Fragen zur Zusatzplatine VS 380 HIFI für FM-Ton

  • Habe für einen Bekannten eine VS380 HIFI etwas instandgesetzt,


    also beide Riemen (beim Capstanantrieb sehr langwierig) und die Andruckrolle getauscht, Capstanmotor lief nicht rund/jaulte und Bandlauf war schlecht.
    Die Staubansammlung war auch nicht ohne.


    Das Bild ist jetzt wieder soweit in Ordnung, leider musste ich feststellen das dieser VS380 HIFI (von November 1985) keine Zusatzplatine (hinten an der Plastikrückwand im Gerät) für den HIFI-Stereoton hat.
    Ich hatte auch mal einen VS380 HIFI der hatte aber diese Zusatzplatine, im originalen Servicemanual war da nichts aufgeführt, der Kundendienst gab mir damals eine Seite mit einem Schaltplan der Zusatzplatine (nannte sich Interpolator oder so), leider habe ich meinen VS380 HIFI + Serviceanleitung + Zusatzblatt vom KD vor langer Zeit weiterverkauft.


    Meine Fragen hierzu:
    Hatte jeder VS380 HIFI diese kleine Zusatzplatine die diese Kopfumschaltgeräusche dämpfen sollte bzw. seit wann war diese verbaut ?
    Ab welchem Datum wurde der VS380 HIFI in Deutschland verkauft ?
    Wurde diese Zusatzplatine später in den HIFI-Stereo-Baustein integriert ?
    Hat jemand den Schaltplan dieser Zusatzplatine ?


    Ich überlege eine selber eine universelle Schaltung (evtl. mit Einplatinencomputer) zu basteln um Kopfumschaltgeräusche von (S-)VHS-HIFI-Geräten zu kompensieren.
    Vielleicht gibt's da schon was fertiges.
    Könnte mir vorstellen das man mit heutigen Mittel die Kopfumschaltgeräusche komplett weg bekommt, dürfte schneller gebastelt sein als die Zusatzplatine nachzubauen


    Danke im Voraus
    Gruß Interceptor

  • Zitat

    Ich überlege eine selber eine universelle Schaltung (evtl. mit Einplatinencomputer) zu basteln um Kopfumschaltgeräusche von (S-)VHS-HIFI-Geräten zu kompensieren.
    Vielleicht gibt's da schon was fertiges.
    Könnte mir vorstellen das man mit heutigen Mittel die Kopfumschaltgeräusche komplett weg bekommt.


    Besser als die Philips so gegen Ende der 90er Jahre mit TDA9614 und richtig dimensionierter HP2 Ankopplung, wirst du es mit einfachen Mitteln kaum hinbekommen. Wenn der VS380 schon den TDA9610 oder 9614 verbaut hatte, dann kannst die Schaltungen von den Philips dieser Zeit nehmen. Wenn ich mich recht erinnere, hatte Grundig den Kondensator zum Verzögern am HP2 "vergessen". Zumindest bei den Elektroniken mit den TDAs.


    Im Prinzip geht's ja beim head switching noise canceler darum, im richtigen Zeitpunkt den Mittelwert des Signals vor und nach dem Kopfumschaltzeitpunkt einsetzen, anstatt die Störung durchzulassen welche durch die Phasenverschiebung in der HF verursacht wird. Theoretisch könnte man natürlich das Signal digitalisieren und den wahrscheinlichen Signalverlauf während der paar µs errechnen und perfekt einsetzen. Aber wer braucht das noch für diese alte Technik wo man doch heutzutage perfekt und ohne Verluste direkt mit Festplattenreceivern aufnehmen kann?


    Auch sind die Kopfumschaltstörungen im üblichen Betrieb nur sehr selten störend. Außer man hatte von einem UKW Tuner ohne Stereo-Pilottonfilter aufgenommen. Oder natürlich bei Geräten mit schlechterer Elektronik, oder ganz schlechter Mechanik, oder "vergessenem" Kondensator.

  • Rafiki
    Auf dieser Zusatzplatine befanden sich nicht nur ein oder zwei Kondensatoren, dann hätte Grundig die paar Änderungen auf die Rückseite löten lassen können.


    Habe selbst in verschiedenen Entwicklungsabteilungen gearbeitet, da wird öfter mal Mist (verpolte Elko/Tantal, Datenblatt des IC nicht richtig gelesen usw.) gebaut,
    den versucht man dann auch noch zu vertuschen (gegenüber dem Chef).
    Zeichne mal einen 12kHz Sinus mit einem VHS-HIFI auf und spiele die Aufzeichnung ab, dann sehen wir weiter


    Rafiki kann mir gerne einen Festplattenreceiver nennen der von den Eingängen (nicht F-Buchse oder HDMI) aufzeichnet, MPEG2 funktioniert sicherlich nicht Verlustlos, schon mal was von Kompressionsartefakten gehört oder Fehlern auf der "Matrix"-DVD ?


    Brauche Schaltplan dieser Zusatzplatine oder die Platine selbst mit der Verkabelung, mein Bekannter mit dem VS380 HIFI hat schon einen SAT-Festplattenreceiver

  • Habe ein gedrucktes SM-Original hier -- kann ich ggf auf den Scanner legen die paar seiten.


    Habe auch noch zwei VS380 hier zu stehen. SInd soweit ich weiss funktionsfähig vor X Jahren ausser Betrieb gegangen und sind komplett (mit Hifi-Platine) -- kann ich gegen Portoerstattung gerne verschicken.


    Bitte bei Bedarf von einem von beidem PN


    Gruß
    Harald

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  • Zitat

    Zeichne mal einen 12kHz Sinus mit einem VHS-HIFI auf und spiele die Aufzeichnung ab, dann sehen wir weiter


    Ja ich weiß, dass man mit so einem Testsignal das super messen und hören kann. Deshalb schrieb ich ja "im üblichen Betrieb nur sehr selten störend". Übrigens kannst es noch viel besser mit 20kHz Signal hören. Denn da bleibt nur mehr das Prasseln über, wohingegen bei 12kHz die meisten Menschen doch noch das starke Pfeifen auch hören. Hörst du dir hauptsächlich Testfrequenzen über den Videorekorder an? Da würde ich dir dann aber gleich den Generator direkt empfehlen. Und ja, ich kenne auch die kritischen Testmusikstücke wo es wirklich stört. Ist aber nicht meine bevorzugte Musikrichtung und >99,9% der Videorekordernutzer hat diese noch nie gehört.


    Egal, bastle ruhig rum an den alten Geräten. Bin schon gespannt, wie dein Einplatinencomputer head switching noise verbessern kann. Vielleicht waren die Grundig dieser Serien diesbezüglich auch wirklich schlecht, ich weiß es nicht. Ist schon viel zu lange her. Aber mit einfacheren Mitteln als ich es schon angedeutet habe, wirst nichts besseres zusammenbringen als das was so Ende der 90er in diesem Punkt Top Standard war (Philips, Panasonic).


    Aufnehmen - jede halbwegs gute Videokarte für den PC kann dir analog Video qualitativ besser aufnehmen als ein VHS Rekorder. Die alten Hauppage waren gar nicht mal so schlecht. Ich bastle zwar manchmal auch noch an Videorekordern rum und hab auch noch 2 Geräte lauffähig. Aber selbst DVB-T, welches ja qualitativ Scheiße ist, sieht am 65" besser aus als das was VHS hergibt. Und es liegt nicht am Fernseher ;-)

  • Rafiki
    Der VS380 HIFI gehört nicht mir, mache das für einen Bekannten (der denkt das der das Superding sein soll, nicht wirklich) hatte den auch mal neu gekauft, nur verkauft weil ich einen JVC HR-D530EG geholt habe, der war leider besser wie der VS380 HIFI, dieser HR-D530EG hat einen Bildspeicher, wird auch für die Zeitlupenwiedergabe genutzt.
    Später dann einen JVC HR-S5000EG und VS680VPT geholt, noch später GV280S günstig OVP besorgt (sind alles S-VHS).


    Benutze selber 2 Grundig GV280S die liefern ein gutes Bild und haben TBC, Rauschunterdrückung und diese Trickblenden usw. dank Bildspeicher.
    Hab selber DVB-T, der Sender ist 2km von mir weg (100% Signal), trotzdem sehe ich auf einem 51cm Bildschirm mit RGB-Kabel das Rauschen, Artefakte und Abstufungen (je nach Bildinhalt).
    Den VS380 haben wir übrigens an einen 58" Zoll-Bildschirm angeschlossen, es ging, ist halt kein S-VHS und 30 Jahre alt, Band war auch nicht mehr das Beste.


    Der VS380 hat übrigens 2x TDA2504 im HIFI-Baustein.


    Hier ein Link wo man die Qualität der Geräte (VS680 oder HR-D530) checken kann, das Eingangssignal ist leider eine Spielkonsole.


    Die Qualität der Hauppauge WinTV mit S-Video-Eingang und dem BT838-Chipsatz kenne ich auch, und ?

  • Zitat

    Der VS380 hat übrigens 2x TDA2504 im HIFI-Baustein.


    Autsch, das ist selbst für mich uralt Technik. Der hatte ja noch nichtmal die primitive Sample/Hold Stufe eingebaut. Die kam erst im TDA2515. Aber selbst der wurde in den 90er Jahren von mindestens 2 noch besseren Generationen abgelöst. Gut möglich, dass Grundig die S/H Stufe auf einem Extraprint nachgerüstet hat. Aber das ist Spekulation da ich die Schaltung nicht kenne und auf die schnelle hab ich auch kein Service Manual gefunden. Ich kann mich aber dunkel erinnern, dass einige Hi-Fi Recorder in den Anfangsjahren keine S/H Stufe hatten. Da kommt dann natürlich alles ungefiltert durch. Spätestens Mitte der 80er Jahre hatte aber jeder Hersteller geschnallt, dass das so nicht brauchbar ist. Naja, Grundig vielleicht ein paar Jahre später. Die waren ja technisch bei VCRs oft etwas hinten nach.


    JVC war damals sehr gut. Sehr solide. Der VS680 hingegen leidet ja daran, dass die Grundig Entwickler ihm kein Kammfilter (Y/C Separator) spendiert haben. Also bei allen Aufnahmen außer von der Y/C Buchse, hat der praktisch kaum besseres Bild als ein normaler VHS. Schade, denn bei der VPT Programmieren war AFAIR Grundig Vorreiter.


    GV280S - war das eine Grundig Eigenentwicklung? TBC klingt eher nach JVC oder Panasonic Zukauf. Ein Feature welches du vor allem heutzutage bei den digitalen TVs brauchen wirst.


    Zitat

    Hab selber DVB-T, der Sender ist 2km von mir weg (100% Signal), trotzdem sehe ich auf einem 51cm Bildschirm mit RGB-Kabel das Rauschen, Artefakte und Abstufungen (je nach Bildinhalt).


    DVB-T Scheiße halt. Man kann nicht 3 oder noch mehr digitale Sender in ein 7MHz Band pressen und brauchbare Qualität erwarten. Das geht nichtmal mit heutiger Komprimierungstechnik. Mit DVB-T Technik schon gar nicht. Mit DVB-S geht es dann prinzipiell ganz gut. Aber auch nur wenn der Programmanbieter genug Datenrate bezahlt. Leider wird auch über Satellit sehr oft an der Datenrate gespart, nur damit man noch ein paar zusätzliche Werbesender rüberbringt. Aber zumindest bei den öffentlich rechtlichen ist da ein riesiger Qualitätszuwachs gegenüber DVB-T.

  • Der GV280S ist ganz sicher eine Eigenentwicklung von Grundig oder hat man bei den Panasonic oder JVC je doppelseitig kaschierte Epoxydharzplatinen gesehen ?
    Und alles mit diesen europäischen Bauteilen, das kommt niemals aus Japan.



    Alleine beim Kopfverstärker und der Drum-Motor-Platine sind wohl Sachen von Panasonic übernommen worden (einseitige Platine), weiß es weil ich einem GV280S eine gründliche Elkokur verpasst habe u. nebenbei Macrovision (2 Bauteile ändern) abgewöhnt habe.
    Beim Display habe ich noch ne kleine Konstruktionsverbesserung eingebaut.


    Das Laufwerk ist ein weiterentwickeltes Panasonic-Laufwerk vom VS680 mit einem zusätzlichen Hilfsmotor.



    Der TBC wird durch den Bildspeicher erzeugt, der GV280S ist eine Weiterentwicklung des Bildspeichers im VS680 (ohne Trickblenden etc.), sieht man wenn man mal einen VS680 und GV280 öffnet, fast der gleiche Aufbau/ das gleiche Layout, zusätzlich halt diese Archivplatine, Jogshuttle, anderes Bedienteil und viele Verbesserungen in der Schaltung.
    Das leichte Zucken des Bildspeichers beim Umschalten zwischen Bildspeicher und Analogbild ist z.B. jetzt weg.
    Kammfilter hat er jetzt auch.
    Hab zwei VS680 lange Jahre benutzt das Bild war auf jeden Fall besser als bei einem JVC HR-S5000EG, der Kammfilter wird ja für TV-Aufzeichnungen benötigt.
    Selbst beim Überspielen eines VHS-Bandes über die S-Video-Buchsen (musste ich wegen Verschleiß tauschen) konnte man eine deutliche Qualitätsverbesserung sehen, bei einem VS680 musste ich auch mal das Kopfrad und diverse Mechaniksachen wechseln.
    Die TV-Aufnahmen vom VS680 auf S-VHS-Band waren ehrlich gesagt sehr gut, der VS680 hatte schon eine NR-Funktion (Bild) im fehlte die sekundengenaue Spielzeitanzeige wie beim GV280.


    Mein VS380 hatte definitiv diese Zusatzplatine, nur der von meinem Bekannten (Bj. 11/85) nicht, diese Umschaltgeräusche hört man dann schon deutlich, auch ohne Kopfhörer u. ohne 12kHz Testsignal.
    Im TDA2504 ist übrigens min. eine S/H-Schaltung drin, bin der Meinung das die Anstiegsgeschwindigkeit/richtung des Signals beim Umschalten durch die Platine interpoliert wird.
    Da hilft nicht nur eine Simple S/H-Schaltung.
    Selbst bei modernen VHS-Hifi hörte ich dieses Umschalten raus, diverse Fehler höre ich auch bei manchen MP3.
    Man muss halt wissen worauf man achten muss.

  • Bis GV2xx einschließlich waren das Grundig Entwicklungen, was die Elektronik anging. Die Laufwerke kamen von Panasonic. Das waren durchaus durchdachte und hochqualitative Geräte. Dann ging es bergab, man musste Kosten senken: GV3xx gab es nicht, weil man gerüchteweise mit der VS3xx Serie schon viel Ärger seinerzeit hatte und der Name negativ vorbelastet war. Es kam GV4xx auf den Markt: Das Laufwerk war von Phllips, die Elektronik in weiten Bereichen auch. Eigenentwicklungen gab es dann im Consumerbereich nicht mehr.

  • Mein Bekannter sagt mir das sein VS380 vom Grundig Sonderverkauf ist, da gab es schon mal Vorseriengeräte oder Geräte ohne alle Änderungen wie diese Zusatzplatine.
    Mir haben die mal einen Video 2000 Best.2200 mit Lagerschaden am Kopfrad verkauft.


    Die GV4xx Serie wird wohl in einem IR3 Werk (Philips + Grundig) gebaut worden sein.

  • Das Laufwerk war von Phllips, die Elektronik in weiten Bereichen auch. Eigenentwicklungen gab es dann im Consumerbereich nicht mehr.


    Das stimmt so nicht ganz. Eine kurze zeit lang wurde ein Teil der Geräteserien von Philips (Wien) entwickelt und gefertigt, ein anderer Teil von Grundig (Fürth). Es gab also Philips Geräte mit Grundig Aufschrift und umgekehrt. Grundig (die ex. Grundig Organisation in Fürth) entwickelte auch ein paar Geräte mit dem (Wiener) Turbo Drive anstatt des vorher verwendeten Panasonic Laufwerks. Für beide Markennamen. Allerdings war auch bei dieser Arbeitsteilung (ex.) Grundig nie profitabel, weshalb Fürth dann bald ganz geschlossen wurde und alle Grundig/Philips Geräte nur mehr aus Wien kamen. Bis einige Jahre später für den Philips Konzern VCR Entwicklung/Fertigung komplett uninteressant und auch Wien geschlossen wurde. Danach wurden Fernost Geräte zugekauft.

  • Moiin,


    ich hab das 1984-Modell vom "Grundig Monolith VS380 HiFi" und zwar ohne diese Zusatzplatine. Tolles Gerät schon seit Jahren :-) Klar, mal nen verdreckten Modeselect, ne abgebrochene Nase einer der beiden Kassetteneinschubtaster (kann man einfach wieder dranlöten), defekter Pufferakku und äh ja... Kondensatoren hauptsächlich im Servobereich.... das lauteste an dem Gerät ist wohl sein konventionelles Netzteil ;-) Hab ich heute noch im Tageseinsatz...


    MfG Künki

  • Ich habe auch noch so ein Gerät in funktionstüchtigem Zustand, nutze es sogar manchmal. Meiner macht aber keine Geräusche im Netzteil. So ganz "konventionell" ist das aber auch nicht: Der Trafo dient der Netztrennung, auf der Sekundärseite folgt dann ein Schaltnetzteil. Dieses Konzept stammt noch aus der Video 2000 Zeit. Bei der VS4xx Serie bin ich mir jetzt nicht sicher, aber ab VS5xx wurde primär getaktet und der dicke Trafo wich einem kleinen Übertrager.