Arcademonitor ca. 28" und 31 / 38 KHz Dualsync (Röhre) aus italienischer Fertigung (Electronic Systems) macht mich irre...... Horizontale Helligkeitsmodulation ohne erkennbare Ursache

  • HI Leute, hab mal einen ganz merkwürdigen Fehler.
    Es geht um einen Arcademonitor mit hoher Auflösung, hier also gute 70cm Diagonale und 31KHz (VGA). Die Kiste funktioniert eigentlich einwandfrei.
    Das verwendete Chassis ähnelt entfernt dem Hantarex Polo Star, ist ebenfalls in Italien gefertigt aber von einer anderen (Tochter)Firma.
    Die Geometrie und die Betriebsspannung Usys, sowohl die Farbwiedergabe sind ohne Beanstandungen, die Leistungsaufnahme ist auch im üblichen Rahmen.
    Der Zeilentrafo war undicht und mußte ersetzt werden. Kein Müll, original Diemen kam zum Einsatz. Aber auch mit dem alten Trafo trat der Fehler schon ständig auf.
    Im Hintergrund des Bildes sind vom linken Bildrand bis zur Mitte lauter vertikale Streifen zu sehen, von links bis zur Mitte klingen die regelrecht ab.
    Bei Testbild sieht man das kaum, aber im normalen Bild findet eine störende Helligkeitsmodulation des Hintergrundes statt. Klar mit der Horizontalfrequenz synchron.
    Zur besseren Verdeutlichung habe ich das Chassis ohne Videosignal, aber mit Sync betrieben und Schirmgitter ein wenig hochgedreht.
    Die Störung ist deutlich in S/W ausgebildet, also alle drei Videoverstärker gleichzeitig (Klemmung) oder die Austastung an G1 könnte die Ursache dafür sein.
    Im Videoverstärker auf der Bildrohrplatine werden ein LM1203 und drei TDA6111 verwendet. Keine auffälligen Oszillogramme zu sehen.
    Als Erstes habe ich die natürlich die Betriebsspannungen mit dem Scop untersucht, komplette Fehlanzeige. Alles sauber, keine horizontale Brummspannung.
    Meine Vorgehensweise zielte dann darauf ab, daß ich mit dem Scop entsprechende Störmuster direkt an den Anschlüssen der Röhre finden wollte, keine Chance.
    Die Austastschaltung war defekt, bei diesem Modell wird das am G1 der Röhre gemacht. Zwei kleine Transistoren in der Nähe der Zeilenendstufe habe ich ersetzt..
    Danach immer noch die Streifen, aber jetzt war ein sauberer negativer Austastimpuls am Steuergitter vorhanden, sowohl vertikal als auch horizontal.
    An den drei Kathoden ist lediglich die Schwarzwertklemmung als Impuls zu sehen, ansonsten keine Auffälligkeiten. G2 natürlich auch unauffällig.
    Direkt am Zeilentrafo sekundär läßt sich ein entsprechender Überschwinger feststellen, dessen Frequenz und Verlauf der Störung verdammt ähnlich sehen.
    Aber ich finde diesen Impuls nirgendwo an den Anschlüssen der Röhre wieder. Und wenn die Röhre etwas darstellt, dann sieht man das doch am G1 oder an den Kathoden...
    Jemand eine Idee? Fokus kanns ja wohl nicht sein, dann wäre ja die Schärfe moduliert. Und die Hochspannung wird doch durch die Kapazität der Röhre geglättet!
    Leider kann ich hier nur 150KB hochkriegen, da kann ich nur den "Sau" Impuls sekundär anbieten.....zum Vergleich: der Rückschlagimpuls ist auf dem Oszillogramm ca. 30V hoch.
    Aber vom Timing der Störstreifen paßt dieser Überschwinger zum Fehler, nur er ist im Umfeld der Röhre nicht feststellbar. AXO: LM1203 hatte ich probehalber getauscht.
    Ich arbeite an der Verkleinerung, bin aber mit GIMP noch nicht so vertraut!
    So. Habe geübt und hier noch ein Bild des Fehlers, es geht um die senkrechten Linien, alles andere sind Interferenzen durch das Photo.
    Gruß
    Winfried

  • Hallo,
    so einen richtigen Geheimtip habe ich auch nicht.
    Aber ich hatte vor einiger Zeit 2 Stück 28" Segamonitore aus so einem Twin-Autorennautomaten auf dem Tisch.
    Bei beiden Monitor-Chassis waren dutzende offensichtlich Elkos verfault!d.h Kaffeeflecke...Inkontinent
    Die Kisten machten auch ganz tolle Faxen... Bildfehler dunkel/hell,Bild fehlt,Vertikalfehler,Rücklaufstreifen,startet unzuverlässig usw...
    Ich habe letzlich die Entlötstadtion angeworfen und einfach ALLE Elkos auf den Chassis erneuert seit dem laufen die Chassis wieder perfekt.
    Ich habe einige Elkos mal genauer angeschaut die waren alle intern verfault.
    ->Innenwiderstand,Serienwiderstand usw...beim auslöten sind teilweise die Beine abgefallen!


    Vielleicht ist das bei deinen Monitor auch so das da irgendein Elko verrottet ist der den Fehler macht.


    Mfg Andreas

  • HI
    Danke, aber das mit den Elkos ist klar ein Standardfehler, denn alle Chassis haben. Zusammen mit Lötstellen sind das über die Hälfte der Fehler, wenn die Kiste Faxen macht.
    Insbesonders die Chassis, von denen Du sprichst, wahrscheinlich Wells Gardner bzw. Nanao oder Weiya mit 25K Ablenkfrequenz brauchen einen Sack neuer Elkos, dann funzen die wieder unstressig.
    Das hier ist anders gelagert, ich werde wohl rauskriegen müssen, ob hier externe Einflüsse elektrisch auf die Röhre einwirken oder die H-Ablenkung evtl. durch die Überschwinger in der Geschwindigkeit beeinflußt wird.
    Eindeutig ist hier nichts mit dem Scop zu sehen, die Röhre selbst kann nicht schuld sein. Habe nur das Chassis in die Werkstatt genommen und die Teströhre macht den gleichen Scheiß!
    Heute war ich nicht dabei, bei sowas hilft immer, mal ne Pause zu machen und drüber zu schlafen........
    Gruß
    Winfried

    Ich bin nicht inkompetent. Nur ein Nachtmensch mit einem Tagesjob! :O ?(

  • Hallo,
    bei mir waren es 2 Stück Nanao Chassis MS8-29fsg verbaut in einer Sega Daytona Kiste.
    Die Chasssis liefen mit 110Volt Netzspannung.


    Bei einigen klassischen Röhrenfernsehern hatte ich damals öfters ähnlich wie auf deinem Bild 2
    merkwürdige Bildeffekte wenn das Gerät am Regeltrenntrafo betrieben wurde.
    Direkt am Netz betrieben war der Bildfehler weg.
    Vielleicht ist es sowas bei deinem Chassis.


    Ist vielleicht in dem Automaten wo das Chassis verbaut ist noch irgendein Blechdeckel unter/an dem Chassis das Störstrahlung
    verhindern soll?
    Vielleicht ist auch ein Ferritkern aus einer Spule rausgefallen oder verrutscht beim Transport?
    Sowas ist mir auch schon beim Chassis umdrehen passiert,Ferritkern rausgekullert wo war der nun blos...


    Mfg Andreas

  • Super, die Nanao multisync Kisten.
    Da haste noch Glück, der MS8-xxx ist noch konventionell aufgebaut. Und pflegeleicht, wennste die Elkos neu hast.
    MS9-xxx ist eine üble Kombi aus THT und SMD. Und Netztrennung über den ZTr, die Kleinsignalstufen liegen an Betriebserde (GND).
    Der Leistungsteil ist nicht netzgetrennt, Sync wird über Optokoppler geführt und eine weitverzweigte Schutzschaltung kann Dich zur Verzweiflung bringen!


    Hier bin ich jetzt auch weiter, habe ein 31K Gittermuster eingespeist und wenn ich die H-Phase verstelle, sehe ich klar im linken Bilddrittel Stauchungen der Linearität!
    Da kann ich mit dem Scop an der BR suchen, bis der Arzt kommt. Tatsächlich ist hier offensichtlich hor. Geschwindigkeitsmodulation für die Helligkeitsmodulation die Ursache.
    Mal schauen, ich messe jetzt erstmal ein bischen in der H-Ablenkung, nur wo kann ich ansetzen? Der Strom ist verantwortlich für die Abl. Nicht die Spannung.
    Spannungen kriege ich überall zu sehen, aber den Strom? ich berichte......
    Gruß
    Winfried

    Ich bin nicht inkompetent. Nur ein Nachtmensch mit einem Tagesjob! :O ?(

  • Gelöst!
    Hatte das bis vorhin einfach in der Ecke stehen lassen und wochenlang nix mehr dran gemacht.
    Es handelte sich ja eindeutig um eine horizontale Geschwindigkeitsmodulation.
    In solchem Ausmaß, daß es sich um einen Fehler handeln mußte und nicht original war.
    Logisch, daß es sich um eine Induktivität direkt im Ablenkkreis handeln mußte, mit einer eigenen Resonanz im Mittelwellenbereich..
    Zum Einen hat dieses Chassis im Ablenkkreis einen Übertrager in Spartrafoschaltung, hier wird die Ablenkeinheit offensichtlich angepaßt.
    Die verwendete Röhre hat hier eine exotische Induktanz von ca. 980 µH. Das ist aber alles völlig original, und sowas hatte ich schon x-fach gesehen.
    Und dann stieß ich recht bald auf die Zeilenlinearitätsspule. Die befindet sich auch im Ablenkkreis, ist aber bedämpft.
    DACHTE ICH, hier ist eine Serienschaltung von 1 nF mit 150 Ohm parallel dazu geschaltet, normal.
    Jetzt fiel mir auf, daß dieser kleine Lastwiderstand kalt blieb, obwohl er auf "Stelzen" montiert ist.
    Der Rest ging in zwei Minuten: Kondi ausgebaut.....hatte noch 12 pF (!), ersetzt und alles ist gut!


    Ich weiß, daß das heute in die Kategorie "Unnützes Wissen" einzustufen ist, aber die Lösung wollte ich Euch nicht vorenthalten.
    Danke für Ratschläge und Feedback.
    Gruß
    Winfried

    Ich bin nicht inkompetent. Nur ein Nachtmensch mit einem Tagesjob! :O ?(

  • Hach Wynny,

    Ich weiß, daß das heute in die Kategorie "Unnützes Wissen" einzustufen ist, aber die Lösung wollte ich Euch nicht vorenthalten.

    so'n Quatsch -- das sind doch genau die Themen, die einen schwelgen lassen! Genau so soll das!


    *grins* und viele Grüsse
    Harald

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