Revox Cassettendeck H11 nur Teilfunktion.....Gelöst.

  • Moin.

    Dieses Deck gehört leider meinem Bruder, sonst würde ich mich damit nicht befassen.

    Obwohl Revox draufsteht, finde ich die Konstruktion einfach unzugänglich und damit servicefeindlich.

    Sämtliche internen Leitungen sind zu kurz, um an den Baugruppen im Betrieb gezielt messen zu können.

    Dazu sieht mir das eher nach einem MIx verschiedener Hersteller als nach Revox aus.... das Netzteil könnte Philips, des Laufwerk und die Verstärkerplatine aus Japan sein.

    Sei es drum, ein Schaltplan wäre schön, ich habe schon unter "Suchen" mein Begehren kundgetan.


    Zum Fehler: Das Netzteil scheint soweit zu arbeiten, der Stby-Schalter läßt das Relais schalten und die Betriebs-LED geht ebenfalls an und aus.

    Ich kann an den drei Spannungsreglern plausible Spannungen messen, 5V und +/- 15V, recht genau.

    Die Laufwerksfunktionen sind ok, soweit ich das beurteilen kann. Eine eingelegte Cassette kann gespult und abgespielt werden.

    Aber natürlich kommt kein Signal aus den Cinchbuchsen! Die Anzeige in der Front bleibt ebenfalls dunkel.

    Aber man erkennt, daß die jeweiligen Laufwerksymbole angezeigt werden, wenn man ein wenig gegen das Licht schaut.

    Ähnlich wie bei ausgefallener Hintergrundbeleuchtung ....da scheint eine Spannung zu fehlen.

    Wenn ich jetzt doch nur im Betrieb die eine oder andere Baugruppe so platzieren könnte, daß ein vernünftiges Messen möglich wäre..... leider nein.

    Ohne Schaltplan kann ich hier nicht systematisch arbeiten.


    Vielleicht hat ja jemand sowas liegen oder weiß einen Link


    Gruß

    Winfried

    Ich bin nicht inkompetent. Nur ein Nachtmensch mit einem Tagesjob! :O ?(

  • Moin Wynny,

    Hmmmm, was man so liest im Netz ist das alles andere als ein Gerät, dass den Namen ReVox noch verdient hätte. Ist wohl ein Marantz-Pratsch der irgendwie zusammengefummelt wurde.


    Wenn Laufwerk geht und Netzteilspannungen da sind und kein plan da -- dann würde ich suchen nach sowas wie einem Aufnahme/Wiedergabeschalter. Kann natürlich auch elektronisch als Mute-Tranis ausgeführt sein -- dann sieht's natürlich schlecht aus.

    Aber bei irgeneiner Funktionalität dieser Art würde ich als erstes fischen.


    Hast Du mal ein Signal auf Line-In gegeben und geschaut ob das DIng korrekt aufnimmt?


    Gruß

    Harald

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    Anfragen per Mail oder PN zwecklos -- was glaubt Ihr warum das hier FORUM heisst?!?!

  • das ist (weitesgehend) baugleich mit dem Marantz SD60 . Etwas andere Frontplatte und das Revox hat wohl noch eine Zusatzplatine als Interface für die Revox Fernbedienung. Vielleicht hilft Dir das und Du findest das SN vom Marantz einfacher im Netz.

  • wynny

    Hat den Titel des Themas von „Revox Cassettendeck H11 nur Teilfunktion.....Manual gesucht“ zu „Revox Cassettendeck H11 nur Teilfunktion.....Gelöst.“ geändert.
  • Moin Kollegen!

    Ich habe das inzwischen hinbekommen.


    War ein nicht alltäglicher Ritt. Daß das kein richtiges Revox-Produkt ist, war mir schon nach dem ersten Öffnen klar.


    Zum Fehler: Auf der Netzteilplatine, die ich dann mal von allen Steckverbindern getrennt ausbauen konnte, war ein gelbes "Röderschwein" Elko 220/50 kurzschlüssig. Im Betrieb ja schlecht zu messen, aber hier fand ich dann noch einen zerstörten Sicherheitswiderstand, der war unsichtbar direkt unter einer herkömmlichen Glassicherung montiert....so etwas Blödes habe ich in den ganzen Jahrzehnten noch nicht gesehen.... ich lötete den Ersatz direkt darüber ein, gefixt.


    Nun waren die negativen 33V an der Fluoreszensanzeige wieder vorhanden und selbige leuchtete auch wieder. Aber die Laufwerkfunktionen ließen zu wünschen übrig.

    FF machte nix und Play so eine Sekunde lang, schaltete dann ab. Klar, der rechte Mitnehmer stand still. Das fiel sofort auf. Hinter der Frontplatte befindet sich eine Platine mit der Laufwerksteuerung....ein fettes Brötchen mit bestimmt 40 Pins, ich glaube, es waren eher doppelt so viele..... und jede Menge Gemüse drum herum. Verbunden mit diversen vieladrigen Leitungen....unter anderem auch mit der Netzteilplatine. Auf dieser ist der Motorsteuerungs-IC für den Wickelmotor montiert, der die Mitnehmer antreibt, BA6219. Flugs mal das Datenblatt beguckt, schnell fiel auf, daß dieser IC nicht richtig angesteuert wurde. Ich betätigte die verschiedenen Funktionen nacheinander und erstellte eine Meßreihe an der zugehörigen Steckverbindung. Was blieb mir denn übrig?

    Zum soundsovielten Male hatte ich ja nun die NT-PLatine aus und wieder eingebaut, einfach ätzend, wenn man im Betrieb nicht richtig messen kann.

    Dann kam ich drauf: Der IC hat zwei Eingänge, die somit vier Betriebszustände bewirken können. Pin 5 und Pin 6.


    Meine vorherigen Messungen ergaben, daß an Pin 5 (IN1 in der Tabelle) immer L-Pegel stand. Das konnte ja so nun nix werden.

    Ich beschritt den ungewöhnlichen Weg, an diesem Pin im Betrieb mit dem Ohmmeter (!) zu messen:

    Während REW konnte ich hier direkt niederohmig wenige Ω gegen GND messen. Bei Play oder FF nicht. Da dämmerte es mir.....

    Ich lötete einen Pullup-Widerstand gegen die naheliegenden 5V an Pin 5. Alles gut. Faszinierend. Warum auch immer, die Steuerung schien ja sehr wohl die Durchschaltung nach GND hinzubekommen. Aber die Pullupspannung nicht mehr zu liefern. Das macht jetzt der zusätzliche R.

    Auch wird hier deutlich unterschieden, ob ich abspiele, der Mitnehmer also nur mit wenig Kraft aufwickelt oder mit max. Moment vorgespult wird.

    Alles gut.


    Geht nicht gibts nicht...... in diesem Sinne

    Gruß in die Runde

    Winfried

    Ich bin nicht inkompetent. Nur ein Nachtmensch mit einem Tagesjob! :O ?(

  • Respekt für dein Durchhaltevermögen -- gerade bei so einem Karton.


    Wenn ich das sehe und denke an die Qualität meiner ReVoX A77's, die noch im Regal stehen... Heieiei....


    LG vom See

    Harald

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  • Ja, eine Revox A77 nenne ich auch noch mein Eigen. Ich habe dieses Gerät abgöttisch geliebt, hatte ja damals auch inne zwei K gekostet.

    Damals in den beginnenden 80igern zugelegt und jede Menge Mucke damit aufgenommen / gehört.

    Heute fristet sie ein kärgliches Dasein...ich habe noch viele Bänder, aber die Maschine bringt mich an den Rand der Verzweiflung.

    Wenn ich ein Band einlege, dann habe ich im Hintergrund ein fieses Fiepen, mechanisch verursacht. Ich weiß es nicht, aber es scheint, als ob das Band mechanische Geräusche auf den Kopf überträgt. Säubern des Kopfes hilft, aber nur ein bis fünf Minuten. Danach geht das wieder von vorne los....nervt total hart. Bei meinen anderen (alten) Maschinen (Saba, Grundig etc) geht das ohne Probleme mit den alten Bändern.

    Die Kopfträgerplatte hatte ich vor einigen Jahren schon ersetzt, damit auch die Köpfe, die nun nicht mehr nennenswert eingeschliffen sind.

    Irgendwann hatte ich dann aufgehört, mich damit zu beschäftigen......aber ansonsten ....hätte ich das Gerät schon gern wieder

    Vielleicht hast Du ja eine Idee....es ist ein mechanisches Problem, man hört das Band fiepen, auch ohne Lautsprecher!

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  • HI Winny,

    ich denke ich entsinne mich an den Effekt. Und die Maschine kann nix dafür.

    Ich hatte das gleiche bei einigen Chargen von Bändern der Marke "Shamrock". Die haben mein Bruder und ich auch in den 80ern bis zum Umfallen für Radiomitschnitte, Plattenüberspielungen und sonstwas benutzt.

    Ich hatte dann festgestellt, dass manche dieser Bänder einen Hauch zu breit waren und dadurch beim Durchlauf durch die linken und rechten Bandführungen zu Schwingungen ("Fiepen") angeregt wurden. Quasi wie eine Geigensaite durch den Bogen (Saite == Band unter Spannung, Bogen == Bandführung schmaler als Band).
    Durch Vergleich mit zum Beispiel einem Agfa oder Maxell-Band merkt man zwischen den Fingern den Breitenunterschied, wenn du beide Bänder übereinender quer zwischen Daumen und Zeigefinger nimmst und vorsichtig zusammendrückst. Das Shamrock biegt sich als erstes durch --> breiter.


    Ich hab in Erinnerung, dass, wenn man mit dem Finger am Bandzughebel links an der A77 kurz spielte, dass fiepen dann auch kurz aussetzte --> Spannung im Band änderte sich, Schwinganregung kurzzeitig weg.
    Auch konnte man durch änderung des Bandzugs (Powerschalter auf "Grosse Spulen" statt "Kleine Spulen") das ganze zumindest beeinflussen.


    Aber letzlich gibt es keine wirkliche lösung -- wenn es dieses Problem ist.

    Wenn Du Aufnahmen retten willst: GGf man versuchen die Einlauf- und auslaufbandführungen etwas zu öffnen. Das sind ja nur zwei gelagerte Rollen, die zwischen zwei "Tellern" mit Abstandshalter als Sandwich verschraubt sind. Könte mir Vorstellen, dass das Fiepen dann für eine Abspielung weg ist.... ist halt aber kein Dauergebrauchszustand.


    Hast Du schon mal Erfahrungen gemacht mit Elkokur in der A77 und Neuabgleich? Bei unseren 3 Maschinen steht das an..... (Eine MKII, eine MK1 und eine MK0....).


    Viele Grüsse

    Harald