Röhrenradio Körting Roma 821/23 _Ton wird von alleine leiser und wieder lauter_wenige starke Sender werden empfangen

  • Hallo Horst,


    habe jetzt erstmal 0,6W Widerstände aufgetrieben. Mehr habe ich im neuen Zustand zumindest nicht.
    Müsste höchstens mal in den alten Wühlkisten meines Onkels nachsehen. Der hat viele Röhrengeräte geschlachtet.
    Im Plan ist bei den Widerständen leider keine Leistung angegeben. Die mit höherer Last tragen ja die Kennzeichnung 1W oder 2W.


    Hier ist es klar dass man die auch verbauen muss.
    Ich meine aber mal irgendwo gelesen zu haben, dass die "normalen" Widerstände in Röhrengeräten auch den heutigen 1/4W entsprechen.
    Damals war halt noch alles etwas größer und eben auch die Widerstände.
    Mit den heutigen SMD Bauteilen ist es ja ähnlich.
    Ich bestücke auch viel in SMD wo eigentlich bedrahtete Teile verbaut waren.


    Habe in dem Gerät ja auch den 2,2µF in SMD bestückt :D


    Ich probiere also erstmal die 0,6W aus und checke die Eigenerwärmung.


    Gruß
    Steffen

    "Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen."

  • Hallo Steffen.


    Zitat

    Im Plan ist bei den Widerständen leider keine Leistung angegeben. Die mit höherer Last tragen ja die Kennzeichnung 1W oder 2W.

    Beim S-Plan meiner Isabella waren die Werte noch extra aufgeführt in der Bestückunsliste....



    Zitat

    Ich meine aber mal irgendwo gelesen zu haben, dass die "normalen"
    Widerstände in Röhrengeräten auch den heutigen 1/4W entsprechen.

    Ich würde mal IM Tuner nachsehen ob dort auch diese Größe verbaut wurde. Richtig, die Größe alleine sagt noch nichts über die inneren Werte aus...-weshalb man sich hier auch drastisch verschätzen kann (!).


    Zitat

    Habe in dem Gerät ja auch den 2,2µF in SMD bestückt :D

    ...Du hast WAAAS getan..... 8o


    ---Ich stelle mir gerade vor:
    Das Chassies in ein Plexiglasgehäuse zu bauen und von unten beleuchten - mit schräg aufgestelltem Spiegel.....
    So mit Efektbeleuchtung.....
    Das müßte super aussehen mit dem SMD-Bauteil(en)....


    LG
    Horst

    Einmal editiert, zuletzt von Horst571 ()

  • Bei den Widerständen im höheren kOhm-Bereich dürfte das so ziemlich egal sein. Sonst mal gucken, wie warm die werden. Man kann dann aber auch z.B. zwei Widerstände mit doppeltem Wert parallel schalten, dann verteilt sich die Leistung auf beide. Sieht nicht schön aus, aber funktioniert.

  • Heieiei....

    Bei den Widerständen im höheren kOhm-Bereich dürfte das so ziemlich egal sein. Sonst mal gucken, wie warm die werden. Man kann dann aber auch z.B. zwei Widerstände mit doppeltem Wert parallel schalten, dann verteilt sich die Leistung auf beide. Sieht nicht schön aus, aber funktioniert.

    "egal sein" ?!?!?!
    Wir haben es mal schnell mit ~200Volt zu tun. P=U^2/R das ist für nen 100kOhm Widerstand vorneweg ein halbes Watt. Und dann brauchst du noch locker nen Faktor 2 nach oben, damit da nichts abfackelt mittelfristig.


    Parallel schalten mit doppeltem Widerstandswert ist eines -- in Reihe schalten mit halbem Wert ist auch gut.
    Wenn man schon SMD's in so ein schönes Radio reingebastelt hat ist eh schon alles egal.....

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    Anfragen per Mail oder PN zwecklos -- was glaubt Ihr warum das hier FORUM heisst?!?!

  • Also ich stimme dem zu dass es nicht egal ist. Kommt ja immer drauf an an welcher Stelle die Teile verbaut sind und was für Spannungen anliegen und welche Ströme fließen.


    Mit der Optik ist das immer Ansichtssache finde ich. Im Vordergrund steht die Funktion.
    Und wenn SMD Teile die Spec. erfüllen spricht auch nichts dagegen.
    Ich verbaue halt vorzugsweise das was ich zuhause bereits habe und bestelle nicht wegen jeden Bauteil irgendwo.


    Oftmals ist es ja bei Röhrengeräten auch so, dass man die gleichen Bauformen und Werte heutzutage nicht mehr oder nur schwierig bekommt.
    Von daher ist da ja eh schon basteln angesagt (in reihe oder parallel schalten)
    Kommt ja auch immer auf das Projekt drauf an. Geht es nur um eine reine Reparatur oder eine originalgetreue Restauration.
    Bei der Restauration werden bei mir auch originalgetreue Teile verbaut.


    Bei dem aktuellen Gerät macht es auch nicht mehr viel aus wie "schön" die Teile aussehen, da eh schon alles verbastelt wurde.


    Gruß
    Steffen

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  • Habe mal die defekten Widerstände ersetzt und probelaufen lassen.
    Also warm wurden die Widerstände nicht.


    Aber meine Spannungen sind nach wie vor noch zu gering.
    Wenn ich auf der 240V Stellung bin und mit 240V Versorge komme ich nur auf knapp über 210V Anode und 5,6-5,7V Heizung.
    Also kann ich eigentlich sagen, dass durch alle ersetzen Bauteile sich kaum etwas am Zustand verändert hat.
    Ich habe aber zumindest keine großen Spannungsschwankungen mehr verzeichnen können.


    Ich meine aber gestern Abend auch eine Art Blitzen in der EZ80 gesehen zu haben.
    Ich habe dann gleich ausgeschaltet und dann die Spannung wieder mit dem Regeltrafo hochgeregelt auf 240V.
    Es lief dann auch wieder ohne Auffälligkeiten.


    Ich habe aber im Datenblatt der EZ80 den Hinweis entdeckt, dass der Ladeelko max. 50µF groß sein darf.
    Verbaut ist aber 2x 68µF statt der 2x50µF.
    Kann das auch schon eine Ursache sein?
    Ist es möglich dass hierdurch die EZ80 in Mitleidenschaft gezogen wurde?


    Gruß
    Steffen

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  • Jo, Gleichrichter Röhren wie die EZ80 mögen es durchaus nicht, wenn der Ladeelko mehr als 50µF aufbringt, denn dann ist der Stromstoß bei leerem Elko zu hoch.

    Verstehe ich ehrlichgesagt jetzt nicht so ganz.
    Wenn die EZ80 kalt ist, dann ist Ihr Innenwiderstand doch quasi unendlich und erst wenn die Heizung kommt wird die Röhre niederohmiger. Demnach wird der Elko langsam aber sicher über einen immer niedriger werdenden Widerstand aufgeladen und alles ist gut.


    EInen Lade-Stromstoss kann es bestenfalls geben, wenn man das Radio ausmacht --> Elko entleert sich, und dann direkt wieder anmacht --> EZ80 noch warm und Elko muss neu laden --> also noch niederohmige Röhre, aber Ladebedarf. Normalerweise sind aber auch dafür Begrenzungswiderstände in den Netzteilen verbaut, die den Elko-Ladestrom begrenzen.


    Und: 68 statt 50µ --> das liegt wie Charlyreeet schrieb locker im Toleranzband.


    Gruß
    Harald

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  • @polo6N.....Verbaut ist aber 2x 68µF statt der 2x50µF.


    @tedbodensee......Und: 68 statt 50µ --> das liegt wie Charlyreeet schrieb locker im Toleranzband.


    Harald , wo warst du im Matheuntericht?, denn stelle dir mal vor, der 68er hat auch noch eine + 50% Toleranz....dann sollte doch recht schnell eine Überlastung der EZ80 auftreten, meine ich.

  • Röhren habe ich da aber als sehr tolerant in Erinnerung, da sollten 68 statt 50uF keine Auswirkung haben. Hat denn der Elko auch noch Kapazität? Kannst ja mal testweise andere Elkos parallel schalten. Ist zum Testen vollkommen unkritisch.

  • Ich glaube jetzt müsste soweit alles gehen, hab den Fehler für die niedrige Heizspannung gefunden.
    Ich hab vor lauter verzweiflung nochma alle Röhren raus gemacht bund hatte nur 5,2V die immer mal auf 5,8 hochgingen.


    Dann hab ich ma direkt von der sicherung ne krokoklemme an das Gehäuse gemacht und was soll ich sagen, die spannung ging auf 7V hoch.


    Dann habe ich gesehen, dass die nietverbindung von hinten leicht oxidiert ist. Hab dann direkt von de sicherung zum Gehäuse eine litze angelötet.


    Ach und die EZ80 hatte auch noch eine weg. Habe ein anderes Radio als spender genommen und die anode geht jetzt schön auf 245V.


    Denke mal wenn alles stabil bleibt war es das mit der Reparatur.


    Empfangsprobleme kommen denke ich durch den standort im keller.


    Vielen dank euch schonmal für die unterstützung.


    Gruß Steffen

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  • Spannend!


    Korrodierte Nietverbindungen sind ein Klassiker. Habe bei meiner Loewe Opto Luna, die im Wohnzimmer steht so eine Verbindung an der Antenne (oben im Gehäuse, wo die Alufolien-Kaschierte Dipolantenne angeschlossen ist). Ich habe ewig gesucht in Röhrensockeln und sownstwo, wieso bei schwachem Empfang das Ding auf "draufklopfen" wieder besser empfing. Es waren die dämlichen Nieten.
    Nur kann man da bei meiner Luna nix löten wegen der Folie.


    Daher mein Tipp: Wenn du da mit einem gelöteten Kabel einen Bypass legen kannst, dann mach es, sonst kommt die Stelle wieder -- garantiert.


    Viele Grüsse und Glückwunsch zum gefundenen Fehler!


    Harald

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  • @tedbodensee......Und: 68 statt 50µ --> das liegt wie Charlyreeet schrieb locker im Toleranzband.


    Harald , wo warst du im Matheuntericht?, denn stelle dir mal vor, der 68er hat auch noch eine + 50% Toleranz....dann sollte doch recht schnell eine Überlastung der EZ80 auftreten, meine ich.

    Harry, ich hab ja lange viel von Dir gehalten, aber so ein Ton ist nicht angebracht hier.


    Falls es dich wirklich interessiert, wo ich Matheunterricht hatte: Studium der Experimentalphysik, Diplomprüfung u.a. in Differentailgeometrie. Promotion in Kernstrukturphysik.

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  • Moin moin Harald,
    ....nun ziehe ich aber meinen Hut und verbeuge mich zu tiefst.
    Was aber ist daran falsch, das der aufgedruckte Kapazitätswert und die Toleranz eine Summe ergeben die dann bis zu ca. 50 % mehr Kapazität beträgt ? und somit die EZ80 zumindest im Warmstartmodus über Gebühr belastet.

  • Ja das mit den Nietverbindungen kann schon echt nervend sein.
    Zumal ich ja eigentlich den Heizkreis komplett durchgemessen hatte. Nur leider hatte ich dabei diese Stelle irgendwie umgangen :thumbsup:
    Den Bypass konnte ich problemlos machen und der funktioniert auch sehr gut.


    Mal ne andere Frage, wie hoch sollte eigentlich die Anodenspannung tatsächlich sein?
    Im Plan steht ja was von 245V und bei den Röhren selbst meist 250V.
    Mit der "alten" EZ80 komme ich nach wie vor nur auf 237 bis 243V.
    Die Spannung schwankt hier auch oft hin und her.
    Wenn ich eine andere Einbaue geht es bis auf 260V nach oben.
    Die Spannung wird auch schneller erreicht als mit der alten.


    Die Heizung liegt bei 6,3V.


    Ich habe das Radio allerdings auch am "normalen" Stromnetz hängen und nicht mehr am Regeltrafo. Netzspannung weiß ich gerade nicht genau.


    Ich habe leider nur noch eine EZ80 als Ersatz hier liegen. Ich habe schon oft vom Einsatz 2er Dioden gelesen als Ersatzschaltung für den Zweiwege Gleichrichter.


    Was haltet Ihr davon und hat jemand eine Skizze was noch alles dazu benötigt wird (Kondensatoren, Widerstand, etc)?
    Im Netz kann man oft davon lesen aber ein Schaltbild mit richtigen Bauteilwerten habe ich noch nicht finden können.


    Gruß
    Steffen

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  • Die alte EZ80 wird halt Kathodenseitig verbraucht sein. Da gibt es einige Effekte die insgesamt zu einer Erhöhung des Innenwiderstandes der Röhre führen können. Insbesondere die Bildung einer Zwischenschicht in der Kathode senkt die Emissionsleistung, aber auch Verdampfung von Kathodenmaterial (das sich dann irgendwo ablagert und ggf selber elektronen emittiert) sind beliebte Gründe. Ersteres kann man auch regenerieren (wenn man's kann) -- für Bildröhren habe ich hier noch meinen alten Regenerierer stehen -- die gleichen Prinzipien kann man aber auch bei gewöhnlichen Radioröhren anwenden (muss man nur die richtigen Spannungen und die Richtigen Effekte nutzen. Ist aber eine Kunst für sich).


    Siehe hierzu auch: Bei Wikipedia


    Viele Grüsse
    Harald

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  • Moin moin Steffen,
    Gleichrichterröhren lassen sich i.d.R. durch moderne Siliziumdioden ersetzen, da dann aber sofort (nach dem Einschalten) eine Gleichspannung (DC) generiert wird die noch nicht belastet ist, weil die Röhren noch nicht aufgeheizt sind, liegt diese Spanung bei ca. 300-400 V/DC was eine erhöhte Belastung für die Isolierung der Bauelemente bedeutet, auch nach dem die Röhren Strom ziehen, sackt die Spannung weniger ein, da der innenwiderstand der Dioden geringer ist, muss in diese Strecke ein Leistungswiderstand zwischen der Diode(en) AC oder DC seitig eingelötet werden, der Wert wird bei ca . 50-150 Ohm/5W liegen, er ist im Warmzustand nach geforderter Spannung bei sauber arbeitendem Gerät auszumessen. EZ80/81 aber sollte es noch mit guten Werten geben.

  • Hallo zusammen,


    nun. Meine bisherige Erfahrung ist, dass man nur AZ... (Z.b. AZ41) gut durch Silizium Dioden ersetzen kann. Die heizen nämlich schnell an (<5s), und dann wird vorübergehend gut 400V Anodenspannung erreicht.
    Darauf sind dann auch die Siebelkos ausgelegt.


    In Geräten mit EZ... ist das aber nicht so. Die EZ80 braucht zum Anheizen genauso lang wie die anderen Röhren, daher gibt es diese Überhöhung in der Anodenspannung da nicht, und es ist in der Regel nur ein 350/385V Siebelko verbaut.


    Gruß
    Bernhard