    Aber manchmal wird das ja wirklich was nachgefertigt / geklont oder es tauchen wafer auf die nicht mehr abgenommen wurden


    Tobias

  • Hallo Hermann,


    ich bin ja nicht so ein Elektronik-Genie, wie ihr. :-(

    Ich habe mal die Versionsnummer von meinem Chip herunter gelesen. Und wenn ich danach gockele, so kommen durchaus auch gewerbliche Anbieter innerhalb von Deutschland hoch.....?!?


    Und international- natürlich auch wieder für gewerbliche Käufer mit großen Stückzahlen gedacht- kommen da durchaus Anbieter hoch.

    Scheinbar ist er durchaus noch verfügbar.




    Das nur mal so rein informativ.


    Ich bin hier absolut nicht in der Rolle, den Oberschlauberger spielen zu wollen.

    Sonnenklar ist, dass ich mit mit meiner Anfrage nach einem einzelnen Chip auch jeden nationalen Anbieter nur zum Gähnen bringe.

    Aber wäre das vielleicht eine mögliche Alternative zu Ebay, Amazon, Alibaba & Co.?



    Gruß,

    Steffen