Sicherungswiderstand und zulässige Leistung ?

  • Hallo Kollegen


    In einer Verstärkerendstufe muss ein Sicherungswiderstand 220 Ohm, 0.25 Watt entsprechend ersetzt werden. Im Schaltplan ist er mit einem dreieckigen Ausrufezeichen versehen mit dem Hinweis, Resistor fusible.


    Darf man diesen auch durch einen Sicherungswiderstand höherer Leistung z.B. 0.75 Watt austauschen ? Anhand des SM ist nicht ersichtlich, ab welchem Strom dieser Widerstand zu unterbrechen hat.


    So wie ich den Zweck der Sicherungswiderstände richtig verstehe, ist, dass sie einzig bei Überlast nicht entflammbar sein dürfen. Dem steht ja auch nichts entgegen, wenn er durch einen leistungsstärkeren ersetzt wird, oder ?


    Ich weiss, seltenes Bauteil, daher auch meine ungewöhnliche Frage.


    Gruss und besten Dank


    Micmac

  • Wenn der Widerstand für mehr Leistung ausgelegt ist, so löst er erst später aus. Wenn du einen 220 Ohm Drahtwiderstand einbaust, so wird der vermutlich gar nicht auslösen, sondern es wird an anderer Stelle in der Schaltung qualmen. Ergo: Da gehört das rein, was drin war und was im Schaltplan beschrieben wird. Nicht umsonst sind das sicherheitsrelevante Bauteile.

  • Ja danke soweit für deine Erklärung. Ich fand es deshalb vorallem fragwürdig, weil für die Sicherungswiderstände kein konkreter Bemessungsstrom wie bei den gewöhnlichen Schmelzsicherungen üblich, definiert wird, sondern bloss ein bestimmtes Abbrandverhalten bei Überlastung.


    Wie hier unter "Fusing Time" für Sicherungswiderstände zu 0.75 Watt sowie 1.5 Watt veranschaulicht wird:


    http://www.distrelec.de/Web/Do…df?mime=application%2Fpdf


    Micmac

  • Hier geht es ja auch nicht um Ströme. Wenn du Strom und Spannung multiplizierst, so ergibt das die Leistung. In diesem Fall Wärme. Und irgendwann löst das Ding deshalb aus. Das Konstrukt beruht darauf, bei einer definierten Temperatur den Stromkreis zu unterbrechen - ohne in Flammen aufzugehen. Das könnte man sicherlich auch anders lösen, wäre dann aber vermutlich teurer.

  • Anders erklärt - Schaltungsteile müssen untersucht werden ob sie auch im Fehlerfall keine zu hohe Temperatur produzieren und somit eventuell einen Brand. Wenn bei so einer Untersuchung (z.B. Kurzschluss eines Kondensators, IC Pins, ....) ein Widerstand durchbrennt bevor es zu heiß wird, ist es okay. Der Widerstand selbst darf dabei aber auch nicht brennen ---> Sicherungswiderstand.


    Setzt du nun einen stärkeren Sicherungswiderstand (oder andere Type) ein, dann könnte z.B. im Fehlerfall das Netzgerät in die Begrenzung gehen ohne das der Widerstand durchbrennt und in dem Teil mit dem Fehler wird viel mehr Leistung umgesetzt als mit dem korrekten Widerstand der ja abgebrannt wäre. Es wird deshalb viel zu heiß (im Bereich des Fehlers oder im Netzteil davor) und könnte einen Brand verursachen. Deshalb, das Dreieck mit Rufzeichen heißt nur durch die exakt gleiche Type ersetzen