Kennt jemand diesen Transistor?

  • Hallo zusammen,


    ich sitze gerade mal wieder an einer alten Monitor-Verstärkerbox, die zeitweise aussetzt (Relais für den Tonausgang fällt zeitweise für einige Sekunden aus). Nachgelötet habe ich die ganze Platine schon, eine Schaltung ist leider nicht vorhanden.


    Nun hatte ich vor, die Ansteuerung für das Relais zu messen. Vor dem Relais sitzen zwei Transistoren, ein BD139 sowie der eben hier abgebildete. Wenn ich wüsste, was dies für einer ist, könnte ich mir aufgrund der Beschaltung eher ein imaginäres Bild davon machen, wie diese Schaltung wohl funktioniert.


    Kann mir von euch jemand helfen?


    Gruß, Alex


    PS: Es handelt sich übrigens um eine Monitorbox folgenden Typs: "D.Larios D LMO aktiv", für den Fall, dass das weiterhilft oder jemand eine Schaltung für mich haben sollte ;)

  • Mal durchgemessen, vielleicht ist es ein einfacher NPN/PNP? Alternativ könnte es ein BRT sein, ein Transistor mit eingebauten Vor-/Ableitwiderständen an der Basis, zur Ansteuerung mit logischen Signalen.



    And now for something completely different, beim Googeln fand ich das hier, interessant!

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  • Hallo Andreas,


    Relais ist noch nicht gereinigt worden (Kontaktspray hatte ich noch nicht griffbereit liegen zwischen den Feiertagen). Ich glaube aber auch nicht, dass es das ist, denn die Spannung an der Basis des Transistors bricht zusammen (Relais hängt am Kollektor des Transistors).


    Die beiden Transistoren (der abgebildete und der BD139 sind irgendwie zusammengeschaltet; ich vermute, dass es sich um eine Darlington-Schaltung handelt, denn jeweils zwei Pins der beiden Transistoren hängen zusammen (wäre ja bei der Darlington-Schaltung der Fall, wenn beide Kollektoren zusammenhängen und der Emitter vom abgebildeten Transistor auf die Basis vom BD139 ginge...


    Vom Prinzip her würde das doch auch Sinn machen (Steuerung eines größeren Kollektorstroms für das Relais), oder?


    Das würde zwar die Frage nach dem Typ des Transistors nicht beantworten, aber prinzipiell weiß ich dann erstmal, wo/wie ich weitermessen muss...


    Gruß, Alex

  • Hallo,
    die Bauteile sehen nach DDR Bauteilen aus!


    Einspruch! Da sieht nicht ein Teil nach DDR-Bauelement aus! Nicht mal die Gehäuseform des Transistors paßt!


    Zitat


    Kea Elkos....


    Die sind aber kyrillisch beschriftet - also russisch (ggf. auch ukrainisch, lettisch usw.) oder bulgarisch! Der letzte DDR-Elkohersteller dürfte Frolyt gewesen sein, ob in den 80ern noch wer anders (Gera, Görlitz) Elkos hergestellt hat, weiß ich nicht.


    Guido

  • Ein Frohes Neues Jahr wünsche ich euch erstmal noch! :)


    Ich habe mal versucht, die Leiterbahnen für die Relais-Ansteuerung nachzuverfolgen und die Schaltung so, wie ich sie verstehe, aufzuzeichnen. Angaben natürlich ohne Gewähr! ;)


    Prinzipiell ist die Funktionsweise der Schaltung nicht allzu kompliziert, warum man jedoch auf die Basis vom ersten Transistor ein über eine Diode gleichgerichtete Spannung vom Netztrafo sekundärseitig abgreift, verstehe ich jedoch nicht ganz... ?( Die Basis vom ersten Transistor liegt auf ca. -5V, so dass der darunterliegende Elko mit dem Pluspol an Masse geht.


    Die Bauteile waren soweit alle messtechnisch in Ordnung; die Elkos habe ich erneuert, das Relais habe ich zwischenzeitlich auch einmal ausgebaut und durch eine 24V Glühbirne ersetzt, mit dem Ergebnis, dass auch diese zeitweise flackert (einen Defekt des Relais' kann ich also ausschließen). Kalte Lötstellen habe ich natürlich auch beseitigt. Leider reagiert auch keines der Bauteile auf Wärme oder Kälte...
    Leider tritt der Fehler mit der Spannungsunterbrechung auch nur ca. alle 15 Minuten auf (dann allerdings mehrfaches kurzzeitiges Klackern des Relais'), so dass ich noch nicht wirklich eingrenzen konnte, wo der Fehler herkommt. Dass sich im Fehlerfall die Basisspannung an Transistor 2 ändert, habe ich noch herausgefunden...


    Gruß, Alex

  • Hallo zusammen,


    die Schaltung mit der Diode vom Netztrafo ist eine Netzausfallerkennung. Damit wird der erste Transistor leitend, kurz nachdem die Netzspannung fehlt.
    Und damit wird dann sofort das Lautsprecher-Relais abgeschaltet. Das hat den Vorteil, dass man keinen Hilfskontakt am Netzschalter braucht, und dass das ganze auch funktioniert,
    wenn man den Netzstecker zieht.


    Gruß
    Bernhard

  • Ja, und damit ist auch erzielt, das auch beim sofortigen Wiedereinschalten die Einschaltverzögerung immer die gleiche Zeit dauert. Nach meinem Geschmack fehl aber ein Strombegrenzungswiderstand im Kolektorkreis von T1. Um den Fehler einzugrenzen, würde ich die erste Diode (nach 24V Wechselspannung) versuchsweise entfernen. Vielleicht ist aber auch T1 durch hohen Stromspitzen beschedigt.

  • Hallo zusammen,


    nun, im Normalfall wird ja T1 nicht schlagartig leitend, sondern so allmählich, wenn sich der 22µF Elko umlädt.
    Könnte also sein, dass normalerweise keine Stromspitzen entstehen. Aber klar ist es trotzdem unschön!


    Gruß
    Bernhard

  • Für den "67B0" müsste es auch ein BC546B tun, das ist eine einfache Darlingtonschaltung. Die Diode an dessen Basis kann nur eine Z-Diode sein, sonst kann die Schaltung nicht funktionieren.


    Zum Fehler: Hättest Du die Elkos nicht bereits ersetzt, hätte ich gesagt die wurden durch den benachbarten Leistungswiderstand trockengekocht. Die Funktionsweise der Schaltung wurde ja bereits beschrieben; das rechte RC-Glied (100k/47µF) hat eine Zeitkonstante von ca. 4,7s; das linke von ca. 70ms. Vermutlich wird der linke Transistor alle fünf Minuten kurz leitend, und löst dadurch die Zeitkonstante von 4,7s aus. Entweder gibt es tatsächlich kurze Netzeinbrüche bei Dir (z.B. durch Schaltvorgänge), oder es gibt irgendwo ein Kontaktproblem oder Defekt außerhalb dieser Schaltung. Brücke mal Basis/Emitter des linken Transistors, dann muss das Relais angezogen bleiben.
    Außerdem ist der 22µF-Elko mit 35V etwas unterdimensioniert, da liegen nämlich 35V an... besser einen 63V-Typ nehmen.


    @bartolus/Gabrijel: Noch unschöner ist, dass durch den 27k/10k-Spannungsteiler an der Basis des linken Transistors eigentlich ca. -14V anliegen würden; die Basis-Emitter-Strecke erlaubt aber nur ca. 5V, arbeitet also als Zenerdiode hier und es fließen ca. 3mA aus der Basis heraus!

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  • ... absolut richtig. Dieser Betrieb ist nicht spezifiziert. Eine mögliche Abhilfe wäre, die negative Spannung über eine 6.2V oder 6.8V Zenerdioden zu klemmen (die Zenerdioden mit kleiner Spannung haben eine katastrophale Kennlinie). Und dann in Reihe zur Basis Leitung eine Diode zu legen.


    Gruß
    Bernhard

  • ?? Die Z-Dioden um die 5...6V haben eigentlich die besten Kennlinien. Hier würde aber schon eine 1N4148 in Reihe zur Basis des linken Transistors reichen, evtl. noch ein 100k-Ableitwiderstand an B/E; hätte auch den Vorteil dass sich die Zeitkonstante etwas verlängert.

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  • Für den "67B0" müsste es auch ein BC546B tun, das ist eine einfache Darlingtonschaltung. Die Diode an dessen Basis kann nur eine Z-Diode sein, sonst kann die Schaltung nicht funktionieren.

    Du meinst am die Diode am mittleren Transistor? Die hat die Bezeichnung "8V27", dazu habe ich aber im Netz auch nicht wirklich etwas gefunden. 8,27V wären ja auch ein bißchen hoch, wenn zum Durchschalten des Transistors rund 1,4V reichen würden, oder?

    Zum Fehler: Hättest Du die Elkos nicht bereits ersetzt, hätte ich gesagt die wurden durch den benachbarten Leistungswiderstand trockengekocht. Die Funktionsweise der Schaltung wurde ja bereits beschrieben; das rechte RC-Glied (100k/47µF) hat eine Zeitkonstante von ca. 4,7s; das linke von ca. 70ms. Vermutlich wird der linke Transistor alle fünf Minuten kurz leitend, und löst dadurch die Zeitkonstante von 4,7s aus. Entweder gibt es tatsächlich kurze Netzeinbrüche bei Dir (z.B. durch Schaltvorgänge), oder es gibt irgendwo ein Kontaktproblem oder Defekt außerhalb dieser Schaltung. Brücke mal Basis/Emitter des linken Transistors, dann muss das Relais angezogen bleiben.
    Außerdem ist der 22µF-Elko mit 35V etwas unterdimensioniert, da liegen nämlich 35V an... besser einen 63V-Typ nehmen.

    Der Elko (22µF) war wirklich trockengekocht; die Reste habe ich noch auf der Platine vorgefunden. Den Elko habe ich bereits durch 22µF/160V ersetzt, das sollte ja erstmal reichen! :-)


    Dass der linke Transistor kurz leitend wird, kann gut sein- die Kollektorspannung sinkt zeitweise von 9,4V auf ca. 6,3V ab. Nachdem das Relais kurz "aktiviert" (=abgefallen ist) wurde, stehen aber wieder die 9,4V an.


    MIt dem Brücken des ersten Transistors (B-E) verhindere ich, dass der Transistor (zeitweise) leitend wird, richtig?


    Netzeinbrüche kann ich fast ausschließen, weil der reguläre Einsatzort der Box ca. 25km entfernt ist und der Fehler bei mir ja hier auch auftritt. Die Betriebsspannung von +43V ist auch stabli, das ist das erste, was ich nachgemessen habe. Der Rest (Basisspannung am linken Transistor im Fehlerfall) wäre noch zu überprüfen...


    Gruß, Alex

  • Sag mal, Du hast aber schon irgendwelche Elektronikgrundlagenkenntnisse??? ?(


    Du meinst am die Diode am mittleren Transistor? Die hat die Bezeichnung "8V27", dazu habe ich aber im Netz auch nicht wirklich etwas gefunden. 8,27V wären ja auch ein bißchen hoch, wenn zum Durchschalten des Transistors rund 1,4V reichen würden, oder?


    Die Spannung der Zenerdiode addiert sich zu den 1,4V!


    MIt dem Brücken des ersten Transistors (B-E) verhindere ich, dass der Transistor (zeitweise) leitend wird, richtig?


    Natürlich, was sonst? Wenn dann die Schaltung immer noch fehlerhaft ist den linken Transistor ersetzen. Ich denke aber, dass der Fehler außerhalb dieser Schaltung liegt, sind die 25VAC stabil?


    Edit: Ach so, falls da Elektrolytreste auf der Platine sind: GRÜNDLICH REINIGEN, das Zeug ist leitend!

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  • Die 25VAC schaue ich mir jetzt erstmal als nächstes an, allerdings wäre es schon merkwürdig, wenn die zusammenbrechen würden. Es könnte sich dabei dann ja lediglich um eine Kabelunterbrechung handeln, denn die Kathode der Diode geht direkt an den sekundärseitigen Ausgang der Netztrafos...

  • Der Transistor ist wohl ein Allerweltstyp BC 167, Vorgänger war der BC 107. Die Schaltung steuert das Relais durch, sobald die 25V~ anliegt. Allerdings lädt das den 22µF C auf gut 35V- auf, da hast Du bald 80V zwischen dem Potential und der Betriebsspannung von 43V+. Die beiden Widerstände teilen das 3:1, d.h. an der Basis können -15V anliegen, da bricht die BE Strecke durch. Die Spannung wird im Datenblatt mit 6V bei 10µA angegeben, ich weiß nicht, ob das so ok dimensioniert ist, normalerweise müßte man die Spannung über die BE Strecke mit einer Z-Diode oder 4 normalen Dioden in Reihe einbremsen. Eine blaue oder weiße LED täts wohl auch! Die Diode vor T2 ist falsch gepolt oder es ist eine Z-Diode. Ansonsten eine völlig unkritische Schaltung.


    Ich würde auf einen gealterten Elko oder T1 tippen.

  • Schön, dass Du mit anderen Worten das Gleiche sagst... :D
    Ich halte diese Schaltung auch für von überschaubarer Komplexität...

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