Radione Röhrenradio Kondensatorwert gesucht

  • Hallo zusammen,


    ich halte mich mal wieder an einem Röhrenradio der Marke Radione, Modell Merkur Register 3K-W auf. C22 (siehe angehängten Plan) war keramisch ausgeführt und ist zerbröselt- ich würde ihn jetzt durch einen MKS-Kondensator ersetzen wollen. 22nF sind klar, aber welche Spannungsfestigkeit sollte ich hier nehmen? Reichen 250V, um auf der sicheren Seite zu sein?


    Gruß, Alex

  • Hallo zusammen,


    nein. Die reichen nicht. Der Kondensator muß die Leerlaufspannung des Netzteils aushalten. Im Betrieb zwar nicht, aber während des Anheizens kann das passieren. Oder wenn die EABC80 gezogen wird.
    400V sind also absolutes Minimum für die Spannungsfestigkeit für diesen Kondensator. Besser 630V


    Gruß
    Bernhard

  • Hallo Bernhard,


    vielen Dank für die Auskunft- dann bestelle ich einen mit 630V Spannungsfestigkeit. Muss eh noch andere Dinge (z.B. eine neue EM84) bestellen, dann erledige ich das gleich mit! ;)


    Gruß, Alex

  • Hallo Bernd,


    leider kann ich deinen LInk nicht öffnen, weil Einlogg-Daten von Aswo verlangt werden, die ich als Nicht-Kunde nicht habe! ;)
    Kannst du mir noch einmal einen anderen Link schicken, oder zumindest ein Beispielfoto?


    Gruß, Alex

  • Hier ein Symbolbild von dem Kondensator. Gibt es sicher auch bei Conrad oder Reichelt.


    Das, was wie ein Link aussieht, sind nur die elektrischen Daten und Abmessungen des Kondensators.


    Kann auch sein, dass ich noch einen passenden axialen Papierkondensator in meiner Sammlung habe.

  • Hallo zusammen,


    nun. Ich nehme immer MKT1813 von ERO (heute Vishay).
    Aber weniger wegen Stilechtheit, sondern weil ich zu faul bin, an radiale Cs Drähte anzulöten ;-)


    Gruß
    Bernhard

  • Jan Wüsten liefert sehr viele Spezialteile wie die Doppel-Hochvoltelkos in Top Qualität von Fischer+Tausche.


    Standardteile gibt es auch hier: http://www.musikding.de/


    Wenn der Gitterkondensator nicht nur zerbröselt ist, sondern Leckströme hatte, könnte die EL84 beschädigt sein. Ich würde mal die erste Stunde im Betrieb die Gitterspannung messen. Wird die positiv, hat die Röhre einen Schlag.

  • Hallo zusammen,


    tausend Dank für die vielen hilfreichen Links! Da sind ja gute Sachen zu zivilen Preisen dabei- ich werde für die nächste Bestellung sicherlich darauf zurückkommen, jedoch habe ich den genannten Kondensator nun schon anderweitig organisiert.


    Der Kondensator ist übrigens nicht von allein zerbröselt- ich habe gezielt nach der Bauteilbezeichnung auf der Platine (es ist bei der Kiste schon eine Platine mit Röhrensockeln verbaut, keine Querverdrahtung!) gesucht und beim etwas stärkeren Verbiegen des Bauteils, um die Beschriftung auf der Platine erkennen zu können, ist mir der Kondensator zerbröselt. Seitdem habe ich das Radio nicht mehr angehabt, es sollte also nichts passiert sein. Dennoch wollte ich die Gitterspannung messen, wie von Frank vorgeschlagen.


    Ansonsten schien das Radio zunächst im UKW-Betrieb gut zu laufen, lediglich die EM84 war platt (glimmte nur noch so eben, Spannungen stimmten jedoch), und auf KW, MW und LW hatte ich nur ein Brummen, jedoch keinen Empfang. Das muss ich mir aber noch einmal genauer anschauen, evt. liegt dort auch kein Defekt vor.


    Kondensator und Röhre baue ich sicher heute Abend einmal ein, dann seh ich mal weiter!


    Gruß, Alex

  • Mangels Zeit bin ich leider erst jetzt wieder dazu gekommen, weiterzumachen.


    EM84 leuchtet nach Austausch wieder klar und deutlich, UKW-Empfang ist auch gut.
    Auf den Bändern LW, MW und KW hab ich allerdings nur ein lautes Brummen, das zwar abhängig vom Drehen am Abstimmknopf ist, jedoch bekomme ich keinerlei Sender rein, auch nicht mal etwas, was sich ansatzweise wie ein schwacher Sender anhört. Ich weiß nicht, ob es an der verwendeten Wurfantenne liegt oder ob ein Defekt vorliegt. Der Tastensatz ist bereits ausgiebig mit Kontakt- bzw. Tunrrspray behandelt worden, ein Fehler hier schließe ich daher aus.
    Gibt es irgendwas, was ich noch testen könnte?


    Gruß, Alex

  • Prüfe mal ob am Pin 8 der ECH81 bei AM eine Anodenspannung von ca. 80-120V anliegt.
    Tagsüber wirst du auch mit Langdrahtantenne kaum mehr als zwei ,drei Sender auf MW empfangen, nach Einbruch der Dunkelheit aber sollten noch zahlreich ausländische Sender empfangen werden. AM-Sender aus DL aber sind leider keine mehr dabei.

  • Hallo Harry,


    irgendwie bekomme ich die Spannung nicht gemessen- mein Messgerät spielte verrückt und hat mir Mondwerte angezeigt (>700V, allerdings auch bei den Anodenspannungen der anderen Röhren), und ich hatte während des Messens ein hörbares "Ploppen" im Ton- ich muss es in den nächsten Tagen noch einmal mit einem anderen Messgerät probieren.


    Zufällig habe ich auch festgestellt, dass die ECC85 wohl defekt ist, da zwischendurch kein (UKW-) Empfang vorhanden war, die EM84 jedoch voll aufgesteuert war, unabhängig von der Senderabstimmung. Nachdem ich auf dem Röhre geklopft hatte, war der Empfang plötzlich wieder da, die EM84 regelte auch wieder. Zeitweise waren auch grelle Pfeiftöne hörbar, die nach vorsichtigem Klopfen auf die ECC85 wieder verschwanden. Da ich den Sockel vorher schon ausgiebig mit Kontaktspray behandelt hatte, schließe ich diesen aus...


    Somit muss ich erstmal warten, bis ich eine neue ECC bekomme (sofern ich nicht in meinem Röhrensortiment in der Garage noch eine finde... :(


    Gruß, Alex

  • Hallo Alex,


    reinige die Röhrenstifte mechanisch mit Sidol Chromputz - das Zeug putzt und konserviert. Für die Sockel nimmst du dann eine Interdentalbürste. Kontaktspray ist hier besser nicht im Einsatz. Schon garnicht an den Umschaltern. Ein kleiner Übergangswiderstand und oft bruzzelt es im Pertinax.


    Bei AM tippe ich auf die ECH 81, bzw. deren Beschaltung.


    Grüße, Bernd

  • Hallo,


    leider sind schon wieder vier Wochen ins Land gegangen, bevor ich zeitlich in der Lage war, weiterzumachen.


    Also, die ECC85 war ja klopfempfindlich und wurde getauscht, mit dem Ergebnis, dass der Empfang viel klarer ist (ob ich mehr Sender reinbekomme, kann ich nicht genau sagen, auf jeden Fall empfange ich eine Menge UKW-Sender in ausgezeichneter Qualität)! Der Tausch hat sich also gelohnt. Da ich bei der Bestellung der ECC85 ebenfalls günstig an eine ECH81 gekommen bin, habe ich diese gleich mitbestellt und auch einmal präventiv getauscht, was jedoch keinen Erfolg hatte. MW und LW funktionieren nach wie vor nicht, nicht mal ansatzweise ist ein Sender zu hören (als Antenne habe ich jetzt allerdings auch nur einen längeren Draht genommen).
    Die Frage ist, liegt noch ein Fehler vor, oder ist meine "Antenne" einfach nur ungeeignet?


    Hier ein Video vom fehlerhaften AM-Empfang, Aufnahme wurde abends nach Einbruch der Dunkelheit gemacht



    Und hier ein Vergleich zum einwandfreien UKW-Empfang:




    Hat noch jemand eine Idee? Ansonsten würde ich das Radio jetzt zumachen und seinem Besitzer zurückgeben, denn AM hört dieser eh nicht. Die Frage ist eben, wie groß der Aufwand möglicherweise wäre- einerseits wird der AM-Empfang eh nicht benutzt, andererseits ist natürlich immer das Gefühl da, dass nicht alles richtig funktioniert, auch wenn man diese Funktion nie benutzt, aber damit könnte ich notfalls auch leben... ;)


    Gruß, Alex

    Döner-Chassis' sind mein Geschäft :D

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  • Hallo,
    ich habe in letzter Zeit einige Röhrenradios wiederbelebt dazu habe ich mir einen einfachen
    MW Modulator nachgebaut :http://www.b-kainka.de/bastel73.htm
    Das Ding funktioniert richtig gut und erleichtet die Arbeit an MW Radios ungemein
    seitdem man hier in D der Meinung war die Mittelwelle abzuschalten.
    Eigentlich nach Sonnenuntergang ist der Fernempfang auf MW recht gut.
    Ich empfange hier sogar auf 738khz das spanische Radio aus Barcelona brauchbar im Autoradio!


    Eine Antenne ca 5-10mtr und Erde dranmachen.
    Ich würde mal nach hochohmigen Widerständen schauen meisten so 1 - 1,5Mohm sind verfault
    das die ECH81 nicht richtig arbeitet.
    Die Kappen der Widerstände verfaulen!!


    Sind sämtliche "teerbrandstinker" Kondensatoren beseitigt?
    Die Dinger haben ein Eigenleben werden niederohmig ->100Kohm~1-3Mohm
    und haben oftmals statt 5-20-50nf -> 15n,40nf,100nfdie faulen regelrecht innerlich weg.
    Nimm doch mal ein MW Taschenradio stimme durch ob die ZF vom Röhrenradio durchkommt.


    Mfg Andreas

  • Hallo Andreas,


    danke für deine Antwort!


    Ja, von den braunen Teerkondensatoren ist keiner mehr drin, insofern kann ich mein Augenmerk wohl auf die Widerstände legen, und da kommen laut Schaltbild nicht mehr als 3-4 in Frage, die unmittelbar mit der ECH81 zu tun haben...


    Ich werde das morgen mal weiter unter die Lupe nehmen und dann Bericht erstatten!


    Gruß, Alex

  • Hallo Harry,


    Röhre funktioniert soweit- nachdem ich bei meiner Philetta, die ich noch hier stehen habe, das gleiche "Problem" hatte, habe ich mal eine andere/bessere Antenne ausprobiert, mit der liefen dann beide Geräte im AM-Betrieb problemlos. Insofern hat sich das erledigt und der Thread kann geschlossen werden! ;)


    Vielen Dank an alle für eure Mithilfe und Unterstützung!


    Gruß, Alex